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Ein Zeichen für ganz Europa? In Rumänien gehen städtische Heizsysteme in Konkurs

In Timisoara, einer Großstadt im Westen Rumäniens, fielen am 26.10. die öffentlichen Heizsysteme aus. Etwa 56.000 Familien hatten keine Heizung, während die Temperaturen auf fast 0 Grad sanken. Der deutsche Gasversorger E.ON Romania stoppte die Gaslieferungen an Colterm, das städtische Heizungsunternehmen, das auf Braunkohle basiert und Gasunterstützungsfeuerung benötigt. Colterm wurde am Dienstag für insolvent erklärt und schuldet E.ON 15,3 Millionen Euro. In den vergangenen Monaten mußte die Stadt täglich Gasverträge mit Vorauszahlungen aushandeln. Einer der Gründe für die Insolvenz von Colterm sind auch die Millionen Euro, die das Unternehmen seit 2006 für Kohlenstoffemissionen zahlen mußte. Colterm hat nicht alle Emissionszertifikate für das Jahr 2020 gekauft und wurde zu einer Geldstrafe von 21,6 Millionen Euro verurteilt.

Krankenhäuser und Schulen waren davon betroffen. Die Entbindungsstation von Timisoara mußte alle Babys in einem Raum unterbringen, der jetzt mit Strom beheizt wird, während die Mütter bei 15 Grad überleben. Gleichzeitig erlebt Rumänien eine der schlimmsten Phasen der COVID-Pandemie mit mehr als 400 Opfern pro Tag. Die liberale Koalitionsregierung ist am 5. Oktober gestürzt.

Timisoara ist nur ein Alarmsignal für eine Situation, die sich verallgemeinern könnte. Vor dem Hintergrund der hohen Preise für Gas und Kohlenstoffzertifikate haben viele rumänische Städte mit Heizungsproblemen zu kämpfen. „Die zusätzlichen Kosten sind so hoch, daß ohne staatliches Eingreifen alle diese Betreiber - wir sind 27 Gemeinden - Gefahr laufen, bankrott zu gehen“, sagte Lucian Vizite, Bürgermeister der Stadt Bacău, zitiert von Hotnews.ro. Die Lage in der Stadt Deva, deren Kraftwerk im Frühjahr dieses Jahres abgeschaltet wurde, ist bereits kritisch. Die Hauptstadt Bukarest, die nach Moskau über das größte zentrale Heizungsnetz Europas verfügt, von dem 562.000 Wohnungen abhängen, könnte die nächste Stadt sein, da ihr Wärmeversorger in Konkurs gehen könnte.

Der Bürgermeister von Timisoara, Dominic Fritz, ein deutscher Staatsbürger, ist auf der Suche nach einem anderen Gaslieferanten und hat einen Appell an den Gasmarkt gerichtet, in dem er ironisch um „Menschlichkeit“ bittet, wie Mediafax berichtet. Er ist Mitglied der USR, der neuen ultraliberalen, Brüssel-freundlichen Partei (die zu Macrons "Renew" gehört). Diese Partei richtete einen dringenden Aufruf an die EU-Kommission, in dem sie erklärte, daß „die einseitige Entscheidung von E.ON Gaz Romania, die Gaslieferungen einzustellen, den Grundsätzen der Verordnung (EU) 2017/1938 über Maßnahmen zur Gewährleistung der sicheren Gasversorgung widerspricht. Die EU muß alle Anstrengungen unternehmen, um eine Unterbrechung der Gasversorgung durch Drittlandslieferanten wie Rußland zu verhindern, sollte aber auch sicherstellen, daß kein europäisches Unternehmen die Energiesicherheit einzelner Gemeinden gefährden kann."

Diesmal können sie nicht nur Putin die Schuld geben. Sie vergessen, daß sie in ihrem Kampf „gegen die Korruption“ für Liberalisierung und Kohleausstieg eingetreten sind. Diese jungen, von der EU-gestärkten Liberalen sehen sich nun mit den Konsequenzen ihrer eigenen Ideologie konfrontiert.

Mit riesigen Kohle- und Gasvorkommen, einer soliden Ingenieurstradition und einem eigenen Kreislauf zur Herstellung von Kernbrennstoffen war die rumänische Energieversorgung 1990 völlig gesichert; Rumänien exportierte sogar Energie. Seitdem hat die "unsichtbare Hand" in den Energiemarkt eingegriffen. Der Gasmarkt wurde 2020 und der Strommarkt 2021 vollständig liberalisiert - mit dramatischen Konsequenzen.

Mehr zum Hintergrund der Situation in Rumänien (Kurzvideo): Die kriminellen Konsequenzen der EU-Klimadiktatur in Rumänien  . Diesen Vortrag hielt Alexandra Bellea-Noury am 16.6.2021 beim Online-Seminar der BüSo „Great Reset und Hyperinflation – oder produktiver Neuanfang?“

BÜSO-BLOG: https://www.bueso.de/stoppt-gruenen-feudalismus

https://www.bueso.de/stoppt-grossen-gaspreisschock-schwindel-damit-weihnachten-frieren-fruehjahr-hungern

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