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Ehemaliger Berater Selenskijs fordert "völlig neues Sicherheitssystem für Europa"

Oleksij Arestowitsch, ehemaliger Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij, ist weit über einen einfachen Aufruf zu Friedensverhandlungen mit Russland hinausgegangen. In einem gestern veröffentlichten Interview mit UnHerd-Chefredakteur Freddie Sayers sagte Arestowitsch: "Wir müssen über ein völlig neues Sicherheitssystem für Europa verhandeln, das alle Seiten des Problems berücksichtigt." Die NATO müsse mit Russland darüber sprechen, "was notwendig ist, um sicherzustellen, dass in Europa keine militärische Gewalt eingesetzt wird, um politische Fragen zu entscheiden. …". Nachdem er einen Ansatz formuliert hatte, auf den der russische Präsident Putin schon seit Jahren bis zum Februar 2022 gedrängt hatte, fügte er hinzu: "Ich sollte vielleicht hinzufügen, dass ich absolut pessimistisch bin, dass dies geschehen wird. Ich glaube, wir stehen vor zehn oder fünfzehn Jahren Krieg in Europa."

Ansonsten wurde in den Medien weniger auf Arestowitschs Grundlage für Verhandlungen eingegangen als auf seine erneuten Äußerungen zu den Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland im März und April 2022. In dem Interview betonte er, wie nahe man dem Frieden gewesen sei: "Ich war Mitglied des Istanbul-Prozesses, und es war das beste Abkommen, das wir hätten abschließen können." Bei der Rückkehr nach Kiew hätten sie "die Champagnerflasche geöffnet" und waren überzeugt, das Abkommen sei beschlossene Sache. Die Protokolle seien laut Arestowitsch zu 90 Prozent für ein direktes Treffen zwischen Selenskij und Putin vorbereitet gewesen, als der ukrainische Präsident die Gespräche absagte.

Etwas habe Selenskij "definitiv" umgestimmt, und "Historiker werden eine Antwort auf die Frage finden müssen, was passiert ist", sagte Arestowitsch. "Viele sagen, dass es Premierminister Boris Johnson war, der nach Kiew kam und die Verhandlungen mit Russland abbrach. Ich weiß nicht genau, ob das stimmt oder nicht. Er kam nach Kiew, aber niemand weiß, worüber sie gesprochen haben, außer, glaube ich, Selenskij und Boris Johnson selbst".

Arestowitsch sprach mit UnHerd in den Vereinigten Staaten, wo er sich zur Zeit aufhält. Er erklärte, dass er in Kiew nicht mehr sicher sei, da die Regierung ihn wegen politisch begründeter Anschuldigungen verhaften lassen wolle. 

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