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Eurozentrismus ist tot - die Welt braucht Aufbau!

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist damit beschäftigt, Lösungen für die akuten großen Krisen der Menschheit zu finden, die durch die jahrzehntelangen Spekulationsorgien und damit einhergehende imperiale Geopolitik der NATO und arrogante Haltung des Westens geschaffen wurden.  

So sprach der indische Außenminister Dr. Subrahmanyam Jaishankar am 3. Juni auf dem GLOBESEC-2022-Forum in Bratislava sehr offen über indische außenpolitische Entscheidungen. Er wies die Vorstellung zurück, seine Regierung sei ein "Zaungast", der sich für die eine oder andere "Machtachse" entscheiden müsse - Europa-USA einerseits oder Russland-China andererseits.

Während seiner Rede mit dem Titel "Taking Friendship to the Next Level: Allies in the Indo-Pacific" wies er darauf hin, daß Indien ein Fünftel der Weltbevölkerung ausmacht und heute die fünft- oder sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt ist. Sein Land habe selbstverständlich  das Recht auf seine eigene Sicht, auf die Abwägung eigener Interessen und auf eigene  Entscheidungen. Diese werden „ein Gleichgewicht zwischen meinen Werten und meinen Interessen sein. Es gibt kein Land auf der Welt, das seine Interessen außer Acht lässt", sagte er laut Economic Times.

Gegenüber Europa nahm der indische Außenminister kein Blatt vor den Mund. "Außerhalb Europas passiert eine Menge. Es gibt so viele menschliche und Naturkatastrophen in unserem Teil der Welt, und viele Länder bitten Indien um Hilfe. Die Welt verändert sich und es kommen neue Akteure hinzu. Die Welt kann nicht mehr eurozentrisch sein. Europa muss aus der Denkweise herauswachsen, dass seine Probleme die Probleme der Welt sind, aber die Probleme der Welt nicht die Probleme Europas. „

Er stellte die berechtigte Frage: „Wenn ich Europa als Ganzes betrachte, das zu vielen Dingen, die zum Beispiel in Asien geschehen, auffallend schweigsam war, könnte man fragen, warum sollte irgendjemand in Asien Europa überhaupt etwas zutrauen?"

Jaishankar wies Behauptungen zurück, Indien habe ein Exportverbot für Weizen verhängt. Indien habe Weizen exportiert, aber "dann sahen wir einen Ansturm auf unseren Weizen, größtenteils von internationalen Händlern mit Sitz in Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten". Die Länder mit niedrigem Einkommen wurden verdrängt. "Unser guter Wille wurde für Spekulationen ausgenutzt. Wir werden Spekulanten keinen offenen Zugang zum indischen Markt gewähren, wie wir es bei den Impfstoffen gesehen haben. Das wollen wir bei Weizen auch nicht." Indien habe in diesem Jahr Weizen in 23 Länder exportiert. 

Ein ähnliches Bild zeigte sich am 3. Juni, als sich der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Mackey Sall (zusammen mit dem AU-Kommissionsvorsitzenden Moussa Faki Mahamat), in Sotschi, Russland, mit dem Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, traf. Dieses Treffen kam nach etlichen Störversuchen westlicher Seite schliesslich zustande. 

Auf der Pressekonferenz nach dem Treffen sagte Sall: "Wir gehen hier sehr beruhigt und sehr zufrieden mit unserem Austausch weg". Er habe Präsident Putin als engagiert empfunden. Ihm sei bewusst, dass die Krise und die Sanktionen ernsthafte Probleme für schwache Volkswirtschaften, wie die afrikanische, schaffen. TASS veröffentlichte einen Bericht, in dem Sall die westlichen Sanktionen verurteilte: "Die Sanktionen gegen Russland haben die Situation der Getreide- und Düngemittellieferungen an afrikanische Länder verschlechtert." Er wies auch auf die "Folgen für die Ernährungssicherheit des Kontinents" hin.

Über das Treffen selbst twitterte Senegals Präsident Sall (übersetzt aus dem französischen Original): "Präsident #Putin hat uns gegenüber seine Bereitschaft bekundet, den Export ukrainischen Getreides zu erleichtern. Russland ist bereit, die Ausfuhr seines Weizens und Düngers zu gewährleisten. Ich rufe alle Partner auf, die Sanktionen gegen Weizen und Düngemittel aufzuheben." https://twitter.com/Macky_Sall/status/1532740261658431489

 

Diese  dringlichen Themen werden am 18./19. Juni bei der internationalen Konferenz des Schiller-Instituts diskutiert. Mehr hier: "Nur eine Konkurssanierung des sterbenden transatlantischen Finanzsystems kann dauerhaften Frieden schaffen!"

 

 

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