Die Redaktion der Zeitung Haaretz attackiert weiter die radikale Politik der Regierung Netanjahu als Ursache für die Katastrophe, die Israel getroffen hat. Diesmal wirft die Zeitung der israelischen Regierung vor, die Kampagne zur Vertreibung von Palästinensern aus ihren Häusern im Westjordanland voranzutreiben. Haaretz ist Israels drittgrößte Tageszeitung und gilt als eines der wichtigsten Presseorgane des Landes.
Unter der Überschrift "Palästinensische Vertreibung im Nebel des Krieges" schreibt Haaretz, dass es sich bei den wenigen offiziell berichteten Vorfällen, bei denen Siedler palästinensische Familien mit Gewalt in die Flucht treiben, nicht um Einzelfälle handelt,
"sondern um eine breit angelegte Kampagne, die unter dem Schutz der Regierung der Rechten und der Siedler steht und jetzt unter dem Deckmantel des Krieges stark an Dynamik gewonnen hat...
Nicht nur die Vertreibung gedeiht unter dem Donner der Kanonen im Süden. Auch die Zahl der Todesopfer im Westjordanland ist außergewöhnlich stark angestiegen. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden in der vergangenen Woche 58 Palästinenser getötet. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden wurden etwa 10 von ihnen von Siedlern erschossen",
heißt es in der Haaretz weiter. Das müsse ein Ende haben, fordert das Blatt weiter, weil solche "Verbrechen" das Westjordanland in eine weitere Kriegsfront gegen israelische Bürger verwandeln werden.
"Was in den Gebieten geschieht, erfordert ein militärisches Eingreifen und die Beachtung der Regierung. Dieses Mal geht es nicht 'nur' um die Vertiefung der Annexion und der Apartheid. Vor dem Hintergrund des Krieges in Gaza können die Verbrechen der Siedler die Palästinenser im Westjordanland zur Gewalt treiben und die Eröffnung einer weiteren Front bewirken, die es der IDF schwer machen wird, das Land zu verteidigen. Die Tatsache, dass das Militär und die Regierung diese Verbrechen in Kriegszeiten zulassen, ist selbst ein Verbrechen und ein Sicherheitsversagen. Im Gegensatz zu den Versäumnissen, die die gegenwärtige Katastrophe über Israel gebracht haben, kann diese gestoppt werden."
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