06131-237384info@bueso.de

Verdummung durch „künstliche Intelligenz“?

Überlassen Sie das Denken nicht den Computern!

Von Alexander Hartmann

UN-Generalsekretär António Guterres hat den jüngsten Bericht des Weltklimarats (IPCC) als „Alarmstufe Rot für die Menschheit“ bezeichnet und dabei die „unwiderlegbaren“ Beweise für den menschlichen Einfluß auf das Klima hervorgehoben. Guterres, ein ehemaliger Lehrer für Systemanalyse, dessen Fachwissen über Klima etwa so weit reicht, einen Schirm mitzunehmen, wenn Regen vorhergesagt ist, sagte Anfang letzter Woche: „Der am Montag veröffentlichte Bericht warnt, daß die Welt gefährlich nahe an einer unkontrollierbaren Erwärmung ist - und daß der Mensch eindeutig die Schuld daran trägt... Dieser Bericht muß die Totenglocke für Kohle und fossile Brennstoffe läuten, bevor sie unseren Planeten zerstören.“

Eine ganz ähnliche apokalyptische Aussage haben wir von der Spitze der UN schon im Jahr 1989 gehört. Noel Brown, der damalige Direktor des New Yorker Büros des UN-Umweltprogramms (UNEP), sagte seinerzeit gegenüber AP, durch den steigenden Meeresspiegel könnten ganze Länder vom Erdboden verschwinden, wenn die globale Erwärmung nicht bis zum Jahr 2000 umgekehrt würde. Überschwemmungen an den Küsten und Ernteausfälle würden einen Exodus von „Öko-Flüchtlingen“ auslösen und ein politisches Chaos verursachen, und durch die Erwärmung würden die Polkappen schmelzen und der Meeresspiegel bis zu einem Meter ansteigen.

Aber die prognostizierte Erwärmung trat nie ein, und der tatsächliche Anstieg des Meeresspiegels betrug ungefähr 3,3 Zentimeter. Die Zahlen von Noel Brown und der UN lagen um 2700% daneben - aber wen kümmert schon ein so kleiner Fehler?

In ihrem jüngsten Internetforum wies Helga Zepp-LaRouche auf die Ursache solcher Fehleinschätzungen hin:

„Es handelt sich um ein Modell des IPCC, das selbst in den eigenen Reihen viel Widerstand erfährt. Es gab in letzter Zeit Mitglieder dieses IPCC, angefangen bei Gavin Schmidt vom NASA Goddard Institute for Space Studies, italienische Wissenschaftler und viele andere, die die Modelle kritisiert haben.

Der IPCC verwendet nur ein Modell, einen Algorithmus. Es hat nichts mit dem Wetter zu tun, es hat nichts mit dem Klima zu tun, das sehr komplex ist, es ist ein Modell. Und dieses Modell ist völlig betrügerisch und führt zu Ergebnissen, die absurd sind. Es gibt aber hunderte von Wissenschaftlern, aus Italien, aus Südafrika, aus der Schweiz, aus Deutschland, aus den Niederlanden, aus den Vereinigten Staaten, gemäßigte Wissenschaftler aus China und Russland, die alle gegen diese Ansicht sind und sagen, daß sie völlig übertrieben ist. Es gibt keine Klimakatastrophe. Es gibt Klimaveränderungen, so wie es seit Millionen von Jahren Klimaveränderungen gibt - und es gibt sogar Wissenschaftler, die eine kommende Eiszeit vorhersagen.“

Sie zitierte in diesem Zusammenhang Dr. Willie Soon, einen Forscher an der Abteilung für Sonnen- und Sternenphysik des Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics. Dieser hatte kürzlich darauf hingewiesen, es gebe eine Fülle von Daten, die darauf hindeuten, daß wir in eine kleine Eiszeit eintreten und in den nächsten drei Jahrzehnten - also bis etwa 2050 - eine Abkühlung erleben werden, die viel schwieriger zu bewältigen sein werde als eine Erwärmung des Klimas, die immer positive Nebenwirkungen habe.

„Regelbasiertes Denken“

Tatsächlich ist die Oligarchie schon seit den Zeiten des Aristoteles bestrebt, das Denken der Bevölkerung durch feste Regeln und Denkverbote in Richtungen zu lenken, die für die weitere Vorherrschaft dieser Oligarchie ungefährlich sind, indem sie Axiome und Doktrinen verkündet, die nicht hinterfragt werden sollen.

Ein berühmtes Beispiel hierfür aus der Geschichte sind die Vorstellungen über das Sonnensystem, die über Jahrhunderte - von Ptolemäus bis Kopernikus - von der Doktrin beherrscht waren, die Planetenbahnen müßten auf vollkommenen Kreisen verlaufen. Erst nachdem Kepler es wagte, diese These zu hinterfragen, erkannte er, daß die Planetenbahnen tatsächlich eine elliptische Form haben, woraus er dann seine Keplerschen Gesetze ableiten konnte, ohne deren Kenntnis die moderne Raumfahrt unmöglich wäre.

Im 20. Jahrhundert wurden die Bestrebungen, das Denken in formelle Regeln zu zwingen, durch die „Wiener Schule“ wieder aufgegriffen, die sich daran machte, die „wissenschaftliche Sprache zu logisieren“. Von hier aus ist es nur noch ein kleiner Schritt zu John von Neumann und Norbert Wiener, die von einer Welt der „künstlichen Intelligenz“ träumten, in der die Menschen das Denken den Computern überlassen.

Tatsächlich hatte Kurt Gödel schon 1931 mit seinen „Unvollständigkeitssätzen“ nachgewiesen, daß eine vollständige logische Erklärung der Welt unmöglich ist - ein logisches System sei immer entweder widerspruchsfrei, aber unvollständig, oder vollständig, dann müsse es aber Widersprüche enthalten.

Mit anderen Worten: Logische Systeme sind immer nur Modelle, deren Ergebnisse stets an der Realität überprüft werden müssen, und die nur so weit „gültig“ sein können, soweit ihre Annahmen der tatsächlichen Realität entsprechen. Wenn die Modelle widerspruchsfrei erscheinen, wissen wir, daß sie Teile der Realität ignorieren. Und zwar in der Regel genau die Dinge, die dem Modell widersprechen.

Der neue Bericht des IPCC geht noch einen Schritt weiter und kehrt gewissermaßen die Beweislast um: Anstatt aus dem Vergleich der Ergebnisse des Modells mit den historischen Meßwerten auf die Brauchbarkeit der Modelle zu schließen, schließen sie aus dem Modell auf die Richtigkeit der Meßwerte - nach dem Motto: Was nicht sein darf, das kann auch nicht sein.

Die Modelle des IPCC versuchen, die globale Erwärmung in den letzten 150 Jahren allein als Folge der vom Menschen verursachten Vermehrung des CO2 in der Atmosphäre zu erklären. Die Bedeutung der natürlichen Prozesse, die in der gesamten Geschichte zuvor die klimatische Entwicklung bestimmten, hat in dieser Betrachtungsweise dadurch logischerweise ein viel geringeres Gewicht - und wenn man dann anhand dieser Annahmen in die Vergangenheit zurückrechnet, gelangt man zu ganz anderen Temperaturwerten, als sie aus der Geschichte überliefert sind. Und daraus schließen die Anhänger der Modelle, daß es die römische Warmzeit, das „Klimaoptimum“ des Mittelalters und das „Maunder-Minimum“ (um 1700) niemals gegeben haben könne. Tatsächlich beweisen die Widersprüche zwischen den Ergebnissen und den historischen Beobachtungen jedoch, daß von diesen Modellen nicht viel zu halten ist, weil sie offensichtlich falsch sind.

Trotzdem erheben die westlichen Medien und Regierungen die Ergebnisse der Modelle quasi zu einem Geßlerhut, vor dem sich alle verbeugen sollen: sie sind ein Herrschaftsinstrument. Wer sich weigert, sich vor diesem Geßlerhut zu verbeugen, wird aus der politischen Debatte verbannt und von den etablierten Medien ignoriert oder geschmäht.

In ihrem Internetforum betonte Helga Zepp-LaRouche: „Es handelt sich also wirklich um einen Versuch, der Mafia der Londoner City und der Wall Street eine Argumentation zu liefern, um eine globale Ökodiktatur durchsetzen, indem sie den Green New Deal oder den Green Deal, wie man ihn in Europa nennt, durchsetzen und diese Daten durchdrücken.“

Die Vergötterung der Modelle macht es einfach, die politische Debatte und politische Entscheidungen zu manipulieren, beispielsweise, indem willkürlich gewählte Faktoren über angeblich in Zukunft zu erwartende Kosten durch Umwelt- und Klimaschädigungen in die Kalkulationen der Kosten-Nutzen-Analyse eingefügt werden, um unerwünschte Investitionsprojekte zu verhindern oder erwünschte Projekte profitabel erscheinen zu lassen. Auf diese Weise ist es Prinz Charles mit Hilfe von Larry Fink und dessen Investmentfonds BlackRock gelungen, praktisch alle multinationalen Großunternehmen auf den Kurs des „Great Reset“ einzuschwören.

Denken Sie selbst!

Lyndon LaRouche erkannte schon in den späten 1940er Jahren, daß der Denkansatz von Norbert Wiener und John von Neumann die Menschheit in eine Sackgasse führen würde, eben weil die Computer in ihren Berechnungen nicht von der Realität ausgehen, sondern von den Annahmen, die ihren Berechnungen zugrunde liegen. Computer werden niemals neue Ideen hervorbringen - und sind daher auch unfähig, Probleme zu lösen, deren Lösungen jenseits ihrer vorgegebenen Annahmen liegen.

Dies gilt, zum Glück, nicht für den Menschen - sofern er das Denken nicht den Computern überläßt. Tatsächlich regt sich erheblicher Widerstand gegen den Versuch, bei den anstehenden Klimagipfeln aus den Modellen verbindliche „Regeln“ für die CO2-Einsparungen abzuleiten, denen sich die Regierungen unterwerfen sollen, weil die absehbaren negativen Folgen für die Menschen, die sich aus der Befolgung dieser Regeln ergeben, zu einschneidend sind, um sie zu ignorieren.

Es gibt eben außerhalb der Computer, in denen die Modelle errechnet werden, auch noch eine physische Welt, in der und mit der wir leben müssen. Aber das wissen nur Menschen, nicht die Computer.