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Ukraine: Ehemalige griechische Botschafter unterbreiten Friedensvorschläge

Drei hochrangige ehemalige Botschafter der Griechischen Republik haben am 31. März einen Friedensvorschlag veröffentlicht, der sich mit der aktuellen Krise in der Ukraine befasst und darauf abzielt, die "Gefahr von Hunger und nuklearer Vernichtung" abzuwenden.

Unter dem Titel "Sorge um den Weltfrieden: die Gedanken dreier griechischer Botschafter zur Ukraine, Europa und der Welt; Vorschläge, um Frieden und Stabilität zu schaffen", heißt es in der Erklärung: "Was in den letzten Monaten in der Ukraine passiert, ist für uns und für vernünftige Menschen unvorstellbar. Wir dachten, dass die alte ‚westfälische‘ Welt, die ein ‚Zeitalter der Extreme‘ erlebt hat, ihre Lektion gelernt und erkannt hat, dass der Weg zu dauerhaftem Frieden und Wohlstand nicht über einen "Kampf der Kulturen" führt, sondern über die Globalisierung von Werten, Märkten und Geld. Die moderne Staatlichkeit ist noch nicht am ‚Ende der Geschichte‘ angelangt, sondern muss sich den aktuellen Herausforderungen wie der wirtschaftlichen Ungleichheit, den ethnischen und religiösen Unterschieden in anderen Kontinenten, dem Klimawandel und der Pandemie im Geiste der Freundschaft und Zusammenarbeit stellen...

"Am 24. Februar haben wir die Utopie einer friedlichen Normalität aufgegeben und uns in einer Welt wiedergefunden, die in Richtung Krieg ‚schlafwandelt‘. Erneut wurden wir Zeugen von Gewalt, als Russland die Ukraine angriff; Feuer und Stahl waren wieder das Hauptinstrument zur Lösung von Differenzen zwischen Staaten, während die Vernunft eine gerechte und dauerhafte Lösung bieten könnte. In der Zwischenzeit haben wir einen enormen Verlust an Menschenleben, die Zerstörung von Eigentum und einen Produktionsstillstand in Landwirtschaft und Industrie erlebt. Zum ersten Mal seit Jahren sind Europa und die übrige Welt mit der Gefahr von Hunger und nuklearer Vernichtung konfrontiert...“

Die Unterzeichner betonen, dass es noch nicht zu spät ist, zu handeln, und rufen zu Verhandlungen auf zwei Ebenen auf. Erstens zwischen Russland und der Ukraine, die bereits begonnen haben und bei denen es um den Rückzug der russischen Streitkräfte aus der Ukraine, um territoriale Fragen, die Klärung bilateraler Fragen, Identität, Wiederaufbau, humanitäre Korridore, Flüchtlinge, kulturelle Angelegenheiten usw. gehen wird. Ferne die Umsetzung eines Waffenstillstands, der von Militärbeobachtern aus OSZE-Mitgliedsstaaten, die nicht der NATO angehören, garantiert wird, und Beendigung des Austauschs von Anschuldigungen zwischen NATO-Mitgliedsstaaten und Russland, damit ein Klima des Vertrauens wiederhergestellt werden kann.

Zweitens:  Verhandlungen zwischen der NATO und Russland, um eine Zusammenarbeit und unteilbare Sicherheit zu erreichen; Wiedereinsetzung des NATO-Russland-Rates: Offizielle Bestätigung, dass man sich nicht als  Feinde betrachtet; Verbot des Einsatzes von Atomwaffen; eingeschränkter Einsatz von landgestützten Mittel- oder Langstreckenraketen; eine Vereinbarung über die Nichterweiterung der NATO und die Aufhebung aller Sanktionen, sobald eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine erreicht ist. Darüber hinaus sollte der EU-Russland-Rat wieder ins Leben gerufen werden und eine weitere Annäherung zwischen der Ukraine und der EU im Rahmen der Beitrittsverfahren erfolgen.

Die Unterzeichner schliessen damit: „Wir sind der festen Überzeugung, dass ohne eine Einigung eine dramatische Verschärfung der Lage eintreten wird, die sowohl für die Region als auch für die Menschheit verheerende Folgen haben wird.“

Zu den Unterzeichnern gehören Botschafter ad honorem Leonidas Chrysanthopoulos, der vor seiner Pensionierung im Jahr 2012 als Botschafter in Polen, Kanada, Armenien und als Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit am Schwarzen Meer (BSEC) tätig war. Herr Chrysanthopoulos ist Mitglied des Schiller-Instituts und hat den internationalen Aufruf für eine Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur unterzeichnet;  der ehemalige Botschafter Alexandros K. Katranis, der als Botschafter in Kasachstan und der Demokratischen Republik Kongo tätig war, und der ehemalige Botschafter Nikos D. Kanellos, der als Botschafter in der Slowakei, Aserbaidschan und Vietnam tätig war. Über ihren Vorschlag wird nun in den griechischen Medien ausführlich berichtet, u. a. im landesweit ausgestrahlten Radio und Fernsehen New Crete (link) .

Dazu: Konferenz des Schiller-Instituts für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur am 9. April (link hier)

 

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