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Neue Seidenstrasse bringt Aufträge, schafft Arbeitsplätze für Deutschland

Die wahrscheinlich wichtigste Vereinbarung beim Besuch des chinesischen Staatspräsidenten in Berlin am 5. Juli ist das deutsch-chinesische Abkommen zum gemeinsamen Bau eines großen Wasserkraftwerks in Angola. Die Bundeskanzlerin selbst wertete das Abkommen als Modell für weitere solche Projekte in Afrika in der Pressekonferenz mit Xi Jinping. Nur weiter so!

Ohnehin kommt gerade in den letzten Tagen einiges, das in ähnliche Richtung geht, in Bewegung auch auf der regionalen Ebene in Deutschland. So sagte der Staatssekretär des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums, Hendrik Fischer, nach seiner Rückkehr von einer China-Reise Anfang der vergangenen Woche, sein Bundesland werde sich für den Ausbau der Bahnfrachtverbindung von Europa nach China einsetzen. Die Güterzüge von China träfen bei ihrer Ankunft in Westeuropa ja in Brandenburg an der Grenze zu Polen ein, und etliches von der Bahnfracht würde bereits in der Nähe von Berlin in einem großen Logistikzentrum umgeladen. Die Existenz dieser Frachtladekapazitäten direkt an der Route China-Europa sei im übrigen auch für Unternehmen der Transportbranche und der Produktion äußerst attraktiv, so daß es zu Neuansiedlungen von Firmen auf brandenburgischem Boden komme, sagte Fischer. Bei der Neuen Seidenstraße gehe es nicht nur um Wirtschaft, sondern ebenso um Kultur, Erziehung, Wissenschaft und Forschung. Das sei ein wichtiger Beitrag, um Europa und Asien näher zusammenzubringen, und das werde Brandenburg unterstützen.

Ebenfalls vergangene Woche fand in Fürth das 13. Asien-Pazifikforum Bayern statt. Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg, stellte die Neue Seidenstraße mit bisher 900 Projekten im Gesamtvolumen von 900 Milliarden Dollar als äußerst attraktiv für bayrische Unternehmen dar. Die Direktverbindung für Bahnfracht von Nürnberg zu Chengdu sei hierfür von großer Bedeutung, sagte er. Nürnberg hat seit 20 Jahren mit seiner Städtepartnerschaft zur Sonderwirtschaftszone Shengzen eine weitere intensive Wirtschaftsverbindung nach China, bei der kultureller Austausch eine wichtige Rolle spielt.

Kurz vor dem Beginn des G20-Gipfels traf überdies Chinas Präsident Xi Jinping in Hamburg mit dem Oberbürgermeister der Hansestadt Olaf Scholz zusammen und betonte die besondere Rolle von Deutschlands größtem Seehafen, der einer der ersten in Europa war, der enge Handelsbeziehungen zu China etablierte. Hamburg ist Europas führender Umschlagplatz für Containerseeverkehr mit China, außerdem werden die Bahnfrachtverbindungen zu chinesischen Städten ausgebaut. Gerade am vergangenen Montag verließ ein Güterzug mit 904 Tonnen Computern und Maschinenteilen das Industriezentrum Zhengzhou in der chinesischen Provinz Henan in Richtung Hamburg und erhöhte damit die Zahl der wöchentlichen Bahnfrachtverbindungen zwischen der Hansestadt und China auf jetzt 12. Weitere Verbindungen sind in Vorbereitung. Hamburg ist die Stadt mit den meisten chinesischen Unternehmen, die in Deutschland ansässig sind und ist neben Duisport, unserem größtem Binnenhafen, ein Schwerpunkt des deutsch-chinesischen Wirtschaftsaustauschs.

Am 9. Juli fliegt eine mecklenburgische Wirtschaftsdelegation unter Leitung des Landesministers für Wirtschaft und Energie Christian Pegel für einen fünftägigen Besuch nach Kasachstan, um sich dort für eine merkliche Ausweitung der Wirtschaftsbeziehungen umzusehen. Pegel, der sich auch schon in Rußland um Kontakte bemüht hat, sieht Mecklenburg vor allem wegen seiner Ostseehäfen in einer prominenten Position für den Ausbau der Neuen Seidenstraße: einerseits kann ankommende Seefracht weiter per Land transportiert werden, andererseits kann Bahnfracht für den Seetransport vor allem nach Skandinavien in den Häfen Rostock, Wismar, Wolgast umgeladen werden. Mit der noch aus DDR-Zeiten stammenden Eisenbahnfähre in Saßnitz auf Rügen verfügt Mecklenburg außerdem über ein in Europa einmaliges System, mit dem Güterzüge der russischen Spurweite direkt in Deutschland an- und abfahren können. Ein Wechsel der Lokomotiven und Waggons auf die europäischen Spurweite entfällt somit. Dies schafft einen merklichen Zeitvorteil für Züge, die über die Trasse der Transsibirischen Bahn zwischen Europa und China unterwegs sind.

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