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Hunderte von Rabbinern fordern Biden auf, den Krieg in Gaza zu beenden

Die Organisation T‘ruah: The Rabbinic Call for Human Rights, die Rabbiner, Rabbinatsstudenten und Kantoren vor allem aus den USA, aber auch aus Kanada, Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten vertritt, hat am 7. März einen offenen Brief an Präsident Biden veröffentlicht, in dem sie ihn auffordert, seine Führungsrolle wahrzunehmen, um einen Waffenstillstand zu erreichen und sich für ein Ende des Krieges in Gaza einzusetzen, da „Menschenleben auf dem Spiel stehen“. Der von rund 400 amerikanischen Rabbinern, Kantoren und anderen unterzeichnete Brief lautet in Auszügen:

"Der HERR ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet diejenigen, die alle Hoffnung verloren haben.' (Psalm 34:19)

Sehr geehrter Präsident Biden,

wir sind amerikanische Rabbiner, Kantoren und Geistliche in Ausbildung, die Ihnen nach fast fünf Monaten des Krieges, der unvorstellbares Leid über Israelis und Palästinenser gebracht hat, in großer Sorge schreiben.

Wir danken Ihnen für Ihre unermüdliche Arbeit beim Aushandeln eines bilateralen Waffenstillstands und bitten Sie dringend, angesichts der steigenden Zahl von Opfern die volle Kraft von Amerikas Einfluss und globaler Führung einzusetzen, um den Krieg zu beenden. Ein Waffenstillstand ist das einzige verlässliche und bewährte Mittel, um die Freilassung der verbleibenden Geiseln zu sichern und die dringend benötigte humanitäre Hilfe für Gaza zu gewährleisten. Es stehen Menschenleben auf dem Spiel.

Es gibt keine militärische Lösung für diesen Konflikt. Ein Ende der Kämpfe – obwohl dringend notwendig – reicht allein nicht aus, um die Sicherheit von Palästinensern und Israelis langfristig zu gewährleisten. Deshalb unterstützen wir Ihre Regierung dabei, klare Schritte zur Gründung eines palästinensischen Staates zu unternehmen. Während dieser schreckliche Krieg weitergeht, wird deutlicher denn je, dass die Sicherheit des jüdischen und des palästinensischen Volkes miteinander verbunden sind. Wir sehnen uns nach einem wahrhaft demokratischen jüdischen Staat – einem Staat, der die Menschenrechte aller Bürger schützt – und einem unabhängigen Palästina.“

In Bezug auf Gaza befürchten die Unterzeichner,  daß ohne einen sofortigen Zustrom von Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und Treibstoff sowie ohne die Wiederherstellung des Betriebs von Krankenhäusern und sanitären Einrichtungen "die Bevölkerung dezimiert werden könnte“.

Während die Welt auf den Gazastreifen schaue, hätten israelische Siedler im Westjordanland ihre Angriffe auf Palästinenser verstärkt und „seit dem 7. Oktober Dutzende unschuldiger Menschen getötet und palästinensische Bewohner aus mehr als einem Dutzend Dörfern im Westjordanland vertrieben. Wir begrüßen es, dass die USA Sanktionen und ein Visumverbot gegen gewalttätige Siedler verhängt haben, und ermutigen Sie, diese Liste um die Anführer und Organisationen zu erweitern, die zur Gewalt anstiften, wozu auch extremistische Mitglieder der Knesset gehören.“

In Israel selbst haben, so berichtet die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am 10./11. März, mehr als 700 israelische Akademiker sich an ihre Regierung wenden, um die Katastrophe in Gaza zu stoppen. Laut der israelischen Zeitung Haaretz haben 730 israelische Akademiker eine Petition unterzeichnet, in der sie "dringende Maßnahmen" fordern, um eine Hungersnot in Gaza zu verhindern. Die Unterzeichner erklärten, sie könnten "der humanitären Katastrophe, die sich in den letzten Wochen im Gazastreifen vor unseren Augen abgespielt hat, nicht tatenlos zusehen". Sie warnten, dass das Massensterben in Gaza einen "unauslöschlichen Schandfleck" auf Israel werfen würde.

https://www.bueso.de/frieden-entwicklung-oasenplan-konferenz-1342024

 

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