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Sergej Glasjew: Wie Rußland ein Wirtschaftswunder „nach chinesischem Vorbild“ schaffen kann

Der Ökonom Sergej Glasjew, Minister für Integration und Makroökonomie der Eurasischen Wirtschaftskommission, sprach bei einer Podiumsdiskussion am 4.4. auf dem Moskauer Wirtschaftsforum über den Schlüssel zu Chinas Erfolg bei der Überwindung der Armut und seinem Rekordwachstum, und wie man dies in Rußland und anderen Ländern nachahmen kann. Er betonte, Chinas Wirtschaftspolitik räume „dem öffentlichen Interesse Vorrang vor privaten Interessen ein“.

Projekte, die dem Gemeinwohl des Landes dienen, erhielten günstige Kredite, manchmal zinsfrei, während Geschäfte mit dem Ziel von Superprofiten unterdrückt würden. Der Staat lege die strategischen Prioritäten fest und der Privatsektor konkurriere um deren Umsetzung.

Der Schlüssel zum Wirtschaftswachstum liege in der Steigerung der produktiven Investitionen, so Glasjew. „In China stiegen die Investitionen um das Siebenfache. Die Kredite stiegen um das Fünffache... Das allgemeine kreditbasierte Wachstum des produktiven Sektors ermöglichte ein sehr beeindruckendes Wachstum.“ Der Geldfluß in den produktiven Sektor sei heute in China doppelt so hoch wie in Europa und den USA. „Dennoch sehen wir in China nicht die Art von Blasen, die Boom- und Bust-Zyklen, die seit langem ein Merkmal der westlichen Volkswirtschaften sind. Das Wachstum der Investitionen bringt automatisch neue Technologien und auf lange Sicht eine geringere Inflation mit sich.“

Rußland hingegen habe in den 90er Jahren den Fehler gemacht, das westliche Modell der Schocktherapie zu übernehmen, und danach „alle Vorschriften umgesetzt, die von den Washingtoner Finanzinstitutionen und der Europäischen Wirtschaftskommission empfohlen wurden“. Das Ergebnis sei eine Katastrophe gewesen.

Glasjew kritisierte scharf die auch heute noch fortgesetzte Politik der russischen Zentralbank, insbesondere die Methode, „Rubel auszugeben, um Devisen zu kaufen“, oder einfach nur, um den Haushalt zu finanzieren, was zu Spekulationsblasen führe. Er empfiehlt vielmehr Chinas Ansatz, die emittierten Gelder in produktives Wachstum zu lenken.

Auf dem Moskauer Forum wurde Glasjews neues Buch „Das chinesische Wirtschaftswunder: Lektion für Rußland und die Welt“ präsentiert. In einem kurzen Begleittext heißt es, in den letzten 50 Jahren sei Chinas Bevölkerung „von den Hütten in die besten Städte der Welt gezogen, was die Qualität des Lebensumfelds angeht. Landstraßen wurden durch Hochgeschwindigkeitszüge und Autobahnen abgelöst.

Akademiemitglied Glasjew hat Lyndon LaRouches Wissenschaft der physischen Ökonomie gründlich studiert und schätzt sie sehr. Er postete die Ausgabe 13/23 des Strategic Alert der Nachrichtenagentur E.I.R. auf seinem Telegram-Konto mit dem Kommentar: „Eine aktuelle Zusammenfassung der gegenwärtig wichtigen Ereignisse zu diesem und anderen Themen in der Zeitschrift, die von dem bekannten Denker Lyndon LaRouche gegründet wurde, der vor einem Vierteljahrhundert den Zusammenbruch des amerikanisch-europäischen Finanzsystems vorhersagte.“

 

Dazu:  Panel III der Konferenz des Schiller-Instituts am 16.4., der mit einem Video (2001) von Lyndon LaRouche und Helga Zepp-LaRouche am Vortag ihrer Expertenanhörung vor der Russischen Staatsduma begann.

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