Nachdem das Magazin Cicero Manipulationen von Regierungsvertretern aufgedeckt hatte, um eine Aussetzung des geplanten Atomausstiegs 2022 zu verhindern, versuchte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Wogen zu glätten: Die Enthüllungen des Magazins seien irrelevant, da keiner der Atomkraftbetreiber am Ausstieg rütteln wolle.
Nach einem Bericht der Bild-Zeitung widersprechen die Betreiber Habecks Aussage. Dem Blatt liegt ein interner Brief von PreussenElektra an die eigenen Mitarbeiter vor. Darin bestätigt das Management, dass Habeck den Sachverhalt „erheblich verkürzt“ dargestellt habe und wesentliche Argumente für die Machbarkeit des Weiterbetriebs ignoriert worden seien. Es sei der Eindruck erweckt worden, die Betreiber seien gegen den Weiterbetrieb. Das „können wir nicht stehenlassen“, heißt es in dem Schreiben. „Wir als PreussenElektra haben uns zu jeder Zeit offen für eine Prüfung und Umsetzung eines Weiterbetriebs gezeigt und dies – wo immer möglich – artikuliert.“ Auch ein Jahr nach dem endgültigen Atomausstieg beharrt PreussenElektra darauf, dass die letzten drei abgeschalteten Reaktoren innerhalb von zwei Jahren wieder angefahren werden könnten, wenn jetzt sofort mit den Arbeiten begonnen würde.
Bezugnehmend auf die Bild-Zeitung schreibt t-online am 4.5., dass auch der Betreiber E.on den Aussagen Habecks widerspreche. „Wir haben in der gesamten Debatte klargemacht, dass wir einen Weiterbetrieb des Kraftwerks technisch und logistisch ermöglichen könnten, sofern die Bundesregierung dies wünscht“, heißt es in dem Zeitungsbericht.
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