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BRICS: Spekulanten greifen Brasilien an

Finanziers der Wall Street und der Londoner City haben, nur wenige Tage bevor das Land am 1. Januar 2025 den Vorsitz der BRICS übernimmt, einen Präventivschlag gegen Brasilien gestartet. Präsident Lula da Silva hat unumwunden erklärt, dass die BRICS-Gruppe das Recht und die Pflicht hat, Maßnahmen zur Verteidigung der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Mitglieder und aller Länder des globalen Südens zu ergreifen. Er insistiert, dass Afrika von seiner Schuldenlast befreit werden muss, dass Mechanismen für den Handel und Investitionen der BRICS-Staaten in ihren eigenen Landeswährungen geschaffen werden müssen und dass energische Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Hunger weltweit zu beseitigen.

Internationale Finanzhaie verbreiteten Ende November die Nachricht, die Regierung Lula müsse der brasilianischen Bevölkerung mehr Sparmaßnahmen auferlegen, „ansonsten…“. Ihre Medien drohten, sie würden dafür sorgen, dass die brasilianische Zentralbank den bereits jetzt schon wucherischen Zinssatz weiter erhöht und die „Märkte“ den Wert der Landeswährung Real noch weiter nach unten treiben, wenn die Regierung nicht drastischere Haushaltskürzungen vornimmt und ihren angekündigten Steuerplan fallen lässt. Aber wenn die Regierung vor den geforderten Sparmaßnahmen kapituliert, würde die Wirtschaft ins Trudeln geraten und die sozialen Unruhen würden zunehmen.

Beide angedrohten Angriffe sind bereits im Gange: Am 11. Dezember erhöhte der geldpolitische Ausschuss (COPOM) der Zentralbank den SELIC-Leitzins, der bereits bei satten 11,25 % lag, um einen vollen Prozentpunkt auf 12,25 % und kündigte an, sie werde den Zinssatz bei seiner Sitzung im Januar 2025 und dann erneut im März um einen weiteren Prozentpunkt auf dann 14,25 % erhöhen, wenn sich die Bedingungen nicht ändern, was die produktive Wirtschaft noch weiter lähmen würde. Laut dem Economist von gestern „erbringen die zweijährigen Staatsanleihen Brasiliens jetzt eine Rendite von mehr als 15 %, gegenüber knapp 10 % Ende 2023.“

Die Spekulanten begannen daraufhin, den Real zu stürmen. Am 18. Dezember hatte der Real mit 6,26 Real pro Dollar seinen niedrigsten Stand seit der Einführung des Real-Plans im Jahr 1993 erreicht und war im Vergleich zum Vorjahr um 20 % gefallen. Der Wert der Währung erholte sich am Freitag etwas, aber erst nachdem die Zentralbank laut Bloomberg in dieser Woche 17 Milliarden US-Dollar für die Stützung der Währung ausgegeben hatte. Das bedeutet, dass 17 Milliarden US-Dollar Kapital abgezogen wurden.

Die Londoner Zeitschrift The Economist und das Wall Street-Sprachrohr Bloomberg drohen jedoch damit, dass die Angriffe nicht nachlassen werden, bis größere Haushaltskürzungen und Steuererhöhungen umgesetzt werden. Bloomberg zitierte Patrick Esteruelas, den Leiter der Forschungsabteilung des Londoner EMSO Asset Management Fund (der Hedgefonds-Gelder verwaltet, die gegen die Märkte der Entwicklungssektoren spekulieren), um die Botschaft zu überbringen: „Die mangelnde fiskalische Glaubwürdigkeit ist die Erbsünde des aktuellen Markteinbruchs in Brasilien. Es scheint schwierig, dieses fallende Messer aufzufangen, es sei denn, sie verordnen einen ,fiskalischen Anker‘, das Wachstum kühlt sich ab oder der Markt beginnt, über einen Führungswechsel nachzudenken.“

Ein „Führungswechsel“? Eine solche Rhetorik der von Angloamerikanern geführten Finanziers deutet darauf hin, dass die Entscheidung getroffen wurde, einen Showdown mit der Regierung Lula zu riskieren, mit einem Regimewechsel als Ziel.

Quelle: eirna.de

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