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Französischer Ex-General: Russland und neutrale Partner an der Untersuchung der Pipeline-Sabotage beteiligen

In einem Interview (link) mit dem französischen Fernsehsender LCI am 5. Oktober über den russisch-ukrainischen Konflikt sprach General a.D. Henri Pinard-Legry (2S) über die Sabotage der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee. Er nannte eine "Reihe von Indizien", die auf eine "amerikanische oder zumindest NATO-Beteiligung" hindeuteten. Linard-Legy ist Ehrenvorsitzender der Vereinigung zur Unterstützung der französischen Armee.

Als er von seinem Gesprächspartner unterbrochen wurde, der darauf hinwies, dass eine solche Analyse dem "Konsens der Beobachter" widerspreche, erklärte er,  dass sich seine Ansicht auf "in der Presse kursierende Elemente" stütze. Er wies insbesondere darauf hin, dass das Gebiet, in dem die Sabotage beobachtet wurde, stark überwacht wurde. "Es wird notwendigerweise mit Unterwassersensoren extrem kontrolliert", betonte er.

Der General erinnerte auch daran, dass in diesem Gebiet "äußerst wichtige Manöver" stattgefunden hätten, darunter "ein beträchtlicher Einsatz von Schiffen mit Hubschrauberflügen, deren Flugbahnen wie zufällig der [Gaspipeline] folgten". Damit bzeog er sich auf die Übungen BALTOPS 22, die von der NATO im Juni 2022 mit 45 Schiffen, mehr als 75 Flugzeugen und 7.500 Personen durchgeführt wurden.

Schließlich führte er geopolitische Beweggründe an, die seiner Meinung nach die These von der amerikanischen Verantwortung untermauern könnten. "Welches Interesse hätten die Russen daran gehabt, ein Druckmittel in diesen Verhandlungen zu verlieren, wenn Biden sagt, Nord Stream 2  würde bei einer russischen Offensive in der Ukraine nicht funktionieren", fragte er.

Das derzeit mit der Untersuchung beauftragte Team könne keinen objektiven Bericht erstellen, da nicht alle Partner und keine neutralen Partner beteiligt seien. Während die  NATO die Ermittlungen leitet, führe gleichzeitig die „Bandbreite der Indizien" dazu, "dass wir eine Intervention der USA oder zumindest der NATO in Betracht ziehen".

Die französische Zeitung 20 Minutes meinte Pinard-Legry zu "entlarven", indem sie behauptete, dass nicht die NATO für die Untersuchung der Sabotage der Nordstream-Gaspipelines zuständig sei. Diese werde gemeinsam von den Diensten der Nachbarländer durchgeführt: Schweden, Deutschland und Dänemark." Dänemark und Deutschland sind jedoch NATO-Mitglieder und Schweden hat einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt.

Das deutsche Innenministerium bestätigte die Bildung dieses Teams. Man müsse gemeinsam "die Fakten hinter diesem schweren Angriff auf eine europäische Energieinfrastruktur aufdecken", sagte Innenministerin Nancy Feaser. Zusammen mit dem NATO-Mitglied  Polen haben die drei Länder außerdem beschlossen, ihre Seepatrouillen zu verstärken und zu koordinieren, um die Präsenz auf See zu maximieren.

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