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Kernkraft in die Lausitz!

Sind am Ende die Polen schlauer als die Deutschen? Da haben vor kurzem 90 polnische Akademiker und Wissenschaftler in einem offenen Brief die Deutschen dringlich aufgefordert, wegen der Emissionsfrage lieber eher aus der Kohle auszusteigen, dafür aber die Atomkraft zu behalten. In Polen will man auch aus der Kohle, die dort noch Hauptlieferant der Stromversorgung ist, aber man will nicht einen Wahnsinnsmarsch in das angebliche „Paradies der Erneuerbaren“ wie in Deutschland. Der polnische Energieminister Krzysztof Tchórzewski nämlich bekräftigte am 10. Juli seinen Plan, Polen in einem ehrgeizigen Aufbauprogramm bis 2043 Kernkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 9 Gigawatt zu bauen, davon 1 Gigawatt bereits 2023. Polen hat bisher keine Kernkraftwerke. Das Gesamtprogramm erfordert nach heutigen Berechnungen 60 Mrd. Euro an Investitionen, die Hälfte davon soll laut Tchórzewski von Investoren im Ausland kommen.

Was in Polen möglich ist, sollte in Deutschland nicht unmöglich sein. Die Bundesregierung und die beiden Landesregierungen von Sachsen und Brandenburg halten bisher am Plan fest, aus der Lausitz nach dem totalen Aus für die Braunkohle 2035 oder 2038 eine Modellregion für die „Dekarbonisierung“ zu machen. Für diesen Traum vom CO2-freien Leben sollen 40 Mrd. Euro in die Lausitz fließen. Ein ziemlich teurer Unsinn ist das; für das gleiche Geld könnten gut 8-10 Kernkraftwerke gebaut werden. Die müßten, weil Kernkraft um ein Vielfaches effizienter ist als Solarzellen oder Windkraftanlagen, auch nicht alle in der Lausitz selbst errichtet werden, da reichen 2 oder 3 KKWs aus.

Man könnte auf bereits existierende Pläne aus der DDR-Zeit zurückgreifen, als in den 1960er Jahren noch der Bau von 20 KKWs angestrebt wurde, um die ostdeutsche Industrie und Gesellschaft modern und um ein Vielfaches sauberer als durch Braunkohle mit Strom aus Atom zu versorgen. Wäre der Komplex Stendal wie ursprünglich geplant für Kernkraft mit einer Gesamtleistung von 4 Gigawatt errichtet worden, hätte es dort den größten KKW-Standort gegeben. Dazu ist es nie gekommen; aus mehreren Gründen – einschließlich Rückschlüssen aus der Tschernobyl-Katastrophe 1986, die ähnlich falsch waren wie die in der BRD – wurde das Atomprogramm geschrumpft, nach 1989 drohte mit der Wiedervereinigung ohnehin die Stillegung der wenigen atomtechnischen Anlagen der DDR in Rossendorf, Rheinsberg, Greifswald/Lubmin und Stendal. Nach dem Wechsel an der Spitze der Treuhand im Frühjahr 1991 war eine der ersten Amtshandlungen der neuen Chefin Birgit Breuel eine Anordnung an die Firma Siemens, Arbeiten zur Erhaltung des Stendaler Reaktors einzustellen. Siemens hatte versucht, aus dem Standort einen Referenzreaktor für die Nachrüstung sowjetischer Reaktoren mit westlicher Sicherheitstechnik zu machen.

Wären die DDR-Pläne nicht im Reißwolf der Breuel-Treuhand geendet, wäre der Bau der 20 ursprünglich vorgesehenen KKW-Standorte, vielleicht sogar nur die Hälfte davon, im Osten und in Berlin relativ schnell zu realisieren. Natürlich würde man heute inhärent sichere Kernreaktoren der 4. Generation nehmen. Die Lausitz kann Modellregion für den Wiedereinstieg in die Kernkraft werden, zeitgleich mit dem Ausbau der Kernkraft in Polen – Deutschland und Polen als gemeinsame Modellregion für Europas Wiedereinstieg in das Atom und den Ausstieg aus dem grünen Albtraum. Wo ausreichend Energie vorhanden ist, können sich auch neue Industrien ansiedeln, die Bevölkerung in den nach 1990 immer dünner besiedelten Landstrichen kann wieder ansteigen, man kann wieder mit realem Wachstum der Wirtschaft und der Einkommen rechnen.

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