06131-237384info@bueso.de

FInanzcrash: Glass-Steagall-Bankentrennung jetzt!

Was mit einer relativ kleinen Bank in Kalifornien begann und angeblich keine Bedrohung für das Finanzsystem war, hat sich auf ein „systemrelevantes“ Institut wie die Credit Suisse (CS) ausgeweitet und erweist sich als das, wovor wir gewarnt hatten: ein Vorbote des globalen Finanzkollapses. Verschärft durch 15 Jahre Gelddrucken ist die Schuldenblase größer als 2008, und die Zinserhöhungen, die der Inflationsbekämpfung dienen sollen, beschwören die Gefahr einer Kette von Insolvenzen herauf.

Außerdem pumpen die Zentralbanken, wie von uns vorhergesagt, wieder hektisch Liquidität in das System - Inflationsbekämpfung hin oder her. Die mehr als 700 Mrd.$, die Zentralbanken beiderseits des Atlantiks letzte Woche austeilten, werden nicht reichen, um das immer größere Loch zu stopfen, denn der Ansteckungseffekt breitet sich bereits im gesamten System aus.

Als Folge der CS-Pleite erfaßt ein Sturm den Markt für nachrangige Anleihen, sog. AT1-Papiere (Additional-Tier 1) oder Contingent-Convertible-Anleihen (Coco). Diese Anleihen wurden nach der Finanzkrise 2008 als Puffer geschaffen, damit bei einer Bankenpleite keine staatliche Rettungsaktion nötig wird. Die Käufer kennen das Risiko, trotzdem lassen sich viele von den hohen Renditen locken.

Noch weit größer als der AT1-Markt (etwa 275 Mrd.$) ist der weltweite Derivatemarkt mit 2 Billiarden $. Wenn Bankenzusammenbrüche und Zahlungsausfälle erst einmal begonnen haben, ist der Effekt hier nicht mehr vergleichbar mit bloßen Dominosteinen in einer Reihe, wo einer den nächsten umwirft. Es ist wie eine thermonukleare Kettenreaktion, übertragen auf den Finanzbereich, wie der Ökonom Lyndon LaRouche häufig erklärt hat. Mit anderen Worten: Die verschiedenen Formen von Schulden sind nur die Lunte, aber die Derivate sind die Bombe, deren Sprengkraft um mehr als eine Größenordnung stärker ist als die Schulden an sich.

Die Credit Suisse hatte ein sehr hohes Verhältnis von Derivaten zu Vermögenswerten, 28:1. Ihre Gegenparteien bei den Derivatgeschäften sind US-Megabanken. Deshalb kam der Druck zur Rettung der CS von dort, wo auf die vier größten US-Banken 89% des gesamten Derivatengagements (173 Bio.$) entfallen. Diese Banken sind (Stand Ende 2022):

- JPMorgan Chase: 54,3 Bio.$ an Derivaten gegenüber 3,3 Bio.$ an Vermögenswerten - ein Verhältnis von 16:1;
- Goldman Sachs: 51,0 Bio.$ Derivate und 0,5 Bio.$ Vermögenswerte - ein Verhältnis von 99:1;
- Citibank: 46,0 Bio.$ Derivate und 1,7 Bio.$ Vermögenswerte - ein Verhältnis von 27:1;
- Bank of America: 21,6 Bio.$ Derivate und 2,4 Bio.$ Vermögenswerte - ein Verhältnis von 9:1.

Im Gegensatz dazu haben die vier größten Banken Chinas zusammen Vermögenswerte von 19 Bio.$, aber ihre Derivate werden auf nur etwa 7 Bio.$ geschätzt - ein Verhältnis von weniger als 0,4:1! Zusammen mit einer gezielten Kreditpolitik für produktive Investitionen stellt sich die Siituation Chinas vollkommen anders da.

Die Bankenkrise auf beiden Seiten des Atlantiks unterstreicht, warum eine strikte Glass-Steagall-Bankentrennung dringend notwendig ist. In den USA bildet die LaRouche-Bewegung die Speerspitze der Forderung, daß der Kongreß sofort entsprechend eingreift. Am 16.3. fragte Senatorin Maria Cantwell, eine langjährige Glass-Steagall- Befürworterin, in einer Senatsanhörung Finanzministerin Janet Yellen nach den Aussichten für eine Wiedereinführung des Gesetzes. Die Antwort war erwartungsgemäß nichtssagend. Im Repräsentantenhaus kündigte die Abgeordnete Marcy Kaptur an, einen ähnlichen Gesetzentwurf wie schon 2013 einzubringen.

Unterdessen ruft Diane Sare, Kandidatin für den US-Senat im Staat New York, den Kongreß auf, eine Sondersitzung über den Zusammenbruch des transatlantischen Finanzsystems einzuberufen. In einer Erklärung vom 15.3. erinnert sie daran, daß der verstorbene Ökonom Lyndon LaRouche schon vor Jahrzehnten gewarnt hatte, das System sei völlig bankrott und es müsse „durch eine geordnete Konkurssanierung im Rahmen der Wiedereinführung des Glass-Steagall-Gesetzes zur Trennung von Geschäfts- und Investmentbanking wiederhergestellt werden. Das ist das erste von LaRouches ,Vier neuen Gesetzen zur Rettung der USA‘, die er 2014 entworfen hat...“

Die BüSo ist seit der Finanzkrise 2007/2008 systematisch für die Anwendung des Glass-Steagall-Bankentrennung eingetreten, so u.a. hier:BüSo-Broschüre zum Trennbankensystem (Ausgabe von 2014) oder hier (2007) https://www.bueso.de/notmassnahmen-schutz-bevoelkerung. Alle Publikationen finden Sie chronologisch geordnet hier  .

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN