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Strategische Partnerschaft: Indiens Premierminister Modi besuchte Rußland, Afghanistan und Pakistan

Während der britisch dominierte transatlantische Sektor weiter auf einen chaotischen Zusammenbruch zutreibt, kamen die Führer der beiden eurasischen Giganten und BRICS-Mitglieder, Rußland und Indien, zusammen, um deren zukunftsorientierte Partnerschaft auf der Grundlage der Kooperation bei der Entwicklung der Energieversorgung, der Industrie und der Wissenschaft und bei der Lösung der großen strategischen Fragen, vor denen heute alle Nationen stehen, zu vertiefen.

Indiens Premierminister Narendra Modi und der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichneten insgesamt 16 Vereinbarungen, und verlasen dann am Ende ihrer umfassenden Moskauer Gespräche in Anwesehheit von Vertretern der beiden Nationen und Vorständen russischer und indischer Unternehmen abschließende Erklärungen. Putin bezeichnete die Gespräche als „sehr substantiell und fruchtbar“, Modi nannte sie „exzellent... und sehr produktiv“. Man habe die Grundlage für den zukünftigen Charakter dieser strategischen Partnerschaft gelegt.

„Rußland und Indien haben sehr ähnliche Ansätze gegenüber den wichtigsten globalen Herausforderungen. Unsere Länder sind für eine politische Beilegung des Syrienkonflikts und für die nationale Einigung Afghanistans. Wir sind überzeugt, daß die gesamte internationale Gemeinschaft von der Schaffung einer breiten Anti-Terror-Koalition profitieren würde, die auf der Grundlage des Völkerrechts und unter Aufsicht der Vereinten Nationen handelt“, sagte Putin.

Wie Putin vor ihm verwies auch Modi auf die Zusammenarbeit der beiden Länder in der BRICS-Allianz und in der [i]Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit[/i] und sagte, sie zeigten den „globalen Charakter“ ihrer Partnerschaft. „Präsident Putin und ich haben einen hohen Grad der Übereinstimmung unserer Positionen in globalen Fragen und eine starke Entschlossenheit, unsere internationale Zusammenarbeit zu vertiefen... Wir sind uns einig in unserer Überzeugung, daß die Welt zusammenstehen und konzertierte Maßnahmen ergreifen muß, um ausnahmslos jeglichen Terrorismus zu bekämpfen. … Wir stimmen überein, daß eine baldige politische Lösung durch Dialog in Westasien wesentlich ist, um die Stabilität wiederherzustellen und den Extremismus in der Region einzudämmen.“

In seiner Presseinformation unmittelbar vor Modis Reise sagte der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishankar, Modi werde, wenn die beiden Staatschefs zusammentreffen, Indiens volle Unterstützung für Rußlands Vorgehen in Syrien anbieten. „Wir sind im großen Ganzen auf der gleichen Wellenlänge. Was Rußland in Syrien tut, geht nur Rußland und die syrische Regierung etwas an... Rußland hat eine seit langem bestehende Position gegenüber dem Terrorismus, die wir teilen.“

Der Handel zwischen den beiden Ländern ist 2015 um mehr als 14 Prozent zurückgegangen, und deshalb haben Indien und Rußland, wie Putin sagte, vereinbart, „die gegenseitigen Investitionen durch größere industrielle Kooperation und die Umsetzung großer Infrastruktur- und Energieprojekte auszuweiten“, u.a. in solchen Hochtechnologie-Bereichen wie dem Flugzeugbau, der Automobilindustrie, Metallurgie, Pharmazie und in der chemischen Industrie.

Premierminister Modis Kampagne „Make in India“ erhielt einen großen Schub durch die Unterzeichnung einer Vereinbarung, in Indien russische Kamow-226-Hubschrauber zu produzieren. „Das ist das erste Projekt für eine wichtige Verteidigungs-Plattform im Rahmen der ,Make in India’-Mission... Das Tempo unserer Zusammenarbeit in der Nuklearenergie wird gesteigert. Wir machen Fortschritte bei unseren Plänen, zwölf russische Reaktoren an zwei Standorten zu errichten. Die heutige Vereinbarung wird den Anteil indisch hergestellter Teile an diesen Reaktoren vergrößern. Das unterstützt meine Mission des ,Make in India’. Ich danke Präsident Putin für seine Unterstützung“, sagte Modi.

Fortschritte wurden auch beim Freihandelsabkommen zwischen Indien und der Eurasischen Wirtschaftsunion gemeldet, die, wie Modi betonte, vor allem Zentralasien nützen wird.

Auf dem Rückweg von seinem Besuch in Moskau besuchte Modi auch Afghanistan und Pakistan. Insbesondere sein Besucht in Pakistan, wo er am 25. Dezember mit Premierminister Nawaz Sharif zusammentraf, war eine Überraschung. Es war der erste Besuch eines indischen Premierministers in Pakistan seit dem Besuch von Atal Bihari Vajpayee 2004.

Modi gab erst am Freitagmorgen über [i]Twitter[/i] bekannt, daß er am Nachmittag in Lahore mit Sharif zusammentreffen würde. Nach einer herzlichen Begrüßung am Flughafen, flogen die beiden dann per Hubschrauber zu Sharifs Residenz.

Die Außenminister der beiden Länder haben für Januar ein Treffen vereinbart, um umfassende Gespräche über den Umgang mit den Spannungen zwischen den beiden Nationen in Gang zu bringen, nicht zuletzt über das von beiden Staaten beanspruchte Kaschmir.

Am Morgen des 25. Dezember war Modi Ehrengast der feierlichen Einweihung des neuen afghanischen Parlamentsgebäudes, das von Indien errichtet wurde. Er traf mit dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani zusammen, der Indien für seine wertvolle Hilfe dankte. Modi sprach dann vor den beiden Kammern des afghanischen Parlaments.

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