Die 89. wöchentliche Sitzung der Internationalen am 14.2.25 war eine historische Diskussion, in deren Mittelpunkt ein Dialog zwischen Helga Zepp-LaRouche, der Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin der IPC, und I.E. Dr. Naledi Pandor, der ehemaligen Ministerin für Internationale Beziehungen und Zusammenarbeit Südafrikas von 2019 bis 2024. Pandor ist bekannt für ihre Führungsrolle in Südafrika und im globalen Süden im Allgemeinen, einschließlich ihrer persönlichen Rolle bei der Vorlage des Völkermordthemas in Gaza vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH).
Helga Zepp-LaRouche eröffnete das Treffen mit einem einführenden Lageüberblick und erklärte, der Vorschlag von Trump, die USA sollten den Gazastreifen übernehmen und alle Palästinenser entfernen, sei „sowohl ein schreckliches Konzept als auch für die Palästinenser und alle Länder in der Region – mit Ausnahme Israels – völlig inakzeptabel“. Dies sei ein weiterer Beweis dafür, dass LaRouches Oasen-Plan dringend benötigt werde, zusammen mit einer Zwei-Staaten-Lösung. Der von Ägypten vorgelegte Plan für den Wiederaufbau des Gazastreifens sei ein guter Anfang, aber man müsse ihn mit dem Oasen-Plan kombinieren, um den enormen Entwicklungsbedarf aller Nationen in der Region zu decken.
Anschließend sprach Dr. Naledi Pandor und erklärte zunächst, sie unterstütze den Oasen-Plan: Es sei eine wichtige Idee, ein sehr nützlicher Vorschlag, der von den streitenden Gruppen geprüft werden müsse. Sie wies darauf hin, dass sich die Südafrikaner vor 30 Jahren, als sie ihren Kampf für die Befreiung von der Kolonialherrschaft begannen, einig waren, dass sie mit ihren Unterdrückern in einen Dialog treten müssten, dabei aber darauf achten müssten, die Bedürfnisse der Unterdrückten nicht zu ignorieren. Entwicklung ist notwendig, aber wir müssen das palästinensische Volk einbeziehen und gleichzeitig mit den Israelis und denjenigen im Westen sprechen, die sie bei dem Völkermord unterstützt haben. Wir müssen die Palästinenser fragen, was sie sich für ihre Zukunft wünschen, sagte sie. Jeder Plan, der keine Souveränität beinhaltet, sei inakzeptabel. Fast jeder unterstütze die Zweistaatenlösung, aber die Dinge hätten sich im Laufe der Jahre drastisch verändert, da israelische Siedler große Teile des palästinensischen Landes besetzt haben, auch durch Tötungen und Landenteignungen, was eine Eigenstaatlichkeit ohne die Räumung dieser illegalen Siedlungen unmöglich macht. Auch die Wut zwischen den beiden Seiten müsse überwunden werden.
Auf eine spätere Frage antwortete sie, dass die Freiheitsbewegung in Südafrika schon früh erkannt habe, dass sie die afrikanischen Völker einen müsse, während die Kolonialpolitik darauf abzielte, sie zu spalten. Sie hätten gelernt, dass Unterdrückung nicht nur auf rassischer Identität, sondern auch auf moralischen Grundsätzen beruhe und dass sie sich daher gegen die Apartheid und nicht gegen die Weißen wenden müssten. Sie müssten sowohl die Unterdrückten als auch die Unterdrücker befreien.
Sie forderte das Schiller-Institut und das IPC auf, einen Weg zu finden, um den Prozess des Engagements zu testen – um zu sehen, ob Palästinenser bereit sind, sich mit Israelis an einen Tisch zu setzen, und umgekehrt. Wir brauchen „Erwachsene“ im Raum, betonte sie, und war sich nicht sicher, ob sie bisher viele identifiziert hatte. Sie forderte das IPC auf, sich zu bemühen, die notwendigen „Erwachsenen“ in allen Nationen zu finden, die sich für „Frieden durch Entwicklung“ einsetzen werden. Das Schiller-Institut und das IPC können eine entscheidende Rolle bei der Einberufung und Initiierung dieses Prozesses spielen und vielleicht eine Reihe von Treffen abhalten, um diese Themen aufzugreifen.
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