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Willy Wimmer attackiert "Global Britain"-Politik

Willy Wimmer, ehemaliger CDU-Bundestagsabgeordneter und ex-Vizepräsident der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), gab Sputnik ein Interview, das am 24.8. unter der Überschrift "U.K. Policies Amid Ukrainian Conflict Aimed at Preventing Russo-German Cooperation" veröffentlicht wurde. Dabei ging er auf die Frage ein, warum britische Diplomaten ihre europäischen Amtskollegen zu einer weiteren Eskalation der Krise in der Ukraine drängen und was Großbritannien davon hat.

"Es ist offensichtlich, dass London die Politik des 'Global Britain' verfolgt. Sie werden ihre Politik fortsetzen, die in den letzten 300 Jahren bei der Kontrolle des Kontinents und großer Teile des Globus sehr effektiv war, und das ausländische Potenzial für ihre Zwecke nutzen. Sie halten sich strikt an das angelsächsische Ziel, keine Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland auf dem Kontinent zuzulassen, und tun ihr Möglichstes in der Zusammenarbeit mit den Regierungen in den baltischen Staaten und anderswo."

"Am Anfang der aktuellen Phase in Europa stand der deutsch-französische Vorschlag in der EU, ein Gipfeltreffen der EU mit Russland abzuhalten. Dieser Vorschlag scheiterte an den 'üblichen Verdächtigen' und ihren Anhängern außerhalb der EU. Die Idee ist, entweder eine 'bedingungslose Kapitulation' Russlands zu erreichen, Russland aus Europa hinauszuwerfen oder eine Reihe von Staaten anstelle Russlands zu haben", sagte Wimmer.

Die Behauptung von Liz Truss, dass sie als Premierministerin bereit wäre, einen Atomkrieg zu führen, bezeichnete er als "eine 'aktuelle Gefahr' für Frieden und Sicherheit". Die Menschen in den westeuropäischen Ländern können nicht verstehen, warum unsere Regierungen keine Anstrengungen unternehmen, um die Feindseligkeiten zu beenden, das Blutvergießen zu stoppen und Frieden zu schaffen."

Sputnik fragte ihn, ob sich die EU-Staats- und Regierungschefs dem britischen Druck beugen würden, denn immerhin habe der französische Präsident Macron die steigende Inflation und die Lebensmittelpreise bereits als 'Kosten der Freiheit' bezeichnet. Wimmer betonte: "Der französische Präsident Macron hat vieles gesagt ... vor allem nach seinem Treffen mit Präsident Putin in Moskau zu Beginn dieses Jahres. ... [Er] sprach offen über das Recht Russlands, Antworten auf die Fragen zur Sicherheit zu bekommen, die es zu Recht hatte und immer noch hat. ... Die Situation ist immer noch so, dass es keine Antworten gibt. Wir alle wissen, dass die Dinge zwischen Washington und Moskau gelöst werden müssen, vielleicht mit Unterstützung der EU-Europäer.

Auf die Frage: "Wie nachhaltig ist es für europäische Länder, ihre Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen?" antwortete er: "Die Ukraine scheint der Friedhof für Europas Zukunft als Kontinent der guten Nachbarn zu sein." Wimmer schloss seine Ausführungen mit dem Argument: "Es gibt nur eine Idee, die zählt: Gebt dem Frieden eine Chance. Ich war als deutscher Verteidigungsminister bei der letzten NATO-Übung des Kalten Krieges im Frühjahr 1989, vor der Wiedervereinigung, dabei. Das Kriegsspiel war konventionell und nuklear. Nach der Übung war in Europa nichts mehr übrig. Ohne Frieden in Europa hat keiner von uns eine Zukunft."

Zusatz der BüSo-Redaktion: Laut einem Bericht von EIR vom 24.8. wurde Liz Truss, die derzeitige britische Außenministerin und mögliche nächste Premierministerin,  auf einer Wahlkampfveranstaltung in Birmingham von Moderator John Pienaar befragt und vom Mirror berichtet. Pienaar: "Eines der ersten Dinge, die passieren werden, wenn Sie Premierminister werden, ist, dass Sie in einen Raum geführt werden, einen sehr privaten Raum in Nummer 10 [Downing Street], und dort werden vor Ihnen die so genannten Briefe der letzten Instanz ausgelegt sein. Ihre Anweisungen an den Kapitän des Trident-Schiffs, ob Sie, Premierministerin Liz Truss, den Befehl zum Einsatz von Atomwaffen geben. Das würde die weltweite Vernichtung bedeuten. Ich werde Sie nicht fragen, ob Sie den Knopf drücken würden, Sie werden ja sagen, aber angesichts dieser Aufgabe würde ich mich körperlich krank fühlen. Wie fühlen Sie sich bei diesem Gedanken?" Truss: "Ich denke, es ist eine wichtige Aufgabe des Premierministers, und ich bin bereit, das zu tun. Ich bin bereit, das zu tun."

 

Hintergrund und Material zur Mobilisierung:

https://www.bueso.de/raus-nato-fuer-neue-sicherheitsarchitektur

https://www.bueso.de/neue-bueso-broschuere-stoppt-dritten-weltkrieg-fuer-neue-entwicklungs-sicherheitsarchitektur

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