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Ein neues finsteres Zeitalter zieht herauf: Der heutige britische Imperialismus

[pretitle]Ein neues finsteres Zeitalter zieht herauf[/pretitle]

[title]Der heutige britische Imperialismus[/title]

[author]von Lyndon LaRouche[/author]

[date]18. Oktober 2008[/date]

[intro]Vorwort[/intro]

Einige Leute in den führenden Kreisen der heutigen Welt werden in dem folgenden Bericht das wichtigste politische Dokument sehen, das Sie bisher in Ihrem Leben lesen konnten. Auf jeden Fall sind die hier behandelten strategischen Fragen die wichtigsten in der bisherigen Geschichte der weltweit ausgebreiteten europäischen Zivilisation der Neuzeit.

Der Leser steht hier und jetzt, in diesem Augenblick der Weltgeschichte, zwischen der Hoffnung auf den Himmel und der Aussicht auf eine Hölle, wie er es sich nicht einmal im Traum je vorgestellt hat.

Doch wie immer man Fragen wie die hier behandelten betrachtet, lautes Schlachtengebrüll ist nicht angebracht, sondern man sagt das, was zu sagen ist, im ruhigen, todernsten Ton eines Truppenkommandeurs am frühen Morgen jenes Tages, an dem der größte Krieg losbrechen wird. Statt wilder Leidenschaft des betrunkenen Mobs brauchen wir den kaltblütigen Tonfall, mit dem der Kavallerist sein Pferd beruhigt und die Befehlshaber besonnen ihre Kommandos geben, wenn das Undenkbare schließlich doch kurz bevorsteht.

Deswegen beginne ich so, wie ich es eben versprochen habe: Ich spreche besonnen über die Dinge, an die sich jeder erinnern sollte, wenn die große Schlacht, die jetzt heraufzieht, vorüber sein wird. Lesen Sie diese Worte in aller Ruhe, damit sie klar vor Ihrem Verstand stehen. Denn wenn Sie die Wirklichkeit, die ich Ihnen hier vorstelle, besonnen akzeptieren, dann wächst die Wahrscheinlichkeit, daß wir alle die richtigen Entscheidungen treffen, um die weltweit heraufziehende Zusammenbruchskrise der Gesellschaft zu überleben.

Die gefeierte Tochter des einst berühmten Bundes [Allgemeiner Jüdischer Arbeiterbund], Rosa Luxemburg, war zweifellos wissenschaftlich und anderweitig die fähigste Volkswirtschaftlerin unter allen ihren sozialistischen Zeitgenossen - mit Abstand die beste. Auch wenn sie heute im akademischen und politischen Leben weitgehend vergessen ist, ihre einzigartig treffende Abhandlung über den britischen Imperialismus kommt jetzt, in den weltweiten Krisenereignissen im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl am 4. November, wieder zum Tragen - während unser ganzer Planet rasant in ein weltweites neues dunkles Zeitalter, noch schlimmer als das im 14. Jahrhundert, abzugleiten droht.

Die Bedeutung von Rosa Luxemburgs damaligen Studien über den modernen Imperialismus ergibt sich insbesondere aus zwei Umständen, die wir für das Verständnis der gegenwärtigen Krise der Weltzivilisation berücksichtigen müssen. Erstens: diese Krise ist eine Folge des heutigen Einflusses derselben Kreise britisch-imperialer Feinde des US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt und der britischen Sympathisanten in den USA und anderswo, die seit Sommer 1944 gegen Roosevelt mobilisiert wurden; dazu gehörte auch Winston Churchills Komplize, US-Präsident Harry Truman. Zweitens: Die Krise entstand aus einer Abfolge von Änderungen in der amerikanischen Politik, die durch den britischen Einfluß auf korrupte oder dümmliche US-Staatsführer hervorgerufen wurde, angefangen mit der Zeit nach Franklin Roosevelts Tod, besonders aber seit der Zeit der Unruhen der umstürzlerisch-gewalttätigen Umtriebe der terroristischen „Weathermen" 1968-70. Diese Ereignisse sind Ausdruck der Veränderungen, die sämtliche US-Regierungen seit 1971 dazu verleitet haben, in den USA Zustände zu fördern oder zumindest nicht zu hemmen, in denen der reale, physische Ertrag der US-Volkswirtschaft in der gesamten Periode vom Steuerjahr 1967-68 bis heute netto immer schneller geschrumpft ist.

Die Bedeutung von Rosa Luxemburgs Werk für die heutige Krisenzeit hängt zusammen mit den Folgen der vom britischen Imperialismus ausgehenden Angriffe auf Franklin Roosevelts Politik, die sich heute darin zeigen, daß die gesamte Weltwirtschaft in eine allgemeine Zusammenbruchskrise des Weltwährungs- und Realwirtschaftssystems abgleitet. Sollte es nicht sehr bald zu einer Wende in der realwirtschaftlichen Lage kommen, könnte die Zeit nach den amerikanischen Wahlen am 4. November 2008 zum Fanal für einen wirtschaftlichen Zusammenbruch sämtlicher Nationen auf dieser Erde werden. Dieser Kollaps wäre ähnlich, aber noch weit schlimmer als der Europas im neuen finsteren Zeitalter des 14. Jahrhunderts, als die Zahl der Gemeinden in Europa um die Hälfte schrumpfte, die Bevölkerungszahl in kurzer Zeit um ein Drittel sank und der Schwarze Tod kulturell zum bestimmenden Merkmal der Jahrzehnte nach dem offiziellen Bankrott des englischen Königs wurde.[sup]1[/sup] Sollte das dunkle Zeitalter, das an unserer Türschwelle lauert, wirklich losbrechen, dann wären die Folgen noch weit schlimmer als das, was Europa in diesem früheren neuen dunklen Zeitalters widerfuhr.

Was die Frage des heutigen britischen Imperialismus angeht, ragt Rosa Luxemburg immer noch heraus, verglichen mit der gegenwärtigen Generation der meisten Ökonomen, aber auch der Akademiker auf dem Gebiet der sogenannten „Politikwissenschaft" und des Rechts im allgemeinen oder den heute führenden Politikern allgemein. Dazu zählen auch fast alle amerikanischen Präsidentschaftskandidaten der letzten Zeit, von denen keiner eine Vorstellung von der Geschichte als Prozeß hat, sondern die in der Geschichte nur eine Abfolge ausgewählter Ereignisse sehen, deren Ausgang man heute kaufen und höchstbietend weiterverkaufen kann.

Wie der beständige Niedergang der amerikanischen Realwirtschaft seit 1968 beweist, sind nur sehr wenige von uns, und das vorwiegend nur aus meiner Generation, sowie ganz wenige der etwas jüngeren Generation, die seltenen Ausnahmen von der Regel der Inkompetenz in der Wirtschaftspolitik von Nationen in der heutigen Welt. Luxemburgs Werk [i]Die Akkumulation des Kapitals[/i] von 1913 - auf englisch 1951 in der Zeitschrift [i]Monthly Review [/i]erschienen - ist bemerkenswert, weil dem englischsprachigen Leser damit eine im Vergleich zu anderen europäischen Quellen einzigartige wissenschaftliche Behandlung des modernen Imperialismus zugänglich wurde. Es verdient heute Anerkennung, weil hier eine kompetente Historikerin den Ausgangspunkt liefert, um die Gründe der allgemeinen, globalen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise von heute zu verstehen.[sup]2[/sup]

Möge somit das folgende als geeignete Einstimmung auf die sich rapide ausbreitende große Krise der Weltwirtschaft gesagt und aufgenommen werden, damit wir diese mit einem Höchstmaß an Sachverstand anpacken können.

[subhead]Ihr entscheidender Anteil an der Geschichte[/subhead]

Rosa Luxemburg war die sozialistische Volkswirtschaftlerin, die nachwies, daß Lenin in Rußland und ebenso die damalige deutsche Sozialdemokratie gar nicht verstanden, was der sogenannte moderne „Imperialismus" im wahren Leben bedeutete. Der einzige führende Ökonom unter den Sozialisten, der an sie heranreichte, war Jaurès in Frankreich.

In meiner eigenen Erfahrung erhielt ich bei meiner Stationierung als amerikanischer Soldat in der ersten Jahreshälfte schon 1946 in Kalkutta bei zahlreichen Treffen und wiederholten Gesprächen mit indischen Politikern und anderen tiefe, fundierte Einsichten in die brutale, mörderische Natur des britischen Imperialismus. Ich empfand auch mit Recht tiefste Verachtung für den Handlanger der britischen Imperialisten, Harry Truman, der bei uns zuhause unserem so geliebten, völlig antiimperialistischen Präsidenten Franklin Roosevelt nachfolgte.

Aber erst als Herbert Feis vom US-Außenministerium die Argumente für die gleiche Sicht des modernen Imperialismus darlegte,[sup]3[/sup] behandelte ein bekannter Wirtschaftshistoriker umfassend die öffentlich verfügbaren, vielseitigen Belege dafür, daß Rosa Luxemburg gegenüber ihren sozialistischen Gegenspielern und anderen recht hatte, und das gilt damals wie heute.

[subhead]Der britische Imperialismus heute[/subhead]

Ganz ähnlich herrscht unter erklärten Sozialisten und anderen heute die gängige, aber völlig falsche Vorstellung, die Vereinigten Staaten seien „der größte Imperialismus der Welt". Dabei ist diese Vorstellung nicht nur falsch, sondern wenn man ihr in der Praxis folgt, könnte das sogar für Nationen wie die USA selbst, Rußland und andere selbstmörderische Folgen haben. Dennoch bleibt dies eine gängige Auffassung unter vielen führenden Ökonomen und Staatsmännern auf der Welt, sie halten noch heute starrköpfig an der Vorstellung eines solchen „amerikanischen Imperialismus" fest. Deshalb ist die Welt heute dadurch bedroht, daß so viele Leichtgläubige dieser strategischen Fehleinschätzung folgen. In Wirklichkeit ist nicht Amerika, sondern das anglo-holländische liberale System des Britischen Empires die vorherrschende imperialistische strategische Kraft, die heute überall auf der Welt agiert. Tatsächlich ist jeder, der die Vereinigten Staaten aus tiefster Seele haßt - seien es führende Politiker im Ausland oder sogar eigene Mitbürger in den USA -, damit praktisch entweder unwissentlich oder mehr oder weniger wissentlich ein britischer Agent gegen die Vereinigten Staaten, ob er dies nun begreift oder nicht. Auf einen ähnlichen Irrglauben trifft man auch heute noch bei vielen in Rußland.

Wie ich weiter unten zeigen werde, bezieht sich der Begriff „Imperialismus", wenn man ihn richtig verwendet, niemals darauf, daß irgendein Nationalstaat seine Macht in der Welt ausdehnt. In Wirklichkeit sind - anders als in den Kindermärchen für Leichtgläubige - Imperien (Reiche) immer supranational; die zeitgenössischen Königreiche oder ähnlichen Staatsgebilde sind immer nur Untertanen einer supranationalen Imperialmacht. Veranschaulicht wird dieses Verhältnis durch die gegenwärtige Lage in West- und Mitteleuropa, wo die supranationale Autorität der „Globalisierung" und des „Freihandels" im allgemeinen und der Welthandelsorganisation im besonderen die eigentlichen nationalen Souveräne immer mehr verdrängt oder sogar ganz ersetzt.

Kämpft man gegen den falschen Feind, und noch dazu im falschen Krieg, dann ist das der beste Weg, um das eigene Land zu zerstören. Das gilt besonders für die langen Kriege, die London oder de facto britische Agenten wie Ex-Präsident George Bush senior - der Sohn jenes Prescott Bush, der den Nazis finanziell aus der Klemme half - für die USA maßgeschneidert haben. Man sieht das an den Folgen des langen Krieges der USA in Vietnam unter den Präsidenten Johnson und Nixon damals oder bei dem Krieg im Irak seit Januar 1989 unter den Präsidenten Bush (Vater und Sohn) bis heute.[sup]4[/sup]

Seit der wichtigen historischen Zäsur des Pariser Friedens vom Februar 1763 ist es das Vermächtnis der Vereinigten Staaten als Verfassungsrepublik - und auch das Vermächtnis der Winthrops und Mathers aus Massachusetts sowie ihres politischen Erben Benjamin Franklin -, daß sie der Hauptfeind des britischen Imperialismus sind. Trotz jener beiden Präsidenten Bush ist es heute die Verpflichtung der Vereinigten Staaten, als die bei weitem mächtigste Kraft die wahre Freiheit der Nationen vom sogenannten „britischen" Imperialismus zu gewährleisten.

Das ist das Erbe Benjamin Franklins, der an führender Stelle die konstitutionelle US-Republik entwarf: Die USA sind verfassungsgemäß nach wie vor der Hauptfeind des einzigen wahren Weltreichs von heute, des anglo-holländischen liberalen Imperiums, das der Tradition Paolo Sarpis entsprungen ist. Das gilt für die Vereinigten Staaten zumindest zu dem Grad, wie diese seit 1763 wiederholt - so auch unter Präsident Franklin D. Roosevelt - Sammelpunkt der Völker der Welt gegen ihren traditionellen Hauptfeind, den britischen Imperialismus, gewesen sind.

Unsere Vereinigten Staaten waren in ihrem nationalen Charakter nie eine imperialistische Nation und handelten auch sehr selten in einer Weise, die an eine imperialistische Macht erinnerte, solange die US-Regierung nicht von britischen Einflüssen gesteuert wurde - wie etwa die amerikanische Tory-Fraktion, die von Leuten wie dem offenen Verräter und britischen Außenamtsagenten US-Vizepräsident Aaron Burr herstammte, oder der erklärte britische Einflußagent Harry Truman - oder solange sie sich nicht einem multinationalen Gegner gegenübersahen, und das waren am häufigsten Verbündete und Agenten des eigentlichen Hauptfeinds unserer Republik, des Britischen Empires.[sup]5[/sup]

Heute könnten die Vereinigten Staaten die Schlacht für ihre Freiheit vom anglo-holländischen liberalen Imperialismus nicht allein gewinnen. Seit dem Tod Präsident Franklin Roosevelts und dem Amtsantritt von Präsident Harry Truman, dieses elenden Verfechters des britischen Kolonialismus, sind die Macht und die politischen Grundsätze unserer Vereinigten Staaten in einem Maße geschädigt worden, daß das Land sich seither faktisch selbst ruiniert hat. Dies geschah in einer kaum unterbrochenen Abfolge einzelner Phasen, anfangen mit Trumans Amtsantritt über die Ermordung Präsident Kennedys und die Auflösung des Bretton-Woods-Systems (auf Initiative britischer Komplizen in der US-Administration von Präsident Richard Nixon) bis hin zu den verräterischen Machenschaften der Raubtierhorden von David Rockefellers Trilateraler Kommission, die denselben grünen Faschismus vertrat wie der World Wildlife Fund des Herzogs von Edinburgh (Prinz Philip) und seines wichtigsten, kürzlich verstorbenen Partners, des SS-Veteranen Prinz Bernhard der Niederlande.

Nachdem das zum Hintergrund für den folgenden Gesamtbericht erläutert ist, wenden wir uns nun dem Vorwort und dann dem Hauptteil des Berichts selbst zu.

[subhead]Einführung: Lenins Fehler in der Volkswirtschaft[/subhead]

Aus Gründen, die mit der tieferen Untersuchung der Ursachen, Verhütung und Heilung der gegenwärtigen globalen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise in diesem Bericht noch deutlicher werden sollen, besteht unmittelbar die Aussicht auf einen sicheren Ausweg aus dieser Krise.

Vor allem kann das Weltfinanz- und -währungssystem nicht überleben - und auch wir in den Vereinigten Staaten können nicht überleben -, wenn nicht in den kommenden Monaten eine neuartige Zusammenarbeit mit Rußland und anderen Nationen beginnt. Das Bündnis muß so mächtig sein, daß es den Vorstoß der anglo-holländischen liberalen Finanzinteressen, uns alle zusammen zu verderben, indem sie uns jeden einzeln aufknüpfen, zunichte machen kann. Wenn diese Partner uneinig sind, wird die ganze Menschheit verlieren. In der Geschichte ist es schon oft geschehen, daß die intendierten Opfer eines Räubers mächtige Bündnisse geschlossen und statt dessen den Tyrannen gestürzt haben.

Wir brauchen ein neues Weltwirtschaftssystem jeweils souveräner, „globalisierungsfreier", moderner Nationalstaaten - [i]ein System in völliger Übereinstimmung mit den ursprünglichen Absichten von Benjamin Franklin, Alexander Hamilton usw. bei der Gründung unserer Vereinigten Staaten als Bundesrepublik[/i]. Ein solches System hätte nichts gemein mit dem wirtschaftlich-finanziellen und sonstigen Charakter des britischen (anglo-holländischen, liberalen) Weltreichs oder dem fabianisch-imperialistischen Ursprung seiner gegenwärtigen Führung - wie der heutigen Labour-Partei um den geistigen Vater des Irakkrieges und ähnlicher Grausamkeiten (herbeigeführt mit Hilfe von Betrug und dem Tod eines ehrlichen Geheimdienstmannes, Dr. David Kelly), Tony Blair, oder Baronin Liz Symons und ihres Ehemanns oder Gordon Brown.

[subhead]Die USA und Rußland[/subhead]

Die herausragende Bedeutung Rußlands als Partner der Vereinigten Staaten in diesem Programm zum Wiederaufbau der Weltwirtschaft geht zurück auf die Beziehungen zwischen den beiden Nationen seit der Zeit, als Katharina die Große die Liga der bewaffneten Neutralität mitgründete, ohne welche die USA ihre Freiheit damals nicht errungen hätten. Auch als der imperialistische Erzfeind unserer Republik, das Britische Empire, Napoleon III. und die spanische Sklavenhändler-Monarchie vorschickte, 1861-65 uns und Mexiko zu zerstören, lieferte uns die russische Kriegsmarine entscheidende Unterstützung, indem sie den Schutz unserer Pazifik- und Atlantikküste vor einem britischen Angriff sicherstellen half.

Es gab aber eine noch tiefergehende gemeinsame Wurzel dieser Beziehung zu Rußland; diese Verbindung lag im geistigen Einfluß von Gottfried Leibniz auf beide Länder. Er prägte die Grundideen hinter unserer wirtschaftlichen Entwicklung und die Formulierung unserer Unabhängigkeitserklärung in den USA, beeinflußte aber ebenso Peter den Großen, der die Freiberger Akademie in Sachsen als Prinz wie auch als Zar besuchte, als auch Leibniz diesen Ort besuchte.

Rußlands Rolle als voraussichtlich entscheidender Partner der USA bei jeder Erholung der Weltwirtschaft heute hat zwei wesentliche Aspekte. Erstens, daß wir und Rußland ein tief verwurzeltes, gemeinsames historisches Interesse haben. Zweitens, daß Rußland aus historischen Gründen, die in die Zeit von Dschingis Khan zurückreichen, die wichtigste eurasische Kultur überhaupt ist. Zusammen mit einer Gruppe heute unabhängiger Republiken auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion und des zaristischen Rußland davor bildet Rußland heute für die republikanischen Strömungen der transatlantischen Kultur das Tor zur asiatischen Landmasse.

Die USA und Rußland haben auch ein gemeinsames strategisches Interesse am Kampf gegen die Übel, die ihr größter gemeinsamer Feind, das Britische (besser gesagt Brutale) Empire, ihnen antut. Margaret Thatchers bösartige Vorreiterrolle bei der Thatcher-Mitterrand-Bush-Kabale, die durch den Maastricht-Vertrag etc. Deutschland und auch Osteuropa einschließlich Rußlands ruinieren wollte, oder später die Verwendung der Yacht des britischen Königshauses bei der Zerschlagung der italienischen Staatsführung von damals bis heute, sind nur allzu typische Beispiele für die Haltung des britischen Imperialismus gegenüber seinen kontinentaleuropäischen Nachbarn.

Seit etwa 1620 wird unser ganzer Planet zunehmend beherrscht von dem transatlantischen Systemkonflikt zwischen der englischsprechenden Bevölkerung Amerikas und den imperialen Interessen um Großbritannien. Die Festigung der britischen Monarchie und des anglo-holländischen Systems der liberalen Finanziers durch den Siebenjährigen Krieg 1756-63 trennte die Patrioten des englischsprechenden Nordamerika endgültig von Großbritannien. Seit dem Pariser Frieden vom Februar 1763 ist Großbritannien aus eigener Entscheidung der größte Feind der fortgesetzten Existenz dessen, woraus sich Benjamin Franklins Vereinigte Staaten entwickelten. Durch den Pariser Frieden wurde aus der Britischen Ostindiengesellschaft des Lord Shelburne u.a. die eigentliche anglo-holländische Imperialmacht, die bei allen ihren inneren Evolutionen der beharrlichste Feind der amerikanischen Republik geblieben ist - von damals bis zum gegenwärtigen Jahr, in dem Agenten des britischen Außenamtes wie der Drogenbaron George Soros die Demokratische Partei in den Vorwahlen und bis hin zur Präsidentschaftswahl entscheidend mitsteuern.

Seit Februar 1763 war es vor allem auch der Einfluß der anglo-holländischen, liberalen Imperialinteressen, der die Bemühungen um die Schaffung lebensfähiger Regierungssysteme auf dem europäischen Kontinent immer wieder vereitelt hat.

[subhead]Englands Krieg gegen uns seit 1890[/subhead]

Seit der Zeit der Gründung des britischen Außenamts durch Lord Shelburne 1782[sup]6[/sup] bestand der britische Imperialismus im Kern nie in den Kolonien als solchen, sondern im überragenden Einfluß der Britischen Ostindiengesellschaft von Shelburne, Jeremy Bentham usw. und ihrer anglo-holländischen liberalen Finanzhierarchie, der sich fast über den gesamten Planeten erstreckte. Das Erbe des Siebenjährigen Krieges von 1756-63 prägte den Charakter des britisch-imperialen Systems, und es ist zu diesem Charakter immer wieder sichtlich zurückgekehrt, gerade auch, nachdem 1865 der Versuch, die Vereinigten Staaten zu spalten, von den US-Streitkräften unter Präsident Abraham Lincoln mit russischer Hilfe niedergeschlagen wurde. Die Niederlage gegen Lincolns Republik bedeutete einen bedrohlichen Rückschlag für das imperiale Ziel des britischen Außenamts unter Bentham und dann unter Palmerston, die USA als Macht auf dem amerikanischen Kontinent zu isolieren und zu zerstören.

Hätten die Briten an diesem Punkt nicht alles in Gang gesetzt, um in ganz Eurasien Krieg zu schüren, dann würde dieses Britische Empire - das anglo-holländische Weltreich des Wuchers - schon lange nicht mehr existieren. Das Ende der britisch-imperialen Macht drohte, weil das Amerikanische System der politischen Ökonomie sich von Nordamerika aus verbreitete und in Kontinentaleuropa und darüber hinaus immer mehr an Einfluß gewann und nachgeahmt wurde. Daher wurde von dem Augenblick an die amerikanische Bedrohung der Seemacht, auf die sich das Empire stützte, zu der sogenannten „geopolitischen" Frage, um die das Empire seither immer wieder große Kriege angezettelt hat - vor allem seit es dem Prinz von Wales gelang, 1890 Kanzler Bismarcks Entlassung durchzusetzen. Im wesentlichen sind alle bedeutenden Kriege auf diesem Planeten seit jener Zeit ein Ausdruck dieses „geopolitischen" Konflikts zwischen der amerikanisch-republikanischen und der britisch-imperialen Gesellschaftsform.

Die Briten waren so wütend auf Präsident Lincoln, daß der britische Geheimdienst den Mord an Lincoln organisierte, ähnlich wie später an den Präsidenten Garfield und McKinley - und das waren nicht die einzigen Fälle. Eigentlich entscheidend war aber das strategische Interesse des britischen Imperialismus, die amerikanische Republik als die tödlichste Herausforderung für seine fortgesetzte Macht, wie etwa durch Präsident Franklin Roosevelt, auszumerzen. Das Ermorden oder Korrumpieren amerikanischer Präsidenten und der Legislative gehörten und gehören zu den üblichen Machenschaften in dieser Richtung. Daß die britische Monarchie den Sturz des deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck herbeiführte, um so den Ersten Weltkrieg anzetteln zu können, zeigt aber die umfassende antiamerikanische Strategie des anglo-holländischen Systems in der gesamten Zeit von Februar 1763 bis heute.

Zur Veranschaulichung dieses grundsätzlichen Punkts betrachte man folgendes.

Nach seiner Entlassung 1890 warnte Bismarck, Londons Ziele bei den beabsichtigten Balkankriegen, die wie vorhersehbar 1914 zum Ausbruch eines großen Krieges führten, seien die gleichen wie schon beim Siebenjährigen Krieg, durch den die Britische Ostindiengesellschaft zur imperialen Weltmacht geworden war. Die internationale Finanzoligarchie als britisch-imperiale Institution zielte immer darauf ab, potentielle Herausforderer dieser britischen Vorherrschaft zu schwächen und zu vernichten. Darin zeigte sich die Absicht, damals wie heute, die anglo-holländische, liberale Finanzmacht als das einzige wirklich weltweite, „globalisierte" Imperium zu etablieren. Die britische Monarchie selbst ist nur ein Geschöpf der imperialen Finanzoligarchie, deren politische und finanzielle Macht in den letzten Jahrhunderten in Institutionen der „Neuen Venezianischen Partei" von Paolo Sarpi und seinen Anhängern zum Ausdruck kommt.

Das sollte eigentlich jeder gebildete Mensch verstehen, der nicht so rückständig und dumm ist wie die Rudyard-Kipling-artige Witzfigur „Colonel Blimp". [i]Der Aufstieg und Fall des Römischen Reiches[/i], von Edward Gibbon als Bericht verfaßt, den er seinem Herren Lord Shelburne persönlich übergab, ist in Wirklichkeit ein Entwurf für die langfristigen Ziele und den Charakter des Weltreichs, das Shelburne als das Empire schaffen wollte. Die Grunddoktrin dieses Empires folgt dabei Julian dem Apostaten als Vorbild; Gibbon beschreibt dies als Grundzug des Empires, und in der Praxis ist das seit jener Zeit bis heute offensichtlich die Absicht geblieben.

So durften wir dank Shelburne, Gibbon & Co. nicht nur den Krieg von 1914-18 erleben, sondern auch den Zweiten Weltkrieg und den „Kalten Krieg" der USA nach Präsident Franklin Roosevelt unter dem britischen Komplizen Harry Truman.[sup]7 [/sup]Hinter dem von Truman und Churchill herbeigeführten langen Konflikt zwischen den USA und der Sowjetunion steckte im Prinzip nie eine andere Absicht als die, die schon Bismarck als Fortsetzung der Absichten von Shelburnes Nachfolgern seit dem Pariser Frieden 1763 erkannt hatte.

Auch die Französische Revolution vom 14. Juli 1789 und die anschließende Zerstörung Kontinentaleuropas durch Napoleon Bonaparte, welche London und die Habsburger zum langfristigen strategischen Vorteil des Empires nutzten, waren Beispiele für solche Machenschaften, die vom britischen Außenamt der Ostindiengesellschaft unter Shelburne und seinen Nachfolgern gesteuert wurden. Bis heute verfolgen diese Nachfolger die gleiche imperiale Strategie, mit der die Ostindiengesellschaft schon den Siebenjährigen Krieg inszeniert hatte.

So wurde Napoleon Bonaparte benutzt, seine britischen Strippenzieher hatten gut lachen, und der Zweck war immer der gleiche wie schon beim Siebenjährigen Krieg. Wie Bismarck auf seine Weise erkannte, gehörte der Wiener Kongreß 1814-15 zu einer Reihe wahrer imperialer Triumphe der Briten (der Ostindiengesellschaft) in der Zeit seit dem Pariser Frieden.

Von 1815-65 unternahm das Außenamt von Shelburne, Jeremy Bentham und Lord Palmerston ständige Vorstöße gegen die Herausforderung durch die Vereinigten Staaten, und nachdem diese unter US-Präsident Abraham Lincoln zunichte gemacht wurden, setzte das Empire bewußt den Prozeß hin zu den beiden „geopolitischen" Weltkriegen in Gang. Das neue Schwergewicht der Politik des britischen Weltreichs lag ab 1865 darauf, eine Abfolge großer imperialer Kriege herbeizuführen. Typisch ist die Rolle des Prinzen von Wales Edward Albert, der Bismarcks Entlassung ausnutzte, um den Weg dafür freizumachen, Zar Nikolaus II. und Kaiser Wilhelm II. aufeinander zu hetzen. Japans Mikado wurde 1895 dazu verleitet, im britischen Interesse die bis 1945 währenden japanischen Kriege zu beginnen; sie zielten darauf ab, Chinas Regierung zu stürzen und das Land zu spalten, aber gleichzeitig auch die Seemacht des gemeinsamen Feindes des Mikado und des Empire - der Vereinigten Staaten - zu vernichten.[sup]8[/sup]

Das Empire dieser Phase nach 1865 setzte dann später, in meiner Lebenszeit, auf die gleichen Methoden und benutzte dafür auch, wie man heute sagen könnte, „ehemalige anglo-amerikanische Unterstützer Adolf Hitlers". Dazu gehörte der Großvater des amtierenden US-Präsidenten - jener Prescott Bush, der wesentlich dazu beitrug, Hitlers Karriere in einem entscheidenden Moment zu retten. Die Vereinigten Staaten sollten eine britische Marionette werden, während die anglo-holländischen Liberalen auf einen Atomkrieg zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland hinarbeiteten - wie dies der bösartige Bertrand Russell ab 1946 forderte -, um auf diese Weise die garantierte gegenseitige Zerstörung dieser beiden wichtigsten strategischen Gegner zu erreichen.[sup]9[/sup]

Die faktische britische Allianz mit der Hitler-Politik 1923-40 geriet aus dem Geleise, weil dies am Ende mit einer profaschistischen Regierung in Frankreich zusammentraf, die Frankreich freiwillig dem Überfall der Wehrmacht öffnete; dies veranlaßte maßgebliche Kreise in England wie Winston Churchill zum Bruch mit Hitler, weil Hitler die Absprache, Frankreich als Marionette Großbritanniens zu respektieren, gebrochen hatte. Deshalb wandten sich die Briten an die USA unter Präsident Franklin Roosevelt als Retter in der Not, und am Ende wurden die Nazis in einem für sie hoffnungslosen Zweifrontenkrieg besiegt.[sup]10[/sup]

Derselbe britische Imperialismus wie damals ist auch heute die Wurzel aller großen strategischen Übel auf diesem Planeten, allen voran die teuflischen Werkzeuge organisierten moralischen und wirtschaftlichen Untergangs ab 1989-91, die wir „Umweltschutz" und „Globalisierung" nennen. Ein Hauptvertreter ist der britische Gewährsmann und frühere US-Vizepräsident Al Gore mit seinen Betrug an der Wissenschaft, in seiner Eigenschaft als Mitstreiter von Prinz Philip (Herzog von Edinburgh), der offen Völkermord an einem Großteil der Bevölkerung unseres Planeten fordert. Der seither verstorbene Prinz Bernhard von den Niederlanden war dabei ein Komplize in den Kampagnen von Philips World Wildlife Fund.

All das hat im gegenwärtigen Moment entscheidende strategische, wirtschaftliche und andere Konsequenzen.

Diese anglo-holländische liberal-imperiale Politik ist auch der Auslöser der Prozesse, aus denen sich von 1945 bis heute die wirtschaftliche Zusammenbruchskrise des gesamten Weltsystems entwickelt hat.

So haben wir jetzt nach Jahrhunderten den Zeitpunkt erreicht, an dem gerade die kumulativen, wirtschaftlichen und anderen kulturellen Einflüsse des von anglo-holländischen Finanziers beherrschten Liberalismus die Bedingungen geschaffen haben, unter denen unmittelbar eine allgemeine physische Zusammenbruchskrise des gesamten Planeten droht.

Das dringendste intellektuelle Anliegen, mit dem wir uns nun befassen müssen, ist deshalb das Fehlverhalten von Nationen, die als Opfer ausersehen sind und dies oft auch wissen - insbesondere die führenden Mächte wie die USA, Rußland, China und Indien -, Fehlverhalten, welches verhindern könnte, daß diese Gruppe zum notwendigen, starken Sammlungspunkt für alle Nationen wird, die nicht länger die Rolle der übertölpelten strategischen Opfer Großbritanniens spielen wollen, nachdem sie diese viel zu lange immer und immer wieder gespielt haben.

[subhead]Recht: Nation contra Weltreich[/subhead]

Über die ganze noch andauernde Periode der Neuzeit seit der Gründung der anglo-holländischen Form liberaler Macht unter Wilhelm von Oranien und den letzten schrecklichen beiden Jahren vor dem Tode der britischen Königin Anna läuft ein britischer Feldzug zur Beseitigung wirklich souveräner Nationalstaaten. Die Nationen sollen solange korrumpiert werden, bis sie - die Europäische Union und der Maastrichter Vertrag sind Beispiele - auf bloße Anhängsel oder Unterabteilungen - fast „Duodezfürstentümer" - eines einzigen Weltreichs herabsinken, eines Imperiums im klassischen Sinn von der Antike bis zur Neuzeit, diesmal in „globalisierter" Form.

Das Schreckensbild des Genozids durch einen neuen Turm zu Babel namens „Globalisierung" ist die Aussicht für die unmittelbar vor uns stehende Zeit, wenn wir die Kräfte des anglo-holländischen Wuchers jetzt nicht besiegen. Dazu brauchen wir eine Kraft von Nationen, die mächtig genug ist, den sogenannten britischen Imperialismus ein für alle Mal stillzulegen.

Aus ähnlichen britischen Gründen kam es zu den berüchtigten Chicagoer Ausschreitungen der faschistischen Sekte der „Weathermen", eines Ablegers künstlicher Erzeugungen am Campus der New Yorker Columbia-Universität. Dieser völlig verkommene, dionysische Kult fand ein Echo und einen gewalttätigeren Ausdruck Ende der achtziger Jahre in Deutschland, als die faschistischen Unruhen der deutschen „Vettern" der Weathermen bei den Kernkraftgegnern fast das Ausmaß von offenem Bürgerkrieg erreichten. Das ist der Schlüssel zum Verständnis des Sorelschen Kults der Gewalt, der im sog. „internationalen Terrorismus", dem neuen „1848" in der gesamten Zeit zwischen 1968 und 2008 bis heute, seinen Ausdruck findet.

Dieses Aufstandspotential in den zeitgenössischen Nationen ist immer von oben gesteuert, aus führenden Finanzinstituten und Anwaltskanzleien mit ähnlichen finanziellen Affinitäten, eingebunden in eine Kommandostruktur innerhalb der Reichweite der anglo-holländisch-liberalen Netzwerke der Hochfinanz. Wenn jemand diese jungen Faschisten des Weathermen- oder ähnlichen Typs einsetzt, ist die Absicht stets die gleiche, wie schon damals, als die anglo-venezianischen Finanzinteressen in einer inszenierten Vorstellung einer Sorelschen „reinigenden Gewalt" Mussolinis Karriere in Gang setzten. Man muß hinter die Kulissen der faschistischen Weathermen-Sekte schauen, in die Büros, in denen er heute beheimatet ist, dann sieht man, welche Gefahr für die amerikanische Republik heute schwelt.

Seit Deutschland unter Kanzler Helmut Kohl auf die Forderung von Premierministerin Margaret Thatcher hin (mit Zustimmung des damaligen US-Präsidenten George Bush senior) die Souveränität entzogen wurde, hat der Verfall der nationalen Souveränität im kontinentalen West- und Mitteleuropa einen Grad erreicht, daß jedenfalls für den Moment technisch betrachtet kein einziges dieser Länder wirklich souverän ist, solange sie sich nicht aus dem existentiellen Treibsand von britisch gesteuertem „Umweltschutz" und „Globalisierung" befreien. Bemerkenswerterweise gibt es, wie man an den Beispielen Frankreich und Italien sieht, gegenwärtig deutliche Anzeichen einer wachsenden Entschlossenheit, dem eisernen Griff des anglo-holländischen, liberalen Imperialismus diese erforderliche Freiheit abzuringen.

Auch Großbritannien selbst ist im Grunde kein wirklich souveräner Nationalstaat, sondern faktisch bloß eine Provinz einer imperialen, finanzoligarchischen Monarchie, für die auch Nationalstaaten nur Untertanen sind. Sie sind keine Souveräne mehr, sondern faktisch kaum mehr als Bausteine eines „Turms zu Babel" und ähneln in der zunehmend „globalisierten" Form den Königreichen innerhalb älterer imperialer Ordnungen in Europa, wie dem von Venedig gesteuerten Feudalismus. Die Opfer sind Königreiche oder ähnliche Gebilde, die unter der Autorität des unter der oligarchischen Ordnung errichteten, übergeordneten Imperiums arbeiten. Das Ergebnis solcher Vereinbarungen waren etwa das Kaisertum des Augustus und die spätere (ursprünglich asiatische) Form des Imperiums unter Diokletian und dessen Nachfolger Konstantin.

Nach diesem [i]ultramontanen[/i] Prinzip des Imperialismus kann nur der Kaiser allgemein verbindliche Rechtsprinzipien aufstellen; die Königreiche haben keine Macht über lokale Verordnungen innerhalb untergeordneter Herrschaftsbezirke hinaus. Nach diesem aus der Antike überlieferten asiatisch-europäischen oligarchischen Rechtsprinzip ist nicht das Vereinigte Königreich, sondern die internationale, weltweit verbreitete liberale Finanzoligarchie die einzig existierende, imperiale Regierungsautorität in der gesamten, heute existierenden Welt.

[subhead]Der neofeudale Weg in ein sterbendes Europa[/subhead]

Mit dem Niedergang von Byzanz vor mehr als tausend Jahren verlagerte das Imperium seinen Machtsitz von Byzanz in die aufstrebende finanzoligarchische Macht Venedig. Venedig benutzte insbesondere die Ritter des Hauses Anjou - das Vorbild der Nazi-SS - als Werkzeug, um seine Herrschaft als feudales Äquivalent des modernen, internationalen Faschismus eines [i]cäsarischen[/i] SS-Staates durchzusetzen.

Diese Evolution des mittelalterlichen Europa unter der von Venedig verwalteten Feudalordnung mündete in das berüchtigte Neue Finstere Zeitalter des 14. Jahrhunderts, in dem die Zahl der Siedlungen in Europa um die Hälfte und die Bevölkerung um ein Drittel schrumpfte. Schuld an diesem Neuen Finsteren Zeitalter auf der Bühne der damaligen Geschichte waren die lombardischen Wuchermethoden, ähnliche Methoden wie die der Gegenwart von 1987 bis heute, mit denen die ganze Welt an den Abgrund einer allgemeinen Zusammenbruchskrise der Zivilisation geriet, der jetzt vor uns liegt.

Das neugeborene moderne Europa des 15. Jahrhunderts wurde durch Entwicklungen gerettet, in deren Mittelpunkt die Führung von Persönlichkeiten wie dem genialen Kardinal Nikolaus von Kues stand, der sowohl das Prinzip des modernen, souveränen Nationalstaats aufstellte als auch das Fundament der gesamten kompetenten modernen Wissenschaft legte. Der Einfluß des Cusaners führte zur Gründung der ersten modernen, souveränen Nationalstaaten, wie Frankreich unter Ludwig XI. und England unter Heinrich VII. Diese Entwicklungen begründeten die moderne europäische Zivilisation, aber sie waren leider nicht unumstritten. Die venezianischen Interessen, vertreten durch die Habsburger, schlugen zurück und stürzten Europa in die Religionskriege der Zeit von 1492-1648.

Mit der Vertreibung der Juden aus Spanien durch die Habsburger 1492 wurde das System der souveränen Nationalstaaten und der modernen Wissenschaft, das im Zuge des großen ökumenischen Konzils von Florenz entstanden war, deutlich geschwächt, so daß ganz Europa einer langen Periode von Religionskriegen unterworfen wurde. In diesen Kriegen bildete sich aus der von Paolo Sarpi angeführten venezianischen Fraktion eine aufstrebende Großmacht aus, die „protestantisch" war und an nördlicheren Küstengebieten Europas saß, im Gegensatz zu den bisher herrschenden, nominell katholischen Regionen am Mittelmeer.

In dieser Zeit der ständigen Religionskriege von 1492 bis zum Westfälischen Frieden 1648 gab es immerhin zwei wichtige Teilsiege für die Sache des souveränen Nationalstaats in Europa.

Der erste war ein Produkt des großen ökumenischen Konzils von Florenz; dies war die Schaffung der modernen Naturwissenschaft, vor allem durch das Werk des Kardinals Nikolaus von Kues, und die Verwirklichung von Kues' Vorschlag transozeanischer Entwicklung, zunächst vor allem durch Christoph Kolumbus.

Die zweite und spätere positive Entwicklung, ein Nachhall auf Ludwig XI. von Frankreich und Heinrich VII. von England, war die Annahme und Entwicklung des großen ökumenischen Prinzips des Westfälischen Friedens für die Beziehungen zwischen Souveränen, vor allem dank des Kardinals Mazarin und seines Mitarbeiters Jean-Baptiste Colbert.

Einige Entwicklungen dieser Zeit zwischen 1492-1648 sind noch bis heute wesentlich für die Weltgeschichte der Neuzeit.

Mit Kolumbus begann die Umsetzung von Kues' Plan, das Beste der modernen europäischen Zivilisation über die Ozeane an Orte zu tragen, die nicht wie Europa durch das Erbe des alten, asiatischen „oligarchischen Modells" verdorben waren und wo man notwendige Reformen entwickeln und in Gang setzen und Europa selbst sich von diesem oligarchischen Übel befreien könnte. Die Vorgeschichte der Vereinigten Staaten, etwa in der Kolonie an der Massachusetts-Bucht vor 1689, ist dafür ein herausragendes Beispiel. Der Erfolg zeigt sich u.a. an der Gründung und Sicherung der amerikanischen Republik bis zum Tode von Präsident Franklin Roosevelt.

Das Erbe des liberalen Systems des Neo-Venezianers Paolo Sarpi in Form des anglo-holländischen liberalen Systems wurde allerdings der mächtigste Gegenspieler dieser erfreulichen Entwicklung, die in der auf dem Prinzip des Westfälischen Friedens beruhenden US-amerikanischen Republik zum Ausdruck kam.

Die Folge war, daß sich die verhältnismäßig stärksten Kräfte für bzw. gegen wirtschaftliche Entwicklung zunehmend in den beiden widerstreitenden, englischsprechenden Mächten konzentrierten: auf der einen Seite die amerikanische Republik, auf der anderen das britische liberale System. Dieser transatlantische Machtkampf um die beiden widerstreitenden englischsprechenden Kulturen - für wahre menschliche Freiheit gegen die anglo-holländische Form des neovenezianischen Imperialismus -, war und ist der wichtigste Dreh- und Angelpunkt der Weltgeschichte bis heute.

Nur aus dieser Sicht der wichtigsten Elemente der neuzeitlichen und verwandten Geschichte läßt sich die gegenwärtige, tödliche Bedrohung für den Fortbestand der Zivilisation richtig lokalisieren und verstehen. Dieses Verständnis ist jetzt unverzichtbar, wenn Frieden und Fortschritt noch irgendwo auf diesem Planeten für die unmittelbar bevorstehenden Generationen existieren sollen.

[subhead]Eine Bemerkung zu Rosa Luxemburg[/subhead]

Wenn ich mich an dieser Stelle auf Rosa Luxemburg beziehe, sollte man vorausschicken, daß sie eine komplexe Persönlichkeit war, ein wirklich kreativer Geist, aber nicht in jeder Hinsicht vollkommen.

Zunächst einmal war die Lage in Europa und Amerika damals aberwitzig. Nach dem Sturz Bismarcks und der Ermordung des französischen Präsidenten Carnot und der amerikanischen Präsidenten Garfield und McKinley erreichten die Zustände in Europa, den Vereinigten Staaten und anderswo ein Maß an Erhitzung und Komplexität, für das es in allen vorangegangenen Erfahrungen dieser Nationen keinen Präzedenzfall gab. Der Erste Weltkrieg und seine Folgen brauten sich zwar schon zusammen, aber das machte die Lage so komplex, daß keine der damals maßgeblichen Persönlichkeiten sie richtig begriff, jedenfalls soweit mir aus den bis heute verfügbaren Unterlagen aus jener Zeit bekannt ist.

Um die Komplexität dieser weltweiten Umstände von damals besser zu begreifen, stelle man sich die Vereinigten Staaten um 1860 ohne einen Präsidenten Abraham Lincoln vor. Lincolns ruhige Hand und seine wohlgegründete Kenntnis der wirkenden Prinzipien der Geschichte ließen ihn auf die Umstände reagieren, wie es keiner seiner Zeitgenossen konnte. Es gibt Krisen, und das gilt auch für die Welt heute, in denen man davon ausgehen muß, daß vermutlich kein gewöhnlicher Staatsführer der betreffenden Zeit sie versteht. Nur ein wahres Genie wie Lincoln konnte diese geistige Hürde nehmen. Nur wer die Krise versteht, kann auch eine klare und kohärente Vision einer Lösung entwickeln. Wenn man die Frage nicht kennt, ist sehr zweifelhaft, ob man eine Antwort findet.

Hinzu kommt, daß Rosa Luxemburg eine Frau war, und somit Vertreterin eines Geschlechts, das zur damaligen Zeit nicht besonders beachtet wurde, wenn es um die großen politischen Fragen der Nationen ging. Sie spürte dieses psychologische Dilemma nicht nur in sich selbst, es war für sie - wie für das Opfer der normannischen Inquisition Johanna von Orleans - auch ein fatales Hindernis, daß sie sozusagen Männerkleidung tragen mußte, belastet durch die Reaktion darauf, wenn eine Frau eine solche Rolle in den großen Angelegenheiten der Zeit spielen wollte. Selbst heute noch neigen Frauen, die in führende Rollen in der Politik oder ähnlichen Bereichen geraten, entweder dazu, in eine sichere Nische der Spezialisierung auszuweichen, oder sich durch ihre Reaktion auf die immer noch vorherrschende Sicht einer begrenzten Rolle der Frau in der Gesellschaft selbst zum Narren zu machen.

Sie sollten es besser machen; aber wer kann behaupten, es wäre allein ihre Schuld?

So litt Rosa Luxemburg sehr bei dem Versuch, die Rolle einer einflußreichen Politikerin auf höchster Ebene mit dem gewünschten Privatleben als Frau und Mutter zu verbinden. Eine solche beängstigende Lage, nicht nur jeweils in den beiden Bereichen für sich, sondern auch in der Dynamik, zu der sie sich verbinden, ist auch heute noch allgemein für Frauen sehr schwierig. Würdigen wir also, was sie geleistet hat, und seien wir so dankbar, nicht zu verurteilen, was sie nicht erreicht hat.

[head]1. Großbritannien und Karl Marx[/head]

Den Hauptteil des Berichts muß ich mit einem Verweis auf die Marxsche Sicht der politischen Ökonomie beginnen. Das ist formal gesehen eigentlich ein Thema, das selbst bald den Weg alles Zeitlichen gehen wird; aber wenn schon nicht die Absicht, so ist doch die Wirkung der früheren Rolle des sogenannten Marxismus heute noch von Bedeutung, besonders wenn man die so wichtige Geschichte der strategischen Beziehungen zwischen Rußland und den USA betrachtet. Da mich wichtige strategische Überlegungen nötigen, dieses Thema hier aufzugreifen, und weil es immer noch ein sehr heikles Thema ist, müssen wir diese Diskussion anständig und ohne unnötigen Groll hinter uns bringen, bevor wir uns anderen dringenden Fragen zuwenden.

In diesem Sinne fahre ich wie folgt fort.

Wie man es auch sieht - es sei denn, man bewegt sich völlig im Reich der Fantasie -, ein baldiger Absturz in einen wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Zusammenbruch der ganzen Weltzivilisation läßt sich nur verhindern, wenn die Beziehungen zwischen den USA und Rußland umgehend auf eine bestimmte Weise qualitativ verbessert werden; ich werde dies weiter unten im einzelnen aufzeigen. Diese Beziehungen müssen auf einer bestimmten, unersetzlichen Zusammenarbeit gründen: ein gemeinsames Bemühen, umgehend ein entschlossenes Bündnis souveräner Nationalstaaten zu schaffen, denn ohne ein solches Bündnis würde die ganze Erde bald in ein noch schlimmeres dunkles Zeitalter als im 14. Jahrhundert abstürzen.

In dem Zusammenhang bleibt der Gedanke an die Bedeutung und den Einfluß der Marxschen Ideen für viele - auf beiden Seiten dieser erforderlichen Zusammenarbeit - ein unangenehm drückender Stein im Schuh des Fortschritts. Wenn diese Schwierigkeit nicht ausgeräumt wird, könnte die Erinnerung an früheren Zwist einen Mangel an Übereinstimmung hervorrufen, der beide Länder und damit die ganze Welt in ein dunkles Zeitalter hineintreibt.

Wenn wir die damit verbundene Frage der Nachwirkungen des sogenannten „Kalten Krieges" nicht aus dem Weg räumen und nicht erkennen, inwiefern das Verhalten von Premierministerin Thatcher und US-Präsident George H.W. Bush in der Zeit zwischen 1989 und 1992 ein Verbrechen war, dann wird die erforderliche Zusammenarbeit nicht rechtzeitig oder vielleicht gar nicht zustandekommen. In dem Fall würden alle Nationen und Völker des Planeten in ein langes, neues finsteres Zeitalter stürzen, mit einem immer rasanteren allgemeinen Einbruch des Bevölkerungsniveaus in der Größenordnung von mehreren Milliarden Menschen, in dem ganze Kulturen untergingen.

Bis Mitte oder Ende der siebziger Jahre mußte man bestimmte Kategorien von Wirtschaftsbegriffen oft noch unter Verweis auf einen glaubhaft „orthodox marxistischen" Standpunkt darstellen; ich selbst habe dabei aber immer betont, daß die eigentlichen Grundlagen kompetenter moderner Volkswirtschaft bei dem Leibniz-Anhänger Alexander Hamilton und in der Physik Bernhard Riemanns zu finden sind. Damit will ich auch sagen, daß man nicht alle möglichen Streitpunkte auf einmal lösen kann, sondern oft lieber den Weg eines fortdauernden und organischen Platonischen Dialogs beschreiten sollte, um zu versuchen, störende eingebürgerte Differenzen aus dem Weg zu räumen und Übereinstimmung über wichtige Prinzipien und ihre Ziele zu erreichen.

Die Methode des Platonischen Dialogs ist dabei als ein gemeinsamer Prozeß der auf Prinzipien bezogenen Wahrheitsfindung auf dem Weg der Dialektik zu betrachten.

Auf den wichtigsten Dialog über realwirtschaftliche Konzepte heute weist uns das Ende von Bernhard Riemanns Habilitationsschrift aus dem Jahr 1854: „Es führt dies hinüber in das Gebiet einer andern Wissenschaft, in das Gebiet der Physik, welches wohl die Natur der heutigen Veranlassung [der Gegenstand der Mathematik als solcher] nicht zu betreten erlaubt." Noch nie wurde ein wahres universelles physikalisches Prinzip durch bloße Mathematik definiert; ihrer Natur nach stehen alle wahren Prinzipien des Universums außerhalb der formalen Mathematik als solcher. Sie liegen im Bereich des sogenannten Infinitesimalen im Sinne von Johannes Keplers ursprünglicher, experimenteller Entdeckung des universellen Gravitationsprinzips und der Anwendung dieses Begriffs eines universellen Prinzips bei Fermat und Leibniz - besonders in der Definition einer anticartesischen Wissenschaft, die Leibniz in den neunziger Jahren des 17. Jahrhunderts in seinem [i]Specimen Dynamicum[/i] lieferte.

Dies behalte man im Gedächtnis, wenn wir zu den weiteren Teilen dieses Kapitels übergehen.

Konzentrieren wir uns für einen Moment auf die empirische Tatsache, daß sich die Realwirtschaft der USA seit dem Haushaltsjahr 1967-68 pro Kopf und pro Quadratkilometer in einem ständigen Niedergang befindet. Schuld an diesem Zusammenbruch waren der vorsätzliche Abbau der Nettoinvestitionen in Infrastruktur, wissenschaftlichen Fortschritt und Technik sowie der langfristige Niedergang des realen Lebensstandards der unteren 80% der amerikanischen Bevölkerung in der gesamten Zeitspanne von 1968 bis heute. Gemessen an den überbezahlten Parasiten um die räuberischen Investmentbanker heute - etwa den Managern mit den ungeheuren Abfindungszahlungen -, erscheint die arme, übergeschnappte Königin Marie Antoinette fast wie ein prophetisches Genie, was den Einsatz für einen höheren Lebensstandard der Menschen angeht.

Mit dem Antritt der Carter-Administration in den USA 1977, die sich von den widerlichen Plänen von David Rockefellers Trilateraler Kommission gründlich an der Nase herumführen ließ, diente die Fortsetzung des Dialogs in der gleichen Form, wie ich ihn damals führte, nur noch dem Austausch mit der letzten Bastion marxistischer Lehre auf der „anderen Seite" der Trennlinie des Stereotyps „Kapitalismus oder Sozialismus". Es war angemessen, die Gräber der Verstorbenen zu ehren - das bedeutete aber nicht, vorzuschlagen, gleich das ganze gesellschaftliche Leben der Lebenden an deren Ruhestätte zu verlegen.

Wenn man in dem heutigen kritischen strategischen Zustand unseres Planeten die USA, Rußland, China und Indien als Kristallisationskern für einen neuen, konstruktiven Frieden in den meisten Teilen der Welt zusammenbringen möchte, brauchen wir einen Schub sozusagen „nichtideologischer" intellektueller Klarheit über die tatsächliche Rolle von Karl Marx und seiner Lehren, aber auch über die Verdrehung dieser Lehren zu einer Legende, die vom britischen Imperialismus massiv ausgenutzt wurde, um die Bevölkerung soweit abzustumpfen, daß sie in die neue imperialistische Mausefalle der „Globalisierung" hineintappte.

Um diese jetzt dringend notwendige Rettung aus dem gegenwärtigen Chaos in ein wirkliches Bretton-Woods-Abkommen mit einem Weltwährungssystem fester Wechselkurse zu erreichen, müssen wir uns auch erneut Gedanken über die Grundprinzipien der politischen Ökonomie machen - Prinzipien, die in einer Welt, in der bloße Finanzbuchhaltung und durch Inflation massiv aufgeblähte Währungen fälschlich als Wirtschaftswissenschaft gelten, entweder unbekannt sind oder ohne Begründung abgelehnt werden. Insofern hätte eine Ablehnung der dringend erforderlichen allgemeinen Reformen, wie ich sie vorschlage, noch weit schlimmere Folgen als die, in welche die Welt derzeit hineingezogen wird. Wir alle stürzten so bald in die Tiefen des Abgrunds einer allgemeinen Zusammenbruchskrise der Welt, schlimmer als jene, die Europa während des „neuen finsteren Zeitalters" im 14. Jahrhundert erlebt hat. Die Welt steht unmittelbar vor den Konsequenzen einer allgemeinen Torheit, die sich bereits in einem weit fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befindet.

Die Fragen, die ich bisher in diesem Bericht angeschnitten habe, sind überwiegend negativ. Das ist ein notwendiger einleitender Schritt, unsere Aufmerksamkeit muß sich zunächst auf diese negativen Aspekte richten: den derzeit ablaufenden Absturz in eine Weltkrise, die nicht bloß eine Wirtschaftsdepression wie die 1929-33, sondern eine allgemeine Zusammenbruchskrise des gesamten Planeten ist.

Wie ich jedoch im Laufe des Berichts verdeutlichen werde, bedeutet der Umstand, daß der Planet nun von einer großen Tragödie erfaßt wird, daß die Welt allgemein auf diese bedrohliche Realität reagieren muß. Man muß nach Lösungen suchen, die man nicht finden wird, wenn man nicht zunächst zugibt, daß der grundsätzliche Charakter dieser tödlichen Gefahren für uns eine Warnung darstellt, daß sich die globalen Beziehungen grundsätzlich verändert haben - ob diese Änderungen nun derzeit beliebt sind oder nicht. Sind diese zugrundeliegenden, bestimmenden Trends erkannt, müssen wir zweitens eine entsprechend höhere Erkenntnisstufe in Hinsicht darauf erreichen, wie sich die Beziehungen unter den Nationen notwendig entwickeln müssen. Diese Entwicklung hätte schon viel früher stattfinden sollen, das ist aber aus dem einen oder anderen Grund nicht geschehen.

Um an dieser Stelle diese neuen, höheren Ziele für die Beziehungen unter souveränen Nationalstaaten zu definieren, müssen wir eine Reihe von Punkten durchgehen und abschließen, um dann die Ergebnisse auf eine allgemeine Schlußfolgerung hinsichtlich der erforderlichen Prinzipien zu reduzieren. Wir müssen diesen Dialog hier rasch durchlaufen, bevor wir versuchen können, später als Endresultat an geeigneter Stelle Lösungsvorschläge darzustellen.

Wie man sehen wird, sind einige der zu besprechenden Gegenstände an bestimmten wichtigen Stellen des Aufsatzes alles andere als leicht zu verstehen, sie sind aber für das Überleben der Zivilisation unverzichtbar. Verfahren wir also jetzt so, daß wir in unserem Durchgang jedes wichtige Thema anreißen.

Man betrachte dazu die Hauptursachen der weltweiten Krisen von 1945 bis heute im Rahmen einer neuen, verbesserten Sicht der tiefgreifenden Änderung des Verhältnisses zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion von der Zeit unter dem Feind des britischen Imperialismus, Präsident Franklin Roosevelt, in die entgegengesetzte Richtung unter seinem Nachfolger Präsident Harry Truman, einem Befürworter des britischen und anderen europäischen Kolonialismus. Dieser Wechsel von Roosevelt zu Truman sorgte für die radikal veränderte Ausrichtung der Außen- und auch Innenpolitik, die wir unter Truman und noch schlimmer unter den Präsidenten Nixon, Ford, Carter und den Bushs erlebt haben. Dieser Wechsel bei den Präsidenten und bei der - vorübergehenden - Entscheidung, wer als Freund oder Feind gilt, ist insbesondere in Hinsicht darauf zu betrachten, wie sich das Verhältnis der USA zur Sowjetunion früher und zu Rußland und anderen Staaten heute gewandelt hat und wie es sich in Zukunft verändern sollte.

Da der Beitrag des nachsowjetischen Rußlands bei jeder denkbaren Kombination von Lösungen für die heutige Welt von entscheidender Bedeutung ist, sollten wir zu Beginn noch einmal über einige selten aufgegriffene, aber zentrale Fragen nachdenken, die mit dem Konflikt um vehement vertretene Meinungen über Karl Marx und seinen Einfluß auf die frühere und gegenwärtige Innen- und Außenpolitik von Nationen unauflösbar verknüpft sind.

Dabei geht es nicht darum, „alte Rechnungen" zu begleichen. Viele dieser Streitfragen, zu vergangenen Zeiten und Orten oft heiß umkämpft, haben in Wirklichkeit mehr von den wichtigen praktischen Fragen der Politik abgelenkt als zu deren Lösung beigetragen. Wie das Sprichwort sagt, so ist es auch in der Geschichte der Nationen: Oft bringt einen gerade das um, was man nicht weiß oder nicht wissen will. Dieses zentrale Problem möchte ich in diesem Bericht klären. In solchen Fällen muß man gewöhnlich über die Vorgeschichte des vorliegenden Problems nachdenken, um Lösungen zu finden. Die Aspekte von Marx' Einfluß, die hier eine längere Betrachtung verdienen, sind glücklicherweise auf ein paar grundsätzliche Dinge zusammengeschrumpft; die anderen sind schon nur noch Altlasten.

[subhead]Was stimmt bei Marx tatsächlich nicht?[/subhead]

Wir beginnen die Behandlung dieses unumgänglichen Gegenstands mit dem entscheidenden Irrtum über die moderne Volkswirtschaftslehre, den die damalige deutsche Sozialdemokratie und Lenin gemeinsam hatten. Ich meine die Theorie, die auf der Leichtgläubigkeit von Lord Palmerstons Ziehkind Karl Marx fußte, wonach Adam Smith der „Inbegriff der einzig gültigen Lehre der politischen Ökonomie" sei.[sup]11[/sup] Dieser Unsinn in der Weltsicht und den damit verwandten Aktivitäten von Karl Marx ist Schuld daran, daß Marx' Lehre mit dazu beigetragen hat, die heutige Weltkrise herbeizuführen, und absurde Vorstellungen über Natur und Ursprung des Imperialismus zu verbreiten, die vom Kern der Sache ablenken. Allerdings waren diese Überzeugungen an sich nicht die Hauptursache des wirtschaftlichen Zusammenbruchs der Sowjetunion.

Die Ursache des Zusammenbruchs findet sich nicht im Einfluß der Vorstellungen von Marx an sich, sondern in den Vorstellungen von Shelburnes Schreiberling, dem leidenschaftlichen Amerikahasser Adam Smith. Man sollte in diesem Kollaps vielmehr das Symptom der gewöhnlich problematischen allgemeinen Zustände sehen, die es der Sowjetunion paradoxerweise einerseits erlaubten, in militärischen Aspekten der Wirtschaftsstrategie herausragende Leistungen zu erreichen, sie andererseits aber in der Wirtschaft insgesamt tragisch scheitern ließen - vor allem, weil Marx den Sozialisten im Grunde Adam Smith beigebracht hatte.

Der inneren Tendenz der Sowjetunion zu einem so ironischen Scheitern ihrer Politik zur Realwirtschaft liegt eine grundsätzliche Schwäche zugrunde: Dieses Scheitern wurzelte in einem schweren erkenntnistheoretischen Fehler über die Natur der einzigartigen schöpferischen Fähigkeiten des Menschen als Individuum. Hier liegt der große Fehler in der marxistischen Politik generell: Sie setzt die „schwielige Hand des Arbeiters" an die Stelle des menschlichen Geistes, der den Arbeiter erst zum Menschen macht. Derselbe Fehler kommt in einer höchst dekadenten und praktisch selbstmörderischen Form auch in den Gebräuchen und verwandten Legenden und Lehren des transatlantischen Liberalismus seit 1968 zum Ausdruck.

Die Lehre aus diesem Fehler der Vergangenheit muß sehr schnell gezogen werden, wenn man eine Lösung für die allgemeine wirtschaftliche Zusammenbruchskrise der Welt und die damit verbundene Kriegsgefahr finden will.

[subhead]Amerika, Rußland und Marx[/subhead]

Aus den systemischen Fehlern von Karl Marx ergeben sich zwei Hauptprobleme, welche die heutige Strategiediskussion belasten. Daneben bleiben Probleme, von denen einige einfach nur Fehler sind, die man als solche erkennen muß, andere müssen richtig gestellt werden, wenn es rechtzeitig zu der dringend erforderlichen Kooperation zwischen den USA und Rußland als zentrale Partner kommen soll.

Es geht, kurz gesagt, um folgendes Ziel, das deutlich ins Blickfeld gerückt werden muß.

Das wichtigste, was man berücksichtigen muß, wenn man eine Zusammenarbeit mit den USA und West- und Mitteleuropa anstrebt, ist die britische Krankheit, die im feudal-oligarchischen Erbe Kontinentaleuropas wurzelt. Das ist dasselbe Erbe, welches die weitsichtigsten europäischen Staatsführer dem Rat des Kardinals Nikolaus von Kues folgen ließ - dem Rat, den Christoph Kolumbus den geschriebenen Worten des Nikolaus entnahm: die Ozeane zu überqueren, um einen Hebel zu schaffen, mit dem Europa von der chronischen oligarchischen („venezianischen") Krankheit geheilt werden könnte. Dem gleichen Rat, aktuell auf die Vereinigten Staaten bezogen, folgte auch Reichskanzler Otto von Bismarck in seiner Amtszeit, als er friedliche Beziehungen mit Rußland anstrebte.

Noch wichtiger ist allerdings, daß Rußland nicht nur während der Herrschaft von Katharina der Großen, sondern auch im Amerikanischen Bürgerkrieg ein Verbündeter der Vereinigten Staaten gegen England war.

Aus dem gleichen Grund hatte sich eine enge Freundschaft zwischen den Vereinigten Staaten und der russischen Regierung zu entwickeln begonnen, als der Freiheitskampf der Vereinigten Staaten gegen das mit dem Pariser Frieden vom Februar 1763 gegründete Britische Empire einsetzte.

Man sollte nie vergessen, daß auch während der Sowjetperiode Rußland nicht zu existieren aufhörte. Präsident Franklin Roosevelt hatte das verstanden, deshalb war ein Konflikt zwischen Rußland und den Vereinigten Staaten ausgeschlossen, solange die US-Regierung Roosevelts Politik folgte. Das Britische Empire - und auch Stalins Regierung auf ihre Weise - wußte sehr wohl: Hätte Roosevelt länger gelebt, dann wäre das Britische Empire und das System des britischen Imperialismus, das heute sogar Wahlen in Amerika entscheidet, friedlich von der Erdoberfläche verschwunden. England hätte das nicht nur überlebt, sondern von dieser Veränderung sogar profitiert, aber nicht das Empire. Der Kommunismus als solcher war nie ein Bruch, sondern nur eine Quelle durchaus überwindbarer Schwierigkeiten im historisch guten Verhältnis zwischen Rußland und den Vereinigten Staaten.

Heute hängt das weitere zivilisierte Leben unter den Nationen überall auf diesem Planeten davon ab, daß Rußland und die Vereinigten Staaten wieder weitreichend zusammenarbeiten, wie sie seit John Quincy Adams' Zeit in St. Petersburg im diplomatischen Dienst für die USA bis zur britisch gesteuerten Ermordung von US-Präsident William McKinley angedauert hatte.

Der Kernpunkt ist auch in dem Zusammenhang wieder das Resultat des von den anglo-holländischen Liberalen angezettelten Siebenjährigen Krieges 1756-63. Seit dem Ende des Siebenjährigen Kriegs waren Kriege und andere Konflikte, die zu immer weiteren Kriegen unter den kontinentaleuropäischen Mächten sowie zwischen den USA und europäischen und anderen Mächten führten, stets der strategische Eckstein des Empire, so wie Bismarck das klar verstanden hatte.

Die weisesten unter den russischen Staatsführern, ob in der Monarchie oder im kommunistischen Staat, haben das immer mehr oder weniger klar verstanden. Immer wenn die Sowjetunion eher zu einem Bündnis mit dem Empire gegen die USA geneigt war, wie unter Chruschtschow, Andropow oder Gorbatschow, bedeutete das für Rußland wie die USA den Weg in den Ruin. Das haben auch alle wirklich kompetenten und patriotischen Staatsführer in den USA verstanden, wenn auch nicht unbedingt auf meine, sondern auf ihre eigene Art und Weise.

Solange Franklin Roosevelt Präsident war oder seine Politik fortgeführt wurde, war die kommunistische Tradition kein Grund für existentielle Spannungen. Inzwischen jedoch wurden diese Spannungen zu einem erheblichen Problem, nicht wegen der kommunistischen Traditionen, sondern weil Präsident George Bush senior der britischen Premierministerin Margaret Thatcher in der Frage der deutschen Wiedervereinigung schändlich die Füße küßte. Alle Probleme seitdem rühren daher, daß die Briten entschlossen sind, Deutschland, Osteuropa und Rußland gründlich zugrunde zu richten, seit Deutschland keine Bastion mehr an der NATO-Ostfront ist.

Das einzige wirkliche Problem des marxistischen Erbes im Verhältnis zwischen Rußland und den USA liegt heute darin, daß die durch die Bindung an die Briten entstandenen Systemfehler, wie die rücksichtslose Kriegsgewinnler- und Raffgiermentalität, nicht geklärt wurden. Typisch ist das Phänomen der räuberischen ex-kommunistischen russischen Milliardäre, mit Beziehungen nach London oder zu Leuten wie George Soros, die in der nachsowjetischen Ära der neunziger Jahre ungezügelt ihr Unwesen trieben und noch heute von innen ihre Wühlarbeit verrichten. Die kommunistische Wirtschaftspolitik hat versagt, aber keineswegs aus den Gründen, die von den Aasgeiern des existentialistischen und eigentlich faschistoiden Kongresses für Kulturelle Freiheit angeführt werden. Viel mehr ließe sich darüber sagen; doch das hier Gesagte möge genügen, um eine allgemeine Vorstellung des Problems zu liefern.

Solange aber bestimmte tatsächliche Irrtümer der marxistischen Lehre nicht erkannt sind, werden die wirtschaftspolitischen Fehler der Sowjetzeit eine schwere Altlast für jede russische Regierung sein - wie der Albatros in Coleridges [i]Ballade vom alten Seemann. [/i]Angesichts der Schwere der heraufziehenden globalen Zusammenbruchskrise ist es für uns alle heute äußerst wichtig, daß sich die Außenwirtschaftspolitik der USA in Zukunft auf die Idee der russischen Nation bezieht, nicht auf deren Experimente mit irgendwelchen Wirtschaftsideologien. Tatsche ist: Es gibt keine Nation, deren Wirtschaftspolitik der letzten vierzig Jahre nicht an der einen oder anderen maßgeblichen Stelle erhebliche Mängel hatte. Regierungen, deren Grundsatz es ist, solche Fehler zu erkennen und umgehend abzustellen, sollten zum Maßstab werden, dem die Entwicklung neuer, dringend benötigter Formen der Zusammenarbeit folgt.

Deshalb ist es wichtig, diese Mißerfolge der Theorie und Praxis der Wirtschaftspolitik besser zu verstehen und zu korrigieren, statt sie unter den Teppich zu kehren; das gilt für Rußland wie für andere Nationen, insbesondere für diejenigen in der Kerngruppe der Initiatoren einer umfassenden wirtschaftlichen Reformpolitik für die ganze Welt.

[subhead]Die Probleme des Marxismus heute[/subhead]

Es gibt drei weitgefaßte Ziele, die sehr bald in Angriff genommen werden müssen, wenn nicht der ganze Planet in ein schlimmeres dunkles Zeitalter abgleiten soll als Europa im 14. Jahrhundert.

Eines ist die Rückkehr zu wissenschaftsgetriebenen, kapitalintensiven, energiedichten Methoden in Produktion und Transport; ohne dies wird der gesamte Planet mit Sicherheit so oder so rasch von einem großen Desaster ergriffen werden, welche nützlichen Reformen es auch sonst geben mag.

Zweitens müssen wir die Beziehungen zwischen den Staaten neu gestalten nach einem Bretton-Woods-System im Sinne von Franklin Roosevelt - nicht dessen Verfälschung durch Truman oder Keynes. Eine solche Politik bedeutet, die ehemals industrialisierten Nationen in einem wissenschaftsgetriebenen, energiedichten Wiederaufbau wieder in ihre frühere Funktion auf der Erde wie vor 1968-71 zurückzuversetzen, um eine lange Welle steigender Infrastrukturdichte pro Kopf und realer Produktionssteigerung pro Quadratkilometer Landfläche zu erzeugen.

Drittens müssen wir, um diese positiven Veränderungen zu ermöglichen, massiv die langlebige grundlegende Wirtschaftsinfrastruktur des Planeten aufbauen, was unverzichtbar ist, um die Produktions- und Verbrauchsziele aller Teile der Menschheit zu erreichen. Dazu brauchen wir ein neues internationales Kreditsystem, welches die jetzt gescheiterte europäische Vorstellung von Währungssystemen ablöst und im wesentlichen abschafft. Dazu müssen die USA wieder ihrem Finanzminister Alexander Hamilton folgen (nicht dem „verrückten Hutmacher" Hank Paulson oder der „Haselmaus" Ben Bernanke), um Nationalbankinstitutionen als Mittler ordnungsgemäßer Transaktionen zwischen den Schatzämtern souveräner Regierungen aufzubauen. Schluß mit den verdammten europäischen Zentralbanksystemen, die jetzt schon unrettbar bankrott sind, weil sie versuchen, die von Alan Greenspan angefangene riesige Derivatblase zu erhalten!

Unsere eigentliche gemeinsame Sorge in den USA und in Rußland sollte es sein, daß systemische Fehler in gängigen Auslegungen der marxistischen Lehre oder dieser Lehre selbst nicht zu unüberwindbaren Hindernissen werden für die dringend benötigten Reformen in den Beziehungen zwischen den Nationen, die sich künftig verbünden, um Roosevelts Absichten mit dem Bretton-Woods-System von 1944 erfolgreich umzusetzen.[sup]12[/sup]

[subhead]Die fraglichen Hindernisse[/subhead]

Im Falle Rußlands, aber nicht Rußlands allein, ist das vordringlichste dieser Probleme Marx' Vorstellung vom Kapitalismus. In dieser Vorstellung, wie er und andere sie zum Ausdruck brachten, wird eine Sicht der Vereinigten Staaten vorausgesetzt, die der tatsächlichen Gründung der USA als einer in der Geschichte neuartigen föderalen Republik nicht entsprach.

Der erste bedauernswerte Umstand ist dabei heute, daß keines der üblichen Buchführungssysteme auf der Welt die entscheidenden universellen Prinzipien menschlicher Kreativität einbeziehen kann, ohne die eine realwirtschaftlich erfolgreiche Politik - außer Diebstahl (wie die Schwindel mit den Derivaten und ähnliche Räubermethoden) - völlig unmöglich ist.

Das zweite ist, daß die Rolle der menschlichen Kreativität in der Volkswirtschaft völlig unterdrückt wird. In dieser ganz entscheidenden Frage wird die Politik von Karl Marx in der Praxis zu einer ernsten Gefahr für den Fortschritt, [i]denn nirgendwo in den Schriften von Karl Marx wird die aktive Präsenz schöpferischer Fähigkeiten anerkannt, die z.B. durch grundlegenden, kapitalintensiven, wissenschaftlichen Fortschritt die Arbeitsproduktivkräfte steigern, und es kommt darin auch nirgendwo indirekt zum Ausdruck, daß diese Fähigkeiten existieren.[/i]

Daß Marx [i]das Konzept menschlicher Kreativität in Wissenschaft und klassischer Kunst, das die Menschheit ausdrücklich von den Tieren unterscheidet, [/i]systematisch ausschließt, war immer ein fataler Systemfehler in seiner Argumentation. Vom britischen Empirismus ausgehend hat er die Existenz schöpferischer Geisteskräfte des menschlichen Individuums weitgehend geleugnet - genauso wie seine bekennenden Anhänger sowie alle anderen radikalen Reduktionisten, wie beispielsweise die Empiristen und Positivisten von heute.

Diese und alle verwandten größeren Fehler in Marx' Argumenten zur politischen Ökonomie gründen in dem verderblichen Einfluß seiner bevorzugten Quellen in der Haileybury-Schule von Jeremy Bentham, Adam Smith u.a. Jegliche Lehre dieser Schule war bösartig und muß als solche erkannt werden.

Anders als der bösartige olympische Zeus aus Aischylos' [i]Der gefesselte Prometheus[/i] es will, ist die eigentliche Aufgabe für den Menschen nicht die Erziehung des einzelnen, sondern die Entwicklung seiner schöpferischen Fähigkeiten. Der Mensch soll nicht wie ein Hund dazu abgerichtet werden, irgendwelche Kunststückchen zu beherrschen, er soll selbst ein Schöpfer im Abbild unseres Schöpfers werden.[sup]13[/sup]

Ich werde das Prinzip wirklicher menschlicher Kreativität etwas weiter unten in diesem Kapitel erläutern. Bevor wir den naturwissenschaftlichen Kern dieser Frage behandeln, ordne ich die Frage historisch ein.

[subhead]Die Folgen des Empirismus[/subhead]

Daß sich Marx auf die Wirtschaftslehre Adam Smiths einließ, ist im Grunde typisch für die geistige Versklavung vieler Nationen durch den britischen Empirismus des 18. Jahrhunderts, der auch Adam Smith als Agent des Imperialisten Lord Shelburne hervorgebracht hatte. Die Werber des Marxismus brauchten ihre Anhängerschaft gar nicht erst mit solchen Ansichten zu indoktrinieren; gewöhnlich hatten die liberalen Indoktrinäre die liberale Sophisterei, auf der auch Marx aufbaute, den armen Opfern schon im Kindes- und Jugendalter in Schulen und anderen öffentlichen Orten eingetrichtert.

Diese von mir eben zusammengefaßten Überlegungen zum Empirismus sind wahr; man sollte sich jedoch davor hüten, individuelle Überzeugungen zu sehr nur mit dem Urteil des einzelnen über alles und jedes in der Gesellschaft in Zusammenhang zu bringen, weder bei Marx noch bei irgendeinem anderen. Wie ich aus guten Gründen im weiteren Verlauf des Aufsatzes noch besonders ausführen und betonen werde, warnt uns das Prinzip der Dynamik, richtig verstanden: Die Überzeugungen und das damit verbundene Verhalten des typischen Mitglieds einer Gesellschaft oder Gattung entstammen gewöhnlich nicht in erster Linie dem Geist des einzelnen, sondern dieser Gesellschaft bzw. Gattung im ganzen. Ausnahmen bilden nur außergewöhnliche Personen und Situationen in der Gesellschaft. Solche Ausnahmen gibt es, im sehr Guten wie im sehr Schlechten, doch auch sie lassen sich selten anders verstehen, als daß es eben bemerkenswerte Ausnahmen in den Eigenschaften des individuellen Willens sind.

Was das Verhalten der Masse betrifft, ist für die Zwecke dieses Berichtes entscheidend, was ich weiter oben in diesem Kapitel umrissen habe: daß der britische Empirismus des 18. Jahrhunderts von Adam Smith usw. in sämtlichen Bereichen echte menschliche Kreativität systematisch ausschließt. Das ist das typische Merkmal des Empirismus, mit dem die sogenannte Wissenschaft und erklärten Lehren der cartesischen Methode erweitert wurden, um so jenes Massenverhalten herauszubilden, das in der Newtonschen Pseudowissenschaft wie auch in der britischen politischen Ökonomie zum Ausdruck kommt. Man könnte davon ausgehen, daß diese Ansichten von der gleichen empiristischen Ideologie abgeleitet sind, der auch der Plagiator Adam Smith folgte.[sup]14[/sup]

Dies ist der Schlüssel zum Verständnis der fatalen systematischen Fehler in den Vorstellungen, die Karl Marx als sein reduktionistisches Konzept des Materialismus verkündete. Marx übernahm in seinem Wunschdenken diese Überzeugung von den pro-britischen Autoren, die er verehrte - ob Friedrich Engels, David Urquhart vom Britischen Museum, Palmerstons Giuseppe Mazzini oder ähnliche Quellen -, als Ursprung der „einzigen Wirtschaftswissenschaft überhaupt". Die damit verbundenen systemischen Fehler in den verbreiteten ideologischen Grundannahmen der vielerlei marxistischen Bewegungen haben unmittelbar zu schwersten politischen Fehlentscheidungen beigetragen - beispielsweise in der sowjetischen Zivilwirtschaft, im Unterschied zu den Methoden im Rüstungsbereich.

Solche Fehler durch Vereinfachung in Marx' Meinungen und Methode ähneln denen der noch weiter verbreiteten Lehre irregeführter Empiristen (und später Positivisten) sowie der noch schlechter gebildeten akademischen Kreise fast überall auf der Welt, die unter den Einfluß der Existentialisten gerieten - besonders seit den dionysischen Unruhen 1968 bis heute. Unter solchen Leuten setzte sich die alberne Apriori-Vorstellung durch, die Gesellschaft sei von industriekapitalistischen Interessen bestimmter Nationen übernommen worden - im Sinne von Adam Smith und anderen Mitgliedern der Haileybury-Schule der Britischen Ostindiengesellschaft -, und deshalb müsse man davon ausgehen, daß der moderne Imperialismus in allen seinen Formen im Kern das Produkt einer (britisch definierten) industriekapitalistischen „Entwicklungsstufe" sei. Das war [i]a priori[/i] die Grundlage für die unsinnige Sicht des Imperialismus bei Lenin und den führenden deutschen Sozialdemokraten, auf die ich am Anfang des Aufsatzes hingewiesen habe.

Um diesen Punkt zusammenzufassen: Wie ich eben in den letzten Absätzen dieses ersten Kapitels betont habe, liegt der gängige große Fehler beim Marxschen Sozialismus im wesentlichen darin, daß er die vorherrschende, aber falsche Ideologie über das menschliche Prinzip hinter sinnvoller Veränderung der Gesellschaft übernimmt. Diese Ideologie vertrat auch Marx selbst, aber sie war schon als britische empiristische Ideologie des 18. Jahrhunderts von John Locke, David Hume, Adam Smith und Benthams Haileybury-Schule weithin verbreitet.

Bevor wir uns dem Hauptthema des nächsten Kapitels zuwenden, sollten wir damit beginnen, erst einmal mit einigen wichtigen Nebenthemen aufzuräumen. Hierfür wollen wir uns direkt mit der praktischen und richtigen rechtlichen und wissenschaftlichen Bedeutung des Begriffs Imperialismus auseinandersetzen.

[head]2. Wissenschaft und menschliche Ökologie[/head]

Nach einigen wichtigen einleitenden Bemerkungen ist dieser zweite Teil des Berichtes jener bestimmenden Instanz gewidmet, die mit der Ausweitung der menschlichen Fähigkeit zusammenhängt, nicht nur die produktive Arbeitskraft zu erhöhen, sondern auch einen sonst unweigerlichen Rückgang der Fähigkeit der Biosphäre zu überwinden, eine Steigerung der physischen Produktivität pro Kopf und km² zu tragen und die Tendenz zur Erschöpfung der Biosphäre durch Bevölkerungswachstum und menschlichen Verbrauch aufzuheben.

Vor der entscheidenden wissenschaftlichen Diskussion eröffne ich dieses Kapitel mit den folgenden Bemerkungen über jene Aspekte der Natur und der Wirkung des Imperialismus, die für diesen Teil des Berichtes relevant sind.

Zuallererst, wie ich bereits betonte, war der „Imperialismus", Lenin und anderen zum Trotz, keine „Stufe des Kapitalismus". Imperialismus, wie man ihn in Europa kennt, ist älter als Babylon. Der „Finanzkapitalismus", wie die deutschen Sozialdemokraten und Lenin ihn nannten, ist viel älter als das, was Marx' Anhänger als „Kapitalismus" oder „Sozialismus" bezeichneten. Er ist auch älter als die brutale Zerstörung der Lehensgebiete der einst stolzen Sumerer durch die Einführung der Wuchermethoden, die gegen die sumerischen Bauern eingesetzt wurden. Wieder und wieder sind mittelalterliche und moderne Zivilisationen durch dieselben Wucherpraktiken zugrunde gerichtet worden, die immer wieder benutzt wurden, die Zivilisationen Südwestasiens in die Selbstzerstörung zu treiben. Genau das ist seit dem Tode Franklin Roosevelts und besonders seit der Auflösung des damals bereits ausgeschlachteten Bretton-Woods-Systems 1971-72 durch den anglo-holländischen Liberalismus weltweit geschehen.

Die Kombination aus dem Untergang des Bretton-Woods-Systems 1971-72 und der räuberischen anglo-holländisch-saudischen Verschwörung 1973, welche die Herrschaft des „Öl-Spotmarktes" über die Weltfinanz hervorbrachte, zerstörte auch die Kontrolle der USA über die eigene Währung, den Dollar, und machte aus der heutigen Welthandelswährung ein bloßes Spielzeug in den Händen des britischen Imperiums. Seit dieser Zeit ist der Einfluß des einst sogenannten britischen Imperialismus, im Gegensatz zum wahren Nationalstaat, bis heute eine zentrale Erscheinung in der weltweiten europäischen Geschichte.[sup]15[/sup] Wie Rosa Luxemburg und später auch Herbert Feis erklärten, ist Imperialismus damals wie heute schlicht eine Wiedergeburt der anglo-holländischen Tyrannei eines globalen Finanzsystems, welches auf dem anglo-holländischen liberalen System internationaler Wucherkredite aufbaut.

Wenn man eine Diskussion über die gegenwärtige globale Krisensituation eröffnen will, sollte man praktisch gesehen von der groben Arbeitshypothese ausgehen, daß es keinen wesentlichen Unterschied gibt zwischen den Ursachen der allgemeinen weltweiten Zusammenbruchskrise seit Ende Juli 2007 und den charakteristischen Ursachen des Kollapses des 14. Jh. in Europa, aus dem eine katastrophale Zusammenbruchskrise wurde, wie sie sich heute weltweit immer schneller abspielt - damit wir niemals jenes finstere Zeitalter des Mittelalters vergessen, in das wir durch dasselbe internationale venezianische Kreditsystem des 14. Jahrhunderts, heute in Gestalt der Finanzderivate, erneut abzustürzen drohen.

Daher muß zum generellen Thema Imperialismus folgendes gesagt werden: Seit dem Sturz der Achämenidendynastie und dem späteren Aufstieg des imperialen Rom nach dem zweiten Punischen Krieg stand Kontinentaleuropa selbst jenseits des Mittelmeerraums stets unter der Herrschaft politischer und finanzieller Institutionen, deren Tradition über die Rolle des Wuchers beim Zusammenbruch des Lehenssystems Sumers und Babylon letztlich - trotz des Aufstiegs des Kalifats von Bagdad in der dazwischen liegenden Periode - bis zum heutigen weltweiten Finanzkrach reicht.

Heute müssen wir erneut derselben moralischen Dekadenz entrinnen, die besonders seit dem Schock vom Februar 1763 so großen Einfluß auf die Zivilisation des europäischen Kontinentes gehabt hat - der parallelen, gegenläufigen Renaissanceperiode während der pro-amerikanischen, anti-britischen Klassik 1763-1789 zum Trotz. Diese Zwischenzeit war geprägt von den bedeutenden Beiträgen deutscher Renaissance-Größen wie Abraham Kästner, seinem Studenten Gotthold Lessing, Moses Mendelssohn, Goethe, Schiller, Lazare Carnot und, für gewisse Zeit, von den Humboldt Brüdern, Johann Friedrich Herbart u.a.. Die pro-amerikanische Generation aus der Zeit vor dem einschneidenden Schock des Jakobinerterrors und von Robespierres zeitweiligem Schützling Napoleon Bonaparte war Ausdruck der notwendigen Parallelrolle der kolonialen Entwicklungen Nordamerikas im Kampf gegen die oligarchische moralische Korruption, die die Dekadenz hinter den modernen politischen und kulturellen Traditionen Europas schon seit langem durchzog.

Ich werde weiter unten an geeigneter Stelle dieses Berichtes kenntlich machen, was einigen fälschlicherweise als Verwirrung in meiner Darstellung der relevanten Geschichtsintervalle erscheinen könnte: Es liegt nicht an meiner Darstellung hier, sondern daran, daß ich es für eine angemessene Pädagogik halte, um wirklicher Klarheit willen die Erörterung gewisser Prinzipien der Dynamik auf einen angemessenen, späteren Zeitpunkt in der Entwicklung des Argumentes hier zu verschieben, wenn der Leser geistig besser auf diese Klärung vorbereitet sein wird, anstatt vorher auf ablenkende Nebenthemen einzugehen. Ich werde dieses Vorgehen im Laufe des hier vorliegenden Berichtes begründen.

Wie ich zeigen werde, steckt in diesem Kapitel bereits eine vollständigere Darstellung eines äußerst wichtigen Grundprinzips der Wissenschaft der physischen Ökonomie, das dargestellt werden muß, bevor eine direkte Behandlung der zugrundeliegenden Wirtschaftsprinzipien in die Diskussion eingeführt werden kann.

Meine stets „erfolgreichen" Vorhersagen seit 1956 fußen alle auf diesen Prinzipien der Wirtschaftswissenschaft. Sie sind inzwischen durch eine atemberaubende Akkumulation meiner einzigartigen Erfolge bei Wirtschaftsprognosen bestätigt worden, so daß intelligente Menschen mit einer gewissen Erfahrung in einer Mischung aus Erstaunen und Verzweiflung auf ihre sonst gewohnten Ansichten zum Thema Wirtschaft zurückblicken und mich fragen: „Wie haben Sie das gemacht?" Es gibt Menschen, die niemals wegen einer Krankheit zum Arzt gehen würden, bis sie nicht durch eine gewisse Angst vor das Äquivalent einer Praxistür getrieben werden. Der Unterschied liegt wie bei meinen früheren sogenannten Kritiker darin, daß die Umstände sie jetzt soweit gebracht haben, daß, wie man sagt, die „geistig Gesunden mehr als bereit sind, zuzuhören".

Trotz alledem gibt es über die Krankheit, die wir hier diskutieren wollen, bis auf die Tiefe und die Lösungen der gegenwärtigen Krise nichts furchtbar Neues, besonders nicht für mich.

[subhead]Das imperiale Prinzip[/subhead]

Die jetzt überdeutlich zutage gekommene Absicht der anglo-holländischen Liberalen oder des sogenannten „Britischen" Imperiums ist es, die Existenz des souveränen Nationalstaats so schnell wie möglich auszuradieren. Diese britische Kampagne trägt Namen wie „Globalisierung", „Freihandel" und neomalthusianischen „Umweltschutz".

Wenn solche brutalen Vorstöße nicht unterbunden werden, wird sich ein erheblich geschrumpfter Überrest der Menschheit inmitten einer Barbarei mit weit weniger als einer Milliarde menschlicher Bewohner wiederfinden. Vorausgesetzt, ein Atomkrieg ließe sich vermeiden, könnte das imperiale Ziel, das mehr oder weniger der von Prinz Philip mit großer Betonung öffentlich kundgetanen Absicht entspricht, in etwa ein bis zwei Generationen „erreicht" sein. Bis die Nachkommen dieses Überrests der Menschheit auch nur annähernd wieder an den relativ zivilisierten Zustand vor den jetzt auf uns zukommenden schrecklichen Entwicklungen anknüpfen könnten, würden Jahrhunderte vergehen.

Das ist absolut entscheidend, um zu verstehen, warum die heutige globale strategische Lage so furchtbar gefährlich ist und warum die politischen Nachkommen Paolo Sarpis, die anglo-holländischen Kräfte, heute eine so ungeheure Gefahr für die Menschheit darstellen.

Um diese große, unmittelbare strategische Gefahr zu verstehen, muß man die Lektionen lernen, die in den Mustern menschlichen Verhaltens über lange Zeiten hinweg zutage treten, z.B. seit Zeiten vor der Gründung Sumers, Zeiten, die der bekannten Geschichte von Imperien der letzten mindestens siebentausend Jahre vorangingen.

Seit dem Fall des achämenidischen Reiches bis zur Rolle des wirklich barbarischen Britischen Imperiums heute basierten die ausschlaggebenden politischen Kräfte der weltweit ausgedehnten europäischen und benachbarten asiatischen Zivilisation auf einer endemischen Form des Wuchers, die manchmal in so extreme Formen imperialer Praxis wie im „neuen finsteren Zeitalter" des 14. Jahrhunderts übergeht.

Die internationalen Drogenkartelle unter anglo-holländischer Kontrolle sind heute typisch für diese chronische und krankhafte Tendenz. Die Geldoperationen von George Soros, der selbst unter britischer Kontrolle steht, sind dafür ein ebenso gutes Beispiel wie seine Steuerparadiese in den niederländischen Antillen und seine völlige Kontrolle über Howard Deans Demokratische Partei in den USA. Oder man vergleiche den Preis einer Opiumernte für Bauern in südwestasiatischen Regionen wie Afghanistan mit dem zehntausendfach höheren Preis desselben Produktes, nachdem es über britisch organisierte Kanäle auf die europäischen oder US-amerikanischen Märkte gelandet ist, wo Leute wie George Soros ihr Unwesen treiben. Die heutige Hyperinflation, ein Widerhall der Entwicklungen in Deutschland 1923 und des sogenannten neuen dunklen Zeitalters des 14. Jahrhunderts, hängt eng mit dem Einfluß von Leuten wie dem bekannten Aufschneider und ehemaligen Federal-Reserve-Chef Alan Greenspan zusammen, die in Diensten des heutigen britischen Imperialismus stehen.

Jedoch gibt es eine viel grundlegendere, spezifisch und systemisch wissenschaftliche Bedeutung des Begriffes Imperialismus. Daher wenden wir uns jetzt der Definition dieser unverzichtbaren Konzepte zu und damit dem extrem wichtigen Thema wirklich „menschlicher Ökologie", die sich absolut von den unmenschlichen Ansichten der Herzogs von Edinburgh und denen seines Lakaien, dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore, unterscheiden.

Die heutige Wirtschaftskrise ist weder eine um sich greifende „amerikanische Rezession", noch überhaupt eine Rezession. Sie war auch keine „Hypothekenkrise". Seit meiner deutlichen Warnung während einer öffentlichen Ansprache am 25. Juli 2007 hat es sich klar gezeigt: Es handelt sich um eine [i]allgemeine finanziell-monetäre und physische Zusammenbruchskrise des gegenwärtigen Weltwirtschafts-, Finanz- und Geldsystems[/i]. Exakt davor hatte ich gewarnt. Eben weil ich wiederholt vor den zu erwartenden wirtschaftlichen Erscheinungsformen gewarnt hatte, die in diese Krise führen würden, hat die relevante Frage, die mir mittlerweile oft gestellt wird, zwei Teile. Erstens: Wie konnte ich das wissen? Zweitens: Warum erkannten die angeblichen Experten nicht, was ich bereits vorausgesehen und wiederholt mit bemerkenswerter Genauigkeit als einen langfristigen Trend beschrieben hatte - und das praktisch während der gesamten vergangenen fünf Jahrzehnte?

Wie sollten eigentlich eine Wirtschaftswissenschaft und ihre Anwendung heute aussehen?

[subhead]Was ist „menschliche Ökologie"?[/subhead]

Damit kommen wir nun zu den ausdrücklich naturwissenschaftlichen Aspekten der Frage, die sich uns hier stellt. Um das Kernargument dieses Kapitels zu verdeutlichen, betrachte man die ökologischen Unterschiede dreier verschiedener Ordnungen unter den Lebewesen: den Beuteltieren, den Säugetieren und den Menschen.[sup]16[/sup] Das bringt uns zum Wesen einer Wissenschaft der physischen Ökonomie.

[i]Dynamik[/i] muß man als kohärenten Begriff in den aufeinanderfolgenden Entwicklungsphasen der Methode von Gottfried Leibniz, Carl Gauß, Lejeune Dirichlet und Bernhard Riemann verstehen. Diese hier benutzte Sicht hat ihren modernen Ursprung in der anti-cartesischen [i]Dynamik[/i] und nicht in dem von den Empiristen benutzten cartesischen Reduktionismus. Beuteltiere wie auch Säugetiere haben eigene, qualitativ verschiedene, aber [i](dynamisch) relativ feste[/i] Variationsbreiten, was die relative potentielle Bevölkerungsdichte angeht, während die relative potentielle Bevölkerungsdichte des Menschen zwar auch [i]dynamisch[/i], aber nicht auf diese Weise begrenzt ist. Diese Frage sollte noch näher betrachtet werden, denn sie hat mit der globalen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise zu tun, in der wir uns befinden.[sup]17[/sup]

Die Hauptinhalte dieses Themas darzustellen, ist derzeit von größter Wichtigkeit, um einige möglicherweise tödliche Fehler in der Praxis von Wirtschafts- und sogar einigen sehr ernsthaften Naturwissenschaftlern zu korrigieren. Im Grunde genommen dreht sich das ganze Thema um die einzigartige Natur unserer menschlichen Gattung, die allem kompetenten Wissen des Menschen über sich selbst und sein Universum zugrunde liegt.

Um diesen wichtigen Umstand zu verdeutlichen, blicken wir zuerst auf eine Kultur wie die Australiens vor der englischen Besiedelung, in der, dynamisch, die Beuteltiere dominierten. Dann betrachten wir die Folgen des Prozesses, als der Lebensraum der Beuteltiere von Säugetieren und auch Menschen übernommen wurde. Ganz allgemein führt das Eindringen von Säugetierarten in die Beuteltiergebiete zu einem Kollapsprozeß (d.h. Verdrängung) der potentiellen Artenvielfalt, aus der sich die Ordnung der Beuteltiere zusammensetzt. Infolgedessen tendieren die meisten Arten dieser Ordnung letztlich zum Aussterben (abgesehen z.B. von Müllsammlern wie dem Opossum).

Zwischen der jeweiligen ökologischen Dynamik der ersten beiden Gattungsordnungen auf der einen und der Existenz der Menschheit auf der anderen Seite besteht jedoch ein grundlegender Prinzipienunterschied. Die menschliche Ökologie ist nicht einfach auf dieselbe Art und Weise von der Umwelt begrenzt wie die der Tierordnungen - der Beuteltiere, der Säugetiere und anderer Lebewesen im allgemeinen. Die Menschen sind nicht einfach, oder jedenfalls nicht definitiv, durch erbliche genetische Festlegungen für die Art dynamisches Potential begrenzt, wie man es bei den niederen Arten, z.B. den Beutel- oder Säugetieren antrifft.

Um diesen grundlegenden Unterschied der menschlichen Gattung von allen anderen systematisch zu verstehen, muß man sich auf den Standpunkt der modernen Dynamik stellen, wie sie von Leibniz definiert worden ist. Im Vergleich zu Leibniz' gegen Descartes gerichteter Definition der [i]Dynamik [/i]hat Riemann das gleiche in seiner Habilitationsschrift von 1854 implizit auf qualitativ noch fortgeschrittenere Weise ausgedrückt, wie ich oben bereits betont habe. Ohne diesen Leibniz-Riemannschen Zwischenschritt bei dem dynamischen Ansatz zur Definition der relativen potentiellen Bevölkerungsdichte einer Gesellschaft pro Kopf und km² wären die Ergebnisse jeder Untersuchung dieses Themas im Prinzip inkompetent. Im Rahmen von Riemanns Bewertung der anti-cartesischen Implikationen von Leibniz' [i]Specimen Dynamicum[/i] ergeben sich verläßliche Einsichten in die schlimmsten Fehlannahmen der heutigen politischen und anderweitigen Praxis ganzer Nationen.

In der akademischen Wissenschaftsgeschichte Rußlands kommt dieser Gegenstand auf relativ fortschrittliche Weise in der Methode zum Ausdruck, mit welcher der großartige Geobiochemiker W.I. Wernadskij die Biosphäre und auch die Noosphäre [i]dynamisch[/i] definierte.

Kurz gesagt, anders als jede Tierart kann die menschliche Bevölkerung die unmittelbaren Grenzen ihres Lebensraumes überwinden. Diese qualitative Fortentwicklung des menschlichen Bevölkerungspotentials kommt dadurch zustande, daß das Gattungsverhaltens eines deutlichen Teils der Gesellschaft auf einen [i]höheren physischen Zustand dynamischer Potenz [/i]gehoben wird. Ein solcher Fortschritt läßt sich annäherungsweise als Anstieg der Netto-Energieflußdichte innerhalb des von der menschlichen Gesellschaft bewohnten Raumes definieren.

Der Übergang einer sich fortschrittlich entwickelnden Gesellschaft in einen höher entwickelten physischen Zustand potentieller relativer Bevölkerungsdichte erfordert die willentliche und bewußte Entdeckung neuer physikalischer Prinzipien oder deren Entsprechung in der Kunst, so wie Leibniz Bernhard Riemanns Sichtweise bereits in seinem [i]Specimen Dynamicum[/i] darstellte. Leibniz zeichnete bereits vor, wie Riemann in seiner Habilitationsschrift von 1854 alle aprioristischen Definitionen, Axiome und Postulate der verschiedenen Geometrien von Euklid bis zu den Nachläufern des geradezu satanischen Bertrand Russell radikal ausmerzte. Riemann präsentiert sein wesentliches Argument in zusammengefaßter Form auf den ersten Seiten und dem abschließenden Satz seiner großartigen Habilitationsschrift von 1854. Ich möchte, wie Albert Einstein, betonen, daß es sich in allen diesen Fällen um eine Weiterentwicklung von Johannes Keplers einzigartiger Entdeckung des Prinzips universeller Harmonie handelt, welches Keplers einzigartiger Methode bei der Entdeckung des Prinzips universeller Gravitation zugrunde liegt.

[subhead]Warum Kepler entscheidend ist[/subhead]

Am wichtigsten ist hier, Keplers Entdeckung der universellen Gravitation zu verdeutlichen, so wie auch Albert Einstein die Einzigartigkeit dieser Errungenschaft Keplers betonte. Was Kepler über sein Prinzip universeller Gravitation hinaus tatsächlich beweist, ist, daß mit jeder solchen Entdeckung eines universellen physikalischen oder vergleichbaren Wirkprinzips, wie Einstein betonte, ein grundsätzlich begrenztes, also kein unendlich ausgedehntes euklidisches oder cartesisches Universum definiert wird. Das bedeutet ein Kepler-Riemann-Einstein-Universum, das durch universelle Prinzipien selbstbegrenzt ist und deshalb ein [i]Universum ohne äußere Grenzen[/i] definiert (und damit in Einsteins Sinne [i]endlich [/i]ist).[sup]18[/sup]

Dieser Standpunkt der Wissenschaftsmethode ist für jeden Historiker, der rückblickend oder aktuell kompetente naturwissenschaftliche Erkenntnisse über die Weltwirtschaft erhalten will, absolut unverzichtbar.

Die dem menschlichen Individuum eigene Fähigkeit, so bedeutende prinzipielle Entdeckungen zu machen, unterscheidet den einzelnen Menschen, aber auch die Menschheit insgesamt als eigene Seinskategorie von allen niederen Lebensformen. Dieser Unterschied, dessen Funktion sich wissenschaftlich definieren läßt, ist ein absoluter Unterschied zwischen dem menschlichen Individuum und dem Beuteltier bzw. den Säugetieren insgesamt.

Wir Menschen sind zugegebenermaßen der äußeren Form nach Säugetiere, und haben auch keinen Grund, uns für unsere sterbliche, rein biologische Existenz eine andere Form als diese zu wünschen, doch sind wir auch keine reinen Säugetiere. Wir sterben wie die Säugetiere, aber wir leben als bewußter Teil der Geschichte, die unserer Lebenszeit vorausgeht, sie einschließt und ihr folgt. Als Männer und Frauen können wir diese quasi-lebende Unsterblichkeit des bewußten Verstandes begreifen, aber kein bloßes Säugetier wird dazu angehalten werden können, nach solchen historischen Überlegungen zu handeln.

[i]Wir leben, wenn wir können, mit dem praktischen Zugang zu einer besonderen Art der Unsterblichkeit, als praktisch unvergeßliche Persönlichkeiten einer historischen, sich aufwärts entwickelnden Gattung, als explizit kreative Wesen, die sich nicht biologisch, sondern über Generationen hinweg geistig entwickelt - wie es geschrieben steht: als Abbild des Schöpfers. Diese Tatsache über das Menschsein ist praktisch das wesentlichste, das man wissen muß, um das Hauptthema dieses Berichtes zu verstehen.[/i][sup]19[/sup]

Diese Besonderheit des menschlichen Individuums findet einen äußerst wichtigen, physikalisch wirksamen Ausdruck in der Art und Weise, wie die Vorstellung universeller physikalischer Prinzipien den individuellen menschlichen Geist über die erblichen Gattungseigenschaften hinaus führt, die allen niederen Lebensformen gemein sind. Dieser Unterschied läßt sich nur bei den kreativen Geisteskräften des menschlichen Individuums, nicht aber bei niederen Lebensformen außer der Menschheit feststellen. Kompetentes wissenschaftliches und daher auch politisches Denken über Wirtschaftsfragen hängt absolut davon ab, die Implikationen dieses einzigartigen Unterschiedes in den fortschreitenden potentiellen Entwicklungsfähigkeiten des menschlichen Geistes zu ergründen.

Das entscheidende Prinzip, das bereits in den antiken klassisch-griechischen Entdeckungen der [i]Sphärik[/i] enthalten war, ist in der modernen europäischen mathematischen Physik als [i]ontologisches Infinitesimal[/i] von Leibniz, Riemann, Einstein et al. bekannt. Es ist auch das ontologische Infinitesimal der Leibnizschen Integralrechnung, die von jenem mythischen, falschen, rein mathematischen Infinitesimal unterschieden werden muß, das mit dem Euler-Lagrange-Cauchy-Kalkulus zusammenhängt, der wiederum auf den falschen [i]Apriori-[/i]Annahmen eines Euklid aufbaut.

Der Begriff eines solchen ontologischen Infinitesimals (anders als Leonhard Eulers schlichtweg alberner und absichtlicher Betrug eines linear-geometrischen, euklidischen oder cartesischen Begriffs eines Infinitesimals) repräsentiert die Existenz eines wahren universellen Prinzips wie Keplers Entdeckung des Prinzips universeller Gravitation in seiner [i]Weltharmonik[/i]. Solch ein Prinzip entspricht einem Prinzip des Universums, wie Einstein es für die Bedeutung Keplers in dem von mir unterstrichenen Zusammenhang betonte.[sup]20[/sup]

[subhead]Das zur Debatte stehende Prinzip[/subhead]

Die moderne europäische Wissenschaft definierte sich für Kepler durch die Werke von Nikolaus von Kues, vor allem durch dessen [i]De Docta Ignorantia, [/i]das als die Begründung einer kompetenten modernen Naturwissenschaft zu betrachten ist. Der entscheidende Punkt ist die Tatsache, daß die menschliche Sinneswahrnehmung eine Funktion der biologischen Ausstattung ist, die gewöhnlich dem Kind mitgegeben wird, eine Ausstattung, die die Eigenschaften einer qualitativ guten Instrumentierung hat. Sehen und Hören übernehmen hierbei normalerweise die Hauptfunktionen, aber, wie das Beispiel Helen Keller zeigt, sind sie sicherlich nicht die einzigen.

Die Art und Weise, wie unser Sinnesapparat funktioniert, läßt uns an der Sinneswahrnehmung als solcher zweifeln; sie ist zwar für unsere Gattung unverzichtbar, doch ist sie nur ein augenscheinliches, naives Abbild unserer funktionellen Wechselbeziehung mit dem Universum, in welchem wir leben. Die Bedeutung dieses Paradoxes hat Kepler in seiner [i]Weltenharmonik [/i]besonders klar dargestellt, wobei besondere Aufmerksamkeit auf Buch IV zu richten ist.

Wie jedem bekannt ist, der sich sorgfältig mit diesen Fragen befaßt, hat Keplers Entdeckung des Prinzips der ontologisch (nicht mathematisch) infinitesimalen Bestimmung der Orbitalbeziehungen zwischen Sonne, Erde und Mars, wie sie in der [i]Neuen Astronomie [/i]dargestellt sind, ihn selbst dazu gebracht, sich erneut mit den harmonisch geordneten Beziehungen zwischen den damals bekannten Planetenbahnen des Sonnensystems zu beschäftigen. Wie Keplers Erkenntnisse in ungewöhnlicher Genauigkeit von der LaRouche-Jugendbewegung (2006) entwickelt wurden,[sup]21[/sup] kann sich der Mensch durch das Nacherleben von Keplers einzigartigem Entdeckungsprozeß eines allgemeingültigen Gravitationsprinzips im Sonnensystem von dem wissenschaftlichen Betrug der Anhänger des neocartesisch-newtonischen Schwindels befreien. Zieht man diesen Punkt in Betracht, ergibt sich aus Albert Einsteins Schlußfolgerung zu dieser Frage zusammen mit Max Plancks eigener Einstellung gegen Ernst Mach der Schluß, daß Einsteins Sicht von Keplers Arbeiten, vom Standpunkt der Dynamik Bernhard Riemanns, uns die wohl wichtigste Aussage über die Begründung eines tatsächlich kompetenten modernen Wissenschaftsbegriffs darbietet.[sup]22[/sup]

Einsteins und damit übereinstimmende Arbeiten anderer sind eine Errungenschaft im Namen von Wissenschaft und Wahrhaftigkeit im allgemeinen, über die die überaus gerissenen Sophisten der heutigen akademischen Welt nur allzu gerne hinwegsehen. Die wichtige Tatsache hier, die von enormer Wichtigkeit ist, um mit der herannahenden, ungeheuerlichen allgemeinen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise fertig zu werden, ist die beliebte reduktionistische Angewohnheit, eine einfache mathematische Formel mit einem Naturprinzip zu verwechseln.

Besonders in der bekannten Geschichte der europäischen und verwandten Wissenschaft, von den Pyramiden von Giseh bis zur Sphärik der Pythagoräer und Platons, stellte sich in der bloßen Vorstellung von Wissenschaft - egal, ob diese so oder anders benannt wurde - stets die grundlegende Frage, ob das, was unsere Sinne unseren Erkenntnisprozessen mitteilen, die alleinige Natur der Realität ist, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, oder nicht. Aus diesen besten wissenschaftlichen Quellen bis hin zur Arbeit von Leuten wie Riemann, Einstein, Planck und dem russischen Akademiemitglied Wernadskij über die Biosphäre und Noosphäre sowie vom Standpunkt der außergewöhnlichen Helen Keller wird klar, daß der menschliche Geist, nicht der angehängte Sinnesapparat, den Menschen die Mittel zu wirksamem Handeln liefert, um etwas zu bewirken, wozu keine andere lebende Art in der Lage ist: die potentielle relative Bevölkerungsdichte der menschlichen Gattung ohne eine wahrnehmbare Obergrenze zu steigern.

Es ist wahr, daß wir hierfür mathematische Erkenntnisse über die systematische Untersuchung unserer Sinneswahrnehmungen brauchen; aber es ist ein fataler, an Wahnsinn grenzender Fehler, anzunehmen, daß mathematische Formulierungen ein ontologisch wirksamer, unmittelbarer Ausdruck eines universellen physikalischen Prinzips wären.

Vor derselben Herausforderung stehen wir bei jenen künstlichen Instrumenten, die nicht nur Vorgänge untersuchen helfen, die uns als experimentelle Beweise dienen, sondern - etwa im subatomaren Bereich der Mikrophysik - künstliche Erweiterungen darstellen, welche die Funktion astronomischer und mikrophysikalischer Fähigkeiten gewöhnlicher Sinneserfahrungen ergänzen.

[subhead]Das Beispiel Musik[/subhead]

Wir stehen heute vor einer ähnlichen Herausforderung, wenn wir es mit digitalen Aufnahmen und Reproduktionen klassischer Musikaufführungen anstelle analoger Aufnahmen zu tun haben. Der Ersatz ist nicht gelungen, und konnte aus Gründen des physikalischen Prinzips auch nicht gelingen. Musikern, die ihr Hörvermögen noch nicht weitgehend verloren haben, ist bewußt, daß die Ordnungsrelationen des klassischen Kontrapunktes im analog orientierten Empfinden des menschlichen Ohres, insbesondere bei Aufführungen des klassischen Kontrapunktes, zu einer anderen physikalischen Raumzeitkrümmung des Hörens als die digitale Ordnung gehört. Ich führe dies hier an, um zu veranschaulichen, daß das Universum nicht durch einfache mathematische Formulierungen dargestellt werden kann, sondern daß jede digitale mathematische Darstellung von Sinneswahrnehmungen nie mehr als ein dürftiger Schatten der eigentlichen physischen Realität ist. Digitale Systeme können gehört werden, aber ist der gehörte Klang auch menschlich?

Demnach drückt sich die Erscheinungsform eines jeden solchen Prinzips genauso im scheinbar infinitesimal Kleinen aus, wie es universell wirksam ist; aber im Gegensatz zu den Leibniz-feindlichen Empiristen des 18. Jahrhunderts wie de Moivre, D'Alembert, Euler und Lagrange ist ein solches Prinzip nicht „mathematisch infinitesimal", sondern vielmehr Ausdruck eines wahren (ontologisch wirksamen) universellen physikalischen Prinzips. Ein Prinzip mag durch ein mathematisches Rezept ausgedrückt werden können, aber nur in Gestalt des Fußabdruckes eines Prinzips, nicht in seiner Erzeugung als Konzept, welches vom individuellen menschlichen Geist strategisch eingesetzt wird. Letzteres, welches universell wie auch physikalisch wirksam ist, drückt sich in jedem kleinsten Wirkintervall aus, einem Intervall, das immer kleiner als ist die feinstmögliche mathematisch-physikalische Analyse eines tatsächlichen physikalischen Wirkintervalls.[sup]23[/sup]

Dadurch wird eine universelle physikalische Geometrie definiert, in der entdeckbare Prinzipien das Universum in seinen Wirkungen begrenzen, die es enthält. Damit ist das Universum genauso definiert, wie es Keplers Entdeckungsmethode beinhaltet und wie Albert Einstein diesbezüglich Keplers Genie bestätigte, nämlich daß das sich expandierende physikalische Universum endlich (d.h. durch seine eigenen universellen physikalischen Prinzipien begrenzt) ist, aber sich trotzdem im Sinne der Entdeckung solcher Prinzipien oder sogar der Schaffung neuer Prinzipien ausdehnt.

Tiere haben ihr eigenes Schicksal, aber anders als die Tiere und die Nachläufer britischer Imperialisten sind wir durch unsere Natur befähigt, uns für ein besseres Schicksal zu entscheiden, wie es der Prophet der Schöpfungsgeschichte beschrieben hat, indem wir dieses als eine Sache des Prinzips entdecken und so handeln, daß die dahinter steckende Absicht Wirklichkeit wird.

[subhead]Kunst und Wissenschaft[/subhead]

Um diese wichtige Konzeption einen Schritt weiter zu führen, müssen wir die verbreitete Ansicht einer im Grunde hermetischen Trennung der Naturwissenschaften von wahrer klassischer Kunst über den Haufen werfen. Was oft als grundsätzlich unvermischbare Geisteszustände gilt, basiert in Wirklichkeit auf gleichen universellen Prinzipien, so wie Keplers ursprüngliche Entdeckung der universell wirksamen Gravitation auf den gleichen inhärent musikalischen Prinzipien beruhte, die auch dem Prinzip des musikalischen Kontrapunktes gemein sind, der uns durch Johann Sebastian Bach und seine Nachfolger dargelegt wurde.

Auf dem Feld, das üblicherweise als Naturwissenschaft bezeichnet wird, beschäftigt sich der menschliche Geist mit der praktischen Sicht jenes Bereich, welcher mit Riemann physikalisch-geometrisch außerhalb der konzeptionellen Wahrnehmungsvorgänge unserer Gattung liegt. Bei der klassischen Komposition und ihrer Aufführung kommt eine andere Ausrichtung ins Spiel; anstatt die Natur um uns herum zu studieren, richtet sich unsere Aufmerksamkeit hierbei genau genommen auf die individuelle Sicht jener Vorgänge, durch welche der menschliche Geist den Bereich willentlicher Einwirkung auf jenen menschlichen Verstand erfaßt, durch den dieser seine gleichen schöpferischen Erkenntniskräfte auf das Studium des eigenen menschlichen Verhaltens zur Gewährleistung der physischen menschlichen Lebensbedingungen anwendet. Bei großer klassischer Kunst - wobei das Beispiel von Keplers Vorgänger Leonardo da Vinci zum Kern des Prinzips vordringt - werden die geistig-sozialen Funktionen des Individuums besonders durch die kontrapunktische Methode in den Fugen und ähnlichen Werken der größten Komponisten und Interpreten seit Bach herausgefordert.

Der Mensch herrscht im Universum, und sein Wissen über dieses Universum ist deshalb sein selbstbewußtes Verständnis von der Aneignung dieses Wissens, das seine Macht innerhalb und über dieses selbe Universum darstellt. Der wahre Gegenstand der Wissenschaft ist der Mensch selbst und sein Schöpfer.

[subhead]Kapitalismus: eine wichtige „Nebensache"[/subhead]

In krassem Gegensatz zum britisch-imperialem Empirismus ist die Idee, daß es einen „Kapitalismus" im Unterschied zu der Verfassungsabsicht amerikanischer Präsidenten wie Washington, Lincoln und Franklin Roosevelt gibt, nur eine merkwürdige Glaubensabart des heidnisch-religiösen anglo-holländischen Liberalismus. (Und somit ein unvermeidlicher, inhärent systemischer Konflikt zwischen dem sogenannten Kapitalismus und z.B. dem Christentum.) Glücklicherweise sind die Mittel zur Abstellung eines solchen Aberglaubens in den Schriften der Begründer des amerikanischen Verfassungssystems zu finden, so z.B. in den Kommentaren Alexander Hamiltons über die altertümlichen, heidnischen Sitten unter den holländischen [i]Memmen.[/i] Das Verfassungsprinzip, auf dem die US-Republik von den ersten Anfängen bis zur Verabschiedung der Bundesverfassung beruhte, war eine Ablehnung des Klassensystems im früheren und damaligen Europa. Leider sind die Ideen des US-Verfassungssystems in letzter Zeit, ganz besonders in den letzten zwei Jahren, Opfer mangelnder Beliebtheit in amerikanischen Regierungskreisen geworden.

Gegen dieses Gründungskonzept der US-Republik und damit gegen die antibritische Einstellung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung richtete Lord Shelburnes Lakai Adam Smith, ein selbsterklärter Hasser der Vereinigten Staaten, sein Werk [i]Der Wohlstand der Nationen [/i]von 1776, ein offener Aufruf, die junge US-Republik zu zerstören. Kein amerikanischer Bürger kann Smith dafür in Schutz nehmen und sich dabei gleichzeitig als amerikanischen Patrioten bezeichnen.

Unter den wichtigsten Unterstützern der amerikanischen Sache von 1776 und später - auch unter gekrönten Häuptern und anderen aufgeklärten Kreisen in Europa, wie z.B. dem Marquis de Lafayette - herrschte der verbreitete Wunsch vor, den Erfolg des amerikanischen Unternehmens von 1776-1789 zum Vorbild ersehnter humanistischer Reformen für die gleichen europäischen Regierungssysteme zu machen, über die sie herrschten oder auf die sie entsprechenden Einfluß hatten. Diese europäischen Unterstützer sahen uns zurecht als Schrittmacher zur Umsetzung humanistischer Reformen, jedoch nicht notwendigerweise sogenannter „kapitalistischer" Reformen, die sie sich für ihre eigenen Länder wünschten; auf diese Weise wurden wir zum Ausdruck ihrer eigenen Sache.

Die wichtigste humanistische Reform, die von vielen weltweit ersehnt wurde, war die Befreiung der großen Masse der Bevölkerung Europas von dem jahrtausendealten Unterdrückungssystem, das der Dramatiker Aischylos in [i]Der gefesselte Prometheus [/i]als das vom olympischen Zeus ausgesprochene Verbot beschrieb, das Feuer des wissenschaftlichen Fortschritts an die versklavte menschliche Bevölkerung weiterzugeben. Jene europäischen Staatsmänner, Wissenschaftler und Dichter, die das Erbe jenes großartigen ökumenischen Konzils von Florenz in sich aufgenommen hatten, welches die moderne europäische Zivilisation aus den Trümmern des Feudalismus erschaffen hatte, verpflichteten sich persönlich dazu, die Lage und individuelle Entwicklung der allgemeinen Bevölkerung jenes Landes zu heben, für dessen Schicksal sie sich hauptsächlich auch im vitalen Interesse ihrer Mitbürger verantwortlich fühlten.

Die gleiche Frage, die die Gründer der USA und auch diejenigen inspirierte, die beim Widerstand gegen die Brutalität des im Februar 1763 geschaffen anglo-holländischen imperialen Systems halfen, ist auch tonangebend für die notwendige Sicht der Dinge heute. „Kapitalismus" ist nur ein irreführender, dummer Name, der von den eigentlichen, menschlichen Angelegenheiten ablenken soll, mit denen es die gesamte Welt damals wie heute zu tun hat. Das amerikanische Wirtschaftssystem, das von Finanzminister Alexander Hamilton dargelegt und von Präsident Franklin Roosevelt verteidigt wurde, ist ein gänzlich anderes System, für welches die großartigsten Patrioten der USA kämpften. Vergessen Sie das derbe britische Wort „Kapitalismus".

[subhead]Ökologie als Ökonomie: Empirismus[/subhead]

In den Jahren unmittelbar nach Ende des sogenannten Zweiten Weltkrieges begann sich das Argument zu verbreiten, daß der neue Name für „Ökonomie" „Ökologie" sein sollte. Diejenigen, die sich auf die Ökologie als Grundlage der Wirtschaft bezogen, waren sich nicht wirklich im klaren darüber, auf genau welchen Prinzipien die Diskussion basieren sollte, wobei meiner Ansicht nach die hauptsächliche Argumentationslinie auf Julien Huxley zurückging, des Enkels jenes berüchtigten Briten Thomas Huxley, der dem selbsternannten Faschisten H.G. Wells zu seiner Karriere verholfen hatte. Wollte man indes den Begriff „Ökologie" sinnvoller benutzen, um damit eine Kategorie menschlichen Verhaltens zu bezeichnen, würde man den kategorischen Unterschied zwischen den der menschlichen Ökologie eigenen physikalischen Prinzipien und bloßen Unterformen der Tierökologie oder wirtschaftlichen Unterformen monetärer Systeme betonen.

Der Hauptfeind unserer US-Republik im „alten Europa" und dessen imperialen Einflußbereichs in der gesamten heutigen Welt ist eine Ideologie - die Ideologie des Empirismus, die auf die Rolle des führenden venezianischen Reformers Paolo Sarpi und die seines Hauptlakaien, des Schwindlers Galileo Galilei, zurückgeht. Mit dem teuflischen Trick, daß es in den Naturwissenschaften und anderen wichtigen Bereichen menschlichen Wissens keine wißbare Wahrheit gäbe, beraubten sie die Menschen des Schutzes von Prinzipien, indem behauptet wurde, solche Prinzipien hätte es nie gegeben.

Erst stehlen sie Ihr Geld und erwidern dann, wie heute die Wall Street oder die britischen Schwindler: „Welches Geld?"

In diesem Zusammenhang hat sich Ökologie, wie sie heute gemeinhin verstanden wird, als eine wirksame Macht des Bösen erwiesen.

Wie US-Finanzminister Paulson dieser Tage so überaus deutlich dargelegt hat, hat Geld an sich weder einen Eigenwert, noch lassen sich längerfristig nützliche Schlüsse ziehen, wenn man versucht, realwirtschaftliches Verhalten nach irgendwelchen zurechtgelegten monetären Prinzipien zu erklären.

Die Bedeutung von Geldsystemen liegt historisch in einem Wucherprinzip, das über die Realwirtschaft souveräner Nationen herfällt und diese von außen beherrscht. Diese Zwangslage zeigt sich an dem tiefen systemischen Unterschied zwischen dem konstitutionellen Wirtschaftssystem, auf dem die amerikanische Bundesverfassung beruht, und den eigentlich imperialen Finanzsystemen in der parlamentarischen Regierungstradition, die in Europa bis heute anhält.

Für die Wirtschaft einer gesunden Republik muß der Staat praktisch ein Geburtsmonopol für die Ausgabe von Zahlungsmitteln und zugehöriger monetärer Prozesse übernehmen. Selbst wo in Europa noch heute die Geldsysteme mit den Nationalstaaten über territoriale Rechte verhandeln müssen, steht die monetäre Macht in Form eines Privatmonopols oder eines im Grunde supranationalen Geldsystems über dem Nationalstaat.

Dieser supranationale Wuchercharakter typisch europäischer Geldsysteme ist entscheidend, um den Unterschied zwischen den traditionell parlamentarischen Volksvertretungen, welche für die Regierungen Europas vorgesehen sind, und dem wahrhaft republikanischen US-Verfassungssystem zu verstehen. In dem Maße, wie die Vereinigten Staaten ihre eigene Verfassung aufs Spiel gesetzt haben, indem sie Zugeständnisse an die europäischen politischen Wirtschaftsmodelle machten, haben die USA ihr eigenes Geburtsrecht verraten. Wir haben uns immer wieder fast vollständig ruiniert, sobald wir solche Kompromisse mit den eigentlich imperialen Monetärsystemen und -praktiken des „alten Europas" machten.

Die Quelle des historischen Versagens der europäischen Systeme findet sich sehr einfach im Rahmen der europäischen Systeme selbst, beispielsweise am Schicksal der Reformversuche in Frankreichs Fünfter Republik unter Präsident Charles de Gaulle, dessen Leben durch Attentäter des imperialen britischen Finanzsystems in ständiger Gefahr war. Die gleiche faschistische Bedrohung, die Charles de Gaulle durch Londons Hand erlebte, wurde mittels der engen britischen Kontrolle über die Finanzierung und Ausrichtung von Präsidentschaftskampagnen seit ungefähr Februar 2006 jetzt sogar in den US-Präsidentschaftswahlkampf hineingetragen.

Der wesentliche wirtschaftliche und verfassungsrechtliche Unterschied zwischen dem föderalen Verfassungssystem der USA und jenen im parlamentarischen Europa liegt darin, daß die US-Verfassung klugerweise eine fundamentale Gewalt der USA als souveräner Nation über die Ausgabe und Verteilung von Geld und damit verbundenen öffentlichen Krediten vorschreibt. Deswegen gibt es den grundlegenden prinzipiellen Unterschied zwischen dem ursprünglichen Bretton-Woods-Plan unter Präsident Franklin Roosevelt und der entgegengesetzten Ausrichtung dieses Systems unter der Herrschaft Präsident Harry S Trumans, eines gemeinen Handlangers des britischen Imperialismus.

Um diesen Punkt kurz zusammenzufassen: die US-Wirtschaft ist nach dem Prinzip des öffentlichen Kredites organisiert, während ein typisch europäisches Parlamentssystem praktisch in imperialer Geiselhaft europäischer Finanzsysteme gehalten wird.

Unter diesen Gesichtspunkten ist das Schicksal der gesamten Menschheit gegenwärtig unter der räuberischen Tyrannei eines imperialen, weltweit herrschenden Monetärsystems bedroht.

[subhead]Daraus folgt...[/subhead]

Unter der Obhut dieser britisch-imperialen Kreise und deren ideologischen Lakaien in den USA folgte die Ökologie-Diskussion den Vorgaben der anglo-amerikanischen Völkermordbefürworter, die früher schon die Eugenikbewegung unterstützten und heute durch Organisationen wie den neomalthusianischen [i]Club von Rom[/i] und das mit ihm eng verbundene Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) im österreichischen Laxenburg vertreten werden, das als Ableger des Cambridge-Programms der Systemanalyse unter dem Einfluß Bertrand Russells entstanden ist.

Seit Russell während der 1890er Jahre zu relativer Bekanntheit gelangte, hat sein Einfluß mehrere Phasen moralischer und intellektueller Degenerierung vor allem in den Naturwissenschaften ausgelöst. Die bekannteste dieser Degenerationsphasen begann mit der Arbeit des Positivisten Ernst Mach. Machs Einfluß, der die Naturwissenschaft zu reiner Mechanik degenerieren ließ, bedeutete einen entscheidenden Abstieg, der während des Ersten Weltkrieges erhebliche wissenschaftliche Zerwürfnisse in Berlin und Österreich nach sich zog; Machs diesbezüglicher Einfluß, der seinen Höhepunkt in der Zeit des Ersten Weltkrieges hatte, wurde damals nur von der noch viel radikaleren Degeneration übertroffen, den der Einfluß von Bertrand Russells [i]Principia Mathematica[/i][i] [/i]bewirkte, eine These, die in der britischen radikalempiristischen (positivistischen) Ideologie zur Zeit der Solvay-Konferenzen in den zwanziger Jahren als tonangebende Richtung auftauchte.[sup]24[/sup]

Eine der berüchtigtsten Rollen, die Russell - eigentlich als Ersatz für H.G. Wells - spielte, war sein grundloser Feldzug für einen „Atomangriff" gegen die Sowjetunion im September 1946. Obgleich er diesen Feldzug noch bis in die fünfziger Jahre und darüber hinaus rechtfertigte, erreichte er unter der Schirmherrschaft seiner eigener Organisation, eines widerlichen politischen Gebräus, das sich Weltparlamentarier für eine Weltregierung nannte, eine Übereinkunft mit dem damaligen sowjetischen Generalsekretär Chruschtschow. Außerdem war Russell zusammen mit seinem merkwürdig verrückten Schützling Leo Szilard Ende der fünfziger und in den sechziger Jahren der Hauptpropagandist für eine Eskalation nuklearer Konfrontationsszenarien.

Seit den merkwürdigen Gemeinsamkeiten und Rivalitäten zwischen Russell und Wells in der Zeit, wo Wells in den 1890er Jahren als führender Fabianischer Stratege für den Ersten Weltkrieg auftauchte, bis hin zu ihrem Pakt gemeinsamer Ziele und Absichten, den sie 1928 zur Zeit des Erscheinens von Wells' [i]Die offene Verschwörung [/i]schlossen, war ihr gemeinsames Merkmal, daß sie immer britische Imperial-Utopisten geblieben sind, stets darauf bedacht, wie Russell selbst verschiedentlich betonte, Pläne auszuhecken, um die Vormachtstellung des Britischen Weltreiches bis zum sprichwörtlichen „Ende der Zeit" sicherzustellen. Das praktisch gleiche anglo-holländische liberale imperiale Ziel wurde anschließend über den Tod des SS-Veteranen Prinz Bernhard der Niederlande hinaus kontinuierlich durch seinen Mitverschwörer, den Herzog von Edinburgh (Prinz Philipp), und dessen völkermörderischen World Wildlife Fund weitergeführt, welcher hinter der weltweiten neomalthusianischen Bewegung von heute steckt.

Das ist noch heute das wahre imperiale Gesicht des Hauptfeindes der Menschheit. Noch immer wird die Welt von verschiedensten utopischen Plänen heimgesucht, etwa, daß Prinz Philip in Anlehnung an Russell die Weltbevölkerung von ungefähr sechseinhalb Milliarden Menschen auf zwei Milliarden oder weniger reduzieren will; darauf setzte Bertrand Russell in den fünfziger Jahren und Prinz Philip bis auf den heutigen Tag. Es gibt keinen wirklichen moralischen Unterschied zwischen diesen Typen und Adolf Hitler, nur daß diese britische Bande und ihre prominenten Geistesverwandten auf der ganzen Welt wahrscheinlich eher zum Erfolg gelangen, wenn sich nicht Nationen zusammenfinden, um diese kriminellen Vorgehensweisen wirksam zu ächten.

Diese vorsätzlichen Massenmörder könnten nicht ohne die Zustimmung internationaler Kreise, die hinter den heutigen neomalthusianischen Organisationen wie dem World Wildlife Fund oder den von Ex-Vizepräsident Al Gore verbreiteten Lügen stehen, zum Erfolg gelangen.

Während diese bösartigen Einflußkreise sich weltweit als Menschenfreunde aufspielen, verfolgen sie in Wirklichkeit die gleichen tief verwurzelten axiomatischen Ziele wie die Hitlerbewegung in den zwanziger Jahren und später, und werden zu ähnlichen oder schlimmeren Mitteln greifen, um ihre Ziele der imperialen Bevölkerungskontrolle zu verwirklichen, wenn sie nicht umgehend gestoppt werden. Um dieses bösartige Vorhaben geht es heute bei all dem mit so fieberhafter Leidenschaft geführten öffentlichen Geschwätz über den sogenannten „Umweltschutz". Untersucht man die letzten Jahrzehnte der Sowjetunion von der ersten Übereinkunft Russells und seiner Kreise in den fünfziger Jahren bis zum Einfluß von Russells neomalthusianischen Ideen aus dem Umkreis des Cambridge-Projekts für Systemanalyse, sieht man genau das. Das ist der ideologische Gifttrunk, der das Sowjetsystem mehr und mehr von innen zersetzte, je weiter sich das sichtbare Ende des Systems näherte.

Das Weltgeschehen, einschließlich der Umstände der Weltwirtschaft, hat das Endstadium einer drohenden, absolut tödlichen Krise der gesamten Menschheit erreicht.

Aus den Erfahrungen der zwei Amtszeiten des letzten US-Präsidenten sollte deutlich sein, daß zwar der reine nukleare Horror immer noch möglich ist, doch der wahrscheinlichere weltweite Ruin wird viel eher dadurch zustande kommen, daß eine Vielzahl utopischer Finanzpläne toleriert werden, wie die verschiedenen Ausdrucksformen der „Globalisierung" und das selbstmörderische Abgleiten in ein verheerendes weltweites „neues dunkles Zeitalter", ähnlich, aber weitaus schlimmer als jenes, welches das feudale Europa im 14. Jahrhundert infolge der venezianischen Finanzinteressen hinter der Lombardischen Liga traf. Damals wurde innerhalb einer einzigen Generation ein Drittel der europäischen Bevölkerung ausgelöscht; heute würde ein solches Ereignis, wenn es zugelassen würde, mindestens 80 Prozent der Weltbevölkerung das Leben kosten.

Der Einsatz von Atomwaffen und ähnlichen Greueltaten wären dann eigentlich nur Nebeneffekte.

Es ist unsere gemeinsame strategische Aufgabe, die notwendigen konstruktiven wirtschaftlichen und sozialen Maßnahmen zu ergreifen, um diese momentan drohende weltweite Katastrophe zu verhindern. Die Entfernung zur Hölle selbst wird jetzt sehr, sehr kurz.

[head]3. Eine neue Welt entdecken[/head]

Unterteilen wir den Programmentwurf für die sofortige Einleitung eines globalen Aufschwungs der Realwirtschaft in folgende Hauptgruppen.

[subhead]A. Ein neues, globales Bretton-Woods-System[/subhead]

Die heutigen Finanzsysteme der Welt sind mehr als hoffnungslos bankrott, wenn man die nominell ausstehenden Vermögenswerte und Zahlungsverpflichtungen jeder Nation oder Region der Welt betrachtet. Den legitimen Teil der ausstehenden finanziellen Forderungen müssen wir zwar aussortieren und sichern, aber alle bloß nominellen Ansprüche, von denen die meisten, wie die Finanzderivate, im wesentlichen nur Wettschulden sind, müssen schlicht als Abfall gestrichen werden. Das ist die unverzichtbare Voraussetzung dafür, daß die menschliche Zivilisation überleben kann.

Man erinnere sich: Obwohl [der Ramschanleihen-Spekulant] Michael Milken verurteilt worden war, überflutete der damalige US-Notenbankchef Alan Greenspan den Markt mit den Finanzderivaten, die das Weltfinanzsystem in die jetzt akute allgemeine Zusammenbruchskrise getrieben haben - inzwischen nicht weniger als mehrere Billiarden Dollar. Die ohnehin schon ungeheuerliche Krise wird verschärft durch die von der amerikanischen und britischen Regierung angeführten Versuche, die nur auf dem Papier stehenden Vermögenswerte auf Kosten vieler legitimer Werte und Forderungen des internationalen Finanzsystems zu subventionieren.

Obwohl ich noch bei einem Internetforum am 25. Juli 2007 vor dem kurz bevorstehenden Ausbruch einer allgemeinen, globalen Finanzzusammenbruchskrise warnte und Maßnahmen vorschlug, mit denen die US-Regierung die Krise unter Kontrolle bringen könnte, haben die zuständigen Parlaments- und Regierungskreise nicht nur nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen, sondern sie ergriffen direkt gegenteilige Maßnahmen, die nur dazu führen konnten, daß der Glauben an eine mögliche Erholung des bankrotten internationalen Finanzsystems vollends zerstört wurde.

Die Lage ist soweit gediehen, daß nur bestimmte drastische Notmaßnahmen seitens einer Kombination maßgeblicher Regierungen der Welt den Absturz der weltweiten Finanz- und Währungssysteme aufhalten können.

Wenn tatsächlich genügend führende Nationen die von mir vorgeschlagenen Notmaßnahmen beschließen, ist eine Rettung möglich. Dazu müssen einige Großmächte die Initiative ergreifen, mit der Autorität einer signifikanten Anzahl heute führender Nationen im Rücken ein Konkursverfahren des Weltfinanz- und Währungssystems einzuleiten.

Jegliche Verhandlungen, die nicht von diesem ersten Schritt ausgehen, müssen in einer noch weit schlimmeren Katastrophe enden als der, die jetzt schon über uns hereinbricht. Das Dümmste, was man jetzt tun könnte, wäre, eine improvisierte „Neue-Bretton-Woods"-Konferenz einzuberufen, die ein bloßes Sammelsurium diplomatischer Streitpunkte wäre. Wenn man sich auf ein solches von vornherein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen einließe, ruinierte das die Glaubwürdigkeit aller späteren kompetenten Bemühungen - und die ganze Welt müßte mit ziemlicher Sicherheit eine jahrhundertlange Wirtschaftshölle durchleben.

Meine Option beginnt mit Maßnahmen, die u.a. darauf abzielen, gewisse menschliche Abfallprodukte, nämlich den Finanzmüll, zu entsorgen. Das ist eine Vorsichtsmaßnahme zum Schutz anderer, moralisch berechtigter Geldansprüche wie Spareinlagen von Bürgern und nützliche Geldanlagen öffentlicher oder privater Einrichtungen. Die Teile des globalen Finanz- und Währungssystems, die für das wirtschaftliche Wohlergehen von Nationen legitim und notwendig sind, müssen abgesondert und von den Regierungen gesetzlich geschützt werden. Die übrigen, rein nominellen Ansprüche werden dann im Jenseits angemeldet, so wie in den USA noch heute die Währung der britischen Marionette aus den 1860er Jahren, der ehemaligen Konföderierten Staaten, in ewigem Frieden ruht.

So sollte man z.B. alle Forderungen aus Finanzderivaten als Wettschulden aus Alan Greenspans erloschenem Derivatkasino schlicht der Vergessenheit preisgeben. Der Versuch, Regierungen und andere Institutionen in Panik zu versetzen, indem verlangt wird, alle finanziellen Ansprüche (außer denen von normalen Bürgern und produktiven Betrieben) gleichermaßen zu bedienen, sollte als albernes Geschwätz verworfen werden. Eine wirksam handelnde Regierung muß bei einem Konkursverfahren alle legitimen finanziellen Forderungen dem Gläubigerschutz unterstellen, solange diese aufrechterhalten werden können, ohne daß einem die Realwirtschaft sozusagen „um die Ohren fliegt". Alle Unterstützungsgelder, die in letzter Zeit von den Regierungen wahrscheinlich rechtswidrig gewährt wurden, müssen von den illegalen Besitzern umgehend an den Geschädigten zurückbezahlt werden. Insbesondere sollte der Staat nach derselben Grundregel auch alle erreichbaren Gewinne aus Drogengeschäften beschlagnahmen und so schnell wie möglich einem besseren Zweck zuführen.

Die geschützten, privilegierten Teile, die im Zuge des Konkursverfahrens als legitime Ansprüche anerkannt werden, müssen nun im Laufe der Sanierung an einem sicheren Ort aufbewahrt werden. Im Normalfall sollte man diesen Ort schaffen, indem man ein neues Kreditsystem einrichtet. Dort werden die legitimen Schulden aus früheren monetären Systemen nun nach gesetzlich geregelten Bedingungen und in Übereinstimmung mit den nationalen Verfassungszielen (wie der US-Verfassung) honoriert und unter den gesetzlichen Bestimmungen eines neuen internationalen Kreditsystems geschützt.

[subhead]Unter neuen Kreditsystemen[/subhead]

Die reziproke Beziehung zwischen den neu geschaffenen nationalen Kreditsystemen und der ununterbrochenen Erfüllung notwendiger Wirtschaftsfunktionen muß sozusagen „im Handumdrehen" zustande kommen.

Auf diese Weise müssen die Scherben eines bereits zerrütteten, hochgradig bankrotten Weltfinanzsystems neu verarbeitet werden. Dieser glückliche Übergang sollte so gestaltet werden, daß ungenutzte menschliche und andere funktionell wertvolle Ressourcen möglichst rasch in die Ausweitung des produktiven Sektors gelenkt werden. Dies wird anfangs zum größten Teil durch notwendige, öffentlich finanzierte Bauvorhaben erfolgen.[sup]25[/sup] Zweck dieser ersten Übergangsphase wäre es, alle Volkswirtschaften der Welt so schnell wie möglich in einen Zustand zu versetzen, wo die realwirtschaftlichen Einnahmen die Produktionskosten übersteigen (wie dies der berühmte Kolonist Kapitän John Smith als Standard der Arbeitsleistung festsetzte), was hoffentlich so glatt verlaufen wird, als wenn es gar keinen zeitweiligen Systemzusammenbruch gegeben hätte.

Dazu muß man der Absicht folgen, die in der entsprechenden Bestimmung der amerikanischen Bundesverfassung in bezug auf die gesetzliche Kreditschöpfung der Bundesregierung ausgedrückt ist.

Wir müssen die Nationen dieser Welt vor dem drohenden wirtschaftlichen Tod bewahren und jedem Land, das dazu gewillt ist, sozusagen neues Leben einhauchen. Dieser Schutz sollte nach dem Vorbild des alten Bretton-Woods-Systems gestaltet werden, so wie sich Präsident Franklin D. Roosevelt 1944 ein solches Kreditsystem vorgestellt hatte - nicht wie der verderbliche („Keynesianische") Kompromiß mit dem imperialen britischen Monetarismus, der dann unter Präsident Truman geschlossen wurde.

Trumans Absicht nach Roosevelts Tod war offensichtlich: Er wollte Roosevelts anti-monetaristisches und anti-imperialistisches Erbe so schnell wie möglich kaputtmachen. Statt dessen setzte man auf das monetaristische Übel. Diese Saat legte Präsident Harry S Truman zusammen mit jenen britischen und anderen Kolonialreichen, die Roosevelt beseitigen wollte, um so die Welt vom Übel des anglo-holländischen liberalen Imperialismus zu befreien. Roosevelts erklärte Absicht war, die Ursache der beiden Weltkriege, unter denen die Menschheit gelitten hatte, bei der Wurzel zu packen und auszurotten.

[subhead]Die Reformmission[/subhead]

Präsident Franklin Roosevelts Absicht damals war im wesentlichen die gleiche wie meine heute. Wir müssen über die begrenzte allgemeine Absicht des Westfälischen Friedens von 1648, der seither jedes vernünftige Leben auf diesem Planeten gefolgt ist, hinausgehen. Wir müssen diese Absicht von 1648 wieder aufgreifen, aber auch weitere Regelungen hinzufügen, damit wir umgehend Schritte ergreifen können, um eine politische Weltordnung zu schaffen, in der nur vollkommen souveräne Nationalstaaten rechtliche Autorität besitzen.

Der rechtliche Zweck einer solchen Ordnung unter Nationalstaaten ist nicht, Vorschriften für die inneren Angelegenheiten von Nationen zu erlassen, wie es imperiale Systeme tun, sondern nur, die notwendigen Grundlagen für die Beziehungen zwischen den Mitgliedern dieser Gemeinschaft von Souveränen zu schaffen. Anders gesagt, alle Schreckensspuren des neuen Turmbaus zu Babel, der „Globalisierung", müssen beseitigt werden.[sup]26[/sup]

An die Stelle der so aufgehobenen früheren Regelungen müßte ein bestimmtes neues Prinzip treten.

[subhead]Das Übel des Liberalismus beenden[/subhead]

Hinsichtlich der nötigen Reformen des gescheiterten alten Weltwährungssystems sollte man die Tatsache berücksichtigen, daß der europäische Liberalismus der Neuzeit ein Produkt der Initiativen von Paolo Sarpi ist, der den wilden mittelalterlichen Irrationalismus des Wilhelm von Ockham aufgriff und daraus das System des modernen Liberalismus schuf.

Es wurde oft fälschlich argumentiert, Sarpi hätte die unter seinem Einfluß stehenden Teile Europas vom barbarischen Einfluß fraktioneller Gegner des Konzils von Trient befreit. Ganz im Gegenteil. Sarpi änderte zwar die Methode, Angriffsziele auszuwählen, aber wie der Dreißigjährige Krieg von 1618-48 bezeugt, setzte Sarpis Liberalismus ein ebenso teuflisches Blutbad und Abschlachten in Gang wie die Tyrannei der Habsburger.

Der Kern der Sache ist, daß unter Sarpis Erbe Moral niemals angemessen zum Ausdruck kam oder kommen konnte. Es ist ein Axiom des Liberalismus Sarpis und seiner Ockhamschen ideologischen Anhänger, wirkliche Moral - nicht einmal ableitbare Naturgesetze des Universum - existiere auf dieser Welt nicht oder sie würde, wenn sie als naturwissenschaftliche Tatsache existiert, nicht geduldet. Für die Liberalen, die Sarpis ideologischem Schoße entsprangen, gibt es keine Wahrheit, bloß Zweckdienlichkeit.

Beim Liberalismus wird das, was gerade mehr oder weniger offiziell als die gängige Meinung gilt, über jede Vorstellung von moralischen Prinzipien erhoben. Jedermann darf sich das, was er zynisch „Moral" nennt, selbst aussuchen und sogar gewaltsam durchsetzen, wenn er glaubt, über genug Macht zu verfügen. Das kann soweit gehen, daß er sich selbstgerecht einen Freibrief ausstellt, jeden, der vielleicht anderer Meinung ist, umzubringen, wie im Gefangenenlager von Guantanamo.

Diese moralische Störung von Sarpis Ockhamschem Liberalismus tritt am klarsten zutage, wenn es um naturwissenschaftliche Prinzipien geht. In praktischer Hinsicht hat das insbesondere die folgende Bedeutung.

„Die Zombies fressen unsere Babys auf!" - das ist wohl die treffende Beschreibung des Schreckens aller wirklich moralischen Menschen, die heute entsetzt darüber sind, wie Kannibalentypen den panischen Massenwahn des neomalthusianischen „Umweltschutzes" verbreiten. Die Flagellanten des finsteren Zeitalters im 14. Jahrhundert waren nicht verrückter als die heutigen Umweltsekten. Kurz gesagt, Liberalismus und wirkliche menschliche Moral sind natürliche Feinde.

Ehrliche Versuche, Moral und wahre Naturwissenschaft zu fördern, mögen oft aneinandergeraten, lassen sich aber durch geduldiges Streben nach Vernunft wieder vereinigen. Sie überbrücken ihre Unterschiede nicht durch Kompromisse, sondern sind vereint durch höhere Prinzipien, auf derselben Grundlage wie Johannes Keplers ureigenste Entdeckung der universalen Gravitation.

[subhead]Der Geist der Reform an sich[/subhead]

Bei jeder großen klassischen Komposition, etwa einem Werk Ludwig van Beethovens oder einem großen klassischen Drama, beginnt ein wirklich gelungener Kompositionsplan stets damit, im Geist des angesprochenen Publikums gleich am Anfang ein wahrhaftiges Abbild eines eigenen Universums zu erzeugen. Die große klassische Komposition, sei es ein Gedicht, ein Lied, ein Drama oder auch ein Gemälde nach den Prinzipien der Spätwerke Leonardo da Vincis oder Rembrandts, bildet im Geist des Komponisten oder Darstellers eine Art Universum, d.h. die gesamte Entwicklung entfaltet sich für den Geist des Publikums als Evolution des menschlichen Raumes, der zu Beginn vorgestellt wurde.

Ein Beispiel dafür ist die erste Zeile und Strophe eines klassisch durchkomponierten Gedichts. Oder man betrachte Percy Shelleys ganz wesentliches Werk [i]Verteidigung der Poesie[/i] oder John Keats' [i]Ode auf eine griechischen Urne[/i], einen Geniestreich über die Entwicklung des Sehens und Hörens über eine gewaltige historische Zeitspanne.

Als Prosabeispiel möge eine außergewöhnlich eindrucksvolle Passage am Ende von Shelleys [i]Verteidigung [/i]dienen: „Beim Erwachen eines großen Volkes, das auf eine wohltätige Wende in seinen Ansichten oder Institutionen hinarbeitet, ist die Poesie der zuverlässigste Vorbote, Begleiter und Nachfolger. In solchen Zeiten verdichtet sich die Fähigkeit, intensive und leidenschaftliche Gedanken über Mensch und Natur auszudrücken und weiterzugeben. Der Mensch, dem diese Fähigkeit innewohnt, mag oft mit dem Geist des Guten, dessen Verkünder er ist, in vieler Hinsicht seines Wesens scheinbar nicht übereinstimmen. Aber selbst wenn sie leugnen und abschwören, sie können nicht umhin, der Macht zu dienen, die in ihrer Seele thront..." - und so weiter bis zum Schluß dieses Werks.

Der eben zitierte Auszug bereitet eine ganz bestimmte Theaterbühne vor, wie sie in einem Drama erscheinen müßte, wenn der Vorhang aufgeht. Was dann in Shelleys anschließenden (hier nicht zitierten) Sätzen folgt, definiert die Exposition des Dramas, wie es durch die zitierten Sätze umschrieben wurde.

Beim klassischen Drama - was es auch sei, was immer das Hauptthema von Anfang bis Ende sein mag - oder auch bei einem der großen klassischen Lieder geht die Entwicklung des Dramas innerhalb des Rahmens, der zu Beginn als Thema und Umfeld gesetzt wird, immer vom [i]punctum saliens[/i] dieser Entwicklung aus.

In diesem Aufbau des klassischen Dramas sehen wir die Schöpfung, wie Albert Einstein das von Johannes Kepler entdeckte Universum beschrieben hat. Am Anfang steht die Schöpfung, dann folgt die Weiterentwicklung auf der inneren Bühne im Geiste des Publikums, so wie Einstein ein Keplersches Universum als endlich und unbegrenzt definierte. Dieser Ausdruck ist allen naturwissenschaftlichen und vergleichbaren Äußerungen wahrer menschlicher Kreativität gemeinsam.

Der eigentliche Gegenstand der Gesamtkomposition - das gilt auch für kompetentes Handeln in der Staatskunst - in ihrem Anfang, ihrer Entwicklung und ihrem Schluß ist eine leidenschaftliche Bewegung von Gedanken, die sämtlich in dem jeweiligen Universum des Kunstwerks definiert sind - ein Transformationsprozeß des intellektuellen Raumes, der durch den Anfang als Idee implizit eingegrenzt wurde.

Wenn die Gesamtkomposition diese Absicht nicht erfüllt, haben entweder der Komponist oder die Interpreten versagt.

Dies ist bei der Staatskunst weitgehend genauso wie bei der klassischen Kunst und deren angemessener Aufführung. Ein Konflikt zwischen zwei Nationen ist an sich Chaos und Unvernunft. Man muß die Konflikte unter Nationen als übergreifende Vorstellung einer sich von diesem Anfang ausgehenden, notwendig entfaltenden Entwicklung definieren: die Entwicklung der Menschheit heraus aus dem Alptraum von Kriegen und ähnlicher Zwietracht, der die Zivilisation von Anbeginn der Menschheit bis heute zerrissen hat. Um diesen elenden Zustand zu überwinden, muß man den Konflikt der jeweiligen Kräfte als die Eröffnungsszene eines Dramas auf der Bühne des wirklichen Lebens auffassen. Nur auf diese Art - etwa bei der Gestaltung von Staatsverfassungen oder klassischer Kunst - kann sich der einzelne Zuschauer eines Dramas den Prozeß der Überwindung des Schrecklichen als ein einheitliches Bild, als einheitliche Idee der Transformation vorstellen.

Wir erleben heute eine solche Schrecklichkeit, die eine solche Perspektive erfordert; das ist die schöpferische Aufgabe, vor der wir alle stehen.

[subhead]Die Aufgabenorientierung[/subhead]

In der Tat hängt die Weltzivilisation im Augenblick von einer Kombination bestimmter Handlungen ab, die von vier oder mehr der offensichtlich maßgeblichen Nationalstaaten dieses Planeten gemeinsam ergriffen werden müssen; anfänglich sollte keine andere Stelle mit diesen notwendigen Initiativen betraut werden. Die vier führenden Mächte unter diesen erforderlichen willigen Nationen sind die USA, Rußland, China und Indien. In ihrer Vielfältigkeit und insbesondere in dem großen Anteil asiatischer Mächte liegt ihre große Stärke und Autorität für ein entsprechendes Einverständnis in vertragliche Vereinbarungen. Ohne die genannten vier Mächte läßt sich derzeit keine wirksame Reform in Angriff nehmen; sollten diese Nationen diese Rolle nicht übernehmen, wäre ein langanhaltendes finsteres Zeitalter für den ganzen Planeten praktisch unaufhaltsam.

Die folgenden wichtigen Erwägungen mögen erklären, warum diese vier Mächte vereint ein solches initiierendes Gremium bilden sollten, das souveräne Staaten allgemein für eine gemeinsame Reformanstrengung zusammenbringt.

Die Vereinigten Staaten verfügen als einzige Großmacht unter den Nationen der Welt über eine Verfassung, die jetzt schon die notwendigen Mechanismen bietet, um ein neues Bretton-Woods-System zu schaffen, mit dem man die ungeheure weltweite finanzielle Zusammenbruchskrise, die sich jetzt entfaltet, überwinden kann.

Der wichtigste Mechanismus dafür liegt darin, daß die amerikanische Verfassung als einzige monetäre Weltwährungs- und Finanzsysteme der heute vorherrschenden Art indirekt verwirft und anstelle unabhängiger oder quasi unabhängiger Währungssysteme nationale Kreditsysteme vorsieht. Nach Maßgabe der US-Verfassung ist die Ausgabe von Zahlungsmitteln und verwandter öffentlicher Kredite ein Monopol der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika. Dieses Element in der Verfassung der USA als Weltmacht bietet die Möglichkeit, durch Staatsverträge der vier genannten und anderer Nationen die dringend notwendigen Mechanismen zum Aufbau eines neuen Weltkreditsystems zu schaffen.

Hieraus ergibt sich unmittelbar und dringlich die praktische Aufgabe, in großem Umfang staatlich regulierten Kredit unter den Nationen zu schöpfen, hauptsächlich für langfristige Investitionen zur Schaffung von Arbeitsplätzen beim Aufbau großer neuer Sachwerte in der privaten und öffentlichen Infrastruktur, u.a. Gesundheits- und Bildungswesen, in der Landwirtschaft und in der Industrie, um so die reale Arbeitsproduktivkraft aller Länder und ihrer gemeinsamen Vorhaben zu steigern und damit die Weltgemeinschaft möglichst schnell auf die Ebene der wirtschaftlich gesicherten Existenz vollkommen souveräner Nationalstaaten zu bringen.

Für eine solche Wiederbelebung der Weltwirtschaft, nachdem diese durch die verheerenden politischen Kursänderungen unter den Nationen seit August 1971 so gründlich ruiniert wurde, ist es aus praktischen Gründen erforderlich, sich anfänglich auf öffentliche Investitionen in die grundlegende Infrastruktur zu konzentrieren, die für ein reales Wachstum aller Nationen der Welt unabdingbar sind.

Ohne solche langfristigen „Dringlichkeitsprogramme", wie sie zwischen 1933 und 1945 unter Franklin Roosevelt praktiziert wurden, wäre eine Rettung des Planeten vor der heutigen Gefahr eines neuen dunklen Zeitalters nicht möglich.

Deswegen muß das derzeitige Finanz- und Währungssystem unverzüglich durch ein neues weltweites Kreditsystem ersetzt werden, wie es die amerikanische Verfassung vorsieht.

[subhead]B. Die dynamische Rolle der Infrastruktur[/subhead]

Es gäbe keine Grundlage für ein echtes Verständnis der entscheidenden Rolle der Infrastruktur in der Wissenschaft der physischen Ökonomie ohne Gottfried Leibniz' Geniestreich, das alte Prinzip der Dynamik ([i]dynamis[/i]) aus der klassischen griechischen Wissenschaftsmethode zu erneuern - so wie die moderne Dynamik später von den Nachfolgern des Nikolaus von Kues wie Bernhard Riemann, Max Planck und Albert Einstein weiterentwickelt wurde.

Unter der Überschrift „Wissenschaft und menschliche Ökologie" behandelte ich bereits das Prinzip, unter dem die menschliche Gattung in einer Kategorie über den Säugetieren steht, so wie das Prinzip der Säugetiere über dem der Beuteltiere steht, sowie die Bedeutung von W.I. Wernadskijs physikalisch begründeter Unterscheidung zwischen Noosphäre und Biosphäre. In diesem Sinne ist auch die fortschreitende Entwicklung der grundlegenden ökonomischen Infrastruktur einer Gesellschaft von der gleichen Natur wie das Prinzip, das die Ordnung der Plazentatiere über die Ordnung der Beuteltiere stellt. So wie das vom Cusanus-Anhänger Johannes Kepler entdeckte Prinzip der allgemeinen Gravitation das Sonnensystem als Gesamtprozeß zusammenhält, so bilden auch die prinzipiellen Fortschritte in der Organisation der grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur eine übergreifende Einheit, die qualitative wie auch quantitative Verbesserungen der Arbeitsproduktivkraft im Wirkungsbereich dieser Infrastruktur bewirkt. Der Nutzen, der so entsteht, ist nicht auf die Tätigkeit des einzelnen Menschen oder Unternehmens beschränkt; er entsteht durch Veränderungen im Produktionsumfeld und im täglichen Leben der Mitglieder der Gesellschaft, nicht nur an der Produktionsstätte an sich, sondern in ihrem ganzen Umfeld.

Das einfachste Beispiel hierfür ist der Anstieg der potentiellen relativen Energieflußdichte der Kraft, die bei der Produktion verwendet wird, verglichen mit Verbesserungen, die nur den örtlichen Produktionsprozeß an sich betreffen. Mit anderen Worten: Nur ein Dummkopf mißt Kraft in Kalorien; kompetente Wirtschaftswissenschaft bestimmt Kraft in Kalorieneinheiten pro Quadratzentimeter (zum Beispiel Temperatur): je höher die in entsprechenden Schritten gemessene Temperatur, desto größer ist die Kraft, die in einer gleichen Anzahl von Kalorien zum Ausdruck kommt.[sup]27[/sup]

Das ist der Grund dafür, daß Massentransport mit der Eisenbahn oder Magnetbahn dem Individualverkehr mit Straßenfahrzeugen, der die gleiche Zahl an Passagieren oder Menge an Fracht befördert, wirtschaftlich überlegen ist.

Wir brauchen Trinkwasser, verfügbar pro Kopf und pro Quadratkilometer; Kraft, in Quantität und Energieflußdichte gemessen; Massentransport für Personen und Güter; medizinische Versorgung und öffentliche Gesundheitsvorsorge; Bildungsqualität und Vorrang der Klassik in Unterhaltung und Bildung allgemein; eine hohe Dichte naturwissenschaftlicher Forschung und einen hohen Wissensfortschritt bei physikalischen und verwandten Prinzipien. Allgemein sollte bei diesen Überlegungen hervorgehoben werden, daß wir die geistigen Fähigkeiten des einzelnen als solche entwickeln müssen, statt auf sogenannte „praktische Erziehung" für bestimmte begrenzte Aufgaben zu setzen.

[subhead]C. Internationale Kreditschöpfung[/subhead]

Man nenne dies alternativ auch „Energie- bzw. Kapitalflußdichte".

Sinnvollerweise überträgt sich dies in eine gezielte Erhöhung des Anteils der Beschäftigten in der Entwicklung und Steigerung der Kapitalintensität der Produktion und der Steigerung des relativen physischen Ertrags pro Kopf und pro Quadratkilometer, im Gegensatz zum rein linearen Zuwachs. Kurz, die Rate der Nettoproduktivität pro Kopf und pro Quadratkilometer darf nicht einfach nur ansteigen, sondern muß sich beschleunigen - das hätte Gottfried Leibniz Descartes mitgeteilt, wenn ihm eine Unterhaltung mit Descartes irgendwie nützlich erschienen wäre.

Den Geldaspekt oder verwandte Seiten dieser Funktion sollte man nicht in den heute üblichen linearen Parametern, sondern nach dem Gesichtspunkt der Menschen betrachten. Die Zahlenverhältnisse von Säugetieren zu Beuteltieren bzw. von Menschen zu Säugetieren ist als weitere Reflexion desselben Prinzips der physischen Ökonomie anzusehen.

All das weitgehend auf den Spuren von Gottfried Leibniz.

[subhead]D. Eine globale eurasisch-afrikanische Perspektive[/subhead]

Spätestens seit Aischylos es in seiner Prometheus-Triologie darstellte, besteht das typische soziale Problem aller uns bekannten menschlichen Gesellschaften in der Vorschrift, die der olympische Zeus in diesem Drama erlassen hat: Der gewöhnliche Mensch dürfe keinen Zugang zu Wissen über das „Feuer" haben - heute würde man vom Wissen um Dinge wie die Kernenergie sprechen.

Geht man zurück zum frühesten Zeitpunkt in der Vergangenheit der Menschheit, über den wir nicht nur archäologisches, sondern wirklich historisches Wissen davon haben, wie Menschen der Vergangenheit dachten, so war das entscheidende Problem der Gesellschaft immer diese bestialische Unterdrückung, die der große klassische Dramatiker Aischylos in seiner Prometheus-Triologie, speziell dem Teil [i]Der gefesselte Prometheus, [/i]identifiziert hat. Man muß erkennen, daß der Großteil der Menschheit so praktisch auf den Zustand von Vieh herabgewürdigt wird, wenn nicht die uns angeborene Kraft des menschlichen Geistes geweckt und beflügelt wird, der Tyrannei ein Ende zu setzen. Die Revolte der amerikanischen Patrioten gegen das menschenverachtende britische Kolonialsystem, das die Britische Ostindiengesellschaft durch den Pariser Frieden vom Februar 1763 gegründet hatte, steht beispielhaft dafür, daß die Menschheit nun von solcher bösartiger Unterdrückung endgültig befreit werden muß, so wie es die amerikanischen Gründerväter mit ihrem großen Kampf schon beabsichtigt hatten.

Es sollte unser Grundsatz sein, daß die Freiheit jedes Menschen auf diesem Planeten in Frage gestellt bleibt, solange es Unterdrückung in der von Aischylos beschriebenen Art des olympischen Zeus gibt. Für ein System der Selbstregierung, das dem Freiheitsverständnis der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung gerecht wird, muß auf der ganzen Welt das Recht garantiert sein, wahre menschliche Freiheit zu erlangen - nicht bloß die Freiheit, sich zu verhalten wie niedere Lebensformen. Der einzige Richtwert für wahre Freiheit ist die Macht der Vernunft, die leider dem Großteil der Welt, auch an vielen unserer Universitäten, heute immer noch vorenthalten wird.

Für alle Männer und Frauen gilt: Menschliche Freiheit ist nicht das Nichtvorhandensein von Fesseln, sondern die Befreiung der schöpferischen Fähigkeiten, die den Menschen vom Tier unterscheiden, von den geistigen Fesseln, die Reiche und andere Oligarchen dem einfachen Volk anlegen, weil sie es als ihr Vieh, als ihre Untertanen betrachten.

Ab Mitte der 70er Jahre beschlossen damals sehr einflußreiche Leute in den USA, daß unser Land die britisch imperiale Politik verfolgen sollte, die Bodenschätze Afrikas, besonders in der Region südlich der Sahara, als sein Eigentum zu betrachten, welches man gegen die Afrikaner verteidigen und als Rohstofflager zugunsten der herrschenden anglo-amerikanischen Finanzinteressen erhalten müßte. Der üble Gestank dieser immer noch nicht entsorgten Altlast des britischen Imperialismus und seiner heutigen Komplizen ist eine tödliche Bedrohung für die Freiheit aller Nationen und Völker dieser Welt.

Wenn es nicht zu einer plötzlichen Wendung kommt, wenn nicht die Ablehnung solcher britischer und ähnlicher Bösartigkeit gegenüber den Völkern Afrikas mit Macht demonstriert wird, dann wird es nirgends auf diesem Planeten mehr in der näheren oder ferneren Zukunft für irgendeinen Menschen ein wirksames Engagement geben.

Das gemeinsame Anliegen aller Nationen und Menschen der Welt, die dem Potential der schöpferischen Geisteskraft, das unter allen lebenden Arten nur dem Menschen eigen ist, Gerechtigkeit widerfahren lassen wollen, ist die Grundlage für allen zwischenmenschlichen Anstand. Deshalb ist ein besserer Zugang zur Selbstentwicklung der schöpferischen Geisteskräfte der Menschheit, wie sie Keplers Entdeckung des universellen Prinzips der Gravitation verkörpert, ein praktischer Richtwert, an dem gemessen werden kann, zu welchem Grad Regierungen und andere Institutionen fähig sind zu erkennen, was menschliche Freiheit wirklich ist.

Der Einsatz für das Schicksal der ärmsten, am wenigsten geschützten Völker der Welt - für ihren Zugang zu wirksamen Mitteln einer Eigenregierung, die Fortschritte in den Verhältnissen für Menschen und nicht bloß bessere „Haustiere" schafft - macht es deshalb erforderlich, die Ziele der ganzen Menschheit auf den Prüfstand zu stellen: Ein wahrhaft menschliches Leben, in der vollen Bedeutung der schöpferischen Fähigkeiten, über die einzig der Mensch verfügt, muß das Ziel und der Maßstab für eine zukünftige neue Ordnung der Menschheit sein. Bringen wir die Herrschaft sämtlicher Oligarchien nach Art des anglo-holländischen Liberalismus oder noch schlimmerem jetzt an ihr Ende.

[hr]

[h3]Anmerkungen[/h3]

1. Siehe Barbara Tuchman, [i]A Distant Mirror: The Calamitous 14th Century, [/i]Alfred A. Knopf, New York, 1978; deutsch: [i]Der ferne Spiegel. [/i][i]Das dramatische 14. Jahrhundert[/i], 1981.

2. Rosa Luxemburg, [i]Die Akkumulation des Kapitals[/i], Buchhandlung Vorwärts Paul Singer G.m.b.H., Berlin 1913. Englische Übersetzung: [i]The Accumulation of Capital[/i], New York: Monthly Review Press, 1951.

3. Herbert Feis, [i]Europe[/i][i] the World's Banker, 1870-1914[/i] (New Haven, Yale University Press, 1930).

4. Nur Narren führen heute Krieg, um zu „gewinnen"; vernünftige und moralische Nationen und Führer kämpfen kurzzeitig, um einen gemeinsamen Frieden zu erreichen, der Freund und Feind zugleich nützt.

5. Zu den bekannten US-Präsidenten und US-Vizepräsidenten, die britische imperialistische Anschauungen teilten, gehörten der Vizepräsident (und Verräter) Aaron Burr und die Präsidenten van Buren, Polk, Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson, die im Grunde sämtlich britische Agenten waren. Präsident Thomas Jefferson fehlte zur richtigen Zeit der Mut, Anklage gegen einen Aaron Burr zu erheben, der nach den verfügbaren Beweisen ein offener Agent Jeremy Benthams vom britischen Foreign Office gewesen ist.

6. Dies geschah unter der britischen Regierung Rockingham, aber Lord Shelburne war bereits die eigentliche Macht in dieser Regierung, auch schon bevor Shelburne nach Rockinghams Tod Premierminister wurde. Im britischen Außenamt diente Shelburnes Favorit Jeremy Bentham als Aufseher des Geheimausschusses, der über französische und savoyische Freimaurernetzwerke die Französische Revolution organisierte und lenkte; das Amt vertrat aber weder unter Bentham noch später unter dessen Schützling und wichtigstem Nachfolger Lord Palmerston die autonomen Interessen der britischen Monarchie.

7. Die theologische Doktrin des Shelburne-Favoriten Jeremy Bentham läßt keinen Zweifel daran, daß das Britische Empire seinen eigenen Julian Apostata beherbergte, da die seitherige britisch-imperiale Praxis dies bestätigt. Man nehme etwa den Fall unseres Zeitgenossen Prinz Philip vom pro-satanischen World Wildlife Fund oder seines gleichgesinnten Sohnes Prinz Charles.

8. Die verbündeten Japaner und Briten hatten einen ausgearbeiteten Plan für einen Angriff auf den US-Marinestützpunkt Pearl Harbor, der Teil von Plänen für einen Angriff auf die US-Seestreitkräfte im Pazifik und im Atlantik aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, Anfang der zwanziger Jahre war. Japans Aufgabe im Dienste der Briten sollte damals in den zwanziger Jahren sein, den Marinestützpunkt Pearl Harbour auszuschalten! Das wurde publik während des berühmten Kriegsgerichtsverfahrens gegen General Billy Mitchell, dem Mitglieder der US-Regierung, deren Sympathien eher Großbritannien als den USA galten, im Grunde nur den einen Punkt vorwarfen, daß er eine Marineluftwaffe auf der Grundlage von Flugzeugträgern aufbauen wollte. Gleichzeitig war es auch ein prominenter Faktor in der strategischen Kriegsplanung der USA in den zwanziger Jahren.

9. Der im Kern faschistische Bertrand Russell kannte keine Hemmungen, wenn es um Politik ging, die ausdrücklich dazu dienen sollte, Massensterben zu fördern.

10. Londons „Hitler-Projekt" begann während der Krise, die in Deutschland durch die ausschließlich durch die Bedingungen von Versailler verursachte Hyperinflation ausgelöst wurde. Ungefähr seit jener Zeit wuchs in den anglo-holländischen, liberalen Kreisen, zu denen auch die um den Großvater des derzeitigen amerikanischen Präsidenten, Prescott Bush, gehörten, die Entschlossenheit, die Sache der Nazis um Hermann Göring und Adolf Hitler zu unterstützen. Diese Unterstützung für Hitler organisierten damals vor allem Montagu Norman von der Bank von England, Hjalmar Schacht sowie Kräfte in New York wie Prescott Bushs Arbeitgeber vom Bankhaus Brown Brothers Harriman. Diese Unterstützung in diesen Finanzkreisen hielt an, bis Großbritannien Hitler widerstrebend aufgab, nachdem Hitler Frankreich besiegt hatte und sich nun die französische See- und Wirtschaftsmacht aneignen wollte, um durch die Niederwerfung, Dezimierung und Zerschlagung der Sowjetunion (ähnlich, wie es der britische Agent George Soros heute versucht) ganz Europa zu erobern.

11. Karl Marx war als Teil von Lord Palmerstons Organisationen Junges Europa und Junges Amerika nach England gebracht worden. Formell lief Marx unter der Regie Palmerstons, einem Schützling und Nachfolger Jeremy Benthams im britischen Außenamt. Marx, der nie die Wahrheit über seine wirkliche Lage in Großbritannien erkannte, wurde der immer leichtgläubigen Öffentlichkeit nach außen als Eigentum von Palmerstons Agent Giuseppe Mazzini präsentiert, der eines der britischen Werkzeuge Palmerstons leitete, das man Junges Europa bzw. Junges Amerika nannte - letzteres der Kern subversiver Kräfte, die als Verräter in den USA zum Einsatz kamen. Der Einfluß auf Karl Marx entwickelte sich unter der unmittelbaren Anleitung von David Urquhart, damals verantwortlich für den im Britischen Museum (heute Britische Bibliothek) untergebrachten Geheimdienst. Über Mazzinis öffentliches Wirken wurde Marx zum Vorsitzenden der neu gegründeten Internationalen Arbeiterassoziation, der sogenannten Ersten Kommunistischen Internationale, gemacht. Nachdem Londons strategische Geheimdienstoperation, die Südstaatenallianz (Konföderierte), besiegt worden war, verlor der gefoppte Marx, der seinen Besitzer Palmerston als „russischen Agenten" verflucht hatte, seinen Wert und Status. Er wurde abserviert, als unter dem britischen Agenten Napoleon III. von Frankreich die synarchistische Internationale als Ableger des anarchistischen Bundes unter dem britischen Gewährsmann Bakunin gegründet wurde. Nach der Pariser Kommune verschwand Karl Marx für den Rest seiner Lebenszeit schnell in relativer politischer Vergessenheit.

12. Der entsetzlich Keynesianische IWF, der von der Regierung Truman ins Leben gerufen wurde, ist verglichen mit den tatsächlichen Plänen, die Präsident Franklin Roosevelt 1944 in Bretton Woods verfolgte, wie ein Geschöpf von H.G. Wells' [i]Die Insel des Dr. Moreau[/i]. Siehe auch Kapitel 3 für eine ausführliche Behandlung dieser Frage.

13. Aus meiner eigenen Berufserfahrung als Unternehmensberater und ähnlichen Tätigkeiten weiß ich, daß über das diesbezügliche Produktionsproblem in der Sowjetunion in der entsprechenden sowjetischen Literatur während der letzten Jahrzehnte dieser Regierung viel diskutiert wurde. Offenbar lieferte der militärische Antrieb relativ erfolgreiche Resultate in der sowjetischen Rüstungstechnik, wohingegen die Betriebe, die andere Güter produzierten, in vielerlei Hinsicht versagten, wofür es viele bekannte und sogar legendäre Beispiele gibt. Entscheidend bei solchen Problemen in vielen Nationen ist, daß die schöpferischen Fähigkeiten der Menschheit nicht in Systemen und Verfahrensweisen, sondern im schöpferischen Verstand des einzelnen liegen. Kreativität in der Gesellschaft neigt immer dazu, „wider den Stachel zu löcken". Die eigentliche Herausforderung liegt darin, den einzelnen zu motivieren, Beiträge an seinem Platz in der Gesellschaft und für die Gesellschaft insgesamt zu leisten. Wenn „Konkurrenzanreize" an die Stelle patriotischer Motive treten, dann kommt es wahrscheinlich so, wie es kommen muß. So gab es in den USA ab den fünfziger Jahren auf allen Ebenen des Managements und der Kontrollen einen Verfall der moralischen Einstellung, wofür Angst vor dem FBI und ähnlichen Sicherheitsbehörden die Hauptschuld tragen.

14. Adam Smith, der von Lord Shelburne Anfang 1763 persönlich damit beauftragt wurde, gegen die führenden Kreise Nordamerikas und Frankreichs der damaligen Zeit zu spionieren, eignete sich die meisten seiner wirtschaftlichen Konzepte in [i]Der Reichtum der Nationen [/i]als Spion an, wobei er freizügig von Schriften abkupferte, die der prominente französische Physiokrat A.R.J. Turgot damals in Arbeit hatte. Alles, was der Spion Smith explizit von Turgots Manuskripten stahl, beanspruchte er dann als sein Eigentum. Siehe Douglas Dakin, [i]Turgot and the Ancient Regime in France[/i] (Methuen, 1939); dieser Tatbestand ist auch erwähnt bei Allen Salisbury, [i]The Civil War and the American System[/i] (Campaigner, 1978). Bei all dem machte sich Shelburne die Kreise von David Hume zunutze, über die Adam Smith in einem von Shelburnes Spionagenetzen auftauchte. Am Werk Adam Smiths war nie irgend etwas Gutes oder auch nur Ehrliches.

15. Aus der Beschäftigung mit Marx' Abituraufsatz „Betrachtungen eines Jünglings bei der Wahl seines Berufes", den er am Trierer Gymnasium unter dem legendären Wyttenbach geschrieben hatte, schließe ich, daß es Marx nicht an kreativem Potential fehlte. Ein Teil der Korrespondenz zwischen Karl Marx und seinem Vater während Karls Studium in Bonn zeigt jedoch, daß es seither in Marx' Persönlichkeit einige unangenehme Veränderungen gegeben hatte. Später, während seines Jurastudiums in Berlin unter Carl Schmitts Vorgänger Karl von Savigny, geriet Marx in schlimmste Gesellschaft; Heinrich Heine, der mit Marx bekannt war, spürte damals bereits, daß etwas mit ihm nicht stimmte. Kreativitätsverlust bereits nach den Jugendjahren ist zwar ein typisches Phänomen, doch kommt es besonders bei Universitätsstudenten in fortgeschrittenen Studienjahren Ende zwanzig zu einem häufigen Verlust kreativer Kräfte, wie Dr. Lawrence Kubie betont. In meiner Erfahrung taucht das oft bei jungen Erwachsenen auf, die von Anfang bis Mitte zwanzig kreatives Potential zeigten, vor allem bei Anwärtern auf den Doktorgrad. Sehr bedeutend ist die Tatsache, daß Karl Marx geradezu ein „geborener 68er" war. Der Vater repräsentierte die pro-amerikanische Generation und stand, genau wie Wyttenbach, mit der Lesegesellschaft von Unterstützern der Amerikanischen Revolution in Kontakt. Der Konflikt meiner eigenen Generation, die gegen Hitler in den Krieg gezogen war, mit der Dekadenz ihrer Kinder, den typischen 68ern während der Unruhen 1968 in Chicago, ist eine wichtige Parallele dazu. Zwischen gewissen Amerikanern, die zwischen 1945 und 1958 geboren wurden, und den Europäern, die während der Restauration unter Führung von Prinz Metternich und seinem Werkzeug G.W.F. Hegel aufwuchsen, gibt es gewisse ähnliche Faktoren. Hegels rechtsgerichteter Kollege an der Berliner Universität, Karl von Savigny, war damals ein prominenter Vertreter der damals rechtsgerichteten Rechtswissenschaft und stand der Fakultät vor, in der Marx studierte.

16. Ich habe dieses entscheidend wichtige Argument vor einigen Wochen bei einer Besprechung mit meinen Mitarbeitern vorgestellt, die einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe in Loudoun County angehören und sich zu dieser Zeit an einem Projekt über Riemann beschäftigten. Mein mündlicher Bericht wurde für das interne Tagesbriefing transkribiert und einige Tage später als Teil einer Antwort an einen Korrespondenten zum großen Teil noch einmal veröffentlicht. Wenn man die Natur des Menschen als reines Säugetier definieren will, hat man den ersten Schritt getan, seinen Nachbarn als Nahrung zu betrachten.

17. Ich verwende hier den Begriff „Dynamik" unter Bezug auf das antike, klassisch griechische d[i]ynamis[/i], ein Konzept, das mit der [i]Sphärik[/i] der Pythagoräer und Platon zusammenhängt und von Leibniz explizit als modernes Konzept der Dynamik wieder aufgegriffen wurde (wie z.B. beim Hinweis auf Descartes' Inkompetenz 1692 und dann erneut in seinem [i]Specimen Dynamicum [/i]1695). Das Konzept steckt auch in den Arbeiten von Carl F. Gauß und anderen Vorgängern Riemanns, wird aber in allgemeinerer Form, z.B. in seiner Habilitationsschrift 1854, von Riemann rekapituliert. Seit den entsprechenden Kommentaren, die Albert Einstein über Keplers Entdeckungen veröffentlichte, ist somit Riemanns Verständnis die allgemeine Definition der [i]Dynamik[/i].

18. Siehe Kepler, [i]Weltharmonik [/i].Vgl. auch [i]Animating Creativity[/i][i], [/i][u]www.wlym.com/~animations[/u]. Ich werde auf die tiefergehenden Implikationen dessen, was ich bis zu diesem Punkt meines Berichtes gesagt habe, weiter unten zurückkommen.

19. Diese Fähigkeit der Seele findet sich nur in der tatsächlich kreativen Einwirkung des menschlichen Geistes auf das Universum, nicht in Parolen oder Zauberformeln. Sie ruht in unseren wirklich kreativen Absichten.

20. Siehe meinen Verweis auf Albert Einstein bezüglich Keplers einzigartigen, originalen Entdeckung des Prinzips universeller Gravitation. Oder wie Riemann im abschließenden Satz seiner Habilitationsschrift 1854 die reinen Mathematiker warnt, daß die wirkliche Physik jenseits rein mathematischer Formen liegt, die nur als Schatten wirksamer universeller materieller Realität existieren.

21. Siehe [i][url:"http://wlym.com/~animations/harmonies/index.php"]http://wlym.com/~animations/harmonies/index.php[/url][/i]. Die wichtige Darstellung des IV. Buches von Keplers [i]Weltharmonik [/i]fehlt in dem veröffentlichten Bericht der LaRouche-Jugendbewegung. Das Fehlende wird von einem Mitglied der ursprünglichen Arbeitsgruppe korrigiert und bald in die Veröffentlichung aufgenommen.

22. Im Gegensatz zu den betrügerischen Anhängern Ernst Machs und schlimmer noch Bertrand Russells und seiner Anhänger.

23. Aus dem gleichen Grund gibt es keine digitalen musikalischen Aufnahmesysteme, deren gemessener Wirkintervall genügend klein wäre, um digitale Aufnahmen einer klassischen Musikaufführung letztlich mit einer analogen Aufnahme synonym zu machen. Dieser Unterschied zeigt sich beispielsweise in Aufführungen, die Wilhelm Furtwängler „zwischen den Noten" dirigierte. Mit einfacher Sinneswahrnehmung wird man diesen Unterschied wahrscheinlich nicht erkennen, aber im geistigen Verständnis eines jeden kompetenten Interpreten des Kontrapunktes in der Tradition Johann Sebastian Bachs ist dieser Unterschied deutlich. Bei Aufführungen authentischer klassischer Kompositionen in der Bach-Tradition ist dies der Grund dafür, daß man nur beim Hören einer Live-Aufführung durch einen guten Interpreten oder ein guter Interpret unmittelbar selbst diesen wichtigen Unterschied spürt. Manchmal ist der Unterschied sehr überraschend, wenn man das Hören einer Live-Aufführung mit fast jeder beliebigen Aufzeichnung vergleicht. Dies ist auch in der Naturwissenschaft entscheidend, um beispielsweise das Genie von Keplers wichtigsten Entdeckungen über Harmonien zu verstehen. Die Fähigkeit, dies zu hören, nimmt mit zunehmendem Alter ab, aber die Idee des Unterschiedes bleibt erhalten, wie es auch in den Werken des betagten Ludwig van Beethoven, wie z.B. in seinem Opus 132 und 133, deutlich ist, die der wohl brillanteste ersonnene Kontrapunkt in allen bekannten bisherigen Musikkompositionen sind. Unsere Tragödie ist, daß die Mitglieder des Amadeus-Quartetts nicht lange genug gelebt haben, um ihre geplante Neueinspielung ihrer schon außergewöhnlichen Aufführung von Beethovens Streichquartetten zu beenden.

24. Die sogenannte „Informationstheorie" war die Hauptfolge der qualitativen Degeneration, die Russell durch seine berühmten amerikanischen Schüler Norbert Wiener ([i]Kybernetik[/i], 1948) und John von Neumann in der Wissenschaftspraxis des 20. Jahrhunderts und danach bewirkte.

25. Was dies für das Recht und andere Fragen des Staates praktisch bedeutet, wird im nächsten Abschnitt dieses Kapitels angesprochen.

26. Wie ich schon in einem vorherigen Kapitel angedeutet habe, ist die Methode, Nationen mit Hilfe der Macht supranationaler Institutionen einen Verhaltenskodex für ihre finanziellen und anderen inneren Angelegenheiten aufzuzwingen - wie dies besonders seit dem 15. August 1971 praktiziert wird - ein typisches Merkmal des Imperialismus, und das schon seit der Zeit vor dem Fall des Königs von Babylon. Eine Nation, die in diesen Angelegenheiten nicht souverän ist, ist überhaupt nicht souverän.

27. Man betrachte, wie die Wall Street in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg den Straßenverkehr förderte, um die mit effektivem Nahverkehr erreichte Wirtschaftsproduktivität der USA zu ruinieren, und ein Übermaß an Lufttransport durchsetzte, das verglichen mit einem dichten Netz von Hochgeschwindigkeits- oder Magnetbahnen Verschwendung war; das Bahnnetz wurde zugunsten der weit weniger effizienten Konkurrenzsysteme abgebaut. Man vergleiche z.B. den Zeitaufwand für Pendler von der Wohnung zum Arbeitsplatz sowie die Kosten dieses Transports mit der Bahn einerseits und mit Auto- und Luftverkehr andererseits.