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Die Demontage von Glass-Steagall

Die Demontage von Glass-Steagall

von Mohd Peter Davis (Malaysia)

Filmbesprechung aus der Sicht eines Vertreters der Entwicklungsländer.

Auf der Webseite von Lyndon LaRouches Politischem Aktionskomitee, www.larouchepac.com, wurde kürzlich ein neuer Film mit dem Titel The Takedown of Glass Steagall („Die Demontage von Glass-Steagall“) eingestellt. Der 82 Minuten lange Videofilm zeigt den umfassenden politischen Kampf von vier Generationen amerikanischer Patrioten, angefangen mit dem 1933 neu gewählten Präsidenten Franklin Roosevelt, zur Befreiung der Welt vom (fälschlich so genannten) Britischen Empire, dem letzten in der seit 3000 Jahren bestehenden Reihe übernationaler Geldimperien, die auf das antike Perserreich zurückreicht.

Während der ersten hundert Tage seiner Präsidentschaft kehrte Roosevelt die Schrecken der Großen Depression um, und mit einem brillanten strategischen Schlag schnitt er dem Britischen Empire die Geldversorgung ab. Ohne lange mit London oder den amerikanischen Verrätern an der Wallstreet zu verhandeln, verschaffte Roosevelt der amerikanischen Verfassung Geltung. Er tat das mit Hilfe des „Glass-Steagall-Gesetzes“, benannt nach zwei demokratischen Kongreßmitgliedern, Senator Carter Glass und dem Abgeordneten Henry B. Steagall. Es verbot allen Banken, mit dem Geld ihrer Einleger zu spekulieren. Entschlossen trieb Präsident Roosevelt diesen Holzpflock in das Herz des Vampirs, des mächtigen globalen Empire, das dies fast nicht überlebt hätte. Dieser Sieg für die Menschheit ist in dem Video mit Filmmaterial aus Originalwochenschauen anschaulich dokumentiert.

Bis 1945 stellten die USA die größte Volkswirtschaft auf die Beine, die die Welt je gesehen hat. Sie besiegten die von den Briten aufgebauten Diktatoren Mussolini und Hitler und die Japaner. Und sie ließen Churchill wissen, daß sie nach dem Krieg - ausgehend von den Prinzipien der amerikanischen Verfassung für Gemeinwohl, Frieden und Entwicklung - die Kolonialgebiete befreien und die kriegszerstörte Welt wieder aufbauen wollten.

Es sollte nicht sein. Die anstrengenden Kriegsjahre forderten ihren Tribut, und der durch Kinderlähmung seit 1921 an den Rollstuhl gefesselte Roosevelt starb im April 1945 im Alter von 63 Jahren, ohne seinen Traum in Erfüllung gehen zu sehen. Kaum vier Monate später schlug das Empire mit dem Atombombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki zurück. Es war die für das Empire typische Brutalität, mit der es verkündete, daß es seine Macht als Beherrscher der Welt wiederhergestellt habe. Es war ein Akt der Barbarei gegenüber einem schon geschlagenen Japan, das die weiße Flagge schwenkte und schon dabei war, über den Vatikan die Kapitulationsbedingungen auszuhandeln.

Dieser größte Terroranschlag aller Zeiten, mit den schrecklichsten Waffen, die die Welt je gesehen hat, wurde von der „Bulldogge“ des Britischen Empire, Winston Churchill, angeordnet und von seinem Handlanger, dem neuen US-Präsidenten Harry Truman, unterstützt. Truman vertrat die faschistischen Bankiers der Wallstreet. Sowie sie sich sicher fühlten, krochen sie aus ihren Schlupflöchern hervor, um ihre Vorkriegsgeschäfte, Spekulation und Geldwäsche für das Empire, wieder aufzunehmen. In den seither vergangenen 65 Jahren war die Antwort des Empire auf Roosevelts Traum eine der ganzen Welt aufgezwungene Herrschaft von Terror und Völkermord. Man frage nur die Russen zum Kalten Krieg, die Japaner zum Atombombenabwurf, die Koreaner, Vietnamesen, Iraker und Afghanen - eigentlich fast alle, außer den Indern und einigen Afrikanern, die glücklich verschont blieben.

Eine persönliche Erfahrung

Ich muß zugeben, daß ich diesen zweiten Teil des Videos mit schwerem Herzen verfolgte. Es stimmt, daß das Empire die zweite Runde gewann, aber dennoch brauchte es 66 Jahre, um Glass-Steagall wieder ganz abzuschaffen. Entscheidend ist, daß Roosevelts Traum nicht mit Churchills Bombardierung japanischer Zivilisten ausgelöscht wurde. Die Eigendynamik dieses Traums und sein wissenschaftlicher Optimismus für die gesamte Menschheit setzten sich in nahezu allen Ländern fort, wie ein gigantisches Schwungrad, und um dieses zu stoppen, bedurfte es 20 bis 30 Jahre entschlossenste Anstrengungen der Menschenfeindlichkeit.

Ich kenne dies aus eigener Anschauung. Während meiner Schulzeit in England, der als Geisel genommenen Heimat des modernen Venezianischen Imperiums, reagierte ich begeistert auf den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt und den Optimismus der Weltraumfahrt, der die Gesellschaft durchdrang. 1959, im Alter von 16 Jahren, wurde ich mit anderen ausgewählten Schulabgängern von Pfizer rekrutiert, einem fortgeschrittenen amerikanischen Hersteller von Antibiotika, der eine Niederlassung in Südengland hatte. Wir bekamen als Lehrlinge doppelt so viel Lohn wie unsere älteren Brüder, besuchten einmal pro Woche das College, später jede vierte Woche. Mit 19 Jahren gehörte ich einem Pionier-Forschungsteam an, das neu entwickelte Chemikalien gegen Viren erprobte. Pfizer war das perfekte Beispiel für äußerst innovative Unternehmen des Hochtechnologiebereichs, wie sie, ganz in Roosevelts Sinn, während des Krieges und auch noch nach Roosevelts Tod bis mindestens Anfang der siebziger Jahre gediehen. Sie produzierten „Wunderdrogen“, Impfstoffe und lebensrettende Chemikalien wie DDT. Wir produzierten nicht einfach nur Medikamente, sondern wir rotteten ansteckende Krankheiten aus wie Schwarze Blattern, Kinderkrankheiten, Malaria und Kinderlähmung, die die Menschheit, besonders in Ländern der Dritten Welt, seit Anbeginn der Geschichte heimgesucht hatten. Ja, wir veränderten die Welt zum Besseren und waren stolz darauf.

In den sechziger Jahren kamen dann Rachel Carson1 und Prinz Philip mit seinem World Wildlife Fund (WWF) und Greenpeace, erreichten schließlich das Verbot von DDT und die Demontage der Kernenergie. Zusammen mit aus dem Boden sprießenden Umweltschutzgruppen - alle in der einen oder anderen Art Klone von Hitlers Eugenikbewegung - griffen sie Bertrand Russells Völkermordidee wieder auf, die Weltbevölkerung praktisch auf ein Niveau wie im Mittelalter zu reduzieren. Dazu sollten die uralten Übel dienen: Krieg, Hunger und Seuchen. An der Spitze der Unternehmen wurden Wirtschaftsführer aus der Zeit Roosevelts und danach durch Buchhalter ersetzt, die ohne einen Funken Engagement für noblere Aufgaben nur hinter Geld her waren. Doch auch diese kollektive Barbarei konnte Roosevelts Traum noch nicht zerstören. Das Programm „Atome für den Frieden” aus dem Jahr 1953, der zivile Zweig von Roosevelts Manhattan-Projekt, inspiriert bis heute Entwicklungsländer, die nun begeistert eine nukleare Renaissance in Gang setzen.

Menschen statt Herdentiere

Mittlerweile sind zwei Drittel der Bevölkerung in den Entwicklungsländern, die sich nicht entwickeln durften, jünger als 35 Jahre. Sie wissen fast gar nichts darüber, wie das Britische Empire bewußt diese friedliche Entwicklung abgewürgt hat, die so viel zur Verbesserung ihres Lebens hätte beitragen können. Zum Nutzen dieser jungen Generation hätte ich ein kurzes Segment in das Video eingefügt, und zwar nach dem Filmmaterial über Roosevelts Beerdigung, aber vor Churchills und Trumans Atombombenpilz. Man muß Roosevelts heutiger Urenkelgeneration weltweit ganz deutlich machen, was er mit Hilfe des Amerikanischen Systems vorhatte, wenn er länger gelebt hätte. Roosevelt hatte verstanden, daß alle Imperien in den vergangenen 3000 Jahren Geschichte wirklich dumm waren, daß es aber genauso dumm ist, mit ihnen über eine Teilung der Macht zu verhandeln, weil sie das Böse an sich verkörpern.

Imperien benutzen ihre Macht über das Geldsystem, um die Weltbevölkerung als eine Art Herdentiere unter Mißachtung ihrer Eigenschaften als Menschen zu beherrschen. Menschen sind keine Tiere und werden mit Geist und kreativem Potential geboren, nicht nur mit der Fähigkeit eines Tieres, auf die ihm zugehörige Umwelt zu reagieren. Das Einzigartige am Menschen ist seine Fähigkeit, die Biosphäre mit wissenschaftlichen Entdeckungen und technischen Entwicklungen zu verändern und zu verbessern, durch Landwirtschaft und Industrialisierung die Bedürfnisse einer wachsenden Bevölkerung zu befriedigen. Die Menschheit, wie sie vor 13.000 Jahren aus der letzten Eiszeit in eine Periode globaler Erwärmung eintrat, war in der Lage, ihre Bevölkerung um das Tausendfache zu vermehren, obwohl in den vergangenen 3000 Jahren im wesentlichen Imperien herrschten. Das ist das dem Menschen eigene Charakteristikum des Fortschritts, das sich in der optimistischen, aus der Religion stammenden Aufforderung „Seid fruchtbar und mehret euch“ reflektiert und das immer dann vorherrscht, wenn ein Teil der Menschheit sich den eisernen Klauen der Oligarchie entziehen kann.

Amerika wurde gegründet und gedieh in dem Wissen, daß es sich gegen die Bösartigkeit der Imperien richtete. Die Begründer der europäischen wissenschaftlichen Renaissance waren selbst nicht in der Lage, eine Republik zu errichten, weil sie das mörderische Gewicht des Bösen in Form des mittelalterlichen Venezianischen Reiches nicht überwinden konnten. So ermunterten sie Pioniere wie Kolumbus, im weit entfernten Amerika Kolonien aufzubauen. Im wesentlichen ist die Verfassung der Vereinigten Saaten, an deren Entstehung Vorfahren Franklin Roosevelts beteiligt waren und die Präsidenten wie Lincoln und Roosevelt so erfolgreich anwandten, eine Kriegserklärung gegen alle Imperien.

Die entscheidende Waffe, die Roosevelt gegen das Britische Empire einsetzte, war das Glass-Steagall-Gesetz. Sie war so gut, daß das Empire außerordentliches Glück brauchte, nämlich Roosevelts zu frühen Tod 1945, und dann trotzdem noch 66 Jahre benötigte, bis es schließlich 1999 in der Lage war, die endgültige Demontage des Glass-Steagall-Gesetzes durchzusetzen. Dazu bedurfte es allerdings eines ganzen Heeres amerikanischer Verräter, die von LaRouche und sechs führenden Vertretern der LaRouche-Bewegung in diesem historischen Video identifiziert und bloßgestellt werden. Bald wird man sie weltweit nur noch mit Abscheu und Verachtung nennen.

Die Abschaffung von Glass-Steagall nach dieser langen und bösartigen Kampagne war ein Pyrrhussieg, der den finanziellen Zusammenbruch des Britischen Empire herbeigeführt hat, wie LaRouche ihn seit langem vorhergesagt hatte.

Da Präsident Obama, eine gescheiterte Persönlichkeit wie Hitler oder Nero, jederzeit stürzen kann, wird die Menschheit bald die beste Gelegenheit seit Roosevelt 1933 haben, dieses Glass-Steagall-Gesetz wieder in Kraft zu setzen. Die Videos von LaRouche Politischem Aktionskomitee, die jetzt von den 25-35 Jahre alten politischen Erben Roosevelts produziert werden, bilden die Speerspitze in diesem Kampf zur Mobilisierung der Weltbevölkerung. Die Ära der Imperien ist, wie die der Dinosaurier, zu Ende. Wir müssen Roosevelts Kampf neu beleben und rasch zur Wiederinkraftsetzung von Glass-Steagall voranschreiten, ohne irgendwelche wenn und aber von aalglatten Politikern zu akzeptieren. Wir müssen sicherstellen, daß die verrückten Vertreter des Empire nicht in einem letzten Akt des Bösen die Mehrheit der friedliebenden Bevölkerung bei ihrem Ritt in die Hölle mitnehmen.

  • 1. Sie setzte mit ihrem Buch „Der stumme Frühling“ (1962) das spätere Verbot von DDT in Gang.