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Jacques Cheminade: Stoppt den Hunger-Völkermord in der Sahelzone!

[i]Afrikanische Regierungen und NGOs schlagen Alarm: 12 Millionen Menschen in der Sahelzone brauchen unbedingt Nahrungsmittelhilfe. Während europäische Länder mit der „Auslagerung" ihrer Nahrungsmittelproduktion in Länder der Dritten Welt fortfahren, ist bisher noch nicht einmal die dem Welternährungsprogramm (WFP) von den G20-Nationen versprochene geringe Hilfe eingetroffen. Das WFP bittet um zusätzliche 100 Mio. $, um Lebensmittellieferungen zu beschleunigen, was ein wirklich geringer Betrag ist, allein gemessen an den Kosten des jüngsten G20-Gipfels, von den Rettungsprogrammen für die Banken ganz zu schweigen. Am 15.7. veröffentlichte der französische Präsidentschaftskandidat Jacques Cheminade dazu den folgenden dringenden Aufruf:[/i]

„Es ist ein Skandal, daß die führenden Länder der Welt keine Notmaßnahmen ergreifen und der FAO nicht die finanziellen und personellen Mittel zur Verfügung stellen, die dringend benötigt werden, um in der Sahelzone Völkermord durch Hunger zu verhindern. NIGER ist das Epizentrum der Katastrophe, aber auch der Tschad, Kamerun und Mali sind schwer betroffen. Zur Zeit braucht fast die Hälfte der Bevölkerung Nigers sofortige Nahrungsmittelhilfe. Mehr als 500.000 Kinder leiden an ernsten Gesundheitsmängeln und fast chronischer Unterernährung.

Es ist absolut notwendig, einem Land zu helfen, in dem 63% der 15 Mio. Einwohner von weniger als einem Dollar pro Tag leben. Aber viel mehr als nur das muß getan werden: Wir müssen die Ursachen des Problems angehen. Trockenheit, Heuschrecken und andere Gefahren sind nicht das eigentliche Problem. Das wirkliche Problem ist, daß diese Menschen abgeschrieben worden sind, daß Finanzderegulierung und das Fehlen organisierter landwirtschaftlicher Märkte eine chronische Nahrungsmittelunsicherheit geschaffen haben. All das ist wohlbekannt und niemand kann behaupten, er wisse das nicht.

Deshalb spreche ich von Völkermord: Ein ganzes Volk in einem Teil des Planeten wird von einem weltweiten Finanzsystem bedroht, das die Finanzinstitute mit Billionen von Euros rettet, aber wenige hundert Millionen zur Rettung von Menschenleben nicht auftreiben kann.

Deshalb schlage ich vor, daß Frankreich für all jene spricht, die sich kein Gehör verschaffen können, deren Uranreserven von einem Frankreich ausgebeutet werden, das ihnen gleichzeitig die Mittel zu ihrer Entwicklung vorenthält. Auf lokaler Ebene sind Programme zur Wasserversorgung und zum Schutz vor Naturkatastrophen absolut vordringlich. Zum Beispiel könnte die Ausbreitung von Heuschrecken durch ein Ausrottungsprogramm in den Brutgebieten gestoppt werden.

Auf regionaler Ebene setze ich mich seit langem für die Wiederherstellung des Tschadsees ein, um dadurch eine „Wasserlunge" im Herzen Afrikas zu schaffen. Eine der größten Gefahren der Region besteht in dem Austrocknen des Sees. Wenn nichts geschieht, könnte er 2020 oder 2025 einfach verschwunden sein. Deshalb schlage ich vor, daß Frankreich über die unmittelbare Lage hinaus die Wiederauffüllung des Tschadsees zu einem gemeinsamen großen Ziel der Menschheit erklärt.

Um dieses Anliegen voranzubringen, müssen wir die Gesetze der Globalisierung kurzfristigen Profits durch eine neue wirtschaftliche und kulturelle Weltordnung ersetzen, die aufs neue die Ziele der Erklärung von Philadelphia vom 10.5.1944 betont, in der Zweck und Ziele der Internationalen Arbeitsorganisation dargelegt sind, und die entschlossen ist, für die Statuten der FAO einzustehen. Unsere Partei Solidarité et Progrès unterstützt seit langem einen Plan zur wirtschaftlichen Erschließung und Entwicklung ganz Afrikas, speziell das Programm TRANSAQUA für die Sahelzone, um die Wüstenbildung umzukehren und die Region von spekulativer Produktion für den Export auf die Erzeugung von Nahrungsmitteln umzustellen.

Die Sahelzone steht vor einer Tragödie. Wenn wir sie im Stich lassen, werden wir zu Komplizen eines Völkermords - durch Handeln oder Unterlassung."

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