Am 12. und 13. Mai trafen sich die Präsidenten Xi Jinping (China) und Luiz Inácio Lula da Silva (Brasilien) zu einem privaten Abendessen in der Residenz von Xi in Peking, hielten Reden vor dem vierten Ministertreffen China-CELAC (Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten) und unterzeichneten mindestens 20 bilaterale Abkommen zwischen ihren Ländern. Vor der Presse erklärte Präsident Xi, dass die chinesisch-brasilianische Freundschaft „auf einem sehr soliden Fundament“ stehe, nämlich dass die beiden Staatschefs und Nationen „unserem ursprünglichen Bestreben, Verantwortung für den Fortschritt der Menschheit und die globale Entwicklung zu übernehmen, treu bleiben werden.“
Präsident Lula pflichtete ihm bei, dass die Beziehungen zwischen den beiden Nationen noch nie so eng gewesen seien – und noch nie so notwendig. „Die Gemeinschaft für eine gemeinsame Zukunft für eine gerechtere Welt und einen nachhaltigeren Planeten, die wir im November letzten Jahres gegründet haben, ist eine Alternative zu ideologischen Rivalitäten… China und Brasilien sind entschlossen, [in der fragmentierten und unberechenbaren Welt von heute] unsere Stimmen gegen Unilateralismus und Protektionismus zu vereinen.“ Weiter sagte er: „Wir werden uns im Juli beim BRICS-Gipfel in Brasilien wiedersehen… Die BRICS werden immer mehr zu einem wichtigen Raum für die Koordinierung zwischen den Ländern des globalen Südens und für den Aufbau einer gerechteren und effizienteren multipolaren Ordnung.“
Zusätzlich zu den am 12. Mai auf dem chinesisch-brasilianischen Wirtschaftsgipfel unterzeichneten Abkommen wurden jetzt noch zwanzig weitere bilaterale Wirtschaftsabkommen abgeschlossen. (An dem Gipfel nahmen mehr als 700 chinesische und brasilianische Geschäftsleute sowie eine große Delegation von Ministern, Gouverneuren und Kongressabgeordneten teil, die Lula nach China begleiteten). Das wichtigste Abkommen ist eine Absichtserklärung, die die Schaffung von Kooperationsbereichen (Stichwort „Synergie“) zwischen Chinas Belt and Road Initiative und vier der wichtigsten nationalen Entwicklungsprogramme Brasiliens vorsieht. Die Zusammenarbeit Chinas mit den fünf „südamerikanischen Integrationsrouten“ des brasilianischen Planungsministeriums fällt unter diese Absichtserklärung.
Weitere Abkommen reichen von der Einrichtung eines gemeinsamen „Technologietransferzentrums“ über eine Absichtserklärung zur „Entwicklung nachhaltiger Kernenergie“ bis hin zu einem weiteren Abkommen über die Zusammenarbeit bei der Mechanisierung und Modernisierung kleiner Familienbetriebe in Brasilien (ein Projekt, das Lula sehr am Herzen liegt). Dazu zwei Finanzabkommen, eines zwischen der brasilianischen Zentralbank und der People‘s Bank of China über die „strategische Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien“ und ein weiteres über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien in Brasilien. Ein weiteres über den Austausch von Weltraumdaten mit Ländern Lateinamerikas und der Karibik (Brasilien und China haben seit Jahrzehnten ein gemeinsames Satellitenprogramm) sowie zwei finanzielle Absichtserklärungen, eine zwischen der brasilianischen Zentralbank und der People‘s Bank of China über die „strategische Zusammenarbeit“ im Finanzbereich und eine über die Verlängerung von Kredit-Swap-Linien in Landeswährung um weitere fünf Jahre.
Quelle: eirna.de
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