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Mario Draghi und die italienische Derivatebombe

Das Wochenmagazin [i]L’Espresso[/i] hat Dokumente über die offenen Derivatkontrakte der italienischen Regierung veröffentlicht, deren Existenz die Regierung bisher gegenüber dem Parlament bestritten hatte. Aus den Papieren geht hervor, daß die Regierung bei einem Gesamtumfang dieser Geschäfte von 150 Mrd. Euro bis Ende 2015 Verluste von 36 Mrd. Euro gemacht hatte.

Die Enthüllungen in[i] L’Espresso[/i] haben einen Aufruhr ausgelöst, zumal die Regierung gerade jetzt verzweifelt versucht, 3,4 Mrd. Euro für die von der EU-Kommission verlangten „Haushaltskorrekturen“ aufzutreiben. Einige Oppositionsabgeordnete haben Finanzminister Padoan zum Rücktritt aufgefordert.

Viele der Derivatkontrakte wurden vom heutigen EZB-Präsidenten Mario Draghi unterzeichnet, als dieser noch Generaldirektor des Finanzministeriums war. Sie enthielten eine Klausel, die dem Verkäufer das Recht einräumt, den Vertrag einseitig zu beenden. Das Bankhaus Morgan Stanley nutzte diese Klausel 2012, um die Regierung Monti zur sofortigen Auszahlung von 3,1 Mrd. Euro zu zwingen. Im vergangenen Jahr urteilte der italienische Rechnungshof, daß dies ein Betrug war, und fordert nun 3,8 Mrd. Euro Schadensersatz.

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