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Explosion in Beirut wird für Regimewechsel ausgenutzt

Die gewaltige Explosion im Hafenviertel von Beirut am 4.8. hat dem wirtschaftlichen, finanziellen und sozialen Zusammenbruch der libanesischen Gesellschaft eine neue und tragische Dimension verliehen. Leider, aber nicht überraschend, versuchen Kräfte innerhalb und außerhalb des Landes, die Verwüstungen dazu auszunutzen, um einen Regimewechsel voranzutreiben.

Die erklärte Absicht des Libanon war es, „nach Osten zu gehen“ und mit China zusammenzuarbeiten, um die Infrastruktur des Landes zu entwickeln.  Das US-Außenministerium hatte dagegen im Juni und Juli scharf formulierte Warnungen und Drohungen ausgesprochen.

Noch am Tag der Explosion rief eine Gruppe ehemaliger Premierminister unter der Führung des gestürzten Saad Al-Hariri dazu auf, die Krise zu internationalisieren, indem sie ausländische Ermittler einlud, da sie der gegenwärtigen Regierung nicht mehr vertraue. Von Hariri und Saudi-Arabien kontrollierte Medien begannen, den Rücktritt des Präsidenten Michel Aoun und seiner Regierung zu fordern. In den folgenden Tagen wurden kleine Gruppen von Demonstranten auf die Straßen geschickt, die in Regierungsbüros eindrangen und diese niederbrannten.

Nach vorläufigen Berichten der libanesischen Regierung wurde die Explosion durch 2.700 Tonnen Ammoniumnitrat verursacht, wobei mindestens 130 Menschen getötet und 6.000 verwundet wurden, während schätzungsweise 300.000 obdachlos wurden und Hunderte noch immer vermißt werden. Auf Fotos ist zu sehen, daß die Hälfte des Hafens, einer der meistgenutzten im Mittelmeer, zerstört wurde. Die Explosion war so stark, daß sie noch im 240 km entfernten Zypern zu hören war.

Der libanesische Premierminister Hassan Diab machte für die Explosion die unsachgemäße Lagerung des Ammoniumnitrats verantwortlich, das sowohl als Sprengstoff als auch als Düngemittel verwendet wird. Berichten zufolge, in denen verschiedene Beamte zitiert werden, wurde es 2015 vom Zoll beschlagnahmt und seither in einem Lagerhaus im Hafen gelagert.

Die Hilfe der internationalen Gemeinschaft ist im Libanon natürlich willkommen, aber sie hat den Nachteil, daß man versucht, den Libanon wieder in das „westliche Lager“ zu ziehen und ihn von einer weiteren Zusammenarbeit mit China, Iran, Irak, Syrien und anderen Ländern im „Osten“ abzuhalten. Gleichzeitig wird der Libanon gedrängt, an den Verhandlungstisch mit dem IWF zurückzukehren, der die Umsetzung harter „Reformen“ im Austausch gegen Hilfe fordert. Solche „Reformen“ würden jedoch das Elend des libanesischen Volkes nur noch vergrößern, weshalb die Regierung sie abgelehnt hat. Die einzige realistische und wirksame Lösung besteht darin, daß Ost und West im Libanon und in ganz Westasien zusammenkommen, um die zerstörte Infrastruktur wieder aufzubauen, die mörderischen Sanktionen aufzuheben und den Prozeß des „Frieden durch wirtschaftliche Entwicklung“ in Gang zu bringen, wie ihn Lyndon LaRouche immer gefordert hat.

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