Nach seinem traditionellen Angelusgebet am Neujahrstag richtete Papst Franziskus einen eindringlichen Appell an die politischen Führer der Welt und forderte sie auf, „ein gutes Beispiel zu geben, indem sie die Schulden der ärmsten Länder streichen oder so weit wie möglich reduzieren“. Kein Land und kein Volk dürfe „von Schulden erdrückt werden“, sagte er.
„Der Erste, der Schuld vergibt, ist Gott, wie wir ihn immer bitten, wenn wir das Vaterunser beten …“, sagte er. „Das Heilige Jahr fordert uns auf, diesen Schulderlass auf die soziale Ebene zu übertragen, damit kein Mensch, keine Familie, kein Volk von Schulden erdrückt werden möge. Ich ermutige daher die Regierenden der Länder mit christlicher Tradition, mit gutem Beispiel voranzugehen und den ärmsten Ländern die Schulden zu erlassen oder diese so weit wie möglich zu reduzieren!“ (dazu auch: https://www.bueso.de/jubeljahr-2025-schiller-institut-fordert-streichung-illegitimer-schulden)
Der päpstliche Nuntius in Damaskus, Kardinal Mario Zenari, der seit 2008 im Amt ist, forderte die internationale Gemeinschaft in einem Interview mit Vatican News am Neujahrstag auf, die Sanktionen gegen Syrien jetzt aufzuheben. Das Interview fand statt, nachdem Zenari über das Treffen des neuen syrischen Machthabers al-Sharaa mit Kirchenführern informiert worden war, das er als sehr hoffnungsvoll ansieht.
Der Kardinal forderte die Christen auf, in Syrien zu bleiben, und die Mitglieder der Diaspora sollten zurückkehren, um sich aktiv für die Zukunft des Landes einzusetzen. Am eindringlichsten war jedoch seine dringende Bitte an die internationale Gemeinschaft, unverzüglich konstruktive Maßnahmen zu ergreifen: „Die internationale Gemeinschaft reagiert auf die schönen Versprechungen aus Syrien abwartend; aber wenn das heißt, dass man mit Unterstützung und einer Aufhebung der Sanktionen noch abwarten will, dann sage ich Nein dazu! Ich habe eine große Aufforderung an die internationale Gemeinschaft: Macht euch an die Arbeit in Syrien! Dies ist ein sehr, sehr zerbrechlicher Frieden für Syrien, ein sehr heikler Moment.“
Er bezog sich dabei auch auf Papst Paul VI., der einmal sagte, dass der neue Name für Frieden Entwicklung sei. „…Der heilige Paul VI. sagte: Der Name des Friedens ist Entwicklung. Ein Syrien, das zerstört ist, mit einer zusammenbrechenden Wirtschaft, mit beschädigter Infrastruktur, mit der Hälfte der Krankenhäuser, die nicht funktionieren, mit zerstörten Schulen, mit Menschen, die hungern, die keinen Strom haben… Wenn wir Frieden in Syrien wollen, müssen wir für Entwicklung sorgen! Der neue Name für Frieden ist Entwicklung, um Syrien zu helfen, auf eigenen Füßen zu stehen und zu gehen.“
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