Laut einer Reuters-Meldung vom 29. Oktober aus Frankfurt forderte ein hochrangiger Zentralbankbeamter der Da Afghanistan Bank die europäischen Länder, darunter auch Deutschland, auf, die afghanischen Staatsreserven freizugeben, um einen wirtschaftlichen Zusammenbruch in seinem Land zu verhindern. Dieser könnte eine Massenmigration nach Europa auslösen. "Die Situation ist verzweifelt, und die Bargeldmenge schwindet", warnte Shah Mehrabi, ein Vorstandsmitglied der DAB, gegenüber Reuters. "Europa wird am stärksten betroffen sein, wenn Afghanistan keinen Zugang zu diesem Geld bekommt....“
Mehrabi hofft darauf, daß die europäischen Länder die Reserven freigeben. "Wenn die Reserven eingefroren bleiben, werden die afghanischen Importeure nicht in der Lage sein, ihre Lieferungen zu bezahlen, die Banken werden zusammenbrechen, die Lebensmittel werden knapp, die Läden werden leer sein". Wenn verzweifelte Menschen nichts zu essen finden, würden sie sich auf den Weg nach Europa aufmachen.
Die USA bleiben bisher dabei, daß sie rund 9 Milliarden Dollar der afghanischen Regierung nicht freigeben. Ca. 431 Millionen Dollar an afghanischen Zentralbankreserven werden von der deutschen Commerzbank gehalten, weitere rund 94 Millionen Dollar von der Bundesbank. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in der Schweiz hält weitere rund 660 Millionen Dollar.
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