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Israel verseucht Trinkwasser und Boden in Gaza

Israel hat damit begonnen, Meerwasser in das Tunnelsystem der Hamas im Gazastreifen zu pumpen, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf US-Beamte, die über die israelischen Militäroperationen informiert sind. Das Projekt würde das Leben von mehr als 100 Geiseln unmittelbar gefährden, der ohnehin prekären Wasserversorgung im Gazastreifen unabsehbaren Schaden zufügen und möglicherweise langfristige Schäden am Boden verursachen.

Bezeichnenderweise weigerten sich israelische offizielle Vertreter, den Beginn der Operation offen zu kommentieren. Ein Sprecher von Verteidigungsminister Yoav Gallant lehnte einen Kommentar mit der Begründung ab, dass alle militärischen Operationen, die die Tunnel betreffen, geheim seien. Der Generalstabschef der israelischen Armee, Herzi Halevi, sagte vergangene Woche jedoch, die Flutung des unterirdischen Netzwerks sei "eine gute Idee, aber ich werde die Details nicht kommentieren".

In den vergangenen Monaten wurden Experimente mit leistungsstarken Pumpen durchgeführt. Es wird geschätzt, dass die vollständige Flutung aller Gänge und Bunker mehrere Wochen in Anspruch nehmen würde. Zuvor hatte Israel das Tunnelsystem mit einer Kombination aus Luftangriffen, Flüssigsprengstoff, Robotern, Hunden und Drohnen bekämpft.

Als US-Präsident Joe Biden zur Flutungsaktion befragt wurde, wich er der unangenehmen Realität aus: "Was die Flutung der Tunnel betrifft, bin ich mir nicht sicher. Es wird behauptet, man sei sich sicher, dass keine Geiseln in den Tunneln seien. Aber ich bin mir nicht sicher."

Berichten zufolge haben US-Beamte Bedenken geäußert, das Abpumpen großer Mengen Meerwasser in den Untergrund könnte die begrenzten Trinkwasserressourcen des Gazastreifens kontaminieren. Die Zeitung erklärt, dass die palästinensische Wasserbehörde vor dem aktuellen Konflikt etwa 90 Prozent des Trinkwassers im Gazastreifen aus Grundwasserbrunnen bezog, die restlichen 10 Prozent aus lokalen Entsalzungs- und Kläranlagen (die beide wegen Treibstoffmangels lahmgelegt sind) sowie aus Pipelines aus Israel (die alle abgeschaltet wurden). Verschmutztes Wasser hat im Gazastreifen zur Verbreitung von Krankheiten geführt, und das kostbare Süßwasser ist in Gefahr. 

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