06131-237384info@bueso.de

Schweinegrippe: Argentiniens Präsidentin fordert Freigabe von Impfstoffpatenten

Argentiniens Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner rief in der paraguayischen Hauptstadt Acuncion vor den Regierungen der Staaten des Mercosur (Gemeinsamer Markt des Südens) die multinationalen Pharmaunternehmen dazu auf, die Patentrechte zur Herstellung des Impfstoffs gegen das A/H1N1-Virus freizugeben, um so Millionen von Menschen das Leben zu retten.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO habe bereits zugegeben, dass nicht genügend Impfstoff zur Verfügung stehe, um den weltweiten Bedarf zu decken, sagte Kirchner. Inmitten einer Pandemie die Patentrechte als "Profitmittel" beizubehalten, "würde Millionen von Menschen zum Tode verurteilen."

Dass ungewöhnlicherweise auch die Gesundheitsminister der Teilnehmerländer beim jährlichen Mercosur-Treffen zugegen waren, veranschaulicht die Dringlichkeit, mit der man die Pandemie, von der die jeweiligen Staaten bereits sehr stark betroffen sind, bekämpfen will. Im Abschlußkommuniqué heißt es: die "Produktion [der Impfstoffe] muss für die größtmögliche Anzahl von [medizinischen] Zentren gewährleistet werden, unter Berücksichtigung der in unserer Region bereits existierenden Einrichtungen, damit sicher gestellt ist, dass die Regierungen der entwickelten, sowie der sich entwickelnden Nationen den Bedarf ihrer Bevölkerung abdecken können."

Das Kommuniqué fordert die WHO dazu auf, die "Maßnahmen der Ausweitung von Kapazitäten für die Herstellung von Impfstoffen, Antiviren-Medikamenten und Diagnoseapparaten auszuweiten, und diese Leistungen als weltweite öffentliche Fürsorge zu verstehen."

Im Anschluß an die Rede von Präsidentin Fernandez de Kirchner, sprach die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet, selbst Ärztin, dasselbe Thema an. Sie ist überzeugt, dass in Zeiten einer Pandemie die Statuten des WHO erlauben, die Patentrechte aufzuheben, um generische Medikamente produzieren zu können.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN