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Hintergrund: Das Britische Empire in Aktion - die strategische "Dimension der "Integrity Initiative"

Für jeden, der die strategische Dimension und den Hintergrund der jüngst durch Anonymous aufgedeckten britischen "Integrity Initiative" zur geheimdienstlichen Manipulation der Politik und öffentlichen Meinung in den USA und Europa gegen Rußland verstehen will, ist die folgende Dokumentation der amerikanischen Investigativ-Journalistin Barbara Boyd vom August 2018 unverzichtbar. Diese Zusammenhänge wurden in den deutschen Medien komplett ausgeblockt. Die Dokumentation erschien zuerst auf der Webseite der amerikanischen LaRouche-Bewegung und anschließend als dreiteilige Serie in der Wochenzeitung Neue Solidarität 34-36/2018 . Boyds neuestes Dossier vom Januar 2019 zu Russiagate, dem Putschversuch gegen Präsident Trump und der Integrity Initiative finden Sie (auf englisch) hier.Siehe auch https://www.bueso.de/neues-integrity-initiative-britische-geheimdienst-v...

Der Fisch stinkt vom Kopf her
Neues zu Robert Muellers Russiagate-Inquisition
Von Barbara Boyd

Wenn wir in unserer Überschrift die Metapher aus dem alten Sprichwort verwenden, stellt sich natürlich die Frage: Welchen „Kopf“ meinen wir? Die Antwort haben wir von Anfang an gegeben, seit wir über die hartnäckige Kampagne für einen „Regimewechsel“ in Amerika berichten: Dieser „Kopf“ ist das imperiale anglo-holländische System, dessen Hauptstadt die Londoner City ist und dessen oberste koloniale Verwalter in den USA zuletzt Barack Obama und die von ihm eingesetzten Geheimdienstchefs John Brennan, James Comey und James Clapper waren. Zu dem „Rumpf“, der in Amerika mit diesem Kopf verbunden ist, gehören der „Establishment“-Flügel der Republikanischen Partei und die Neokonservativen mit Institutionen wie dem American Enterprise Institute und den Koch-Brüdern, die bei den geopolitischen Machenschaften der Briten als Fußtruppen dienen. Das anglo-holländische Empire mobilisiert seine Geheimdienste, seine gesteuerten Medien, Denkfabriken und Stiftungen, Hollywood und andere Einrichtungen zur Manipulation der Meinungen der breiten Bevölkerung und gekaufter Abgeordneter und Senatoren, um Donald Trump aus dem Präsidentenamt zu entfernen - egal wie.

Diese Netzwerke haben eine unbändige Wut auf Trump, weil er immer wieder offen über ihre Macht spottet, indem er sich direkt an die Bevölkerung wendet und sich öffentlich vor Massenversammlungen über diese „Eliten“ lustig macht, und weil er erklärtermaßen eine Welt schaffen will, in der China, Rußland, die Vereinigten Staaten und andere vernünftige Völker gemeinsam die Welt entwickeln.

Zuverlässigen Berichten zufolge führt der Präsident sogar ernsthafte Gespräche mit dem russischen Präsidenten Putin über die Abschaffung der Kernwaffen, ohne daß Rußland und die USA dafür ihre technologischen Kapazitäten aufgeben sollen. Genauso wie seinerzeit bei der von Lyndon LaRouche und Präsident Ronald Reagan initiierten Strategischen Verteidigungs-Initiative (SDI) sieht das Empire darin eine tödliche Bedrohung für seine Operationen von Finanzkrieg, Informationskrieg und Regimewechseln, durch die es bisher seine Macht aufrecht erhalten hat. Sonderermittler Robert Mueller ist dabei bloß der skrupellose „juristische Killer“, der von diesem imperialen Apparat beauftragt wird, er soll den Weg zu Trumps Absetzung freimachen, die, wenn alles nach Plan läuft, nach der Kongreßwahl im November stattfinden soll.

Trump wird so gnadenlos angegriffen, weil er der jahrzehntelangen internationalen Herrschaft von Terror, Armut und endlosen Kriegen, die sich aus der Zerstörung von Präsident Roosevelts Bretton-Woods-System im August 1971 und der Schaffung des anglo-holländischen Zocker-Finanzimperiums auf dessen Ruinen entwickelt hat, ein Ende zu setzen droht. Wie unsere Zeitung ausführlich dokumentiert hat, betrieben die Vertreter dieses Imperiums, das wieder Blut leckte, nach der Zerstörung des Bretton-Woods-Systems eine „kontrollierte Desintegration“, sprich Auflösung der Realwirtschaft der Industrieländer, eine Strategie, die der britische Ökonom Fred Hirsch formulierte und die in den Dokumenten des New Yorker Council on Foreign Relations über sein „Projekt für die 1980er Jahre“ eingestanden wird.1 Der Abbau der US-amerikanischen Realwirtschaft, die Auslagerung der produktiven Betriebe nach China, Mexiko und in andere Länder, die auf Dauer als Billiglohnländer, Rohstofflieferanten oder schlimmeres dienen sollten, all diese Schrecken sind Folgen dieses Systems, das Donald Trump nun umzustürzen droht.

Die wichtigste Waffe unserer Gegner ist die Unwissenheit der Bevölkerung. So gibt es in Trumps Bewegung erklärte Unterstützer des britischen Freihandels, die nicht wissen, daß gerade das eine zentrale Frage im Streit zwischen den Gründervätern und den Briten in der Amerikanischen Revolution war. Einige in Trumps Bewegung behaupten, wenn die Wirtschaft zum Sklaven der Geldmacht der City und Wall Street wird, sei das „freier Markt“, und sie verwechseln eine dirigistische Aufbaupolitik mit Sozialismus. Sie wissen nicht, daß es Alexander Hamiltons Politik zur Mobilisierung der Wirtschaft zu verdanken war, wenn die Schulden aus dem Revolutionskrieg zurückgezahlt, die Infrastruktur für das Aufblühen der jungen Republik geschaffen und der Amerikanische Bürgerkrieg und der Zweite Weltkrieg gewonnen werden konnten, und daß diese Politik jahrzehntelang anhaltendes Wirtschaftswachstum bewirkte. Einige in Trumps Bewegung dreschen chauvinistische Phrasen gegen Rußland und China, weil sie nicht begreifen, daß dieselben Leute, die den Präsidenten stürzen wollen, auch diese Nationen zerstören wollen, weil auch sie die „Weltordnung“ überwinden wollen, die die Welt ins Elend gestürzt hat.

Wie der Propagandaquatsch Menschen, die nicht die Zeit haben, die Dinge gründlich zu studieren, den Kopf verdreht und sie nicht sehen läßt, was sich hinter Personen und Institutionen verbirgt, zeigt ein ironisches Beispiel: im Juli 2018 haben das nominell „rechte“ und „unternehmerfreundliche“ American Enterprise Institute und John Podestas nominell „linkes“ Center for American Progress, die angebliche „Wiege des Widerstands“ gegen Trump, mehrere Programme vereinigt, um sich gegen den gemeinsamen Feind - den „autoritären Populismus“, den sie Präsident Trump unterstellen - zu verbünden.

Daher gibt es nur einen wirklichen Weg zum Erfolg, nämlich gezielt den „Kopf“ hinter dem Putschversuch, das anglo-holländische imperiale System, anzugreifen, um es zu zerschlagen und seine Handlanger in Amerika und in Großbritannien hinter Gitter zu bringen. Wenn man nur kurzfristige Kompromisse innerhalb des bestehenden Systems eingeht, um politisch zu überleben, wird man nicht weiterkommen, es bleibt ohnmächtiger Protest. Wie Lyndon LaRouche immer wieder betont hat: Solcher Pragmatismus - der fatale Fehler der meisten Politiker - muß in einem „Tod durch tausend kleine Wunden“ enden, wenn man nicht durch einen spektakulären Schlag die Entscheidung herbeiführt.
Glücklicherweise bringen uns neue, explosive Enthüllungen der letzten Wochen über die britischen und amerikanischen Beteiligten an diesem Putschversuch noch näher an den „Kopf“ dieser Operation und an seine Zerschlagung heran. Dazu gehört die Enthüllung, daß Christopher Steele - der „ehemalige“ MI-6-Agent, der das berüchtigte, vom Demokratischen Nationalkomitee (DNC) und von Hillary Clintons Wahlkomitee bezahlte Schmuddeldossier gegen Trump fabrizierte und der seit langem für das Empire arbeitet - schon seit Februar 2016, wenn nicht noch früher für das FBI gearbeitet hat, also lange, bevor die „Spionageabwehr-Untersuchung“ des FBI gegen Trumps Wahlkomitee Ende Juli 2016 offiziell aufgenommen wurde, und daß Steele in einem regen informellen Austausch mit der damaligen „Nummer Vier“ in der Hierarchie des Justizministeriums, Bruce Ohr, stand, auch nachdem das FBI Steele Ende Oktober 2016 wegen der illegalen Weitergabe von Informationen an die Medien kündigte.
Der Kontakt zwischen Steele und Ohr bestand, wie aus Dokumenten hervorgeht, die kürzlich vom US-Kongreß angefordert wurden, noch bis Mai 2017 oder später. Nach Trumps Wahlsieg wurde Steeles Arbeit von George Soros, Tom Steyer und anderen Milliardären des Silicon Valley, die erklärtermaßen eine Absetzung des Präsidenten erreichen wollen, mit bis zu 50 Mio.$ finanziert.
Auch Christopher Steele und seine britischen Herren wollten Trumps Absetzung, aber sie hatten dafür noch ein zweites Motiv. Dieses zweite Motiv war, die öffentliche Meinung für die laufenden britischen Destabilisierungs- und Regimewechsel-Operationen gegen Wladimir Putin zu mobilisieren, bei denen Steele schon seit mindestens 2006 beständig eine bedeutende Rolle spielt.
Diese und weitere neue Enthüllungen zeigen, daß die britischen Geheimdienste spätestens seit Ende 2015 gegen Trumps Wahlkampf operierten und eine von CIA-Chef John Brennan gebildete Arbeitsgruppe sowie Victoria Nuland und Jonathan Winer im US-Außenministerium mit Informationen belieferten. Peter Strzok, der inzwischen wegen seiner Voreingenommenheit gegen Trump berüchtigte (und kürzlich entlassene) damalige zuständige leitende Beamte bei den Russiagate-Untersuchungen, war der Verbindungsmann des FBI zu CIA-Chef Brennan und insbesondere zu der von ihm gebildeten Arbeitsgruppe. Und John Brennan putzte sich nicht einmal die Nase, ohne Präsident Barack Obama darüber zu informieren.
Wie wir im folgenden sehen werden, ist inzwischen klar, daß die Ermittlungen des FBI gegen Trumps Wahlkomitee ausschließlich auf britischen Operationen basierten, die im Ausland durchgeführt wurden und dann über die CIA und das US-Außenministerium dem FBI zugespielt wurden. Finanziert wurden diese Operationen von Clintons Wahlkomitee, vom FBI, der CIA und anderen amerikanischen Behörden sowie von verschiedenen staatlichen und privaten Einrichtungen in Großbritannien.
Um es nochmals laut und deutlich zu sagen: Eine ausländische Regierung (die britische) lockte Personen, die für einen amerikanischen Präsidentschaftskandidaten (Donald Trump) arbeiteten, auf ausländischem Boden (in Großbritannien) in Kooperation mit dem damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten (Barack Obama) und dessen Geheimdiensten in die Falle, um einen Vorwand für eine Untersuchung des FBI zu schaffen, damit man anschließend das Opfer (Donald Trump) in den Massenmedien als Marionette des russischen Präsidenten und implizit als Verräter an den Vereinigten Staaten verleumden konnte. Und die vom Präsidenten favorisierte Kandidatin (Hillary Clinton) finanzierte diese Operation zusammen mit Obamas Geheimdiensten.
Nachdem Donald Trump die Wahl gewonnen hatte, gingen die gleichen Kräfte vereint daran, die Grundlage für ein Absetzungsverfahren gegen den Präsidenten zu schaffen, indem sie einen berüchtigten juristischen Auftragstäter, Robert Mueller, zum Sonderermittler ernennen ließen, um den Präsidenten auszuschalten. Mueller ist bekannt dafür, daß er seine Befugnisse als Staatsanwalt rücksichtslos einsetzt und häufig überschreitet, um seine Opfer einzuschüchtern. Wenn er jetzt versucht, Trumps früheren Wahlkämpfer Paul Manafort dazu zu erpressen, Präsident Trump durch Lügen zu belasten, indem er ihm in einem alten Steuerverfahren eine Gefängnisstrafe von 305 Jahren (!) androht, würde dazu selbst der spanische Großinquisitor Tomas de Torquemada voller Bewunderung applaudieren.
Wie Trumps Anwalt Rudy Giuliani am 8. August in einem Fernsehinterview sagte, stehen Muellers gesamte Ermittlungen kurz vor dem Kollaps, und schon bald wird sich die Justiz nicht mehr mit dem Präsidenten, sondern mit Mueller und seinen Komplizen aus dem Apparat der Regierung Obama befassen, die wirklich eine kriminelle Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten betreiben. Was Giuliani nicht sagte, aber ganz wesentlich ist: diese Verschwörung dient den britischen Interessen.
Die neuen Enthüllungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem das Empire Trump gleich mehrere Fallen in Bezug auf Rußland stellt, insbesondere nach dem jüngsten hocherfolgreichen Treffen zwischen Trump und Präsident Putin und den verrückten Reaktionen, die es auslöste. Am 8. August kündigte das US-Außenministerium neue, sehr harte Sanktionen gegen Rußland an und begründete dies mit einem nachweislichen Geheimdienstschwindel - dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal in Großbritannien, für den die britische Regierung ohne irgendwelche Beweise Rußland verantwortlich machte. Diesmal tat sich der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses im Repräsentantenhaus, Ed Royce, ein diskreditierter Dickkopf, der nicht wieder kandiert, als nützlicher Idiot der Briten hervor. Er leitete ein juristisches Verfahren ein, um das Außenministerium zu verpflichten, Sanktionen zu verhängen - ein Ministerium, das in der gesamten Ära nach Franklin Roosevelt kaum mehr als eine Außenstelle des britischen Außenamts war. Schon als die Briten im März diesen Schwindel in Gang setzten und Boris Johnson ein Vorgehen der NATO gegen Putin verlangte, hatte sich Trump geweigert, mitzumachen. Wie wir zeigen werden, ist es kein Zufall, daß Christopher Steeles Firma Orbis Intelligence auch in in dieser Giftaffäre mittendrin auftaucht.

Eine kurze Geschichtsstunde

Wie Professor Stephen Cohen dankenswerterweise aufgezeigt hat, ist die Einmischung der Vereinigten Staaten und Rußlands in die Wahlkämpfe im jeweils anderen Land alles andere als ein neues Phänomen. Von russischer Seite geschah dies seit der Gründung der Kommunistischen Internationale 1919, und von amerikanischer Seite, seit Präsident Woodrow Wilson etwa zur selben Zeit amerikanische Truppen in den russischen Bürgerkrieg entsandte.2

Es ist allgemein bekannt, daß Präsident Bill Clinton Millionen von Dollars ausgab, um 1996 den Wahlsieg von Boris Jelzin sicherzustellen, wozu er auch ein Team amerikanischer Wahlkampfberater entsandte.

In Zeiten besserer Beziehungen wiederum sicherte Rußland das Überleben der Vereinigten Staaten als Nation, zuerst im Amerikanischen Bürgerkrieg und dann im Zweiten Weltkrieg.

Das jüngste, intensive Vorpreschen in der Dynamik eines neuen „Kalten Krieges“, die einsetzte, als die Russen gegen die rücksichtslose Ausplünderung ihres Landes durch das Empire in den 90er Jahren wieder ihre Souveränität geltend machten, begann nach der Wahl 2012, mit der Putin ins Präsidentenamt zurückkehrte. Die Briten und die Kräfte des von Hillary Clintons Außenministerium gesteuerten „Project Democracy“ intervenierten massiv in den russischen Präsidentschaftswahlkampf, schürten Straßenproteste gegen Putin und behaupteten dann, sein Sieg sei die Folge massiven Wahlbetrugs.

Die Briten hassen Putin, weil er sich, wie Trump, nicht von ihnen gängeln läßt. Kaum hatte Putin seine zweite Präsidentschaft angetreten, benutzten die Briten den Exil-Amerikaner Bill Browder, der in der Londoner City und den Operationen des britischen Geheimdienstes seine neue Heimat fand, um im US-Kongreß das Magnizkij-Gesetz gegen Rußland durchzusetzen. Das Gesetz, das bis dahin unerhörte Finanzsanktionen wegen innerer Angelegenheiten eines anderen Staates verhängte, stützte sich einzig und allein auf Browders frei erfundene Behauptung, die russische Regierung hätte seinen Steuerberater Sergej Magnizkij ermordet, weil er staatliche Übergriffe aufgedeckt habe. In Wirklichkeit hatte Magnizkij, wie unabhängige Ermittler wie Andrej Nekrassow dokumentieren, Bill Browder bei einer gewaltigen Steuerhinterziehung gegen den russischen Staat geholfen. Somit ist es kein Zufall, wenn Browder und Jonathan Winer im „Russiagate“ als zentrale Figuren wieder auftauchen. Sie gehören zu den Elementen des britischen Geheimdienstapparats um Christopher Steele, die darauf spezialisiert sind, im Rahmen von Kleinkrieg Märchen für Leichtgläubige zu erfinden und zu verkaufen.

2014 organisierten die Außenministerien Großbritanniens und der Vereinigten Staaten im Rahmen ihrer Strategie zur militärischen Einkreisung Rußlands einen Putsch in der Ukraine gegen den ordentlich gewählten Präsidenten Viktor Janukowitsch, einen Kunden des Wahlkampfberaters Paul Manafort. Als Ukrainer, die das gute Verhältnis zu Rußland erhalten wollten, gegen die Neonazis kämpften, die Victoria Nuland und ihre britischen Freunde in diesem Putsch als Schocktruppen einsetzten und mit an die Macht brachten, veranstaltete die Krim ein Referendum, in dem die schon immer prorussische Bevölkerung mit großer Mehrheit dafür stimmte, wieder Teil Rußlands zu werden. Christopher Steele, der Autor des Schmuddeldossiers gegen Donald Trump und Schützling von Sir Richard Dearlove im MI-6, lieferte Hunderte von Geheimdienstmemoranden direkt an Victoria Nuland, Jonathan Winer und John Kerry im US-Außenministerium, um diesen Putsch in der Ukraine voranzutreiben.

Als die Briten auf der Krim und in der Ostukraine das Nachsehen hatten, behaupteten sie, schuld an diesen Rückschlägen sei Präsident Putins überlegene „Hybrid-Kriegsführung“ mit wesentlichen Komponenten wie dem Einsatz moderner Informationskriegstechniken zur Manipulation der Sozialen Medien und der Presse. In ihrer Arroganz konnten die Briten es sich nicht vorstellen, daß die Menschen auf der Krim dagegen stimmen, sich von Neonazis terrorisieren und umbringen zu lassen, bzw. für die weitere Verbundenheit mit Rußland. Deshalb machten die arroganten britischen und amerikanischen Planer des Putsches eine russische „Desinformationskampagne“ für den Ausgang des Referendums verantwortlich.

Um diesen vermeintlichen russischen Vorteil wettzumachen (Hillary Clinton sagte sogar, in Bezug auf die Informationskriegsführung „nehmen die Russen uns die Butter vom Brot“), bildeten die Briten 2014 die 77. Militärbrigade, deren Aufgabe es ist, moderne Propagandatechniken für die Briten, die NATO und die US-Nachrichtendienste zu entwickeln. Später wurde daraus das NATO-Zentrum für Strategische Kommunikation, eine Frontorganisation für die britische Hybridkriegsführung gegen Rußland. Wie immer im Informationskrieg geht es dabei darum, den Feind - in diesem Fall Präsident Putin - als das bösartigste Monster des Jahrhunderts darzustellen, während die eigene Seite der Himmel auf Erden ist. Seit 2014 werden Millionen ausgegeben, um einen endlosen Strom von Propagandamüll über die angebliche russische Gefahr zu produzieren und um alle Stimmen zu unterdrücken, die Zweifel an dieser Darstellung äußern - von der tatsächlichen russischen Sicht des Weltgeschehens ganz zu schweigen. Diese Zensur- und Propagandaoffensive beherrscht inzwischen praktisch alle Mainstream-Medien im Westen, und in jüngster Zeit im Zuge des Russiagate auch die großen Plattformen der Sozialen Medien.

Eine der ersten von vielen derartigen Operationen in den USA war das Digitale Forensische Labor (Digital Forensic Lab) des Atlantic Council, tatsächlich ist es ein Teil des NATO-Zentrums für Strategische Kommunikation. Es erhält großzügige Mittel von der britischen Regierung und inzwischen auch von Facebook.

Wiederum ist es kein Zufall, daß Dmitrij Alperovic, der über seine Firma CrowdStrike den Schwindel vom „russischen Hacken der Computer von DNC und John Podesta“ verbreitete, auch ein wichtiger Strippenzieher beim Digitalen Forensischen Labor ist. Inzwischen gibt es Dutzende ähnlicher Zensur- und Propagandaeinrichtungen, darunter StopFake, PropOrNot, das neue Zentrum für Globales Engagement des US-Außenministeriums und etliche Ableger von Michail Chodorkowskijs Institut für das moderne Rußland.

So ist es keine Übertreibung, zu sagen, daß der 1. Zusatz zur amerikanischen Verfassung - die Freiheit der Rede - heute auf der Intensivstation liegt. Nicht weil Präsident Trump die Mandarine der gesteuerten Fake-News-Medien als Gefahr für die Republik anprangert, sondern weil die anglo-amerikanischen Eliten zu dem Schluß gekommen sind, daß man den Amerikanern nur noch zensierte Propaganda vorsetzen darf. Sie meinen, das „armselige Gesindel“, das Präsident Trump gewählt hat, müsse dringend einer Gehirnwäsche unterzogen werden, damit es nicht noch einmal für Trump oder ähnliche Kandidaten stimmt.

Vor kurzem hat Facebook die Truppe des Digitalen Forensischen Labors des Atlantic Council angeheuert, um seine Internetforen zu überwachen. Das führte dazu, daß die Seiten des bekannten (wenn auch ziemlich abstoßenden) Radiomoderators Alex Jones gesperrt wurden, mit der Begründung, seine Äußerungen seien beleidigend. Aber in den Vereinigten Staaten werden Äußerungen über öffentliche Ereignisse laut Verfassung niemals zensiert, wenn sie nicht gerade die Gefahr von Gewalt oder physischer Zerstörung heraufbeschwören. Trotzdem werden im Bewilligungsgesetz für die Nationale Verteidigung 2016, das von der Regierung Obama und den Rußland- und Chinafeinden im Kongreß eingebracht wurde, große Summen für das Zentrum für Globales Engagement des Außenministeriums bewilligt, eine Überwachungs-, Zensur- und Propagandaeinrichtung, die sich in keiner Weise vom Wahrheitsministerium in George Orwells Roman 1984 unterscheidet.

2015 und 2016 erlebte das britische Establishment mit Schrecken, wie Präsident Trumps Wahlkampf und der Brexit von der wütenden Bevölkerung unterstützt wurden, die niemals die Folgen des Zusammenbruchs und der Rettung der Banken der Wall Street und der City überwinden konnte. Statt mit sich selbst ins Gericht zu gehen und ihre verrückte, nachindustrielle Konsumgesellschaft und die auf Bevölkerungskontrolle und billigen Arbeitskräften beruhende globalistische Weltordnung aufzugeben, beschlossen die Briten und ihre US-Satrapen, die Operationen zur Destabilisierung Rußlands und Putins noch zu intensivieren. Sie behaupteten, Trumps Wahlsieg sei auf Rußlands überlegene Techniken zur „Hybridkriegsführung“ zurückzuführen, und setzten in Amerika eine hirnlose und zunehmend gewalttätige Hysterie in Gang, die schlimmer ist als in der McCarthy-Ära. In Europa behaupteten sie, Rußland arbeite auf die Zerstörung der Europäischen Union hin, angefangen mit dem Brexit.

Wer taucht auch hier wieder auf? Im April 2016 verfaßte Christopher Steele eine Studie über diese angebliche russische Verschwörung gegen Europa, worin er wieder den gleichen Müll über angebliche russische Manipulation der Sozialen Medien zur Vertiefung und Verschärfung der sozialen Spannungen verbreitet. Und dieser Unfug wurde dann vom Geheimdienstausschuß des US-Senats der amerikanischen Öffentlichkeit stolz als angebliches Ergebnis seiner eigenen Arbeit präsentiert.

Zu welchem Zweck? Der französische Geheimdienst- und Sicherheitsexperte Paul Barril meint, das Empire wolle Rußland und Putin mit einer langfristige Regimewechsel-Operation destabilisieren, angefangen mit der Ermordung des Dissidenten Alexander Litwinenko 2006. Rußland wurde für Litwinenkos Vergiftung mit Plutonium verantwortlich gemacht - nach einer Untersuchung, die von keinem anderen geleitet wurde als Christopher Steele, der selbst Litwinenkos Führungsoffizier im MI-6 gewesen war. Barril zufolge hat diese Aktion den Tarnnamen „Operation Beluga“.

Ob Barril nun im einzelnen recht hat oder nicht, hier ist offensichtlich etwas im Gang, was zum Himmel stinkt - eine Operation, die, wie Präsident Trump zurecht gewarnt hat, zu einer thermonuklearen Konfrontation zwischen den beiden nuklearen Großmächten führen kann. Und eine solche Konfrontation würde niemand überleben.

Der russische Nicht-Hack und die Kampagne gegen Assange

Die falsche Prämisse des laufenden, britisch gesteuerten Putsches gegen Präsident Trump und der wesentliche juristische Vorwand für Robert Muellers Inquisition gegen den Präsidenten ist die Behauptung, die Russen hätten die Computer des Parteivorstands der Demokraten (DNC) und des Vorsitzenden von Hillary Clintons Wahlkomitees John Podesta gehackt und die Resultate an Wikileaks weitergegeben, das diese ab dem 22. Juni 2016 publik machte. Zwei Tage nach Julian Assanges Ankündigung vom 12. Juni, er werde ihm demnächst zugespieltes Material über Hillary Clinton veröffentlichen, erklärte das DNC, es sei „gehackt“ worden. Gleich am nächsten Tag meldete sich dann ein gewisser „Guccifer 2.0“ im Internet zu Wort und behauptete, die Quelle des Wikileaks-Materials über Hillary Clinton zu sein; er habe es beschafft, indem er die Computer des DNC hackte. Um diese Behauptung zu untermauern, veröffentlichte Guccifer 2.0 fünf Dokumente, darunter eines, das nach Angaben des DNC gestohlen war.3

Wie die meisten wissen, erwiesen sich die von Wikileaks veröffentlichten Dokumente als authentisch, und sie zeigten, daß das DNC Bernie Sanders' Vorwahlkampf gegen Hillary Clinton systematisch sabotiert hatte. Sie belegten auch Hillary Clintons Unterwürfigkeit gegenüber der Wall Street. Wie Präsident Putin bei seinem Gipfeltreffen mit Trump am 16. Juli richtig sagte, war der Inhalt dieser Dokumente - was Clinton und ihre Kollegen in der Demokratischen Partei taten, um Sanders auszuschalten -, für die amerikanische Demokratie viel bedenklicher als die Frage, wie diese Dokumente publik gemacht wurden.

Schon drei Tage nach Assanges Ankündigung vom 12. Juni behauptete die Computersicherheits-Firma Crowdstrike, die von der Anwaltskanzlei Perkins-Coie angeheuert worden war - derselben Kanzlei, die auch Christopher Steele bezahlte -, „die Russen“ hätten das DNC gehackt. Damit wurde allen zukünftigen Veröffentlichungen von Wikileaks ein entsprechender negativer Anstrich gegeben, um vom Inhalt der Dokumente, der das grobe Fehlverhalten Clintons und des DNC offenlegte, abzulenken. Christopher Steele hieb mit den Memoranden in seinem Schmuddeldossier in die gleiche Kerbe und behauptete, Putin habe das Hacken des DNC persönlich angeordnet, um Trumps Wahlkampf zu unterstützen.

Geleitet wurde diese „Untersuchung“ vom Crowdstrike-Gründer Dmitri Alperovic, dem schon erwähnten russischen Emigranten und Putin-Feind, der ansonsten beim Labor für Digitale Forschung (Digital Research Lab) des Atlantic Council tätig ist. Nach Angaben des Guardian hatten die Briten das DNC bereits 2015 gewarnt, jemand habe sich Zugang zu ihren Computern verschafft. Auch von FBI kamen ähnliche frühe Warnungen. Wenn man der Darstellung des DNC glaubt, dann wurde über Monate nichts dagegen getan, bis eine DNC-Expertin namens Alexandra Chulapa im April 2016 Alarm schlug. (Chulapa hatte während des Putschs in der Ukraine Operationen in den Sozialen Medien organisiert und nach dem Putsch mit dem ukrainischen Geheimdienst zusammenarbeitete, um Paul Manafort zu diskreditieren.) Und selbst dann soll Crowdstrike bis zum Juni gewartet haben, um etwas gegen diese elektronischen Angriffe zu unternehmen - nicht gerade ein glaubwürdiges Verhalten eines Wahlkomitees, das behauptet, Opfer eines Angriffs einer feindlichen ausländischen Regierung zu sein! Und es ist ungeheuerlich, daß das FBI und die amerikanischen Geheimdienste einfach die Behauptungen von Crowdstrike übernahmen, ohne die Computer des DNC kriminaltechnisch zu untersuchen. Als das DNC dem FBI den Zugang zu seinen Servern - dem Tatort des angeblichen Verbrechens - verweigerte, verzichtete Comeys FBI einfach freiwillig auf jede weitere Untersuchung! Inzwischen wissen wir, daß Comey sehr daran gelegen war, Hillary Clintons Fehlverhalten in der E-Mail-Affäre (sie hatte Geheimdokumente über den unverschlüsselten und somit ungesicherten Server ihrer privaten E-Mails verschickt) unter den Tisch zu kehren, und er ganz versessen darauf war, Trumps Erfolgschancen zunichtezumachen.

Wenn das DNC und Podesta tatsächlich von den Russen gehackt worden wären, dann hätte die NSA dies, wie der frühere Technische Direktor der NSA Bill Binney wiederholt hervorgehoben hat, ganz genau dokumentieren können. Aber bisher wurden keine Beweise hierfür vorgelegt. Statt dessen präsentierte man der amerikanischen Öffentlichkeit am 6. Januar 2017 lediglich eine „Einschätzung“ einer kleinen Gruppe von Analysten, die CIA-Direktor John Brennan - der selbst in den empörenden illegalen Operationen gegen Donald Trump eine zentrale Rolle spielte - hierfür eigens ausgewählt hatte.4

Am 24. Juli 2017 veröffentlichten Ray McGovern, Bill Binney und andere Mitglieder der Gruppe „Geheimdienstveteranen für Vernunft“ (Veteran Intelligence Professionals for Sanity, VIPS) eine Analyse, die auf der einzigen bis dahin durchgeführten kriminaltechnischen Untersuchung des angeblichen Hackerangriffs auf das DNC beruhte.5 Sie kamen aufgrund der Übertragungsgeschwindigkeit der Daten zu dem Schluß, daß die von Guccifer 2.0 veröffentlichten Dateien vor Ort aus einem Computer des DNC auf einen Datenträger heruntergeladen und weitergegeben wurden und nicht von russischen oder irgendwelchen anderen Hackern über das Netz entnommen sein konnten.
Nachdem die Medien über die Studie der VIPS berichtet hatten, traf sich der damalige CIA-Chef Mike Pompeo auf Bitte Donald Trumps mit Binney, um über dessen Feststellungen zu sprechen. Gleichzeitig meldeten sich auch andere Kritiker zu Wort, wie beispielsweise Scott Ritter, die die sog. „Einschätzung der Geheimdienstgemeinde“ überzeugend widerlegten, wenn auch aus anderen Gründen als Binney und McGovern.

Der Wikileaks-Gründer Julian Assange hat immer wieder betont, seine Quelle sei nicht Rußland oder eine andere staatliche Stelle gewesen. Und Assanges Kollege, Ex-Botschafter Craig Murray, hat erklärt, er habe die für den DNC und John Podesta so peinlichen Dokumente als Mittelsmann persönlich von einem nicht-russischen Whistleblower in Empfang genommen.

Schon lange vor der Kritik der VIPS, Anfang 2017, war Assange an das US-Außenministerium herangetreten, um mit ihm zu verhandeln. Wie John Solomon in der Washingtoner Publikation The Hill enthüllte, hatte Assange die streng geheimen, mit einem Codewort klassifizierten Hackerwerkzeuge der CIA - das sog. Marble Framework - erhalten, und bereitete deren Veröffentlichung vor. Das sind sozusagen die Kronjuwelen der Cyberkriegsführung der CIA, da sie der CIA und ihren Auftragnehmern Werkzeuge zum Hacken ausländischer Computer liefern und es ihnen gleichzeitig noch ermöglichen, dieses Hacken als Aktion einer ausländischen Stelle erscheinen zu lassen. Zu diesen ausgeklügelten Werkzeugen gehören Programme, mit denen man Hackeraktionen der CIA der russischen Regierung in die Schuhe schieben kann. Assange sagte, wenn er Immunität erhalte, also für seine Veröffentlichungen nicht zur Verantwortung gezogen werde, sei er bereit, vor der Veröffentlichung das Material über diese Cyberkriegswerkzeuge von der CIA redigieren zu lassen, um deren Quellen und Methoden zu schützen. Er würde auch über die Schwachstellen in den Sicherheitseinrichtungen der CIA sprechen, die es Wikileaks ermöglichten, an dieses Material heranzukommen, und der US-Regierung Beweismaterial dafür vorlegen, daß seine Quelle für die Veröffentlichung der Dokumente des DNC und von John Podesta kein russischer Hacker war. Aus den von Solomon zitierten Dokumenten geht hervor, daß das Justizministerium mit Assanges Anwalt darüber ernsthaft verhandelte, bis FBI-Chef James Comey und dessen Kumpan, Senator Mark Warner aus Virginia, im Februar 2017 intervenierten, um die Vereinbarung zu verhindern. Man braucht wohl nicht erwähnen, daß Robert Mueller weder Julian Assange noch Bill Binney vernommen hat.

Aber am 13. Juli 2018 erhob Mueller Anklage gegen zwölf angebliche Offiziere des russischen Militärgeheimdienstes GRU, weil sie die Computer des DNC und John Podestas gehackt hätten, und behauptete, Guccifer 2.0 und die mit ihm verbundene Internetseite DCLeaks sei eine Frontoperation des GRU. Der stellv. US-Justizminister Rod Rosenstein betonte zwar, Mueller werfe keinen US-Bürgern vor, hierbei mit den Russen zusammengearbeitet zu haben, und der mutmaßliche Hackerangriff habe den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2016 nicht beeinflußt. Aber Muellers Aktion diente vor allem zwei Zwecken: sie sollte erstens das Treffen zwischen Trump und Putin drei Tage später vereiteln und zweitens die inzwischen völlig diskreditierte Grundlage für seine Ermittlungen, den angeblichen russischen Hackerangriff auf das DNC und John Podesta, wieder aus Versenkung hervorholen.

Genaugenommen gelang weder das eine noch das andere. Das Gipfeltreffen fand statt, obwohl Trump von seinen Gegnern aufgefordert wurde, er müsse Putin öffentlich abkanzeln, wenn er nicht selbst nach seiner Rückkehr des Verrats bezichtigt werden wolle. Und die Anklageerhebung an sich lieferte kritischen Denkern nur weitere Munition - darunter auch Trump und Putin persönlich. Putins Angebot, Mueller eine Befragung der beschuldigten russischen GRU-Beamten zu ermöglichen, wenn die USA ihrerseits Rußland eine Befragung von Broder und anderen britischen Agenten gestatten, wurde von Trump positiv aufgenommen, löste aber in den USA einen Proteststurm aus.

Wenn ich hier von „kritischen Denkern“ spreche, dann meine ich damit, daß Putin und Trump vermutlich Zugang zu Informationen über die wahren Vorgänge haben, die der allgemeinen Öffentlichkeit noch nicht zugänglich sind - Informationen, die die Betreiber des Putschversuchs gegen Trump geradewegs hinter Gitter bringen können. Mueller gibt in seiner Anklage selbst zu, daß Crowdstrike nicht nur, wie zunächst behauptet wurde, in den besagten zwei Wochen, sondern noch bis September 2016 am Tatort - den Servern des DNC - war und diesen veränderte. Im übrigen ist die sehr detaillierte und hochtrabend formulierte Darstellung in der Anklageschrift lediglich eine ausführlichere Version der ursprünglichen Crowdstrike-Analyse.

Bill Binney weist darauf hin, daß diese detaillierte Aufzählung weder Material von der NSA noch von irgendeinem russischen „Insider“ enthält, worauf einige spekuliert hatten. „Dieses Material ist geheim und seine Veröffentlichung ist nach amerikanischem Gesetz strafbar“, betonte Binney gegenüber der Autorin. Niemand würde es jemals auf eine so geschmacklose Art und Weise enthüllen. Da kein mutmaßlicher GRU-Beamter jemals vor einem US-amerikanischen Gericht erscheinen wird, wird der Roman von Mueller und Rosenstein, für den immer noch jeder überzeugende Beweis fehlt, niemals vor Gericht überprüft werden. Muellers frühere Anklage gegen die „Internet-Forschungsbehörde“ aus St. Petersburg, mit der monatelang Aufregung über die angebliche „russische Einmischung“ in den Medien geschürt wurde, betraf lediglich Facebook-Inserate im Umfang von 200.000 $ - und die meisten davon wurde sogar erst nach der Präsidentschaftswahl 2016 geschaltet. Zu Muellers großer Überraschung und Verlegenheit verteidigt sich eine der angeklagten Firmen gegen diese Anklage, und dieses Strafverfahren läuft nun vor dem Washingtoner Bundesgericht.

Nachdem die Vernunft gegenüber Rußland einen weiteren hartnäckigen Vorstoß, den Fortschritt zu einer guten Beziehung zwischen beiden Präsidenten zu verhindern, überstanden hatte - jedenfalls von Seiten Donald Trumps - und die ernsten Zweifel an der zentralen Prämisse der Mueller-Untersuchungen immer noch nicht ausgeräumt waren, intervenierte am 31. Juli der britische Journalist Duncan Campbell mit einem langatmigen, abschweifenden Angriff in der unauffälligen Zeitschrift Computer Weekly auf die Analyse der VIPS, denen er vorwarf, sie seien russische Desinformations-Agenten.

Campbell gilt als der führende britische Whistleblower. Er war der erste, der das GCHQ - das britische Gegenstück zur NSA - namentlich anprangerte, und er wurde wegen Verstößen gegen das britische Gesetz über Amtsgeheimnisse vor Gericht gestellt. Er hat wichtige Aspekte der britischen Überwachungsprogramme angeprangert. Aber in letzter Zeit tritt Campbell vor allem als Experte für russische Desinformation auf. Er leitet einen Kurs darüber an der Sussex University und arbeitet eng mit dem „Konsortium für Enthüllungsjournalismus“ (Consortium of Investigative Journalism, CIJ) zusammen. Gleichzeitig hat er sich mit dem GCHQ versöhnt und lobt nun dessen „neue Offenheit“ unter Robert Hannigan.

Dieser Hannigan trat nach Trumps Wahlsieg plötzlich zurück, was offenbar mit dem illegalen Ausspähen Trumps durch die britische Behörde zusammenhängt. Das CIJ wird von George Soros, Peter Omidyar, der Ford-Stiftung und anderen erklärten Trump-Gegnern finanziert und ist vor allem bekannt durch die Veröffentlichung der „Panama-Papiere“, deren Veröffentlichung vielen dem britischen Geheimdienst und der CIA zuschreiben.

Campbell ist auch persönlich mit Bill Binney befreundet und lud ihn nach England ein, um die Untersuchungen der VIPS über das angebliche Hacken der DNC-Computer zu überprüfen. Campbell behauptet, Binney sei nach dieser gemeinsamen Untersuchung bei seiner Analyse zu einem vollkommen anderen Schluß gelangt; Adam Carter und andere, die an der VIPS-Studie und den damit verbundenen forensischen Untersuchungen beteiligt waren, hätten Binney hereingelegt. Aber als die Autorin am 6. August mit Bill Binney darüber sprach, betonte er ausdrücklich, daß er weiter zu dem zentralen Schluß der VIPS-Studie steht, nämlich daß Guccifer 2.0 eine Erfindung ist und daß das Material nicht von den Russen gehackt, sondern vor Ort vom Computer heruntergeladen wurde. „Das einzige, wovon ich sagte, daß ich es nicht beweisen könne, war, wo und von wem dieses Herunterladen tatsächlich durchgeführt wurde“, sagte Binney. Er sei nicht verantwortlich für die geistige Verwirrung, mit der einige seiner Freunde, darunter auch einige unter den VIPS, das Ergebnis dieser simplen wissenschaftlichen Untersuchung aufgenommen hätten. Die einzigen, die wirklich Genaueres zu dem „Wer und Wo“ des Herunterladen sagen könnten, seien Julian Assange und der frühere Botschafter Craig Murray.

Es ist daher sicher kein Zufall, daß Assange gerade in den letzten Wochen mit der Ausweisung aus der Londoner Botschaft von Ekuador gedroht wurde, wo ihm Asyl gewährt wurde, nachdem in Schweden ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet worden war. Ekuadors Regierung verweigert ihm jetzt jeden Zugang zu Computern, zum Internet und anderen Formen der Kommunikation. Sowohl Großbritannien als auch die Vereinigten Staaten sind jederzeit bereit, Anklage gegen ihn zu erheben, und nach Aussage seiner Freunde ist Assange gesundheitlich angeschlagen. Wikileaks berichtete am 8. August, Assange habe eine Einladung erhalten, an einem Zeitpunkt und Ort seiner Wahl vor dem Geheimdienstausschuß des US-Senats auszusagen. Angesichts dessen, was auf dem Spiel steht, ist die von Assanges Freunden geäußerte Befürchtung, daß sein Leben in akuter Gefahr ist, nur allzu begründet.

Christopher Steeles Verbrechen auf der Spur

Seit der Wahl 2016 sind inzwischen fast zwei Jahre vergangen. In diesen knapp zwei Jahren ist dank der Gewissenhaftigkeit und Beharrlichkeit einiger ehrlicher Kongreßabgeordneter, Journalisten von Judicial Watch, Whistleblower aus Geheimdiensten beiderseits des Atlantiks und des Mutes von Präsident Trump die dreiste britische Einmischung in die US-Präsidentschaftswahl 2016 und der nachfolgenden britischen Versuche, Trump um jeden Preis zu stürzen, mit Macht ans Tageslicht gebracht worden. Christopher Steele und sein Mentor, Sir Richard Dearlove, sind die zentralen Figuren in diesem Komplott, mit dem die Briten nicht nur die Vereinigten Staaten zurückerobern wollen, sondern auch durch einen seit langem laufenden Hybridkrieg einen Regimewechsel in Rußland erzwingen wollen. Seit sehr langer Zeit sind sie die sagenumwobenen Meister im Erfinden von Fake News für politische und strategische Zwecke und im Betreiben von Geheimdienstoperationen, wo Leichen den Weg pflastern.

In den letzten Wochen haben wir erfahren, daß Steele vom FBI schon seit Februar 2016, wenn nicht noch früher, als Informant bezahlt wurde, nachdem seine (stark zensierte) FBI-Akte aufgrund einer Klage von Judicial Watch nach dem Gesetz über Informationsfreiheit (FOIA) freigegeben wurde. Nachdem FBI ihn im Oktober 2016 als offiziellen Informanten entlassen hatte - weil er seine Beziehungen zum FBI ganz offensichtlich für seinen Informationskrieg im Dienste der britischen Regierung, Barack Obamas und Hillary Clintons gegen Donald Trump mißbraucht hatte -, blieb er trotzdem über einen inoffiziellen Kanal weiter mit dem FBI verbunden. Dieser inoffizielle Kontaktmann war die Nummer vier in der Hierarchie des US-Justizministeriums, Bruce Ohr, dessen Ehefrau Nellie für Steeles amerikanischen Auftraggeber, Fusion GPS, an dem Trump-Russiagate-Projekt mitarbeitete.

Laut Dokumenten, die das Justizministerium nach langem Sträuben dem Kongreß vorgelegt hat, traf sich Ohr wiederholt mit Steele, der ihm neue „Informationen“ übermittelte, die Ohr dann an das FBI weitergab. Diese Kooperation bestand bis mindestens Mai 2017, wenn nicht noch länger. Ohrs Treffen mit dem FBI wurden von den FBI-Beamten akribisch auf FD-302-Formblättern dokumentiert. Der Unterstaatssekretär des Justizministeriums machte sich selbst zum Informanten des FBI, um Christopher Steeles Entlassung als Informant wegen dessen grober Verstöße gegen FBI-Vorschriften zu umgehen.

Steele bat Ohr, für ihn zu intervenieren, nachdem die Senatoren Lindsay Graham und Chuck Grassley dem Justizministerium empfohlen hatten, strafrechtlich gegen Steele vorzugehen, weil er das FBI belogen hatte. Steele ersuchte Ohr auch um Hilfe, um einen Job in Robert Muellers Ermittlerteam zu bekommen. Offenbar rechnete Steele damit, daß Ohr und andere, die mit ihm zusammenarbeiteten, einflußreich genug waren, um seine Anliegen zu erfüllen.

Schon früher konnte man aus Untersuchungen im Kongreß und zahlreichen britischen Publikationen erfahren, daß die Briten John Brennan schon Ende 2015 vor Trump und den Russen gewarnt hatten und daß Brennan spätestens im März 2016 im CIA-Hauptquartier eine Arbeitsgruppe einberief, um die britischen Behauptungen zu untersuchen und an das FBI weiterzuleiten. Brennan hat dazu ausgesagt, die Briten hätten Zeter und Mordio geschrien, Trump werde die britsch-amerikanische Sonderbeziehung kaputtmachen. Der CIA ist es gesetzlich verboten, Amerikaner im eigenen Land auszuspähen - ganz zu schweigen von der völlig illegalen Intervention in einen Präsidentschaftswahlkampf in den USA, womit wir es hier zu tun haben.

Als Folge dieser Verschwörung der Briten und der Obama-Administration wurden dann ab Februar-März 2016 Operationen auf britischem Boden in Gang gesetzt, die sich gegen Personen mit losen Verbindungen zu Trumps Wahlkampfteam richteten, insbesondere Carter Page und George Papadopoulos. In dieser Zeit trat der maltesische Professor Joseph Mifsud, eine zwielichtige Figur mit vielfältigen Verbindungen zum britischen Geheimdienst, an Papadopoulos heran; er verschaffte ihm einen Job, er sagte ihm, die Russen hätten Hillarys E-Mails, und er ermutigte Papadopoulos, sich mit einigen Russen zu treffen, die er ihm vorstellte. Papadopoulos berichtete Trumps Wahlkampfleitung, was Mifsud ihm gesagt hatte und was ihm die russischen Kontakte, denen er vorgestellt wurde, gesagt hatten - auf diese Weise wurde eine Spur von Dokumenten als „Beweisen“ gelegt.

Stefan Halper, ein enger Freund von Sir Richard Dearlove, der sowohl für die CIA als auch für den MI-6 tätig war, wurde dafür eingesetzt, Carter Page und Papadopoulos mehrfach darüber zu befragen, welche „schmutzige Wäsche“ über Hillary Clinton Trumps Wahlkampfteam durch angebliche Kungelei mit der russischen Regierung erhalten hatte. Der australische Hochkommissar (Botschafter) in Großbritannien, Alexander Downer - ein weiterer Akteur mit engen Verbindungen zu Dearlove, Halper, der MI6-nahe Beraterfirma Hakluyt und der Clinton-Stiftung - wurde dafür eingesetzt, Papadopoulos betrunken zu machen und ihm Geständnisse über angebliche von den Russen für Trumps Wahlkampfteam beschaffte schmutzige Wäsche über Hillary zu entlocken.

Alle diese Drehbücher und Operationen lagen auf einer Linie mit den Behauptungen, die Christopher Steele zur gleichen Zeit in den Memoranden seines „Schmuddeldossiers“ verbreitete. Mit diesen Operationen, mit Papadopoulos und Page als Opfern, wurde gezielt eine Spur falscher Beweise gelegt, um Steeles komplett erlogenen, abstrusen Behauptungen über Rußland und Trump wenigstens eine minimale Glaubwürdigkeit zu verleihen. Offenbar wurden viele Resultate dieser ausländischen Operationen über Kanäle des US-Außenministeriums - darunter die US-Botschaft in London - und weiter an das FBI geleitet. Im US-Außenministerium wurden Steeles Memoranden gewöhnlich zuerst von Victoria Nuland - der Beamtin, die den Putsch in der Ukraine leitete - und von Jonathan Winer entgegengenommen, die sie nach eigener Aussage an das FBI weiterleiteten und sich dabei für Steeles Glaubwürdigkeit verbürgten. Winer leiteten auch Memoranden der Clinton-Mitarbeiter Cody Shearer und Sidney Blumenthal an das FBI weiter, die Steeles Behauptungen untermauern sollten. Gleichzeitig wurden die gleichen oder ähnliche Mitteilungen von Brennans CIA an das FBI weitergeleitet, darunter offenbar auch Informationen, die aus der Überwachung von Trumps Wahlkampfkomitee durch das britische GCHQ stammten. Robert Hannigan persönlich besuchte im Sommer 2016 Brennan, um ihm - wie der Londoner Guardian berichtet - von Geheimdienstchef zu Geheimdienstchef ein streng geheimes Briefing über Trump und Rußland zu geben.

Halper, Dearlove und Christopher Steele waren schon 2014 gemeinsam gegen den Direktor des US-Militärgeheimdienstes DIA Michael Flynn vorgegangen, der ihnen ein Dorn im Auge war, weil er laut aussprach, daß die Regierung Obama und die Briten im Nahen Osten Terroristen unterstützten, und weil er eine Zusammenarbeit mit Rußland anstrebte, um ISIS und ähnliche Terrorgruppen zu zerschlagen. Wie Chuck Ross von The Daily Caller berichtet, setzte Halper die falsche Behauptung in Umlauf, Flynn sei von einer russischen Agentin namens Swetlana Lochowa bezirzt worden, und ließ diesen völlig haltlosen Vorwurf 2014 in britischen und amerikanischen Medien verbreiten. Viele Beobachter sind überzeugt, daß Flynn aufgrund dieser britischen Beschwerden von Präsident Obama als DIA-Direktor entlassen wurde.

Als das FBI im Juli 2016 unter dem Codewort „Crossfire Hurricane“ seine „offiziellen“ Ermittlungen gegen Trumps Wahlkampfteam eröffnete, waren es Paul Manafort, Michael Flynn und Carter Page, die direkt ausspioniert wurden - und sämtliche Begründungen dafür stammten aus Operationen, die eine ausländische Regierung auf ausländischem Boden in Kollaboration mit Brennans CIA und dem US-Außenministerium durchgeführt hatte.

Manafort, dessen unkonventionelle Finanzgeschäfte nicht anders sind als die aller anderen Gurus im Sumpf der Washingtoner Beraterfirmen, hatte eine unverzeihliche Sünde begangen: Er plante den erfolgreichen Wahlkampf, durch den Viktor Janukowitsch wieder Präsident der Ukraine wurde, als die Briten und ihre Freunde in Washington in ihrer Destabilisierungskampagne gegen Rußland und Präsident Putin genau das entgegengesetzte Ergebnis anstrebten. Im Fall Manafort stammen die Beweise, auf die sich die Anklage stützte, hauptsächlich vom Geheimdienst jener ukrainischen Regierung, die durch den blutigen Putsch gegen Janukowitsch an die Macht kam, obwohl eine Rolle des britischen Geheimdienstes keineswegs ausgeschlossen werden kann.

Das Treffen im Trump Tower im Juni 2016, auf das sich die Medien und Robert Mueller besonders gestürzt haben, unterscheidet sich nicht von den anderen Fallen, die der britische Geheimdienst Trump stellte. Nur den Ort dieser Operation unter der Rubrik „Trump russischen Schmutz über Hillary Clinton unterschieben“ hatte man vom britischen Boden in Trumps berühmtes Gebäude in Manhattan verlegt. Bill Browder, der britische Agent, der zusammen mit seinem Freund Jon Winer das Märchen ausheckte, das die Grundlage für das Magnizkij-Gesetz lieferte, erscheint auch in dieser Operation als mutmaßlicher Drehbuchautor. Er reichte unmittelbar nach dem Treffen beim US-Justizministerium eine Anzeige ein, wonach die russisch-amerikanische Delegation, welche die russische Anwältin Natalja Weselnizkaja bei diesem Treffen begleitete, unregistrierte ausländische Agenten seien.

Im Oktober 2016 erteilte das FISA-Gericht die erste von vier aufeinanderfolgenden Genehmigungen zur Überwachung von Carter Page, auf der Grundlage von Steeles ungeprüften Memoranden und anderen betrügerischen Behauptungen des FBI und des Justizministeriums, die dem Gericht vorgelegt wurden - viele US-Rechtsexperten sind über diese Überwachungsgenehmigungen schockiert. Die eigentliche Absicht hinter dieser korrupten FISA-Operation auf der Grundlage von Steeles Propaganda war klar: Carter Page sollte zum menschlichen Mikrofon werden, das sich auf Donald Trump und seine Mitarbeiter richtete. Nach Aussage von Devin Nunes, dem Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses im US-Repräsentantenhaus, wird die Freigabe der 20 immer noch unter Geheimhaltung stehenden Seiten aus den Anträgen für die FISA-Überwachungsgenehmigungen für eine amerikanische Öffentlichkeit, die sich immer mehr für die massive Korruption in Obamas Justizministerium, FBI und Geheimdiensten interessiert, Schockierendes ans Licht bringen.

Sir Richard Dearlove, KCMG, OBE, war von 1999 bis 2004 Leiter des MI-6 und Christopher Steeles Chef. Steele und sein Geschäftspartner Christopher Burrows stehen Dearlove immer noch äußerst nahe. Nach ihrer eigenen Aussage hat Sir Richard sie bei ihrem gezielten Informationskrieg und den juristischen Fallen gegen Trumps Wahlkampf beraten und beaufsichtigt. Als eine große treibende Kraft in der amerikanisch-britischen, rußlandfeindlichen und neokonservativen Henry-Jackson-Gesellschaft wird Sir Richard von vielen zurecht für die erlogenen „Geheimdienstinformationen“ verantwortlich gemacht, die Amerika in den verheerenden Irakkrieg stürzten.
Seit Litwinenkos Vergiftung 2006 führen die Briten einen beispiellosen Kleinkrieg gegen den russischen Staat. Christopher Steele, der die Rußland-Abteilung im MI-6 leitete, spielt bei diesen Operationen eine wichtige Rolle. Nach Steeles eigener Darstellung verdient seine Firma Orbis Business Intelligence Millionen damit, sich gegenseitig bekämpfenden russischen Oligarchen Informationen zu liefern - ein perfekter Deckmantel für Störaktionen und Kleinkriegsoperationen. So gehört beispielsweise der russische Aluminiummagnat Boris Deripaska, der Geschäfte mit Paul Manafort machte und diesen dann später verklagte, zu Steeles Kunden.

Während Steele alles tat, um Trumps Wahlkampf zu ruinieren, verfaßte er, wie er Jane Mayer selbst erzählte, gleichzeitig eine Studie, in der behauptet wurde, Rußland betreibe eine riesige Kampagne zur Einmischung in Wahlen in Europa, um die Europäische Union kaputtzumachen - zweifellos war damit vor allem die „Brexit“-Kampagne in Großbritannien gemeint. Im April 2016 behauptete er, der Kreml betreibe einen Informationskrieg in den Sozialen Medien, um Angst und Vorurteile zu schüren, und gewähre gleichzeitig bevorzugten Politikern „undurchsichtige finanzielle Unterstützung“ in Form von Bankkrediten, Geschenken und anderem. Die Nutznießer waren angeblich vor allem Silvio Berlusconi und Marine Le Pen sowie andere, weniger bekannte rechtsgerichtete Nationalisten im Vereinigten Königreich und in anderen Ländern. Das langfristige Ziel des Kreml, so die Schlußfolgerung in Steeles Bericht, bestehe darin, „extremistischen Gruppen und Politikern auf Kosten der liberalen Demokratien Europas Auftrieb zu geben“, wie Mayer in der Zeitschrift New Yorker schrieb. Steele gab seinem Bericht den Titel „Operation Charlemagne“ (Operation Karl der Große).

Steele leitete für den MI-6 die Untersuchung der Vergiftung Alexander Litwinenkos und kam sofort zu dem Schluß, Rußland habe diesen spektakulären Mord mit Polonium-210 als Gift verübt und Putin persönlich habe das angeordnet. Vor Litwinenkos Vergiftung war Steele dessen Führungsoffizier gewesen, Litwinenko war ein Deserteur des russischen FSB und diente Steele bei dessen Operationen zur Destabilisierung Putins und Rußlands. Der Mord war die Eröffnungssalve in dem Krieg, den Großbritannien seither gegen Putin führt und dessen Intensität nach dem Putsch in der Ukraine um Größenordnungen zunahm.

Litwinenko arbeitete für den russischen Oligarchen Boris Beresowskij, der nach London geflohen war und im Interesse des MI-6 eine Art Privatkrieg gegen Putin führte, nachdem er sich in Rußland auf Kosten des Gemeinwohls um Millionen bereichert hatte. Es ist nicht weit hergeholt, anzunehmen, daß Steele auch Beresowskijs Operationen steuerte. Litwinenko galt als Beresowskijs „Bombenleger“ im Krieg gegen Putin. Die britischen Behörden beschuldigten ursprünglich den russischen Agenten Andrej Lugowoi, den Giftanschlag auf Litwinenko durchgeführt zu haben, und verlangten dessen Auslieferung, aber in dem Verfahren 2006 wurde der russische Staat nicht angeklagt.

Angeblich hatte Litwinenko noch auf dem Sterbebett Putin für den Mord verantwortlich gemacht - eine sensationelle Erklärung, die vom britischen Propagandaapparat weltweit verbreitet wurde. Später stellte sich heraus, daß der Verfasser dieser Erklärung Alex Goldfarb war, ein weiterer Mitstreiter Beresowskijs und früherer Angestellten des berüchtigten George Soros. Auch die berüchtigte britische Werbeagentur Bell-Pottinger war an der Formulierung der Erklärung beteiligt, sie ist u.a. berüchtigt dafür, daß sie für 640 Mio.$ im Auftrag der CIA gefälschte Al-Kaida-Propagandafilme für den Krieg im Irak produzierte.

Nach dem Putsch in der Ukraine im Mai 2014 griff Theresa May, damals noch als britische Innenministerin, den Fall Litwinenko acht Jahre nach dessen Tod wieder auf - allein wegen des Propagandawerts. Die neuerliche Prüfung dauerte zwei Jahre und endete im Januar 2016 mit dem Ergebnis, Rußland und Putin seien „wahrscheinlich“ für den Giftanschlag verantwortlich. In dem Bericht wird bei der Darstellung der wichtigsten Resultate 35 Mal das Wort „wahrscheinlich“ verwendet. Ansonsten behauptete Sir Robert Owen in seinem Bericht, Andrej Lugowoi und ein weiterer früherer Geheimdienstkollege Litwinenkos, Dmitrij Kowtun, seien für die Vergiftung Litwinenkos verantwortlich. Owens Bericht war sogar in Großbritannien sehr umstritten. Litwinenkos Vater, der immer noch in Rußland lebt, macht Beresowskijs Schläger für den Mord an seinem Sohn verantwortlich. Beresowskij wurde 2013 in Großbritannien erhängt aufgefunden, es soll Selbstmord gewesen sein.

Als der frühere MI-6-Doppelagent Sergej Skripal und dessen Tochter Julia im März 2018 im englischen Salisbury vergiftet wurden, verkündeten die britischen und amerikanischen Propagandamühlen sofort, es handele sich um eine Neuauflage des Litwinenko-Mordes, diesmal mit Nowitschok, einem in vielen Ländern verfügbaren Nervengift, das ursprünglich in der Sowjetunion entwickelt worden war. Der damalige britische Außenminister Boris Johnson zeterte, dies verlange eine Antwort der NATO (womit er offenbar unterstellte, der Anschlag auf Skripal sei ein kriegerischer Akt Rußlands gegen Großbritannien). Seine sensationelle Behauptung fiel jedoch in sich zusammen, als das britische Labor für biologische Kriegsführung, Porton Down, sich weigerte, die Behauptungen der Regierung May zu stützen, und erklärte, man wisse nicht, woher das Nervengift kam, mit dem Skripal vergiftet worden war. Zu dem gleichen Schluß kam auch die Internationale Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW).

Das ist nur logisch, weil die beiden Wissenschaftler, die den Kampfstoff ursprünglich entwickelt hatten und die nun in den Vereinigten Staaten leben, ihre Formel schon vor Jahren im Internet veröffentlicht haben. Außerdem überlebten Skripal und dessen Tochter den Anschlag, was darauf schließen läßt, daß die Attentäter doch nicht so professionell waren und ein weit weniger wirksames Gift eingesetzt wurde, als die britische Regierung behauptete.

Und auch hier findet man Christopher Steele mitten drin in dieser neuen Attacke gegen Rußland. Skripals Führungsoffizier im MI-6 war ein Agent namens Pablo Miller, er traf sich regelmäßig mit ihm in Salisbury und organisierte für Skripal Vorträge in früheren Ostblockländern. Miller ist Mitarbeiter von Steeles Firma Orbis Business Intelligence, die Welt ist klein. In britischen Geheimdienstkreisen wird spekuliert, Skripal sei möglicherweise an der Zusammenstellung von Steeles Schmuddeldossier über Donald Trump beteiligt gewesen und sei irgendwann für seine Hintermänner zum Problem geworden.

Nimmt man alles zusammen, was wir inzwischen über Steele und das frei erfundene „Schmuddeldossier“ des britischen Geheimdienstes wissen, mit dem ein neuer britischer Aufstand gegen die Vereinigten Staaten und ihren Präsidenten betrieben wird - warum sollte der Präsident die vom US-Außenministerium verhängten Sanktionen gegen Rußlnd tolerieren, die von denselben Leuten ausgehen, die ihn politisch vernichten wollen? Es ist an der Zeit, daß Präsident Trump tut, wozu ihn die LaRouche-Bewegung aufruft: die Sonderbeziehung zu Großbritannien beenden und alle Dokumente über den Präsidentschaftswahlkampf 2016, die von britischen Geheimdienstaktivitäten herrühren, veröffentlichen. Denn der Fisch stinkt wirklich vom Kopf her.

Anmerkungen
1. Siehe „A Conspiracy of Morons: the CFR Project 1980s“, EIR, 15. Mai 1979, http://www.larouchepub.com/eiw/public/1979/eirv06n19-19790515/eirv06n19-...
2. Professor Cohen konnte diese Fakten bei einem Auftritt in CNN Ende Juli darstellen.
3. Eine ausführliche Chronologie der Ereignisse finden Sie auf Adam Carters Internetseite über die Analyse der Guccifer-2.0-Dokumente, http://g-2space/
4. Guccifer 2.0 (G2) wurde zu einem zentralen Element in der Behauptung, Rußland sei verantwortlich für das Material, das später von Wikileaks veröffentlicht wurde. Wie der Name schon sagt, veröffentlicht Wikileaks vor allem sog. „Leaks“, geheime oder vertrauliche Dokumente, und aus diesem Grund achtet Wikileaks sehr darauf, die Identität der Personen, die ihnen solche Dokumente zuspielen, geheimzuhalten. Daher war es schon äußerst ungewöhnlich, daß „Guccifer 2.0“ an die Öffentlichkeit ging und behauptete, die Quelle des „gehackten“ Materials zu sein. Obwohl G2 behauptete, er sei ein einzelner rumänischer Hacker, ließen einige offensichtlich absichtlich „eingepflanzte“ Hinweise angeblich aufmerksame Journalisten und Analysten darauf schließen, daß G2 kein Rumäne war, wie er behauptete, sondern - oh Gott! - ein Russe, der versuchte, seine Spuren zu vertuschen. Diese Internetfigur des G2 ist wesentlich für die „Einschätzung der Geheimdienstgemeinde“ vom 6. Januar 2017, in der Rußland für den angeblichen Hackerangriff verantwortlich gemacht wird, und für Robert Muellers Anklageschrift vom Juli 2018. Es ist daher äußerst wichtig, festzustellen, ob es Beweise dafür gibt, daß G2 tatsächlich die Computer des DNC gehackt hat.
5. Siehe „War der ,russische Hackerangriff’ in Wirklichkeit ein Insiderjob?“, Neue Solidarität 33/2017, https://solidaritaet.com/neuesol/2017/33/mcgovern.htm