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Gefahren eines ukrainischen Angriffs auf das Kernkraftwerk Kursk

Das Kernkraftwerk Kursk, das Berichten zufolge von der Ukraine beschossen wurde, verfügt über zwei aktive Reaktoren, zwei ältere, stillgelegte und zwei neue, noch nicht fertiggestellte Blöcke. Die beiden aktiven Reaktoren sind vom Typ RMBK, ein Reaktortyp, der auch im Kernkraftwerk Tschernobyl verwendet wurde.

Auf dem Treffen der Internationalen Friedenskoalition am 23. August wurde der amerikanische Nuklearexperte Prof. Steven Starr gebeten, sich zu den Hintergründen der Bedrohungen für das Kernkraftwerk Kursk zu äußern. Er zitierte zunächst die grundsätzliche Besorgnis des IAEO-Generaldirektors Rafael Grossi, dass die beiden im Kernkraftwerk Kursk betriebenen RBMK-Kernreaktoren vom Tschernobyl-Typ nicht durch eine Betonkuppel geschützt und somit auch die neben den Reaktoren befindlichen Abklingbecken anfällig für direkte Artillerieangriffe seien.

Er erläuterte, dass ein Angriff mit schwerer Artillerie – oder einer Rakete mit einem großen Sprengkopf – die Reaktoren sowie die Lagerbecken für abgebrannte Brennelemente durchschlagen könnte. Letztere enthalten große Mengen hochradioaktiver abgebrannter Brennelemente, die ständig gekühlt werden müssen. Die Lagerbecken für abgebrannte Brennelemente enthalten einige der höchsten Radioaktivitätskonzentrationen auf der Erde. Er gab zu bedenken, dass es möglich sein könnte, ein Lagerbecken für abgebrannte Brennelemente mit einer Drohne schwer zu beschädigen.

Wenn ein Becken für abgebrannte Brennelemente beschädigt wird und sein Kühlwasser verliert, wodurch die abgebrannten Brennstäbe Dampf oder Luft ausgesetzt werden, erhitzen sich die Brennstäbe bis zum Bruch. Abgebrannte Brennstäbe, die kürzlich aus dem Reaktorkern entfernt wurden, können sich bis zur Entzündung erhitzen und in Becken mit hochdichter Lagerung einen Brand verursachen. Ein Brand in einem Lagerbecken für abgebrannte Brennelemente kann genügend Strahlung freisetzen, um Tausende von Quadratkilometer ernsthaft zu kontaminieren.

Schließlich wies Starr darauf hin, dass der Krieg in der Ukraine der Welt gezeigt habe, dass zivile Kernkraftwerke zu Kriegszielen geworden seien. Die riesigen Mengen radioaktiver Isotope in den Reaktorkernen und Abklingbecken sind somit zu bereitstehenden radioaktiven Operationszielen geworden.

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