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Update: Mozarts Requiem für die Opfer des 11. September in New York aufgeführt

Zum 15. Jahrestag der Angriffe auf New York und Washington vom 11.9.2001 führten der Chor des Schiller-Instituts und die „Stiftung für die Wiederbelebung der klassischen Kultur" am 9.,10. und 11.9. in New York City (Bronx, Manhattan und Brooklyn) - das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart auf. Ein weiteres Konzert fand am 12.9. in Morristown in New Jersey statt, wo viele Angehörige von Opfern leben.

In der Einladung zu den Konzerten hieß es: „Mögen in diesem September, wenn die Vereinten Nationen tagen, alle Menschen, die Gewalt und Krieg verabscheuen, ihre Differenzen ablegen und sich versammeln in der heiligen Erkenntnis dessen, was in uns allen menschlich ist. Möge Wolfgang Amadeus Mozart in der Sprache der Musik zu unseren Herzen sprechen, zu dem, was Abraham Lincoln ,die besseren Engel unseres Wesens’ nannte.“

Auf der Einladung war das große „Tränen“-Denkmal abgebildet, eine eindrucksvolle, zehn Stockwerke hohe Skulptur in Bayonne/New Jersey, die über den Hudson River auf den Ground Zero blickt und ein Geschenk des russischen Volkes an die Vereinigten Staaten und die Welt nach den schrecklichen Anschlägen war. Präsident Wladimir Putin hatte der Einweihung des Denkmals am 16.9.2005 persönlich beigewohnt.

Die Aufführung am 11.9. war wahrhaft historisch. Seit 2001 veranstaltet die Kathedralengemeinde St. Joseph in Brooklyn jedes Jahr einen Marsch vom Ground Zero über die Brooklyn-Brücke zu ihrer wunderschönen Kathedrale, wo eine Messe für die Verstorbenen und anderen Betroffenen gehalten wird. Viele Feuerwehrleute, die damals bei den Rettungsmaßnahmen am World Trade Center ihr Leben verloren, kamen aus Brooklyn. In diesem Jahr nahm das Schiller-Institut auf Einladung des Bischofs an der Messe teil und führte darin Mozarts Requiem auf. Das ergreifende Ereignis wurde im Fernsehsender der Diözese live übertragen. http://www.schillerinstitute.org/highlite/2016/0911-ny/invitation.html

[i]Der folgende Text dazu stammt von der Facebookseite der Stiftung zur Wiederbelebung der Klassischen Kultur in New York:[/i]

„Schönheit ist Wahrheit, Wahr ist Schön! – Nicht viel / Nur dies weißt du – und brauchst nicht mehr zu wissen.“ Der englische Dichter John Keats hat diese Zeilen in seiner „Ode auf eine griechische Urne“ geschrieben. Die Intervention des Schönen, sei es in den visuellen Künsten der Malerei und der Skulptur, der gesprochenen Kunst der Dichtung und des Dramas, oder im Feld der Musik, ist grundlegend beeinflußt durch die brennende Frage: Was ist menschliche Freiheit? Und haben nicht alle Menschen nicht nur das Recht, sondern auch eine natürliche, „unveräußerliche“ Veranlagung dazu, frei zu sein?

Wenn dies so ist, dann ist die Fähigkeit zur menschlichen Freiheit in die Struktur des Universums selbst eingebettet. Die Freiheit wäre dann nicht bloß eine natürliche, sondern auch eine notwendige Kraft der Evolution des Universums.

Der Dichter Friedrich Schiller sagt, der Mensch sei „zu was Besserm geboren“. Schiller warnte auch: „Nur durch das Morgentor des Schönen / Drangst du in der Erkenntnis Land“. Wenn er recht hat, kann man daraus dann auch die Umkehrung ableiten, daß „wir durch Häßlichkeit in die Sklaverei hinabsteigen“? Und ist das die Grabinschrift unserer Zeit?

Gewalt ist häßlich. Gewalt löst nichts. Gewalt ist der Feind der Menschheit. „Eben deswegen ist des Menschen nichts so unwürdig, als Gewalt zu erleiden, denn Gewalt hebt ihn auf. Wer sie uns antut, macht uns nichts Geringeres als die Menschheit streitig; wer sie feiger Weise erleidet, wirft seine Menschheit hinweg“, sagt der Dichter Schiller in seinem Aufsatz „Über das Erhabene“. Kann die Antwort auf Gewalt in der Kraft der Liebe angesichts des Hasses bestehen? Kann Musik den Wahnsinn der Gewalt überwinden?

Der Kampf der Menschen, besser zu werden, seine oder ihre Aufgabe im Universum zu finden, der Kampf, den Leben seinen Sinn zu geben, erfordert keine Gewalt, er erfordert die Abschaffung der Gewalt. Er erfordert die vorsätzliche und bewußte Ablehnung der tierartigen, reaktiven Emotionen, die vor allem auf Furcht und Wut beruhen, und der bewußten Übernahme der Verantwortung, „eine Regierung unter den Menschen einzusetzen“, die dazu geschaffen ist, die schöpferische Identität des Menschen zu nähren, die das Geburtsrecht aller Menschen zu aller Zeit ist.

Die größten Komponisten klassischer Musik schaffen, unter Nutzung verschiedener Formen - Streichquartette, Sinfonien oder Solostücke - neue Entdeckungen in der Zeit, neue, menschliche Formen der Natur, neue Erkenntnisse, deren physische Kraft, die Welt zu verändern, indem sie den menschlichen Geist dazu veranlassen, sich „Über die Himmel“ zu erheben, die das Schicksal des Universum selbst verändern können. In den Werken der größten Komponisten können wir diese innere Fortentwicklung hören, erfahren und an ihr Teil haben, um die Wahrheit über das, was uns alle umgibt, auszudrücken und immer vollkommener auszudrücken: Das Leben ist gleichzeitig ein Geschenk und die Kraft des Universums selbst. Es ist frei, aber notwendig, es ist einzigartig, aber unendlich reproduzierbar, es ist in das Individuum eingeschlossen, aber in der Gattung unbegrenzt. Leben ist schön, und es ist freigebig.

Das ist der Gesang der Zukunft, den wir in Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem hören. Das ist das Mittel, durch das das Verbrechen des 11. September 2011 und seine noch schrecklicheren Konsequenzen aus der Welt getilgt werden können. Es gibt einen Grund dafür, warum die Mauern von Jericho umgefallen sind, und das war nicht die überlegene Macht der Waffen, sondern der Stimmen - der Stimmen jener, die ihre Seelen und damit ihre Nation durch die Schönheit befreit haben. Und so soll es auch mit uns sein.

[i]Quelle: https://www.facebook.com/TheFoundationForTheRevivalOfClassicalCulture/po...

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