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USA: Palliativprogramme zur Kostensenkung im Gesundheitswesen

Die Perfidie kennt keine Grenzen. Der demokratische Senator Mark Warner (Virginia) hat jetzt eine neue Gesetzesvorlage vorgelegt, derzufolge die amerikanischen Familien dazu gedrängt werden sollen, Patiententestamente zu verfassen, in denen alte Familiemmitglieder und chronisch Kranke sich darauf festlegen, lediglich palliative Maßnahmen durchführen zu lassen.

Diese Gesetzgebung trägt den bizarren Namen "Senior Navigation and Planning Act of 2009". Darin ist vorgesehen, daß Familien sich mit entsprechenden Teams treffen sollen, die dann den nötigen Druck erzeugen, auf andere medizinische Behandlungsmethoden zum Zwecke der Heilung und Besserung von vornherein zu verzichten. Das Gesetz schließt Anreize für Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeheime ein, wenn sie Pallativversorgung in ihre Planungen integrieren. Warner behauptet zwar, das solle keine Einschränkung oder Verweigerung medizinischer Behandlungen bedeuten. Aber in einem Interview mit dem [i]Richmond Times Dispatch[/i] vom 29. Juni sagte er ganz offen: "Gegenwärtig überlassen wir es den Familien selbst, diese außerordentlich schwierigen Entscheidungen zu treffen, und das in Krisensituationen mit wenig Beratung. Ist es da ein Wunder, daß Schätzungen zufolge bis zu einem Drittel der Medicare-Kosten in den letzten zwöf Monaten des Lebens anfallen?"

Bei seiner Rede am 11. Juni in Green Bay, Wisconsin, hatte Präsident Obama die Stadt dafür gelobt, in den letzten zwei Lebensjahren eines Patienten im Durchschnitt 33,334 $ Gesundheitsausgaben zu verwenden, während der landesweite Durchschnitt bei 46,412 $ liegt. Damals erklärte Jeffrey Thompson, Leiter des Gunderson Lutheran Health Systems in laCrosse, Wisconsin, daß diese "kosteneffektiven Ergebnisse" auch bei ihnen dadurch zustande kommen, daß man Patienten dazu auffordert, Patientenverfügungen zu unterschreiben, mit denen sie auf weitere Behandlungen verzichten.

Die Gesetzesvorlage Senator Warners wird auch von der Nationalen Organisation für Hospize und Palliativmedizin unterstützt.

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