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Israelische Geiseln und ihre Familien greifen Netanjahus Kriegspolitik an

Eine hitzige Auseinandersetzung zwischen dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und einer Delegation der freigelassenen Geiseln und ihrer Familien wurde gefilmt und der israelischen Nachrichtenagentur Ynet zur Verfügung gestellt. Netanjahu wurde unter anderem wegen seines Plans attackiert, die Gaza-Tunnel zu fluten und damit die verbliebenen Geiseln zum Tode zu verurteilen. Für die Delegation ist klar, dass Netanyahu den Tod der verbleibenden Geiseln der Option eines echten Waffenstillstands vorzieht. Ynet berichtete über die Konfrontation vor knapp zwei Wochen. 

Während des gesamten Treffens wurde von den Regierungsmitgliedern gefordert, die Berichte über das Leiden der Geiseln sofort zu veröffentlichen. Am wichtigsten war ihre Angst, dass israelische Bomben ihr Leben beenden könnten. Ein ehemaliger Gefangener aus dem Kibbuz Nir Oz sagte: "Wir waren in Tunneln und hatten Angst, dass nicht die Hamas uns töten würde, sondern Israel, und dann würden sie sagen, die Hamas hat euch getötet."

Eine andere ehemalige Geisel, die mit ihren Kindern zurückkehrte, deren Mann aber immer noch von der Hamas gefangen gehalten wird, sagte: "Wir hatten das Gefühl, dass niemand etwas für uns tut. In Wirklichkeit befand ich mich in einem Versteck, das bombardiert wurde, und wir wurden verwundet. Nicht zu vergessen der Hubschrauber, der uns auf dem Weg nach Gaza beschossen hat. Sie behaupten, sie hätten Geheimdienstinformationen, aber die Wahrheit ist, dass wir bombardiert wurden. Mein Mann wurde drei Tage, bevor wir nach Israel zurückkehrten, von uns getrennt und in die Tunnel gebracht. Und Sie sprechen davon, die Tunnel mit Meerwasser zu fluten? Sie bombardieren die Tunnel genau dort, wo sich die Geiseln befinden".

Ein Verwandter einer Geisel sagte vor dem Kriegskabinett: "Uns läuft die Zeit davon. Sie verstehen das Ausmaß unserer Tragödie nicht. Wir sind völlig erschöpft. Seit Monaten haben wir nicht geschlafen. Wir brauchen Medikamente. Helfen Sie uns und retten Sie diese Menschen."

Netanyahu wandte sich an die Familien und ehemaligen Geiseln. "Ich bin mit meinen Kollegen gekommen, um Ihnen zuzuhören. Es gibt noch viele Unklarheiten, und alle müssen zurückgebracht werden. Ich habe von Angst, Demütigung, Leid, Folter und Missbrauch gehört. Das hat die ganze Welt erschüttert, und es ist wichtig, dass wir weiterhin unsere Stimme erheben. Es ist wichtig, dass man uns zuhört. Sie haben Recht: Es werden große Anstrengungen unternommen, um Beweise zu sammeln und alle zu erreichen. Die Frage ist, wie wir alle zurückholen können", sagte er. An dieser Stelle riefen mehrere Familienmitglieder der Gefangenen Netanyahu zu: "Schämen Sie sich".

Netanjahu bekräftigte, dass sein Vorgehen die einzige Möglichkeit gewesen sei, die Geiseln zu retten: "Es ist wichtig zu wissen, und meine Kollegen können das bestätigen, dass es keine andere Möglichkeit gab. Bevor wir mit der Bodeninvasion begannen, gab es nichts. Nichts, nada, null. Nur Gerede." Und weiter: Der Austausch während des Waffenstillstands sei von "Hamas, nicht von uns" gestoppt worden.

Ein Verwandter eines Gefangenen antwortete mit "Unsinn". Netanjahu entgegnete: "Das ist kein Unsinn. Was ich hier sage, sind klare Fakten. Der Preis, den sie verlangen, sind nicht nur Gefangene. Es geht nicht nur um Gefangene." Und damit ist klar, dass der Waffenstillstand für die Hamas ein Thema war, das Netanjahu nicht zulassen würde.

Ynet beschreibt, dass seine Zuhörer Netanyahu als kalt, gleichgültig und unempfänglich für das, was sie ihm sagten, empfanden.

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