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Wie gingen China und der Westen mit der Krise von 2008 um? Physische Ökonomie statt Finanzspekulation

Eine pakistanische Denkfabrik befaßte sich mit der Frage, was man aus den unterschiedlichen Reaktionen des Westens und Chinas auf die Finanzkrise von 2008 lernen kann und lud dazu einen engen Mitarbeiter von Lyndon LaRouche ein. Am 14. Dezember hielt Hussein Askary vom schwedischen Belt and Road Institute (BRIX) den Hauptvortrag bei einer Veranstaltung in Pakistan zum Thema „Die Gürtel- und Straßen- Initiative in der Welt nach COVID“, die vom Sustainable Development Policy Institute in Pakistan (Institut für tragfähige Entwicklungspolitik, SDPI) organisiert wurde. Teilnehmer waren neben dem Hauptgast – Generalleutnant a.D. Asim Saleem Bajwa, Vorsitzender des Chinesisch-Pakistanischen Wirtschaftskorridors (CPEC), der eine aufgezeichnete Videoerklärung abgab –, u.a. Muhammad Mudassir Tipu, der Generaldirektor der China-Abteilung im pakistanischen Außenministerium, Xie Guoxian, Ministerberater für Wirtschaft und Handel an der chinesischen Botschaft in Pakistan, sowie Xie Yuhong, stellvertretende Vorsitzende und Generalsekretärin der All China Environment Federation (ACEF) aus Beijing.

Der Schwerpunkt seines Vortrags lag auf dem „Lernen von der Art und Weise, wie die transatlantische Region und China mit der Krise von 2008 umgegangen sind“. Askary erläuterte Lyndon LaRouches Definition von wirtschaftlichem Wert im Zusammenhang mit der Funktion von Kredit und beschrieb den Ausbau des chinesischen Schnellbahnnetzes, der „sehr hohe Wachstumsraten der Multifaktorproduktivität, der Wirtschaft insgesamt und des Fortschritts“ bewirkt habe, als Beispiel für eine erfolgreiche Politik.

Askary schloß seinen Vortrag mit den folgenden Empfehlungen und Warnungen für heute:

„1. Um diese und künftige Pandemie zu bewältigen, muß das globale Gesundheitssystem physisch von Grund auf neu aufgebaut werden, beginnend mit dem massiven Aufbau von Infrastruktur. Dann wird es möglich, die Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) zu einer globalen Praxis zu machen, an der sich die Industrienationen in West und Ost zu ihrem eigenen Nutzen und dem ihrer
Partner in der Welt beteiligen. Dies sollte sich an der besten Praxis Chinas im Umgang mit den Krisen von 2008 und 2020 orientieren.

2. Dies erfordert einen neuen Finanzierungsmechanismus auf globaler Ebene oder ein neues Bretton-Woods-System. Wir brauchen einen neuen internationalen Kreditmechanismus zur Finanzierung moderner Infrastruktur nach dem Vorbild der BRI.

3. Ich muß zwei Warnungen aussprechen, die Gegenstand einer eigenen Konferenz sein könnten, die ich aber hier abschließend erwähnen muß:

  • Es gibt in der transatlantischen Region Bestrebungen, sogenannte grüne und Klimaschutz-Kriterien und -beschränkungen für die Finanzierung von Infrastruktur durchzusetzen. Diese Beschränkungen werden bald nicht nur Kohlekraft und andere fossile Brennstoffe, sondern sogar Wasserkraft und Atomkraft betreffen. Dies ist ein selbstmörderischer Weg, der nicht
    beschritten werden sollte.

    Es gibt Bestrebungen, China zu zwingen, seine Finanzmärkte für ,heißes Geld‘ anstelle langfristiger Investitionen zu öffnen. Dem sollte aus den oben genannten Gründen widerstanden werden. Finanzen und Kredite sollten strikt an die Verbesserung der Produktivität und des Lebensstandards der Nationen gebunden sein, nicht an schnelle Gewinne.“

    Die meisten Fragen der anschließenden Diskussionsrunde richteten sich an Askary, was ihm Gelegenheit gab, LaRouches Definition der „Erhöhung der Arbeitskraft“ zu erläutern. Er beantwortete auch Fragen über die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit von Nationen trotz kultureller und politischer Systemunterschiede, über die EU-WTO-Plus und über die Doppelmoral des „Freihandels“.

    Die abschließenden Bemerkungen auf der Konferenz kamen von Muhammad Mudassir Tipu. Er unterstützte die beiden von Askary angesprochenen Punkte, die BRI zu einem globalen Modell zu machen, sowohl in Bezug auf die Kreditpolitik als auch in Bezug auf die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur, insbesondere in Afrika, dem Nahen Osten und Südamerika.

    Askarys Videovortrag (in englischer Sprache) können Sie hier ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=mNi5Le2nzkY

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