06131-237384info@bueso.de

Wirtschaftskrieg gegen Russland: Will der Westen sich selbst versenken?

Am 25.2. stuften Moody's und Fitch die russischen Staatsschulden auf Ramsch herab, und Moody's stufte sie am 6.3. nochmals herunter auf Ca, die zweitniedrigste Stufe. Die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls bei den russischen Auslandsschulden von 100 Mrd.$ wird derzeit mit 80% angegeben. Ratingagenturen sind bekannt als Werkzeuge des Finanzkriegs, und ihr jüngster Schritt zeigt, wie sie beim Vorstoß von USA, Großbritannien, NATO und EU zur Zerstörung der russischen Wirtschaft eingesetzt werden.

Am 7.3. schrieb Wallstreetonparade  „Es sind 41 Mrd. Dollar an Kreditausfall-Swaps (CDS) auf russische Schulden bekannt. Es gibt wahrscheinlich viele Milliarden mehr an unbekannten Beträgen. Darüber hinaus gibt es weitere Milliarden an CDS auf staatliche russische Unternehmensschulden und nicht-staatliche russische Unternehmensschulden.“ Was sich abzeichne, seien „die Anzeichen für eine Wiederholung der Bankenkrise von 2008, als die Banken sich bei der Kreditvergabe zurückhielten, weil sie nicht wußten, wer als nächstes von den toxischen Subprime-Krediten betroffen sein würde. Das führte zu einer Liquiditätskrise und dem beispiellosen Engagement der Federal Reserve, die heimlich Billionen von Dollar in die Megabanken an der Wall Street und ihre ausländischen Derivat-Gegenparteien pumpte.“

Die Zentralbanken bereiten sich bereits darauf vor, erneut Billionen von Dollar und Euro in das Finanzsystem zu pumpen. Alle Pläne für eine Verlangsamung oder Beendigung des Liquiditätsstroms sind aus dem Fenster geworfen. Gleichzeitig wurde durch die westlichen Sanktionen gegen Rußland ein „eiserner Vorhang“ errichtet, der verheerende Auswirkungen auf Energiepreise, Lebensmittel und Lieferketten hat.

Auf die Ukraine und Rußland entfallen 30% der weltweiten Weizenexporte, 19% der Maisausfuhren und 80% des Sonnenblumenöls, das in der Lebensmittelverarbeitung verwendet wird. Nichts davon wird derzeit über die Schwarzmeerhäfen verschifft. Rußland verfügt über 44% der weltweiten Palladiumvorräte, die Ukraine produziert 70% des weltweiten Neon-Angebots - die beiden wichtigsten Rohstoffe für die Chipherstellung. Dies bedeutet, daß die Autoindustrie - aber auch Computer, Mobiltelefone und Flugzeuge - wie schon im letzten Jahr unter Mangel an Mikrochips leiden werden.

Abgesehen von den Folgen der Sanktionen wie dem Verbot von SWIFT-Finanztransaktionen, dem Embargo auf bestimmte Technologien und Flugreisen hat das allgemeine politische Klima dazu geführt, daß Industrie-, Handels- und Finanzunternehmen Rußland panikartig verlassen, weil sie befürchten, gegen irgendwelche Sanktionen zu verstoßen.

Energiepreisanstieg - nicht Russland ist schuld!

Der erneute Anstieg der Energiepreise steht allerdings in keinem direkten Zusammenhang mit dem neuen „wirtschaftlichen eisernen Vorhang“. Die Hyperinflation der Energiepreise ist etwas, was sich der Westen ganz selbst zuzuschreiben hat. Wie wir schon oft erläutert haben, kommen die Energiepreise durch Spekulation auf den Rohstoffmärkten zustande. Reuters berichtet, daß sich das tägliche Volumen der Erdöl-Optionen, die an der Chicagoer Warenbörse gehandelt werden, Anfang März verdoppelt hat, von durchschnittlich 126.000 zwischen 19.1. und 9.2. auf 240.000 an den ersten beiden Märztagen. Solche Hausse-Wetten treiben natürlich den Preis immer weiter in die Höhe, indem sie eine künstliche Verknappung erzeugen.

Anstatt auf der Grundlage solcher Fakten zu handeln und Marktkontrollen einzuführen, geben die europäischen Regierungen Rußland und dem „Ukrainekrieg“ die Schuld an den steigenden Energiepreisen, obwohl Gazprom die Menge der Gaslieferungen in der Pipeline durch die Ukraine sogar erhöht hat. Die hohen Energiepreise werden zu einer galoppierenden Inflation in allen Wirtschaftssektoren und zu Insolvenzen in Industrie und Handel führen, die gleichzeitig von den globalen Störungen durch den neuen "Eisernen Vorhang" bedroht sind. Außerdem hat der grüne Hype der City of London und Wall Street in den letzten Jahren bereits die globale Spekulationsblase auf Kosten der Realwirtschaft anwachsen lassen und die Produktivität der Realwirtschaft weitgehend zerstört.

Wie lange wollen wir noch diesem Wahnsinn zusehen? Wir brauchen ein ganz neues Paradigma, das auf LaRouches Vier Gesetzen  (link) und einer neuen Weltwirtschaftsarchitektur beruht, also globale Kooperation für Fortschritt und Entwicklung statt Konfrontation.

https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/02/24/petition-fuer-eine-internationale-konferenz-zur-schaffung-einer-neuen-sicherheits-und-entwicklungsarchitektur-fuer-alle-nationen/

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN