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Afrika und die Neue Seidenstraße

Die erste Auslandsreise im Jahr 2017 führte den chinesischen Außenminister Wang Yi traditionell nach Afrika. Er besuchte vom 7.-12.1. fünf Länder, die Teil von Chinas Seidenstraßenstrategie „Gürtel und Straße“ sind. Dazu gehören zwei wichtige Eisenbahnstrecken in Ostafrika, eine von Dschibuti an der ostafrikanischen Küste zur äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba und eine in Kenia von der Hafenstadt Mombasa zur Hauptstadt Nairobi. Aber das sind nur die sichtbarsten von vielen Verkehrs- und anderen Projekten, die in Planung sind. Beim Chinesisch-Afrikanischen Kooperationsforum (FOCAC) in Johannesburg 2015 hatte Präsident Xi Jinping zehn übergreifende Pläne für die Zusammenarbeit skizziert, u.a. für Industrie, Landwirtschaft, Infrastruktur, Umwelt, Handel, Armutsbekämpfung und öffentliches Gesundheitswesen.

In Tansania sprach Wang Yi nun über die Renovierung und Modernisierung der 1860 km langen Tansania-Sambia-Bahn, einem bahnbrechenden Projekt Chinas in Afrika, das in den 1970er Jahren gebaut wurde. Erst vor wenigen Monaten vollendeten die Chinesen den Bau der 680 m langen, sechsspurigen Nyerere-Brücke in Daressalam, der längsten Schrägseilbrücke am Meer in Ostafrika. In Nigeria hat China kürzlich eine Bahnstrecke von Kaduna im Norden nach Abuja in der Mitte des Landes fertiggestellt sowie ein Abkommen über eine Bahn quer durch das Land von Norden nach Süden geschlossen. Außerdem beteiligt China sich am Bau von fünf Flughäfen in Nigeria. In der Republik Kongo wird China eine Wirtschaftssonderzone in der Hafenstadt Pointe Noire aufbauen.

Wang Yi besuchte außerdem den Inselstaat Madagaskar vor der afrikanischen Ostküste, der als entscheidendes Bindeglied der Neuen Seidenstraße zum afrikanischen Kontinent dienen kann - so wie schon zu der Zeit, als im frühen 15. Jahrhundert der chinesische Admiral Zheng He den Indischen Ozean überquerte.

Wang erklärte während seiner Reise, das in Johannesburg angekündigte FOCAC-Programm durchlaufe jetzt drei größere Veränderungen: Erstens entwickele es sich von einem überwiegend staatlichen Programm zunehmend zu einem marktorientierten mit mehr Beteiligung von Privatfirmen, zweitens werde der reine Warenhandel aufgewertet zur Zusammenarbeit bei Kapazitäten für Produktion, Verarbeitung und Vertrieb, und drittens verlagere es sich von Projektverträgen auf den Aufbau und Betrieb von Investitionen.

China unternimmt umfangreiche Investitionen auch in Gebieten, die über keine bedeutenden Energie- oder Mineralrohstoffe verfügen. Prof. Gaudence Mpangala von der Katholischen Ruaha-Universität in Tansania sagte [i]Xinhua[/i]: „Anders als andere Entwicklungspartner investieren die Chinesen in Infrastruktur und Industrien, die helfen könnten, Tansania bis 2025 auf mittleres Einkommen zu katapultieren.“

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