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Deutschland: Diskussion über Deutsche Bank und Bankentrennung kommt endlich in Gang

Drei Monate, nachdem Lyndon und Helga LaRouche ihren [url:"http://www.bueso.de/node/8677"]Vorschlag[/url] vorlegten, die Deutsche Bank durch staatliches Eingreifen zu sanieren und zu ihrer Industrieorientierung zurückzukehren, gibt es darüber in Deutschland zumindestens den Beginn einer offenen Debatte.

Der stellv. Chefredakteurs des Magazins [url:"http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/uebernehmt-die-deutsche-bank-..."][i]Focus[/i][/url], Wolfgang Reuter, verlangte am 16. Oktober, die Deutsche Bank solle wieder an dem Geschäftsmodell anknüpfen, das mit der Ermordung ihres Vorstandschefs Alfred Herrhausen im November 1989 geendet hatte. Reuter stellt dar, wie zwei von der Deutschen Bank erworbene Investmentbanken – Morgan Grenfell aus London und Bankers Trust von der Wall Street – zum Krebsgeschwür wurden, das die Tradition des „Wirtschaftspatriotismus“, die seit der Gründung der Bank 1870 der industriellen Entwicklung Deutschlands gedient hatte, ruinierte. „Im Grunde ist diese nie korrigierte Fehlentwicklung ein ,reverse takeover’, also eine Übernahme durch die Übernommenen, in deren Folge die Deutsche Bank ihre Wurzeln verloren hat.“ Die Bank wurde ausgeplündert, indem sie ihren Investmentbankern seit 1999 mehr als 50 Mrd.€ Boni zahlte – mehr, als die Abteilung jemals verdiente.

Reuter setzt sich dafür ein, daß große deutsche Industrieunternehmen 30% Anteile der Deutschen Bank übernehmen und diese zwar eine Universalbank bleibt, aber den Handel mit Anleihen, Derivaten u.ä. aufgibt. Dies wäre nicht nur ein „patriotischer Akt“, sagt er, so wie einst die Gründung der Bank. „Zudem wäre es ein Neustart und ein ,reverse reverse takeover’, eine glaubhafte Rückkehr zu den Wurzeln des einst so stolzen Geldhauses.“ In einem Absatz mit der Überschrift „Rheinischer Kapitalismus als Rettung“ erinnert Reuter auch an die enge Zusammenarbeit zwischen Regierung und Industrie, etwa im Luftfahrtkonsortium beim Airbus. „Rheinischer Kapitalismus nannte sich das, und Deutschland ist damit nicht schlecht gefahren. Warum also nicht heute?“ Die Alternative wäre eine ausländische Übernahme der Deutschen Bank. Reuter fragt: „Soll das Land dabei tatenlos zusehen? Ein bißchen mehr Selbstachtung und Überlebenswillen sollten Deutschland und seine Wirtschaft noch haben.“

Auf der anderen Seite des politischen Spektrums veröffentlichte die Vorsitzende der Linken, Sahra Wagenknecht, am 12.10. zusammen mit ihrem Parteikollegen, dem Europaabgeordneten Fabio De Masi einen Gastkommentar im [i]Spiegel[/i] „Spaltet die Deutsche Bank auf!“ De Masi hatte schon vorher die Nationalisierung der Deutschen Bank und Trennung von Geschäftsbank- und Investmentabteilungen gefordert.

Die beiden Linken-Politiker fordern eine vorübergehende Verstaatlichung der Deutschen Bank und kritisieren, daß Europaparlament und Bundestag noch keine Bankentrennung beschlossen haben. Und sie schreiben: „Ein größeres Engagement ausländischer Investoren bei der Deutschen Bank – ob aus Katar oder von der Wall Street – würde das systemische Risiko eher verschärfen. Das ist, wie wenn man in einem Raum mit Grippepatienten die Klimaanlage anstellt.“

Diese Aussagen sind erfreulich, aber längst nicht ausreichend. DIE LINKE ist die drittstärkste Partei im Deutschen Bundestag. Man kann von ihr also mit Fug und Recht erwarten, dass sie nun in eine volle Mobilisierung für die Bankentrennung startet, bevor es zu spät ist. Alle notwendigen [url:"https://www.bueso.de/node/7339"]Materialen[/url] dazu hat die BüSo mit ihrer Mobilisierung für Glass-Steagall seit langem vorgelegt, vor allem die Forderung nach einem Kreditsystem, das langfristige Investitionen zur Verfügung stellt, in der Tradition von Alexander Hamilton. Für die Abwendung einer unmittelbar drohenden Kernschmelze des transatlantischen Finanzsystems, die zu weltweitem Chaos führen und die Kriegsgefahr zum Siedepunkt bringen würde, gibt es bislang nur einen einzigen praktikablen Vorschlag: die sofortige international koordinierte Einführung der vier Gesetze, die Lyndon LaRouche bereits am 18. Juni 2014 vorgeschlagen hat:

[list:type=ol][item]Als erstes die sofortige Wiedereinführung des Glass-Steagall-Trennbankensystems, und zwar unverändert exakt so, wie Franklin D. Roosevelt dies 1933 in Kraft gesetzt hat. Das würde in der Praxis die Streichung des allergrößten Teils der nicht bezahlbaren Schulden und ausstehenden Derivatkontrakte bedeuten.[/item]

[item]In jedem Staat muss ein Nationalbanksystem in der Tradition von Alexander Hamilton geschaffen werden, das die Kreditschöpfung durch angeblich unabhängige Zentralbanken zugunsten von Zockern durch jenes Modell ersetzt, das von Hamilton geschaffen und von Lincoln, FDR ebenso wie der Kreditanstalt für Wiederaufbau beim Wiederaufbau Deutschlands genutzt wurde.[/item]

[item]Die Schaffung eines internationalen Kreditsystems, dessen Aufgabe es ist, die realwirtschaftliche Produktivität und den Lebensstandard der Bevölkerung in allen Nationen zu erhöhen, was durch die Beförderung des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts und einen realen Anstieg der Energieflußdichte im Produktionsprozeß ermöglicht werden kann.[/item]

[item]Die Ankurbelung eines Wissenschaftsmotors in der Wirtschaft, der durch ein Crash- Programm für die Beherrschung und Nutzung der Kernfusionstechnologie, sowie der internationalen Kooperation bei der Raumfahrt erreicht werden kann.[/item][/list]

Siehe dazu auch:
[list:type=ul][item][url:"https://www.bueso.de/node/8780"]Helga Zepp-LaRouche: Ist es eine Minute nach zwölf? Globaler Finanzkrach und Kriegsgefahr![/url][/item]
[item][url:"http://www.bueso.de/node/7557"]Lyndon LaRouche: Vier neue Gesetze, um die USA zu retten[/url][/item][/list]

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