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Chef des Weltnahrungsmittelprogramms konfrontiert US-Außenminister Pompeo wegen Hungersnot in Jemen

„Das Jahr 2021 wird buchstäblich katastrophal werden, wenn man davon ausgeht, was wir im gegenwärtigen Stadium sehen. Wir haben jetzt die Aussicht, daß 2021 buchstäblich das Jahr der schlimmsten humanitären Krise seit dem Bestehen der Vereinten Nationen sein wird, und wir müssen unsere Anstrengungen verstärken.“ So warnte der Direktor des Welternährungsprogramms (WFP), David Beasley, am 4.12. in einer Sitzung der UN-Vollversammlung zur Corona-Krise.

Die wirtschaftlichen Folgen der massiven Lockdowns bedeuteten zusammen mit den zahlreichen Konflikten in der Welt, wie den Kriegen in Syrien, Jemen und Südsudan, daß 270 Millionen Menschen auf dem Weg in den Hungertod seien. „Wir müssen diese Kriege beenden, damit wir die Ziele der nachhaltigen Entwicklung erreichen können, die wir uns so sehr wünschen.“

Die Lage im Jemen, der seit März 2015 von Saudi-Arabien militärisch angegriffen wird, ist besonders schlimm. Am 3.12. gaben drei UN-Organisationen, das WFP, UNICEF und die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), eine gemeinsame Erklärung heraus, in der sie warnen, daß sich das Fenster zur Verhinderung von Hungersnöten in dem Land rasch schließt. Die Zahl der Menschen im Jemen, die sich in einer „Notstandsphase der Ernährungsunsicherheit“, dem letzten Stadium vor der Hungersnot, befinden, werde in der ersten Jahreshälfte 2021 voraussichtlich von 3,6 Mio. auf 5 Mio. (von 30 Mio. Einwohnern) ansteigen. Diese Phase bedeute, daß die Menschen „enorm leiden“ und einige der schwächsten verhungern. „Machen wir uns nichts vor, 2021 wird für die am meisten gefährdeten Menschen im Jemen noch schlimmer sein als 2020“, erklärte Beasley. „Die Hungersnot kann immer noch verhindert werden - aber mit jedem Tag, der vergeht, entgleitet uns diese Möglichkeit.“

Der freimütige und unermüdliche Beasley, ein persönlicher Freund von Donald Trump, hat auch US-Außenminister Mike Pompeo direkt mit diesem Thema konfrontiert. Pompeo drängt massiv darauf, daß Jemens Regierung, die Huthi-Ansarallah-Bewegung -, in der Pompeo Stellvertreter des Iran sieht - als ausländische Terrororganisation eingestuft wird. Dies würde es, zusätzlich zum Ende der US-Hilfsleistungen, allen internationalen Organisationen und NGOs extrem erschweren, Nahrungsmittel und Medikamente an die 70% der Bevölkerung zu liefern, die in den von Ansarallah kontrollierten Gebieten leben. Beasley hielt daher am 1.12. ein Treffen mit Pompeo ab, um ihn von der Notwendigkeit zu überzeugen, die Hilfslieferungen aufrechtzuerhalten. Es ist unklar, ob er erfolgreich war.

Weiterführende links:

Aufbauplan für Jemen im Kontext der neuen Seidenstraße (Video, Berliner Seminar, Oktober 2018)

Aufruf von Philipp Tsokolibane/Südafrika:  https://schillerinstitute.com/de/blog/2020/12/09/praesident-trump-afrika...

Weltweite Mobilisierung gegen Krankheit und Hunger - das Komitee für die Coincidentia Oppositorum

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