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Mit der EU-Politik wird ganz Europa zum Armenhaus

Eurostat, die Statistik-Behörde der EU, hat nun Zahlen für das Jahr 2010 veröffentlicht, die zeigen, dass schon vor nahezu zwei Jahren 27% der griechischen Bevölkerung davon bedroht waren, zu verarmen oder sozial an den Rand gedrängt zu werden – also 3 Millionen der über 10 Millionen Griechen. Diese Statistiken zeigen auch, dass 28,7% aller Kinder in Griechenland bis zum Alter von 17 Jahren nahe der Armutsgrenze leben. Bei den 18-64jährigen wie auch bei den über 65jährigen sind es 26.7%. Die entsprechenden Prozentangaben für die Gesamt-EU liegen bei 27%, 23,3% und 19,8%.

Die Zahlen von Eurostat belegen, dass schon 2010 23,4% der Bevölkerung der EU an der Armutsgrenze lebte. Das sind 115 Millionen Menschen. Neben Griechenland gehören zu den ärmsten Ländern - Rumänien und Bulgarien (jeweils 41%), Lettland (38%), Litauen (33%), Ungarn (30%) und Polen (27,8%).

Die höchsten Armutsraten bei Kindern unter 18 Jahren erinnern an Statistiken aus Afrika: Rumänien 48,7%, Bulgarien 44,6%, Lettland 42%. Nur wenig dahinter liegen Ungarn mit 38,7%, Litauen 34,3%, Polen 30,8%, Spanien 29,8%, Großbritannien 29,7%, Italien 28,9% sowie Griechenland und Portugal mit jeweils 28,7%. Die Quellen für diese Angaben sind ANA (Athens News Agency) und Eurostat.

Die von der EU zugrundegelegte Armutsgrenze liegt bei einem Jahreseinkommen von 6000€. In Griechenland wurde sie durch das Griechenland von der Troika aufgezwungene „Memorandum“ sogar noch weiter abgesenkt. Dort ist mittlerweile nur noch ein Jahreseinkommen bis 5000 € steuerfrei, während gleichzeitig viele Sozialleistungen abgebaut werden.

Die Arbeitslosenrate (laut griechischer Statistikbehörde) lag im November 2011 bei knapp 21% oder 1.029.587 Arbeitslosen (die Gesamtbeschäftigtenzahl Griechenlands beträgt 4.423.657). Im Vergleich zum November 2010 war das ein Anstieg um 337010 Arbeitslose (= 48,7%) und zum Vormonat um 126062 (=14% in einem Monat).

Natürlich zeigen offizielle Statistiken nicht das ganze Bild. Griechische Quellen berichten, dass selbständige, jetzt arbeitslose Ingenieure und Rechtsanwälte in diesen offiziellen Statistiken gar nicht auftauchen und dass mittlerweile die Hälfte aller ausgebildeten Ingenieure in Griechenland arbeitslos sind.

Ein bezeichnendes Licht auf die Lage wirft eine Nachricht vom 10. Februar, veröffentlicht in den Deutschen Mittelstands Nachrichten. Sie bezieht sich auf eine Erklärung der griechischen Polizeigewerkschaft POESY, die für den Fall, dass die Politik nicht geändert wird, damit droht, sich für die sofortige Ausgabe von Haftbefehlen gegen die Mitglieder der Troika einzusetzen. Im Wortlaut: „Wir weigern uns, uns gegen unsere Eltern, Brüder, unsere Kinder oder irgendeinen Bürger, der protestiert und die Änderung der Politik verlangt, zu stellen.“ Die Gewerkschaft repräsentiert rund zwei Drittel aller griechischen Polizisten. Es wird berichtet, dass in den vergangenen Monaten 25000 Polizisten nur 500€ monatlich erhalten hätten, einige sogar noch weniger oder sogar gar nichts.

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