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Hegdefonds heizen die Lebensmittelpreise an - Spekulation stoppen, Sanktionen beenden!

Wie die BüSo seit langem gezeigt hat, begann die Hyperinflation der Rohstoffpreise lange vor dem Krieg und wurde von Hedgefonds geschürt, die (u.a. von der EZB bereitwillig gelieferte) Liquidität aus Finanzanlagen in Rohstoffderivate umschichteten.  Die Sanktionen gegen Russland treiben die Spekulationsspirale nun immer weiter in die Höhe (Erklärung) und "retten" damit für einen kurzen weiteren Moment das bankrotte westliche Finanzcasino, dessen Erhalt bereits den Tod von hunderten Millionen Menschen gekostet hat.  Deshalb brauchen wir eine grundlegende Reorganisation dieses bankrotten Systems entlang der Vier Gesetze von Lyndon LaRouche.

Die Wahrheit über die Spekulationsdynamik lässt sich nicht mehr unterdrücken. Ein Team der niederländischen Denkfabrik Lighthouse dokumentierte kürzlich, daß der Anstieg der Lebensmittelpreise auf dem Weltmarkt eine Folge der Spekulation der Hedgefonds und nicht „Rußlands Schuld“ ist. Über den Lighthouse-Bericht wurde in der deutschen Sendung Plusminus (ARD) und in der indischen Sendung The Wire ausführlich berichtet.

„Die Weltmarktpreise für Lebensmittel haben im März den höchsten Stand aller Zeiten erreicht. Während Millionen mehr Menschen auf der ganzen Welt mit Hunger konfrontiert sind, überschwemmen Spekulanten die Rohstoffmärkte, um aus den eskalierenden Preisen Profit zu schlagen“, so Lighthouse in der Präsentation ihres Berichts.

„Nach Rußlands Einmarsch in die Ukraine begannen internationale Banken, Möglichkeiten für Kleinanleger zu entwickeln, auf steigende Lebensmittelpreise zu wetten. Am 7. März, als der Weizenpreis seinen bisherigen Höchststand erreichte, veröffentlichte das Vermögensverwaltungsteam von JP Morgan einen Artikel, in dem es seine Kunden ermutigte, in Agrarfonds zu investieren.

In der ersten Märzwoche flossen 4,5 Mrd.$ in auf Rohstoffe spezialisierte börsengehandelte Fonds (ETFs, die öffentlich gehandelt werden können). Im April zogen zwei der wichtigsten börsengehandelten Agrarfonds Nettoinvestitionen in Höhe von 1,2 Mrd.$ an - im Vergleich zu nur 197 Mio.$ im gesamten Jahr 2021.

Während sich eine weitere Lebensmittelpreiskrise abzeichnet, mit Berichten über Brotpreise, die sich in nahrungsunsicheren Ländern in Afrika und im Nahen Osten mehr als verdoppelt haben, enthüllen wir, wie die Finanzaufsichtsbehörden sich mächtigen Lobbygruppen beugten, indem sie die nach der letzten Krise 2008 vorgeschlagenen Beschränkungen für exzessive Spekulation aufweichten.“

Das Plusminus-Team bat um eine Stellungnahme der EU-Kommission, die am 7.7. zurückschrieb: „In dieser unsicheren Situation sind die Märkte sehr nervös und sehr volatil. Wir halten das Verhalten der Märkte in Situationen knappen Angebots und hoher Unsicherheit für nicht außergewöhnlich.“

Proteste gegen Spekulation und Zerstörung der Nahrungsmitelproduktion weiten sich aus

Es ist kein Zufall, daß gerade in den Niederlanden einige Wahrheiten über die wahren Ursachen der Rohstoffpreisinflation ans Licht kommen, dort lehnt sich jetzt praktisch die gesamte Bevölkerung gegen die (Finanz)-Oligarchie auf. Der niederländische Protest begann als Revolte gegen den Verstoß, durch die EU-Richtlinien zur Reduzierung der Stickstoffdünger die Landwirtschaft zu ruinieren, und entwickelte sich zu einem allgemeinen Aufstand der Bevölkerung gegen die Regierung. Lastwagenfahrer, Feuerwehrleute und normale Bürger haben sich angeschlossen und blockieren mit täglichen Demonstrationen Innenstädte und Autobahnverkehr.

Deutsche Landwirte fahren über die Grenze, um sich an den Aktionen zu beteiligen, während andere in deutschen Städten auf die Straße gehen. In Italien demonstrierten Bauern in Kalabrien und am 14.7. in Brescia und Mailand. In Kalabrien richtet sich dies gegen die hohen Treibstoff- und Düngemittelpreise, die Milchbauern in Brescia und Mailand sind wegen der illegalen Geldstrafen für „Überproduktion“ in Aufruhr. Auch in Polen, Spanien und in vielen anderen Teilen der Welt finden Bauernproteste statt, worüber die Mainstream-Medien jedoch kaum berichten.

Neben den unmittelbaren konkreten Forderungen prangern alle diese Demonstrationen die Finanzspekulation als treibende Kraft hinter der Zerstörung der Landwirtschaft an, ebenso wie die politische Klasse, die die Interessen der Spekulanten verteidigt. Auf einem Traktorschild in Deutschland war zu lesen: „Wir denken in Generationen, nicht in Wahlzyklen!“ und ein anderes: „Keine Bauern, kein Essen, keine Zukunft!“ Kanadische Trucker veröffentlichten zur Unterstützung der Proteste der Landwirte ein Video „Die ganze Welt macht es wie Holland“ und kündigten für den 23.7. einen Aktionstag an. Das Video handelt von gewaltfreier Aktion, mit Redeausschnitten von Martin Luther King und Fotos von aktuellen Demonstrationen von Bauern, Fischern, Truckern u.a. sowie anderen Szenen aus dem 20. Jahrhundert.

Der Protest der Landwirte ist ein Vorgeschmack auf das, was im Herbst zu erwarten ist, wenn die Verbraucherpreisinflation die Haushalte mit voller Wucht trifft und die korrupten europäischen Eliten versuchen, Energierationierungen durchzusetzen.

Der gordische Knoten muß jetzt mit einer Aufhebung der Sanktionen durchtrennt werden (Erklärung), gefolgt von einer  „Glass-Steagall“-Bankentrennung,  die Liquidität für die Zockerwirtschaft kappt und branchenfremde Händler von den Terminmärkten ausschließt. Das wird nicht nur zu einem sofortigen Fall der Rohstoffpreise führen, sondern auch den bankrotten Zustand des globalen Finanzsystems offenlegen. Damit sich die Weltwirtschaft erholen kann, müssen dann die nächsten Schritte von LaRouches „Vier Gesetzen“ umgesetzt werden: Nationalbanken, Kredite für Infrastrukturprojekte und ein neues Währungs- und Kreditsystem (Neues Bretton Woods), so daß im Zuge inernationaler Kooperation die Weltwirtschaft wieder aufgebaut werden kann.

Mehr:

https://www.bueso.de/helga-zepp-larouche-sanktionen-gegen-russland-sofort-aufheben 

https://www.bueso.de/antwort-hyperinflation-energie-hungerkrise-internationales-ad-hoc-komitee-fuer-neues-bretton-woods

Video: Lebensmittel als Waffe - Özdemirs Landwirtschaftspolitik

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