06131-237384info@bueso.de

Kernenergie weiterhin sicherste Energiequelle

Noch rennen Journalisten und Politiker aller Couleur in unserem Land wie kopflose Hühner herum und gackern laut ob der gemutmaßten Gefahren der Kernkraft. Wenn sich die Aufregung gelegt hat und man wieder zur Vernunft kommt, wird man vielleicht auch hierzulande verstehen, warum unsere näheren und weiteren Nachbarn am Ausbau der Kernkraft festhalten.

Jüngstes Beispiel ist die Schweiz. Das Kantonsparlament von Aargau hat sich am 22. März mit großer Mehrheit (82:48 Stimmen) für den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke ausgesprochen. Aargau beherbergt drei der fünf schweizer Atomkraftwerke, die zusammen 50% der Stromversorgung sicherstellen. Die anderen 50% werden derzeit durch Wasserkraft gedeckt.

Im fernen Osten halten Japan, Korea und China an ihren Ausbauplänen fest. Besonders bemerkenswert ist China, das jetzt den in Deutschland erfundenen inhärent sicheren Hochtemperaturreaktor (HTR) bauen wird.

„Der weltweit erste gasgekühlte Hochtemperaturreaktor" wird in Rongcheng, Provinz Shandong gebaut, kündigte der stellvertretende Leiter der [i]Huaneng Nuclear Power Development Corporation[/i], [i]Cui Shaozhang[/i], am 22.3. in Singapur an. Die Anlage werde aus  zwei 250 MW Kugelhaufenreaktoren bestehen.

Die chinesischen Anstrengungen, einen kommerziellen HTR zu bauen, sind etwa ein Jahr im Zeitplan zurück, so daß dies ein wesentlicher nächster Schritt ist. In den späten 1990er Jahren besuchte Helga Zepp-LaRouche  mit einer Delegation des Schiller-Instituts mehrere Male das experimentelle HTR-Labor an den Einrichtungen der Tshinghua-Universität im Westen Beijings.

Da der HTR bei einer Betriebstemperatur von über 950 Grad C arbeitet, ist die Elektrizitätserzeugung viel effizienter, als bei herkömmlichen Kernkraftwerke und die hohe  Temperatur kann für verschiedene industrielle Prozesse zusätzlich genutzt werden. Im weiteren Verlauf können dann niedrigere Temperaturen zur Meerwasserentsalzung zum Einsatz kommen - eine ganz wichtige Aufgabe in China - oder auch als Fernwärme in den Städten. Modulare HTR-Reaktoren, von der Größe der in Shandong gebauten, könnten sowohl in der Nähe von Städten als auch entlang der Küste gebaut werden.

Diese modularen Anlagen haben das Potential zum Zugpferd der Energieversorgung für die Entwicklung der Welt zu werden, wie es der „Eurasische Landbrücken"-Bericht dokumentiert. Komponenten, um die kleineren Anlangen zu bauen, können leicht per Bahn in entlegene Gegenden wie z.B. nach Sibirien, Zentralasien oder Zentralafrika transportiert werden und sichere Energie in Hülle und Fülle für neue Städte, den Betrieb agrartechnischer Anlangen (Nuplexe) und für die Rohstoffgewinnung bereitstellen. Wenn der Energiebedarf wächst, können zusätzliche Module einfach hinzugefügt werden.

Die Demonstrationsanlage in Rongcheng soll etwa 2015 ans  nationale Stromnetz gehen. Nachdem der experimentelle Reaktor in Tsinghua im Juli 2010 erfolgreich getestet wurde, soll die neue Anlage sowohl die Wirtschaftlichkeit, als auch seine große Überlegenheit, die Sicherheit, demonstrieren. HTR-Anlagen benötigen keine speziellen Notsysteme. Sie nutzen das reaktionsträge Edelgas Helium zur Kühlung und dies unabhängig von externer Stromzufuhr. Die Reaktorkerne sind in der Lage, Temperaturen von mehr als 1.600 Grad C über  Hunderte von Stunden auszuhalten ohne durchzubrennen. Da die Rate der Kernspaltungen bei solchen Temperaturen gegen Null tendiert schaltet sich dieser Reaktortyp bei Ausfall der Kühlung ohne jedes menschliche Eingreifen von selbst ab.  

Die Aufgabe der Kernenergie bedeutet mehr Tote

Russische Wissenschaftler warnen, daß die Aufgabe der Kernenergie die Todesraten massiv erhöhen würde. So äußerte sich ein Direktor vom staatlichen Kernkraftbetreiber [i]Rosatom[/i], [i]Sergej Bojarkin[/i], am 22. März gegenüber TASS, daß solch ein Ausstieg weltweit die Umweltbedingungen massiv verschlechtern würde -  weit über die angebliche „Verschmutzung" mit CO2 hinaus.

[i]Alexander Gusew[/i], Direktor des Instituts für strategische Planung und Prognosen wies gegenüber [i]Free Press[/i] auf die Todesfälle hin, die im Zusammenhang mit der Nutzung verschiedener Energieträger stünden. Amerikanischen Zahlen zufolge sei Kohle, die einen Anteil von 26% an der Energieerzeugung und 50% an der Stromerzeugung weltweit habe, die gefährlichste und tödlichste Energieform während Kernkraft die sicherste sei. Bei der Erzeugung von 1 TWh (Terrawattstunde) würden durchschnittlich 161 Minenarbeiter ums Leben kommen, bei der Kernenergie seien es nur 0,04.

[table] [tbody] [tr] [td] Energieträger

[/td] [td] Prozent der Welterzeugung

[/td] [td] Todesfälle pro TWh

[/td] [/tr] [tr] [td] Kohle

[/td] [td] 26,0

[/td] [td] 161

[/td] [/tr] [tr] [td] Öl

[/td] [td] 36,0

[/td] [td] 36

[/td] [/tr] [tr] [td] Wasserkraft

[/td] [td] 2,2

[/td] [td] 1,4

[/td] [/tr] [tr] [td] Kernenergie

[/td] [td] 5,9

[/td] [td] 0,04

[/td] [/tr] [/tbody] [/table]
Einer Studie der Internationalen Energie Agentur (IEA) zufolge ist die Rate der Todesopfer im Bereich Kohle in China mit 278 pro TWh am höchsten. Mit seinem Kernkraftprogramm versucht China sich deshalb von der bisherigen fast achtzigprozentigen Abhängigkeit von der Kohle zu befreien.

Und zuguterletzt ein Blick auf Japan: Bisher offiziell registrierte Todesopfer aufgrund der Erbeben-/Tsunamikatastrophe:  9.737 Tote (16.501 Personen werden noch vermißt), in den beschädigten Kernkraftwerken: Null.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN