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Friedensnobelpreis für World Food Program, aber wo bleibt die Hilfe?

Der diesjährige Friedensnobelpreis wurde, im Gegensatz zu so vielen in der Vergangenheit, an eine Organisation verliehen, die tatsächlich zur Förderung des Friedens beiträgt, da Hunger eine der Hauptursachen für Konflikte und Krieg ist. Der Empfänger, das Welternährungsprogramm der UNO (WFP), warnt seit Monaten vor der Gefahr von „Hungersnöten biblischen Ausmaßes“ auf der ganzen Welt, noch verschärft durch die Verbreitung von COVID-19. Die Organisation bittet dringend um zusätzliche Spenden in Milliardenhöhe, um den fast 700 Millionen Menschen zu helfen, die täglich mit leerem Magen zu Bett gehen.

Gleichzeitig wird nach Berechnungen in einem neuen Bericht der Weltbank die extreme Armut auf der Welt 2020 zum ersten Mal seit über 20 Jahren wieder zunehmen. Auch hier haben die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, zusätzlich zu den direkten medizinischen Auswirkungen, eine bereits dramatische Situation noch verschlimmert. So wird die extreme Armut - definiert als ein Leben von weniger als 1,90 $ am Tag - in diesem Jahr voraussichtlich über 9% der Weltbevölkerung betreffen. Das Durchschnittseinkommen der ärmeren 40% der Weltbevölkerung wird voraussichtlich nicht vor 2022 wieder ansteigen.

Ganz anders sieht es dagegen für die Milliardäre dieser Welt aus. Die Schweizer Bank UBS und der Wirtschaftsberatungsriese PriceWaterhouseCoopers veröffentlichten soeben eine Erhebung bei 2000 Milliardären, die etwa 98% des Gesamtvermögens der Superreichen repräsentieren. Das Ergebnis war, daß ihr Vermögen „in den ersten Monaten der Pandemie um mehr als ein Viertel gewachsen ist und im Juli 10,2 Bio. $ erreichte“, verglichen mit 8 Bio.$ Anfang April, wie Reuters meldete. „Vom 7. April bis zum 31. Juli dieses Jahres verzeichneten Milliardäre in allen von der Studie erfaßten Branchen einen zweistelligen Vermögenszuwachs, wobei die Milliardäre in den Bereichen Technologie, Gesundheitswesen und Industrie mit einem Zuwachs von 36%-44% an der Spitze lagen.“

Erst vor wenigen Wochen hat WFP-Direktor David Beasley ausdrücklich an diejenigen appelliert, die „während COVID-19 Milliarden Dollar verdient haben“, und bat sie, zu den 4,9 Mrd.$ beizutragen, die jetzt dringend benötigt werden, um die Hungersnot zu stoppen.

Auch wenn Spenden und Beiträge sicherlich nützlich sind, belegen diese Zahlen einmal mehr die Notwendigkeit einer umfassenden Reform des Weltwirtschaftssystems mit seinen ungeheuerlichen Ungleichheiten und der Mißachtung des Gemeinwohls. Helfen Sie deshalb mit, unsere neue BüSo-Broschüre "1,5 Mrd. neue produktive Arbeitsplätze - Deutschlands Rolle beim Aufbau der Weltwirtschaft" zu verbreiten!

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