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Ägypten unternimmt Schritte zur Schaffung von Nahrungsmittelsicherheit

Die neue revolutionäre Regierung Ägyptens will weg von der Liberalisierung der Landwirtschaft und ergreift Schritte, um die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln und damit Versorgungssicherheit für die eigene Bevölkerung zu erreichen, berichtet die Zeitung [i]Al Ahram[/i]. Der neue ägyptische Landwirtschaftsminister Ayman Abu Hadid kündigte diese Woche die Absicht der Regierung an, die Weizenproduktion von 8 Millionen auf 9 Millionen Tonnen zu steigern. Damit soll die Menge an Weizen produziert werden, die die Regierung für ihr Brotprogramm braucht, von dem die große Mehrheit der Bevölkerung für ihre Nahrungsmittelversorgung abhängt. Die Produktivität pro Feddan (ca. 0,4 ha) soll von 18 Erdab (2,7 Tonnen)  auf 24 Tonnen u.a. durch den Einsatz von Düngemitteln erhöht werden.

Außerdem hat die Regierung damit begonnen, zehntausende Hektar an landwirtschaftlicher Fläche zu beschlagnahmen, das an "Landerschließer" und Spekulanten verscherbelt worden war. Der dramatischste Fall ist die Konfiszierung von über 40.000 Hektar Landwirtschaftsfläche, die an einen der reichsten Saudis, Prinz Alwaleed bin Talal verkauft worden war. Talaal gehört zur erweiterten saudischen Königsfamilie. Er wird beschuldigt, das Land mittels Korruption 1998 erworben und seither nichts für seine Entwicklung getan zu haben. Diese Fläche macht jedoch ein Fünftel des Toshka-Wüstenprogramm aus, das sein Wasser aus dem Assuan-Damm bezieht!

Auch wenn es noch ein weiter Weg für Ägypten ist, Nahrungsmittelselbstversorger zu werden, sind dies Schritte in die richtige Richtung. Die frühere Regierung war vom IWF in den 80er Jahren dazu gezwungen worden, ihre ehrgeizigen Programme zur Gewinnung von neuer landwirtschaftlicher Fläche durch große Bewässerungsprojekte aufzugeben und für den Export zu produzieren. Diese Politik war unter anderem für die Brotaufstände der Bevölkerung verantwortlich, die die Regierung Mubarak zu Fall brachte.

Ein Konzept für die Entwicklung Nordafrikas finden Sie hier:[url:"node/4070"]"Die blaue Revolution". [/url]

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