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Konferenzbericht: LaRouches Wissenschaft der Physischen Ökonomie und die kommenden 50 Jahre der Erde

Wird die derzeitige Weltkrise zu einer Ausbreitung von Kriegen, einer hyperinflationären Explosion des Finanzsystems und einem kulturellen Zusammenbruch in ein neues dunkles Zeitalter führen? Oder werden sich rechtzeitig genügend Kräfte auf internationaler Ebene zusammenfinden, um ein neues Paradigma für die Verwirklichung der gemeinsamen Ziele der Menschheit auf den Weg zu bringen? Die Antwort liegt nicht nur darin, was die Menschen denken, sondern wie sie denken.

Dies war das Thema der Online-Konferenz der LaRouche Legacy Foundation (LLF) am 14.8. über das Verständnis der von Lyndon LaRouche entwickelten Denkmethode, die auf großen Denkern der Vergangenheit aufbaut, und darüber, wie diese auf die menschliche Wirtschaft anwendbar ist.

Die Konferenz fand zum 50. Jahrestag der Beendigung des Bretton-Woods-Systems durch US-Präsident Nixon statt, als der Dollar vom Gold abgekoppelt und freie Wechselkurse eingeführt wurden, was eine Ära des Niedergangs in der transatlantischen Welt einleitete. Unter dem Motto „Sind Sie endlich bereit, Wirtschaft zu lernen?“ kamen Politiker, Ökonomen, Musiker und weitere Persönlichkeiten aus der ganzen Welt zu dieser außergewöhnlichen Veranstaltung zusammen, um über LaRouches grundlegende Erkenntnisse und die notwendige Verbreitung seiner Werke zu diskutieren.

Helga Zepp-LaRouche gab in ihrer Grundsatzrede einen Einblick in die Fähigkeit ihres verstorbenen Mannes, Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft zu inspirieren, von Staatsoberhäuptern bis zu peruanischen Fischern und italienischen Schuhmachern. Er habe darauf bestanden, daß man Politik, Wissenschaft und Kultur nicht in getrennte Kategorien einteilen kann, daß alle Aspekte des Lebens unter die zentrale Bedeutung der Kreativität fallen - der Unterschied zwischen Mensch und Tier -, und daß die Förderung dieser Kreativität in allen Menschen das einzig wahre Ziel der Wissenschaft der physischen Ökonomie ist.

Ihr Mann habe bei seinen eigenen Entdeckungen Platon, Leibniz, Kepler und anderen Großen der Geschichte viel zu verdanken. Zepp-LaRouche beschrieb insbesondere die neuen Instrumente zur Messung des Fortschritts, die LaRouche schuf - die „relative potentielle Bevölkerungsdichte“ und die „Energieflußdichte“ -, sowie die Verbindung zwischen diesen wesentlichen Konzepten. Schon früh habe er beschlossen, die von Norbert Wiener und John von Neumann propagierte, statistische Methode der Systemanalyse zu bekämpfen, die den menschlichen Geist als Computer behandelt und Künstliche Intelligenz als Ersatz für Kreativität propagiert. Aus diesem falschen Menschenbild habe sich bis heute der Wahnsinn der „(Computer-)Modelle“ als Triebfeder des Klimaschwindels, der Finanzspekulation und der oligarchischen Gesellschaft entwickelt. Abschließend forderte sie, „an allen Universitäten die Quacksalberei der Informationstheorie durch LaRouches Ideen zu ersetzen“.

Von Rußland über China bis Lateinamerika: Die Welt braucht LaRouches Wissenschaft der physischen Ökonomie

In der ersten Vortragsrunde der Konferenz sprach der führende chinesische Politikwissenschaftler Ding Yifan, langjähriger Vizedirektor des Weltentwicklungsinstituts des chinesischen Staatsrats, der mehrere Bücher, u.a. mit Kapiteln über LaRouches Ideen und Entdeckungen, verfaßt hat. LaRouche habe sich seit dem Ende von Bretton Woods auf zwei Verbrechen konzentriert: den Mißbrauch von Währungen durch frei schwankende Wechselkurse, was zu bösartigen Angriffen auf die Landeswährungen führte, und die Deregulierung des Finanzsystems, die den Spekulanten die Macht überließ. Die heutige Quantitative Erleichterung (QE) und anderes hyperinflationäres Gelddrucken schaffe ein Krebsgeschwür in der Wirtschaft; dies sei eine Demonstration von LaRouches Warnung vor der Entropie, wenn die Realwirtschaft nicht entwickelt wird.

Jozef Miklosko, ehemaliger Vizepremierminister der postkommunistischen Tschechoslowakei und ehemaliger slowakischer Botschafter in Italien, lobte seinen Freund LaRouche als den gebildetsten Menschen, den er je kannte, und merkte an, 80 Seiten seines eigenen Buches seien LaRouche und seiner Organisation gewidmet. Er empfahl, ein kurzes Buch über LaRouches Ideen in allen Sprachen zu verbreiten.

Dr. Natalja Witrenko, Ökonomin und Vorsitzende der Progressiven Sozialistischen Partei der Ukraine, erinnerte an ihre jahrelange Zusammenarbeit mit Lyndon und Helga LaRouche, u.a. bei der Forderung nach einem Neuen Bretton-Woods-System 1998. Sie beschrieb die Zerstörung der Ukraine nach dem Putsch von 2014, der das Land, einst eine der 10 größten Volkswirtschaften der Welt, zum ärmsten Europas gemacht hat, in dem 10 Mio. Menschen hungern und die Bevölkerung seit 1990 um mehr als 20% schrumpfte. Sie schloß: „Werden wir ein Friedhof sein, mit Windrädern statt Kreuzen?“

Dr. Kirk Meighoo, ehemaliger Senator in Trinidad und Tobago, Autor und politischer Aktivist, beschrieb, wie er durch seine Ausbildung (in Toronto, Jamaika und Großbritannien) zum Entwicklungsökonomen wurde, aber den wahren Schlüssel zur Entwicklung erst begriff, als er LaRouche im Internet entdeckte. Er unterstützt nachdrücklich die von der LaRouche-Bewegung weltweit vorgeschlagenen Vier Gesetze.

Jekaterina Fjodorowna Schamajewa, eine bedeutende Dozentin in Rußland, sprach über die grundlegenden Ideen der „Schulen von Lyndon LaRouche und Pobisk Kusnezow“. Der verstorbene Kusnezow war einer der führenden Wissenschaftler und philosophischen Denker Rußlands, der nach dem Zerfall der Sowjetunion ein enger Freund und Mitarbeiter LaRouches wurde. Er schlug vor, auf der Grundlage von LaRouches Konzepten der relativen potentiellen Bevölkerungsdichte und Energieflußdichte eine neue Maßeinheit für den Fortschritt der physischen Ökonomie zu schaffen und sie nach LaRouche „La“ zu nennen. Schamajewa beschrieb die anhaltenden Bemühungen in Rußland um eine Synthese der Ideen von Kusnezow und LaRouche und betonte, daß die Wirtschaft nicht von den Naturgesetzen getrennt werden kann.

Der EIR-Wirtschaftsredakteur Paul Gallagher gab einen Überblick über das Bretton-Woods-System von der Nachkriegszeit bis zu seinem Ende 1971 und die Folgen dieses Endes. Er stellte LaRouches damalige Prognose vor, daß Präsident Nixons Entscheidung zu einer neuen Depression und schließlich einem neuen Faschismus führen würde. Dies war nur eine von LaRouches Wirtschaftsprognosen, die sich alle als zutreffend erwiesen.

Den Abschluß der ersten Sitzung bildeten Videopräsentationen und Lesungen über LaRouche von mehreren inzwischen verstorbenen Persönlichkeiten, darunter der ehemalige US-Justizminister Ramsey Clark über den Justizmißbrauch gegen LaRouche, Dr. Enéas Carneiro, ehemaliges Mitglied des brasilianischen Parlaments und Präsidentschaftskandidat, der frühere mexikanische Präsident José López Portillo sowie der ehemalige Außenminister von Guyana Fred Wills, der 1976 die UN-Generalversammlung aufforderte, LaRouches Idee einer Neuen Internationalen Wirtschaftsordnung zu übernehmen.

Viele der internationalen Redner und Diskussionsteilnehmer betonten, man müsse mehr von LaRouches Hauptwerken in andere Sprachen übersetzen, u.a. Russisch, Chinesisch und Arabisch, und sie weithin verbreiten.

Die nächsten 50 Jahre der Erde

Der zweite Abschnitt der Veranstaltung der LaRouche Legacy Foundation (LLF) befaßte sich mit Lyndon LaRouches Vision für „Die nächsten 50 Jahre der Erde“. Die Moderatorin Megan Dobrodt, Schatzmeisterin im Vorstand der LLF, eröffnete die Diskussionsrunde mit einem Video aus dem Jahr 1995 mit dem engen Freund und Unterstützer des Ehepaar LaRouche Norbert Brainin, Primgeiger des legendären Amadeus-Quartetts. In dem kurzen Clip erläutert Brainin ein für ihn grundlegendes musikalisches Konzept, die Motivführung oder „motivische Durchkomposition“, ein von Haydn entwickelter und von Mozart und Beethoven verfeinerter Ansatz zur klassischen Komposition. Brainin berichtet, obwohl er oft mit Berufskollegen und Fachleuten darüber gesprochen habe, sei LaRouche der einzige gewesen, der es sofort ganz verstand. Es folgte eine Aufzeichnung von LaRouches Rede auf der Konferenz des europäischen Schiller-Instituts am 3. Juli 2011 über menschliche Kreativität und wie sie in der klassischen Kunst wie in den Naturwissenschaften zum Ausdruck kommt.

Der erste Redner war Jacques Cheminade, Vorsitzender der Partei Solidarité et Progrès und ehemaliger Präsidentschaftskandidat in Frankreich. Er beschrieb seine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit LaRouche in Frankreich, wo unabhängig denkende Führungspersönlichkeiten aus dem gesamten politischen Spektrum von Kommunisten bis zu Konservativen ebenso wie der Wirtschafts-Nobelpreisträger Maurice Allais LaRouches wirtschaftliche Perspektiven und seinen Einsatz für nationale Souveränität schätzten.

Zwei Vertreter aus Argentinien, Roberto Fritzsche und Eduardo Fernandez, erläuterten anhand der Entdeckungen des großen russischen Biogeochemikers Wladimir Wernadskij LaRouches Konzept der „relativen potentiellen Bevölkerungsdichte“ im Zusammenhang mit der „Energieflußdichte“ und der Verbesserung des Lebensstandards.

Harley Schlanger, langjähriges Führungsmitglied der LaRouche-Bewegung, folgte mit einem ironischen, aufschlußreichen Bericht über die Hintergründe von Richard Nixons katastrophaler Ankündigung vom 15. August 1971. Er gab einen besonderen Einblick in die Rolle von Nixons Finanzminister John Connally aus Texas, den er viele Jahre später persönlich mit diesem Thema konfrontierte.

Daisuke Kotegawa, ehemals Spitzenbeamter im japanischen Finanzministerium und Japans Exekutivdirektor beim IWF, schickte ein Grußwort, in dem er LaRouches Unterscheidung zwischen Investitionen in die Realwirtschaft und Spekulationen unterstützte und die Wiedereinführung der Bankentrennung forderte.
Fred Huenefeld, langjähriges Vorstandsmitglied des Schiller-Instituts und Agrarökonom, der mehrere Regierungsämter in Louisiana bekleidete, schilderte lebhaft, wie er sich seit Jahren u.a. im US-Kongreß für LaRouches Ideen einsetzt.
Aus Süd-Carolina berichtete der ehemalige Landessenator Theo Mitchell, führendes Mitglied der Demokratischen Partei und Vorstandsmitglied des Schiller-Instituts, über seine Beteiligung an der Aufdeckung des kriminellen Vorgehens des FBI bei der Verfolgung LaRouches und bei der „Frühmenschen“ genannten Kampagne gegen schwarze Politiker, darunter er selbst.

Im letzten Abschnitt über „LaRouche an den Universitäten“ diskutierten junge führende Mitglieder der LaRouche-Bewegung aus Lateinamerika, den Philippinen und den USA über ihr Engagement, LaRouches Arbeit an den Universitäten und darüber hinaus bekannt zu machen.

Die vollständige Konferenz  (englisch; deutsche Übersetzung in Vorbereitung) finden Sie auf der Website der LaRouche Legacy Foundation.