Die vierstündigen Gespräche zwischen den Präsidenten der Vereinigten Staaten und Chinas, Joe Biden und Xi Jinping, die am 15. November in der Nähe von San Francisco stattfanden, brachten einige Fortschritte bei der Verbesserung der äußerst angespannten Beziehungen zwischen den USA und China, die sich nach dem provokativen Besuch von Kongreßsprecherin Nancy Pelosi in Taiwan im August 2022 entwickelt hatten. Aus den Berichten des Weißen Hauses und Chinas über das Gipfeltreffen ging hervor, dass die meisten inhaltlichen Streitpunkte zwischen den beiden Ländern fortbestehen - und von beiden Seiten betont wurden -, dass es aber auch einige Bereiche gab, in denen Einigkeit herrschte, und, was besonders wichtig ist, dass beide Seiten erklärten, zu einer Art Normalität zurückkehren zu wollen.
Das Weiße Haus beschrieb die Gespräche als "offen und konstruktiv" und zählte mehrere Punkten der Zusammenarbeit auf: "Präsident Biden … wiederholte, dass die Welt von den Vereinigten Staaten und China erwartet, dass sie ihre Konkurrenz verantwortungsvoll handhaben, um zu verhindern, dass diese in einen Konflikt, eine Konfrontation oder einen neuen Kalten Krieg ausartet… Die beiden Staatschefs haben in einer Reihe von Schlüsselfragen Fortschritte erzielt." Dazu gehörten "die Wiederaufnahme der bilateralen Zusammenarbeit im Kampf gegen die weltweite Produktion von und den Handel mit illegalen Drogen, einschließlich synthetischer Drogen wie Fentanyl" und "die hochrangige Kommunikation zwischen den Militärs".
Dem folgte die Litanei der ständigen Streitpunkte: "ein freier und offener Indopazifik", "die Freiheit der Schifffahrt und des Überflugs", die USA "werden weiterhin die Verteidigung der Ukraine gegen die russische Aggression unterstützen", "Unterstützung der USA für das Recht Israels, sich gegen Terrorismus zu verteidigen", "die Sorge über Menschenrechtsverletzungen in der Volksrepublik China" und "die Verhinderung des Einsatzes moderner US-Technologien zur Untergrabung unserer eigenen nationalen Sicherheit". Die USA bekräftigten jedoch, dass sich "unsere Ein-China-Politik nicht geändert hat und über Jahrzehnte und Regierungen hinweg konsistent war".
Wichtig sei, dass "die beiden Staatschefs vereinbart haben, dass ihre Teams ihre Gespräche in San Francisco mit weiterer Diplomatie und Interaktion auf hoher Ebene fortsetzen werden, einschließlich Besuchen in beiden Richtungen und laufenden Konsultationen auf Arbeitsebene in Schlüsselbereichen".
In einer Pressekonferenz unmittelbar nach dem Treffen mit Xi hob Biden die positiven Aspekte hervor: "Wir sind zu einer direkten, offenen, klaren und direkten Kommunikation zurückgekehrt. Schwere Fehleinschätzungen auf beiden Seiten können zu echten, ernsthaften Problemen mit einem Land wie China oder einem anderen großen Land führen." Biden bezeichnete die Gespräche mit Xi als "einige der konstruktivsten und produktivsten Diskussionen, die wir je hatten… Meine Aufgabe ist es, das Ganze vernünftig und handhabbar zu halten, damit es nicht zu einem Konflikt kommt. Es geht mir darum, … einen Ort zu finden, an dem wir zusammenkommen können und wo wir gemeinsame Interessen finden."
Biden fügte hinzu: "Ich kenne den Mann, ich kenne seinen modus operandi, ich habe ihm in die Augen gesehen - wir haben Meinungsverschiedenheiten. Er hat in vielen Dingen eine andere Meinung als ich, aber er ist geradlinig. Ich meine das nicht gut, schlecht oder gleichgültig, sondern ehrlich", sagte er.
Nichts jedoch konnte Biden davon abhalten, gegenüber der Presse zu erklären, dass er Xi immer noch für einen "Diktator" halte.
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