06131-237384info@bueso.de

Indonesische Außenministerin ruft bei der UN zu einem "neuen Paradigma für den Frieden" auf

In ihrer eindringlichen Rede vor der UN-Generalversammlung am 26. September forderte die indonesische Außenministerin Retno Marsudi: "Wir brauchen dieses neue Paradigma ... um den Geist des Friedens neu zu entfachen". Sie verglich die internationale Lage mit der Situation in Europa kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, mit der Weltwirtschaftskrise, dem Aufkommen des Ultranationalismus, dem Wettbewerb um Ressourcen und der Rivalität zwischen Großmächten. Sie warnte, wenn die Welt so weitermache wie bisher, könne dies zu einem großen Konflikt führen. Sie sagte: "Ich möchte Ihnen eine Welt anbieten, die auf einem neuen Paradigma basiert. Ein Paradigma der Win-Win-Situation und nicht des Nullsummenspiels. Ein Paradigma des Engagements und nicht der Eindämmung. Ein Paradigma der Zusammenarbeit und nicht des Wettbewerbs. Das ist die transformative Lösung, die wir brauchen", betonte sie.

Sie wiederholte zweimal: "Die Grundprinzipien der Souveränität und der territorialen Integrität sind nicht verhandelbar", und führte weiter aus: "In der Zwischenzeit ist eine friedliche Lösung die einzige Möglichkeit, Konflikte beizulegen. Die Gewohnheit des Dialogs und der Zusammenarbeit würde das strategische Vertrauen fördern. Dies sind die Spielregeln, die wir einhalten müssen, wenn wir wirklich Frieden wollen. Es liegt in unserer Verantwortung, sie konsequent anzuwenden, nicht selektiv oder nur dann, wenn wir es für richtig halten.

Sie erläuterte die Politik Jakartas: "Vielerorts wurde die regionale Architektur der Nachkriegszeit als Instrument zur Eindämmung und Entfremdung aufgebaut. Dieses Phänomen setzt sich heute mit den multilateralen Minigruppierungen fort. Viele sind Teil eines Stellvertreterkriegs zwischen Großmächten. Das ist nicht das, was regionale Architektur sein sollte. Sie muss als Baustein für Frieden und Stabilität dienen, anstatt diese zu untergraben. Die ASEAN wurde genau zu diesem Zweck gegründet. Wir weigern uns, ein Spielball in einem neuen Kalten Krieg zu sein. Stattdessen fördern wir aktiv das Paradigma der Zusammenarbeit mit allen Ländern. Dieses Paradigma wird auch Indonesiens Vorsitz in der ASEAN im nächsten Jahr leiten.“

Sie unterstrich außerdem den Fokus Indonesiens als diesjähriger G20-Präsident: "Die ganze Welt setzt ihre Hoffnung auf die G20 als Katalysator für die globale wirtschaftliche Erholung, insbesondere für die Entwicklungsländer. Die G20 darf nicht versagen. Wir können nicht zulassen, dass die globale Erholung der Gnade der Geopolitik ausgeliefert ist. Wir müssen dringend handeln, um die Nahrungsmittel- und Energiekrisen zu bewältigen und eine Düngemittelkrise zu verhindern. Andernfalls wären weitere Milliarden von Menschen gefährdet, insbesondere in den Entwicklungsländern."  Das G20-Treffen soll am 15./16. November auf Bali stattfinden.

Um eine offene Debatte über die dringend nötigen Lösungen für die weltweite Krise zu gewährleisten, muß jede Art von politischer Einschüchterung unterbunden werden! Lesen und unterstützen Sie dazu den Offenen Brief an die UN-Generalversammlung

 

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN