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G20-Gipfel in Hangzhou: Historische Wende in den internationalen Beziehungen?

Das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der G-20 im chinesischen Hangzhou begann am 4. September mit einer Feier unter dem Motto „Hangzhou - ein lebendes Gedicht“, einem eindrucksvollen Kaleidoskop klassischer Kultur mit Beethovens [i]Ode an die Freude[/i] als Höhepunkt und somit eine sehr inspirierende Einstimmung auf den Gipfel. Präsident Xi Jinping wiederholte in seiner Eröffnungsrede den Aufruf, den er schon am Vortag beim „B-20-Treffen“ von Wirtschaftsführern gemacht hatte: Das gesamte Weltfinanzsystem müsse gründlich überholt werden, um die gegenwärtige globale Krise zu überwinden, und die G-20 müsse bei den notwendigen Veränderungen vorangehen, mit Innovation und Zusammenarbeit zwischen Nationen als Haupttriebkräften.

Vor dem G20-Gipfel fand ein informelles Treffen der Staatschefs der BRICS-Nationen statt, dabei traf man weitere Vorbereitungen für den kommenden BRICS-Gipfel am 15.-16. Oktober, dessen Gastgeber der indische Regierungschef Modi in Goa sein wird.

Unmittelbar zuvor hatte der russische Präsident Putin zum [i]Östlichen Wirtschaftsforum[/i] nach Wladiwostok geladen, wo ebenfalls eurasische Entwicklung und ein Geist der Zusammenarbeit zwischen Nationen propagiert wurden. Ehrengäste waren dort der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe und die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye, die sich beide von der transatlantischen Konfrontationspolitik distanzieren und auf Kooperation mit Rußland und China setzen.

Auf den G20-Gipfel folgen der Ostasiengipfel in Laos vom 6.-9. September und danach ein Treffen der zehn ASEAN-Staaten mit China (10+1), was ebenfalls das neue Paradigma stärken dürfte.

Im Gegensatz dazu betonte US-Präsident Obama anläßlich seines Treffens mit Xi in Hangzhou die Konfliktpunkte zwischen den USA und China, wie den Schiedsgerichtsspruch zum Südchinesischen Meer und den Vorwurf chinesischer Dumpingmethoden beim Stahlexport. Obama versuchte auch, den Leichnam des Transpazifischen Freihandelsabkommens (TPP) wiederzubeleben. Und er konnte es sich nicht verkneifen, der Diplomatie seines eigenen Außenministers John Kerry, der kurz vor einer Einigung mit Rußland über ein gemeinsames militärisches Vorgehen gegen ISIS und Al-Kaida steht, Knüppel zwischen die Beine zu werfen.

Während europäische Medien mit Vorliebe den Eindruck erwecken, Präsident Putin wäre weltweit isoliert und gemieden, stehen in Wirklichkeit Obama und viele europäische Regierungen mit ihren geopolitischen Spielen, die von der großen Mehrheit der Länder der Welt, die nach Wirtschaftswachstum und Stabilität streben, abgelehnt werden, zunehmend isoliert da.

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