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China wird führend bei Hochgeschwindigkeitstechnologie und Kernenergie

Zwei Tage vor Weihnachten testete China erfolgreich die längste Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke der Welt: 2298 km von Peking nach Guanghzou im Süden. Der Testzug mit hundert Reportern erreichte über 300 km/h und ist für Geschwindigkeiten bis 350 km/h ausgelegt. Am 26.12. wurde der regelmäßige Betrieb aufgenommen. Die Länge der Strecke entspricht ungefähr der Entfernung Berlin - Madrid. Die Fahrzeit wird von bisher 22 auf 8 Stunden reduziert. Chinas Fortschritte auf diesem Gebiet sind erstaunlich. Das Programm begann erst 2007, aber bis 2010 waren schon 8358 km Hochgeschwindigkeitsgleise gebaut und bis 2020 sollen es 16.000 km sein.

Am 25.12. beschrieb China Daily einige der „gewaltigen“ wirtschaftlichen Vorteile der neuen Linie für die Städte und Ortschaften an der Strecke. Regierungsvertreter sprechen davon, daß dadurch „Städtebündel“ oder „Städtecluster“ in ganz Zentralchina entstehen werden. Die neue Linie hat 35 Stationen, darunter Großstädte wie Shijiazhuang, Zhengzhou, Wuhan und Changsha, und ein Einzugsgebiet von zusammen 300-400 Mio. Menschen.

„Die Eröffnung der Strecke wird nicht nur diese Städte näher zusammenrücken lassen, sondern auch vielen verschiedenen damit zusammenhängenden Einrichtungen Aufträge verschaffen und damit auf Jahre hinaus eine Veränderung ihres Wachstumsverhaltens fördern“, kommentierte Wang Mengshu von der Chinesischen Ingenieursakademie. Nach seinen Berechnungen können mit einer jährlichen Investition von 600 Mrd. Yuan (ca. 73 Mrd.€) in den Eisenbahnbau 3000 km Strecken im Jahr entstehen, was das BIP des Landes um 1,5% erhöhen und mehr als 6 Mio. Arbeitsplätze schaffen werde.

Die neue Strecke dient hauptsächlich dem Personenverkehr, aber auch dem Hochgeschwindigkeitstransport von Expreßgut, und dank ihr können die älteren Strecken effizienter für den Güterverkehr genutzt werden. Der Direktor des Logistikverbands der Provinz Hubei, Wu Ruliang, erklärte dazu, seine Branche werde von der neuen Verbindung stark profitieren, Eiltransporte würden mindestens 50% billiger.

In einem anderen Hochtechnologiesektor beginnt China demnächst mit dem Bau des ersten kommerziellen gasgekühlten Hochtemperatur-Kugelhaufenreaktors (HTGR). Die Technik stammt aus Deutschland, wo von 1985-88 ein 300 MW-Reaktor an der Forschungsanstalt in Jülich lief, ein ähnlicher Reaktor wurde in Fort St. Vrain im US-Staat Colorado gebaut.

Die HTGR-Technik wurde an der Tsinghua-Universität in Beijing weiterentwickelt, die Universität investiert 20% der projektierten Kosten von 360 Mio.€. Die ersten beiden kleinen Module sollen 2016 ans Netz gehen und zusammen 210 MW Strom erzeugen. Später soll der Standort 18 THGR-Module mit einer Gesamtkapazität von 3800 MW umfassen.

Diese Reaktoren sind ein Beispiel der Kerntechnik der „vierten Generation“, bei denen anstelle von Dampfturbinen Gasturbinen verwendet werden, die sicherer und effizienter sind. Sie erzeugen Hitze einer höheren Temperatur, was die Wirksamkeit erhöht, und Entsalzung, chemische Verarbeitung und andere Anwendungen erlaubt, die heute mit wassergekühlten Reaktoren nicht möglich sind.

-- Und wann beendet Deutschland seinen erzwungenen "Großen Marsch" zurück in die Steinzeit und stellt sich endlich wieder an die Spitze des Fortschritts?

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