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Athen: Diskussion über Eurasienkanal und Neue Seidenstraße

Der Eurasienkanal wurde ursprünglich 2007 vom kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagen. Das Projekt sieht den Bau eines 750 km langen, betonierten Kanals entlang der Manytsch-Senke nördlich des Kaukasus vor. Der Kanal hätte fünf Schleusen und würde erstmals Schiffen mit einer Tragfähigkeit bis zu 35.000 DWT1 den Zugang zum Kaspischen Meer ermöglichen.

Nach Studien des chinesischen Unternehmens Sinohydro könnte das Frachtvolumen auf dem Kanal bis zu 120 Mio. t jährlich erreichen, darunter auch Erdöl und Erdgas aus der Region des Kaspischen Meers, wo etwa 6-10% der Ölreserven der Welt liegen. Er könnte auch andere Massenfracht wie Getreide oder Erze transportieren. Der Containerverkehr aus China könnte 24-30 Mio. t jährlich erreichen. Im Vergleich dazu werden auf dem bestehenden Wolga-Don-Kanal, der nur für Schiffe bis 5000 DWT passierbar ist, lediglich 15 Mio. t Fracht transportiert.

Durch die Öffnung Zentralasiens für die Seeschiffahrt würde der Eurasienkanal einen neuen wirtschaftlichen Entwicklungskorridor schaffen, der sich von Lianyungang an der Küste des Gelben Meeres in China über Urumqi in Chinas westlicher Provinz Xinjiang bis zum Hafen Aktau am Kaspischen Meer und von dort über den Eurasienkanal zum Schwarzen Meer und zur Ägäis direkt vor der griechischen „Haustür“ erstreckt. In den elf Staaten der Region leben insgesamt mehr als 1 Mrd. Menschen. Der Kanal wäre ein wichtiger Beitrag zur Gürtel- und Straßen-Initiative mit den Wirtschaftsgürteln der Seidenstraße und der Maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts, die Eurasien und Afrika wirtschaftlich integrieren.

Das Projekt für den Bau des Eurasienkanals zur Verbindung des Schwarzen Meers und des Kaspischen Meers im Rahmen der Belt and Road -Initiative wurde am 8.11. von Dean Andromidas (Schiller-Institut und Nachrichtenagentur EIR) vor dem Vorstand des Verbands der Kurzstreckenschiffseigner in Piräus/Athen vorgestellt. In der Diskussion zeigte sich reges Interesse für das Projekt. Viele der Teilnehmer, die schon jetzt in der Schiffahrt bis zum Kaspischen Meer und auf der Donau aktiv sind, erkennen die Potentiale, die ein solcher Kanal eröffnen würde. Einer der Teilnehmer erklärte, die wirkliche Frage sei der Wille der beteiligten Nationen, das Projekt zu realisieren, dann finde sich auch das Geld. Er verwies auf China als Beispiel, das gewaltige Geldsummen für die Finanzierung seiner Infrastrukturprojekte mobilisiert, wenn es beschlossen hat, sie zu verwirklichen.

 

 

 

 

 

 

 

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