Ein Bericht von Kevin Gribbroek
„Die meisten Menschen denken nicht daran, daß es eine Veränderung geben kann, oder daß sie Teil einer Veränderung sein können - die gesamte Weltordnung zu verändern. Die meisten Menschen denken, sie seien zu klein, das sei nicht ihre Aufgabe. Aber wir sollten als Weltbürger denken, denn wenn die Welt in Unordnung ist, hat jeder von uns das Recht, darüber nachzudenken, wie man die Welt besser machen kann“ - Helga Zepp-LaRouche
Das 42. Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 22.3.24 fand mit weit über 200 Teilnehmern aus 25 verschiedenen Ländern statt. Als Reaktion auf die düsteren Warnungen der meisten Gastredner, daß sich die Gefahr eines Weltkrieges verschärft, nahm die Zahl der Teilnehmer an einem sehr lebhaften Dialog über die Frage, wie der „Krieg für die Menschheit gewonnen werden kann“, dieses Mal deutlich zu. Wie ein roter Faden zog sich durch das Treffen die zunehmende Psychose der westlichen Führer. Ein Beispiel für diese Psychose ist der französische Präsident Emmanuel Macron, der kürzlich seine „unfaßbar verrückten“ Drohungen bekräftigte, französische Truppen in die Ukraine zu schicken und damit einen thermonuklearen Krieg mit Rußland zu riskieren.
Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin der IPC, zeichnete zu Beginn der Veranstaltung ein sehr beunruhigendes Bild der aktuellen strategischen Lage. Sie warnte, daß nicht nur die Gefahr eines Krieges mit Rußland und China zunehme, sondern daß die humanitären Krisen in Haiti, Gaza, Sudan und anderen Gebieten den unnötigen Tod einer großen Zahl von Menschen zur Folge hätten: „Zu sagen, daß sich die Menschheit in einer außergewöhnlichen Krise befindet, ist eine sehr milde Umschreibung“.
In Bezug auf das derzeitige Denken der westlichen Politiker sagte sie: „Es ist, als ob der Wahnsinn, der schiere Wahnsinn, die Köpfe vieler Führer im Westen erfaßt hat“; daß sie auf Konfrontation mit Rußland gehen wollen. Infolgedessen „bewegen wir uns Zentimeter für Zentimeter auf den Dritten Weltkrieg zu“.
Zepp-LaRouche betonte die Notwendigkeit einer verstärkten Mobilisierung, die gelingen könne, weil die Mehrheit der Menschen weltweit keinen Krieg wolle. Sie informierte über die neue IPC-Erklärung mit dem Titel „Unser Aufschrei darf nicht zu spät kommen“, in der sie die Menschen ermutigte, überall aufzutreten, um der Gehirnwäsche durch die Mainstream-Medien entgegenzuwirken, in denen nur die Stimme der Kriegstreiber zu hören ist. Abschließend betonte sie die dringende Notwendigkeit einer westfälischen Lösung auf der Grundlage eines neuen Paradigmas der Zusammenarbeit für die wirtschaftliche Entwicklung, das die Interessen aller Nationen des Planeten berücksichtigt.
Oberst Richard Black (a.D.), ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung des Pentagon, stellte seine Einschätzung der aktuellen Kriegsgefahr vor: Bei der IPC-Sitzung am 15. März hatte er den Verdacht geäußert, daß Macrons Drohung, französische Truppen in die Ukraine zu schicken, ein „sorgfältig inszenierter Versuchsballon“ der NATO sei, um zu sehen, ob die Menschen im Westen einen großen Weltkrieg mit Rußland akzeptieren würden. Black glaubt nun, daß sich dieser Verdacht „zur Realität erhärtet“. Er bezeichnete die derzeitige Situation als ein Szenario, bei dem man „mit dem Hund wedelt“: Angesichts der enormen Unbeliebtheit westlicher Führungspersönlichkeiten wie Präsident Biden werde ein Krieg als Mittel zur Rettung ihrer politischen Zukunft genutzt. Die Enthüllung, daß die USA, Frankreich, Großbritannien und Polen bereits Truppen in der Ukraine stationiert haben, als ob das keine große Sache wäre, ist ebenfalls Teil der Operation, die Menschen dazu zu bringen, eine Eskalation gegen Rußland zu akzeptieren - eine Eskalation, die zu einem thermonuklearen Krieg führen könnte.
Jacques Cheminade, Vorsitzender der LaRouche nahestehenden Partei Solidarité et Progrès in Frankreich, begann mit der Aussage, die Hauptursache für Macrons zunehmenden Wahnsinn sei die Wirtschaft: Frankreich stehe am Rande eines Zusammenbruchs. Es besteht die Gefahr, daß Frankreich noch vor den Europawahlen von den internationalen Rating-Agenturen wie Moody's herabgestuft wird. Psychologisch glaubt Macron, dem Druck der Finanzkrise - und seinen sinkenden Zustimmungswerten - entkommen zu können, indem er mit seiner hysterischen Flucht nach vorn in Richtung Krieg mit Rußland zum „König von Europa“ wird.
Die Hoffnung ist, daß eine Reihe hochrangiger pensionierter französischer Militärs, die die Erklärung von Solidarité et Progrès zur Abschaffung der NATO unterstützt haben, gegen Macrons Wahnsinn reagieren. Obwohl dies eine gute Entwicklung ist, betonte Cheminade, daß dieser Widerstand, wenn er nicht international ist, zu nichts führen wird. Er schloß mit der Bemerkung, daß die IPC „die internationale Führung der Vernunft in der Welt sein muß“ und daß wir „unser Bewußtsein, wer wir sind, auf die Ebene der Verantwortung heben müssen, die in diesem Moment der Geschichte gefordert ist.“
Brad Wolf, ein Rechtsanwalt, ehemaliger Staatsanwalt und Vollzeit-Friedensaktivist, sprach als nächstes über seine Arbeit als einer der Gründer und Hauptverantwortlichen des Kriegsverbrechertribunals Merchants of Death . Ziel des Tribunals ist es, US-amerikanische Rüstungsunternehmen für die wissentliche Herstellung von Waffen zur Tötung unschuldiger Zivilisten zur Rechenschaft zu ziehen. Die wichtigsten Ziele sind Boeing, RTX (Raytheon), Lockheed Martin und General Atomics, ein wichtiger Hersteller von Drohnen. Er wies auf die „Drehtür“-Kollusion zwischen diesen Unternehmen und Regierungsbeamten hin, wie z. B. Verteidigungsminister Lloyd Austin, der im Vorstand von Raytheon saß. Durch die Aufdeckung dieser Verbrechen in der Öffentlichkeit sollen die Menschen motiviert werden, aktiv zu werden.
Der bekannte Friedensaktivist und Radio-Talkshow-Moderator Garland Nixon erklärte, daß wir angesichts des Ernstes der Lage und der Irrationalität der herrschenden Eliten eine „rationale Bewegung zur Überwindung dieser Eliten“ aufbauen und ausweiten müssen. Was ist die Ursache für diesen Wahnsinn?
Dennis Small vom Schiller-Institut stellte in aller Deutlichkeit feststellte: „Dies ist eine logische Folge davon, daß sich das gesamte transatlantische Finanzsystem in der Endphase befindet. Und das ist es, was wir gerade erleben.“ Im Anschluß daran berichtete er über einen Schimmer von Rationalität in einem kürzlich erschienenen Newsweek-Artikel , in dem 13 US-Städte aufgelistet sind, die im Falle eines Krieges mit Rußland durch Atomwaffen ausgelöscht werden würden.
Um zu zeigen, daß es sich nicht um eine abstrakte Möglichkeit handelt, berichtete Zepp-LaRouche über eine erschreckende Entwicklung: Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte heute in einem Interview, Rußland sehe sich jetzt im Kriegszustand mit dem Westen. Prof. Steven Starr, Atomwaffenexperte von der Universität Missouri, wies darauf hin, daß es zum ersten Mal seit Beginn des Kalten Krieges Angriffe mit NATO-Waffen tief auf russischem Territorium gegeben habe. Er ist der Meinung, daß der offene Eintritt der NATO-Truppen in den Krieg in der Ukraine die letzte rote Linie ist, die einen Krieg mit Rußland auslösen wird.
Helga Zepp-LaRouche erklärte in ihrem Schlußwort, sie glaube, daß die Realität der sich verschärfenden strategischen Krise den Menschen zunehmend bewußt werde und daß wir dies ausnutzen müßten, indem wir die neue IPC-Erklärung (siehe oben) überall verbreiten. In Erweiterung der früheren Aussage von Dennis Small, daß der Kriegswahnsinn durch den finanziellen Zusammenbruch angetrieben wird, sagte sie, daß der andere Faktor der Aufstieg des globalen Südens ist, der sich zunehmend mit den BRICS verbündet. Solange die „Wolfowitz-Doktrin“ in Kraft bleibe - die Idee, daß die USA ihre unipolare Hegemonie aufrechterhalten müssen - werde dies eine Ursache für immerwährende Kriege sein.
Sie schloß mit den Worten: „Wenn die derzeitige Weltordnung zu einem Weltkrieg führt, womit können wir sie dann ersetzen, um einen dauerhaften Frieden für die gesamte Menschheit zu schaffen, der uns aus dieser Gefahr herausführt? Und ich denke, daß eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur der einzige Weg ist, um die zugrundeliegenden, grundlegenden Probleme anzugehen.
Die Treffen der IPC (mit Simulatanübersetzung in verschiedene Sprachen) finden regelmässig freitags um 17.00 Uhr MEZ statt. Wenn Sie daran teilnehmen möchten, schreiben Sie an: reginfo@bueso.de
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