Die Hansestadt Stralsund will helfen, „die Kriegsparteien endlich an den Verhandlungstisch“ zu bringen. Die Bürgerschaft erinnert an die bedeutende geschichtliche Rolle der Hansestadt, als der „Stralsunder Frieden“ 1370 einen Krieg zwischen Dänemark und der Hanse beendete. Nun hat die gesamte Bürgerschaft den Stralsunder Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) beauftragt, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einen Brief zu schreiben, "dass das Stralsunder Rathaus für sofortige Friedensgespräche zur Verfügung steht".
Die Fraktionen CDU/FDP, Linke/SPD und das Bürgerschaftsbündnis "Bürger für Stralsund" (BfS) schrieben in ihrem Dringlichkeitsantrag: "Es gibt nichts Wichtigeres als Frieden auf unserer Erde". Hiess es in einer ersten Fassung noch: "Durch die Politik der jetzigen Bundesregierung haben die Menschen in unserem Land Angst vor einem 3. Weltkrieg", heisst diese Passage nach einer Debatte in der Bürgerschaft nun: "Durch den Überfall Russlands auf die Ukraine und die damit in Verbindung stehenden Maßnahmen der Bundesregierung haben die Menschen in unserem Land Angst vor einem 3. Weltkrieg". Alle Parteien, auch AfD und Grüne stimmten dem Antrag zu.
Für die Friedensidee hatte OB Badrow selbst am letzten Mittwoch bei einer Kundgebung der „Bürger für Stralsund (BfS)“ geworben. Er betonte, man brauche „Lösungen, um zum Frieden zurückzukehren".
Bei der Demonstration wurde ein "sofortiger Frieden" und auch ein "sofortiger Rücktritt der Regierung in Berlin" gefordert. Andere gaben dem Westen die Schuld am Fortdauern des russischen Krieges. Gleichzeitig stellten sie Russlands Angriff als eine Art Selbstverteidigung dar und sprachen davon, dass westliche Geheimdienste hinter der Zerstörung der Nord Stream-Pipelines stünden (NDR).
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